StartGedanken10 Dinge, die du als Christ nicht glauben solltest

10 Dinge, die du als Christ nicht glauben solltest

Es gibt vieles, das du als Christ nicht glauben solltest. Ich liste hier nur mal 10 Dinge auf (in Anlehnung an die bekannte Serie “10 Dinge, die Sie nicht tun sollten…”), die mir ganz spontan kommen. Die Reihenfolge ist willkürlich. Und wahrscheinlich müsste es eher “99 Dinge…” heißen – aber das würde ja kein Mensch lesen.

Und noch etwas: Das hier ist ein Blog. Keine theologische Vorlesung, kein Buch, keine Enzyklopädie und auch keine wissenschaftliche Abhandlung. Was du also erwarten solltest, ist meine ganz subjektive Meinung mit allen Ecken und Kanten.

Bereit? Dann los!

1. Du kannst etwas tun, damit Gott dich mehr liebt

Ja klar. Das unterschreibst du sofort, was? Aber lebst du auch so? Glaube mir, ich habe schon so manche Christen kennen gelernt, die diesem Satz aus ganzem Herzen zustimmen, aber dann doch meinten, “ich muss aber in der Bibel lesen” oder “ein Sonntag ohne Gottesdienst geht gar nicht.”

Nicht, dass du mich jetzt falsch verstehst: Ich bin davon überzeugt, dass es wunderbar ist, in der Bibel zu lesen und möchte jeden dazu ermutigen, das zu tun, wie auch sonntags den Gottesdienst zu besuchen. Aber glaubst du im Ernst, dass du Gott damit imponieren könntest?
Solltest du so etwas aus dem Mund eines Pfarrers/Pastors/Predigers (Frauen sind hier natürlich auch gemeint, aber auf Grund der besseren Lesbarkeit verwende ich diese Form) hören, dann frag ihn mal, ob es ihm nicht eher darum geht, dass er mit hohen Besuchszahlen im Gottesdienst prahlen kann.

2. Es gibt eine bessere Gemeinde als deine

Das ist fast so bescheuert wie: “Ich gehe jetzt fremd, denn diese Frau ist viel besser als die, die ich geheiratet habe.” So ein Quatsch. Jede Gemeinde hat ihre Ecken und Kanten. Das einzige, was hier als Maßstab dienen sollte, ist die Frage, ob die Gemeinde biblisch fundiert lehrt und handelt.

Alles andere findest du in anderen Gemeinden auch: Zu wenig Mitarbeiter, zu viel Streit, manchen ist die Tradition scheinbar wichtiger als der Inhalt, die Frage nach der richtigen Taufpraxis und und und. Du findest das überall. Versprochen!

Also bleibe deiner Gemeinde treu, diene Gott und den Menschen und mach erst den Abgang, wenn die Lehre und das Handeln nicht (mehr) biblisch fundiert ist. Aber auch erst dann, wenn du es vertrauensvoll mit den Verantwortlichen der Gemeinde besprochen hast und nicht hintenrum geredet hast.

Übrigens: Auch das findest du du in allen Gemeinden. Solltest du es noch nicht entdeckt haben, läuft’s grad hintenrum…

3. Deine Denomination ist alleine seligmachend

Die Charismatiker tanzen, die Pfingstler rufen “Halleluja”, die Baptisten taufen erst mal, die Lutheraner studieren und die Quäker schweigen. Die Calvinisten lassen alles Äußere außen vor, die Landeskirchler rationalisieren und die Methodisten suchen die richtige Form. Die Amischen wissen von alledem noch nichts, da sie kein Internet haben.
Meine Güte. Vorurteile sind so wahr wie unwahr und genauso verhält es sich mit dem Absolutheitsanspruch deiner Denomination.
Welche hat nochmal Jesus ins Leben gerufen? Keine. Richtig. Auch nicht deine. Also entspann dich. Du befindest dich genauso mehr oder weniger in den Fußspuren Jesu wie die anderen auch.

Und was hat Jesus in Johannes 17,21 gebetet? Schlag’s mal nach, wenn du fertig bist mit tanzen, rufen, taufen, schweigen, rationalisieren…

4. Die Gaben des Heiligen Geistes haben ausgedient

Gibt es ein deutsches Wort, das gesellschaftlich einigermaßen konform geht und dem englischen “Bullshit” in der Bedeutung in nichts nachkommt? Dann setze es hier bitte ein, falls dir jemand klar machen möchte, dass die Gaben des Heiligen Geistes ausgedient haben und lediglich fur die Zeit der (biblischen) Apostel wirksam waren. Sozusagen Gottes Kraft begrenzt auf Raum und Zeit. Also genau das, was Gott ja genau nicht ist: begrenzt.

Ich weiß sehr wohl, dass das ein heißes Eisen ist. Aber genauso weiß ich auch, dass wir die Gaben des Heiligen Geistes, wie sie im Neuen Testament bezeugt werden (bspw. Römer 12, 1. Korinther 12, Epheser 4), mehr denn je nötig haben, damit die Gemeinde Jesu ihre ganze Schönheit, Dynamik und Kraft entfalten kann.

5. Wunder gab es zu biblischen Zeiten, heute aber nicht mehr

Das ist jetzt etwas doof. Denn es gibt so manche Wunder, von denen ich berichten könnte – wie kann es sie dann heute nicht mehr geben?
Und wie verhält es sich mit folgender Aussage in der Bibel: “Denn Jesus Christus ist immer derselbe – gestern, heute und in alle Ewigkeit.” (Hebräer 13,8; Neue Genfer Übersetzung)?

Ich meine, der Jesus, der damals Wunder tat, ist derselbe bis in alle Ewigkeit. Da liegt die Beweislast doch eindeutig auf der Seite, die Wunder heute ablehnt – oder man nimmt die Bibel nicht ernst. Wäre ja durchaus eine Möglichkeit – wenn auch die denkbar schlechteste.

6. Die Landeskirche ist böse

Vor vielen Jahren erzählte ein Theologiestudent, dass er keine Hoffnung mehr für die Landeskirche hat, denn sie ist viel zu sehr durchdrungen von liberaler Theologie, verharrt viel zu sehr in Traditionen und vertraut nicht wirklich der Kraft des auferstandenen Jesus. Zudem gibt sie sich viel zu sehr dem Zeitgeist hin und dadurch geistliche Wahrheiten preis.

Dieser Theologiestudent wurde durch den Heiligen Geist und liebevolle Menschen eines besseren belehrt, ist inzwischen mit Leib und Seele Pfarrer in der evangelischen Landeskirche – und du liest gerade seinen Blog.
Falls du also immer noch glaubst, dass die Landeskirche böse sei, dann schließ sofort diese Seite, leere deinen Browserverlauf und starte deinen Rechner neu – man weiß ja nie, was es anrichten kann, den Blog eines Landeskirchlers zu lesen.
Spaß (oder Ernst; das liegt an dir) beiseite. Keine Kirche ist per se böse. Wo Menschen sich auf Jesus Christus als einzigem Weg zum Heil berufen und in der Kraft des Heiligen Geistes Gemeinde bauen, da wächst Gottes Reich hier auf der Erde – sogar in der Landeskirche…

7. Es gibt keine Hölle

Spätestens jetzt wirst du gemerkt haben, dass ich gerne mit Worten herausfordere. Es gibt im Christentum einige Buzz-Words, die für rote Alarmglocken oder Gesichter sorgen. “Hölle” ist eines davon.

Was ich mit “Hölle” meine? Ein Ort, an dem Gott, von dem es in der Bibel (1. Johannes 4,16) heißt, dass er die Liebe ist, dauerhaft nicht präsent ist.

Vielleicht können wir uns ja auf ein Minimum einigen. In unserem Sprachgebrauch kennen wir Ausdrücke wie “jemandem das Leben zur Hölle machen” oder “die Hölle auf Erden”. Das wirst du wohl nicht bestreiten können, dass es in dieser Weise die Hölle gibt.

Aber ich gehe einen Schritt weiter und glaube, dass es die Hölle (übrigens: keine Ahnung, wie es da aussieht; ich will es mir auch nicht vorstellen) auch im Sinne eines ewigen Ortes, an dem Gott nicht ist, gibt und dass nach dem Tod eben nicht alle Menschen bei Gott sein werden. Das macht mich einerseits traurig, weil ich bestimmte Menschen auf jeden Fall in der ewigen Gemeinschaft mit Gott sehen möchte, die mir am Herzen liegen, denen Gott aber nicht am Herzen liegt. Noch nicht…

Andererseits vertraue ich aber diesem liebenden Gott, von dem es wieder mal in der Bibel (Johannes 3,16) heißt, dass er seinen einzigen Sohn – nämlich Jesus – hergegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen – sondern das ewige Leben haben.

Wow. Was für eine coole Verheißung für die, die an ihn glauben.

8. Mit deinem Verstand kannst du Gott fassen

Genau das ist in meinen Augen das Problem der so genannten historisch-kritischen Methode der Bibelauslegung. Doch nicht die Methode alleine, sondern der Umgang mit ihr ist so verwerflich. Wer meint, mit rein wissenschaftlich-rationalem Herangehen das Wirken Gottes ergründen zu können, ist bemitleidenswert und produziert einen Gott, an den ich nicht glauben möchte, da er in ein menschlich-rationales Gedankenkonstrukt passt.

Mark Batterson schreibt in seinem Buch “Lebe gefährlich. Leidenschaftlich Gott nachjagen” auf Seite 81:

Glaube ist nicht logisch. Aber er ist auch nicht unlogisch. Glaube ist theologisch. Er ignoriert nicht die Realität; er fügt nur Gott in die Gleichung mit ein.

Und deswegen ist es vollkommen unsinnig zu meinen, Gott alleine rational fassen zu können. Definitiv fassen wir Gott ansatzweise mit dem Verstand. Ansatzweise. Wer mehr erwartet, überfordert sich, wer mehr verspricht, lügt.

9. Wer an Jesus glaubt, hat ein einfaches Leben vor sich

Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, wie man auf diesen Gedanken kommen kann. Ich kann zwar nicht die ganze Bibel auswendig (sorry!), aber mir fällt im Moment einfach keine Stelle ein, in der Jesus davon spricht, dass wer an ihn glaubt, in Gesundheit, Wohlstand und Reichtum leben wird bis ans Ende seines Lebens.
Dafür fällt mir aber eine ganz andere Stelle ein.

Jesus Christus spricht: “Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten.” (Markus 8,34-35)

Natürlich ist es volkommen in Ordnung, wenn du Gott um Wohlergehen und Wohlstand bittest. Ob das jedoch die besten Bitten sind, sei mal dahingestellt. Und ob sie sich erfüllen, liegt nicht in deiner Macht.
Ein leichtes Leben hat Jesus keinem seiner Nachfolger prophezeit – aber dass er jeden einzelnen Tag bei uns ist und wir mit ihm Wunder erleben.

10. Dein Pastor ist ein Superchrist

Mose tötete einen ägyptischen Aufseher, König David hatte Sex mit einer nicht mit ihm verheirateten Frau, Jakob war gelinde gesagt ein Schlitzohr (ok, er war ein Lügner) und Paulus zunächst ein Christenverfolger.
Elia hatte Depressionen, Jeremia haderte mit Gott und Petrus war nicht frei von Zweifeln.

Warum um alles in der Welt sollte ausgerechnet dein Pastor/Pfarrer ein Superchrist sein?
Du hast mit Anfechtungen zu kämpfen – dein Pastor auch.
Du zweifelst manchmal – dein Pastor auch.
Dein geistliches Leben ist mal so, mal so – bei deinem Pastor auch.
Du verstehst Gott manchmal nicht – dein Pastor auch nicht.
Du hast nicht auf alle (Glaubens-)Fragen eine Antwort – dein Pastor auch nicht.

Hör also auf, in deinem Pastor/Pfarrer einen christlichen Superhelden zu sehen. Er ist ein Mensch wie du auch. Er ist dein Bruder und du kannst für ihn beten wie für jeden anderen auch.

Dir fehlt ein Gedanke in diesen “10 Dingen…”? Dann schreibe einen Kommentar. Ich bin gespannt.

Update 06.12.2017:

Dieser Artikel ist der bis heute am meisten gelesene Artikel meines Blogs. Er scheint in gewisser Weise Themen anzusprechen, die relevant sind. Das hat vor über zwei Jahren auch der Brendow-Verlag gemerkt und kam auf mich zu mit der Frage, ob ich diesen Blogbeitrag nicht ausbauen und ein Buch schreiben wolle.

Da meine Antwort “Ja” lautete, gibt es inzwischen das Buch “10 Dinge, die du besser nicht glauben solltest”.

Reich werde ich damit nicht. Hatte ich auch gar nicht vor – und habe es nach wie vor nicht vor. Freuen würde ich mich dennoch, wenn dir das Buch zusagt, du es dir kaufst – und im Optimalfall mir auch noch Feedback gibst.

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Für mich etwas Besonderes war die erste Autorenlesung, worüber ich hier ein wenig berichte: www.david-brunner.de/autorenlesung-macht-spass/. Falls du denkst, dass das in deinem Buchladen, Gemeinde, Wohnzimmer – wo auch immer – auch gut sein könnte, darfst du gerne Kontakt aufnehmen.


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41 Kommentare

  1. Hach David, jetzt hab ich auf den 10er-Blog gewartet, da packt mich doch auch gleich die Lust zu kommentieren!
    Auch hier: das ist kein Beginn einer theologischen Diskussionsreihe, eine Rezension oder sonst etwas, sondern Zustimmung, Lob, Kritik, Anfrage eines Kollegen, der aus anderen Gründen im Studium vor allem mit seiner Landeskirche nicht so konnte und der auch erst entdecken musste, dass Veränderungen am besten dort geschehen, wo man selbst die Hebel mit anpacken kann.

    10 schöne Gedanken, gut geschrieben, zum weiter empfehlen – wenn auch mit 3 Rückfragen:
    zu 2: Es gibt keine bessere Gemeinde! Volle Zustimmung! Es gibt Gemeinden, die besser zu einem passen – diese Einschränkung würde ich machen und sie mit deinem Hinweis auf die verschiedenen Konfessionen verknüpfen. ABER du sagt implizit dennoch, dass es eine bessere Gemeinde gibt. Und zwar die, die nicht ” Gemeinde biblisch fundiert lehrt und handelt”. Das ist .E. ein Wischiwaschi-Argument, denn was ist da wirklich der Maßstab? Bzw. wie drückt sich das aus, bzw. nicht aus. Und ändert das wirklich den Maßstab der Gemeinde? Das ist für mich eine offene Frage. Denn wer legt das fest? Eine mögliche Antwort ist: Gott. Daran schließt sich aber dann die Frage, wer ist so weit und weise, um hier Gottes Urteil zu sehen und zu verstehen? Da bin ich eher vorsichtig. Ich unterstreiche die Grundaussage der 2. Brunner´schen These, feile mich aber an ihrer Ausfertigung ein bisschen ab.
    zu 4. Hier geht es wieder um ein rhetorisches Stilmittel: Warum ist das aus Deiner Sicht heiß? Ist das *zwincker* ein Überbleibsel aus Deiner Vor-Landeskirchliches Phase, in der gerne mit dem Geist als Exklusivpartner in freien Gemeinden gearbeitet wird? Kenne das aus meiner “freien” Phase, die auch gerne mal mit einer höher gehaltenen Nase ggü der Landeskirche den Hl.Geist als Verbündeten ins Feld geführt haben…

    zu 7 Da bin ich in der Tat dezidiert anderer Meinung und nehme dabei Dich und deinen Karfreitags-Blog sogar als Unterstützung. Es mag die Hölle als Gottes Ferne im absoluten Sinne geben, doch widerspräche es nicht der unbegrenzten Liebestat Jesu am Kreuz und der Agape Gottes in ihrer allumfassenden Möglichkeit, wenn es auch nur noch eine Seele dort gäbe? Oder wer kann denn da noch drin sein? Wurde die Hölle einmal leergeräumt (in Anlehnung an 1. Thess 4,13ff) und erst seitdem müssen die Bösen da wieder hin?
    Oder entstammt die Hölle nicht doch unserem Bedürfnis nach Gerechtigkeit? Nach menschlichem Maßstab. Eine Tat und Schuld angemessene Bestrafung wenigstens dann, wenn alle weltliche Macht versagt hat oder nicht zugreifen konnte.
    Ich weiß, dass ich damit in der Mitte einer Diskussion stehe, für die es durchaus ein Reihe von Argumenten gibt, aber Gottes Liebe entfaltet doch gerade darin ihren Sinn, dass sie nicht nach menschlichem Maßstab, sondern nach Gottes Maßstab uns geschenkt wird. Was sich im übrigen auch mit deinem 1. Brunner´schen Thesenanschlag deckt. Nicht die Tat des Menschen bestimmt die Nähe zu Gott, sondern die Liebe Gottes an sich.
    “Es ist vollbracht” – das umschließt die Menschheit als Ganzes. Vor- und nach Christus. Und das finde ich darf bei der Frage nach der Hölle nicht außer Acht gelassen werden. SO schwer es auch fällt, diejenigen Nasen erwarten zu müssen, von denen man aus dem Bauch heraus nicht möchte, dass auch die in Gottes Reich wandeln dürfen. Doch das macht es eben für mich aus. Deshalb ist der Glaube an unseren Gott so….wundervoll! Und Lebens verändernd – und wenn nicht im Diesseits, dann doch auf der anderen Seite der Schwelle zwischen uns und ihm.
    So, genug geblubbert 🙂
    Wünsche noch einen schönen Tag und Danke für die Denkanstöße
    C

    • Lieber Christopher,
      jetzt kann ich Dir endlich antworten. Vielen Dank erst einmal für Deine Gedanken, dein Weiter-Denken; das inspiriert mich wirklich sehr bzw. hinterfragt mich auf eine ganz konstruktive Weise. So liebe ich das – offline wäre das so eine klassische “hol mal noch ‘ne Flasche Wein”-Diskussion bis spät in die Nacht.

      OK. Vorrede Ende. 😉

      zu deinen Gedanken zu “2. Gemeinde”:
      Die Einschränkung gehe ich voll mit. Es mag Gemeinden geben, die besser passen. Da hast Du vollkommen recht.
      Die Frage nach dem “biblischen Maßstab” würde ich aber nicht ganz so leicht abtun wie Du bzw. als “Wischiwaschi” bezeichnen. Ich denke, dass jeder Christ ein bestimmtes Bild von Gemeinde hat und so wie er die Bibel auslegt zum Thema Gemeinde, auch seine Maßstäbe hat. Diese anzuwenden auf die eigene Gemeinde ist ja nichts Verkehrtes, oder? Und insofern gibt es in meinen Augen Maßstäbe – aber (und vielleicht steckt das auch ein wenig hinter Deiner Anmerkung) ob diese Maßstäbe alle objektivierbar sind, sei mal dahingestellt.

      Manches können wir gerade in 1. Korinther 12-14 (das sind für mich so etwas wie die “Königskapitel” rund um Gemeinde) lesen.

      zu deiner Frage zu “4. Geistesgaben”
      Ich finde, dass die Frage nach den Geistesgaben aus zwei Gründen heiß ist.

      Zum einen werden sie in vielen Gemeinden nicht gelehrt und ich frage mich: warum? Rechnet man nicht damit, dass es auch heute noch Prophetie, Zungenrede, Worte der Erkenntnis und dergleichen gibt?
      Zum anderen wird – und das hast du zurecht angedeutet – auch viel Schlechtes mit ihnen getrieben à la “Als echter Christ musst du aber die Gabe der Zungenrede haben!” (Habe ich persönlich noch nie gehört, aber oft davon gelesen.)
      Insofern ist es beides für mich “heiß”, weil man sich in beiden Fällen die Finger verbrennen kann.

      Zu deinen Gedanken zu “7. Hölle”
      Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, inwiefern eine real existierende – und zwar ewig – Hölle mit der Liebe Gottes in Einklang zu bringen ist. Mir ist das Argument “Die Menschen haben einen freien Willen und können deswegen selbst entscheiden, wo sie landen” zwar formal angemessen, aber doch zu platt. Es würde dann nämlich wirklich alles am Menschen hängen und nicht an Gott.
      Aber, und da nehme ich den Kommentar von Peter Friedrich mit rein, ich kann nur sagen: Meine Idee ist es nicht. Klingt doof, ich weiß. Aber wie habe ich unter 8, geschrieben: “Mit deinem Verstand kannst du Gott nicht fassen”. So wie du – zurecht – schreibst, dass die Hölle auch aus dem Gerechtigkeitsdenken des Menschen entspringen könnte, kann ich wiederum anders sagen, dass unser Verstand (leider?) so begrenzt ist, dass wir die Liebe Gottes und eine real existierende Hölle nicht zusammenDENKEN können.
      Insofern bleibt mir nichts anderes, als mich an das Wort Gottes zu halten, in dem von der ewigen Verlorenheit des Menschen die Rede ist.
      Es ist zwar sympathisch, dass die Liebe alles zudeckt (oder wie Rob Bell schreibt: “Love wins”) – aber was geschieht dann mit den Stellen, die von dieser Verlorenheit des Menschen reden?

      Holst du noch ‘ne Flasche Wein? 🙂

      Liebe Grüße,
      David

      • Lieber David,
        Wein gibt es bei mir seit wenigen Wochen ja immer im Haus, drum ist es kein Problem, diese mit Freude zu holen und zum räumlichen Mittelpunkt dieses Gesprächs zu machen (auch wenn 8:50 h am Morgen eine gewagte Zeit dafür ist*grins*).
        Allerdings kann ich Deiner Antwort wenig entgegen setzen, da sie im Prinzip genau den Kern trifft, den ich meine und den es – wie ich finde – ehrlicherweise auch zu benennen gilt: Unser Verstehen von Gott, seiner Liebe und seinen Gemeinden hängt eben zu einem guten Stück eben von unserer eigenen Persönlichkeit ab. Wie christlich ist meine Gemeinde – weitergedacht – für mich? Sprich, fühle ich mich mit der Frömmigkeit, die in dem Rahmen verkündet und gelebt wird, in den ich (erst einmal) gesetzt bin, wohl und trägt dies meinen Glauben so, dass ich für mich die Gemeinschaft mit Gott finden kann? Oder eben nicht! Doch dann – und das ist ja ein Konzept, dass ja immer noch und immer wieder auf Unverständnis bei den jeweils Verantwortlichen stößt – ist es doch eine freie Entscheidung des/der Einzelnen, sich neu zu orientieren! Warum auch nicht? Gefallen die Gottesdienste und Veranstaltungen in meiner Gemeinde einem Menschen nicht, helfen sie nicht, ein getragen sein im Glauben zu schaffen, dann kann ich dich wahrhaft froh sein, wenn eine andere Gemeinde dies für diesen Menschen schaffen kann. Dann gebe ich doch gerne ab – um Gottes Willen! Auch wenn es meiner Hybris als Pfarrer schwer fällt, dass ich da nicht die richtigen Worte und Taten finden kann. Was für mich dabei jedoch zum Problem wird – und das kenne ich aus eigenem Erleben und auch eigenem so denken – ist die Wertigkeit und die Abgrenzung, die mit dem Begriff der “objektiv” besseren Gemeinde mitschwingt. Meine Güte, fand ich meine Gemeinde “Besser”, “Frommer”, “Heiliger”, als alles andere, was da so um mich rumgebtetet hat. Den “wahren Glauben” hatten nur wir und es tat so gut, dieser Gottes-Elite anzugehören. Und es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich dies begriffen habe. Dann nämlich, als diese Gemeinde nicht mehr zu mir gepasst hat, da sich meine Lebensumstände verändert haben, ich aber deswegen durch das Raster der Gemeinde komplett durchgefallen bin. Und das ohne bösen Willen und ohne, dass ich mich groß verändert hätte.
        Also, unterm Strich sind wir bei der Frage im Prinzip auf dem gleichen Schiff! Gut so!
        Das mit den Geistesgaben – habe ich jetzt verstanden und weiß jetzt, was Du meinst. Und ich vermute, dass es eben genau dieser Eiertanz ist, der es manchmal schwierig macht, diese Gaben zum Thema zu machen. Weil sie hin und wieder eben gebraucht werden, um eine “Qualität” des Glaubens fest zu machen. Sehr frei nachm dem Motto “Wie, du kannst nicht in Zungen reden, dann ist es wohl nicht weit her mit deiner Beziehung zu Gott”. Aber auch das ist ein sehr subjektiver Eindruck, so dass ich hier mit deiner Erklärung der Hitze gut mit kann.
        Das letzte ist die Hölle. Und da stehen wir in der Tat auf jeweils anderen Seiten, aber – so will ich es mal sagen – mit dem nötigen Respekt voreinander. Denn es ist ein Ding, dass sich unserer Wirklichkeit und Weitsicht nun mal vollends entzieht und das erst im Letzten offenbart werden wird. Ich denke, für beides lässt sich die Schrift als Argumentationsgrundlage heranziehen und ich halte beides für redlich. Vielleicht ist es aber dennoch der Gedanke. dass mit der Hölle zu leicht Schindluder (was für ein cool-altes Wort) getrieben werden kann. Sehr frei nach Tetzel, der mit seinen Höllenvisionen durchs Land zog und die Taler damit einsammeln konnte, den Menschen etwas gegen ihrer Angst zu verkaufen. Weitergedacht, auch selbst so erlebt, die Aussage von guten, frommen Menschen, die mit einer sehr liebevollen Art mir gegenüber traten, aber für die es zugleich keine Frage war, dass meine Eltern, die nicht Teil irgendeiner Gemeinde gewesen sind, eben im Jenseits zwischen Schwefeltöpfen und Lavaflüssen sitzen würden. Zuzüglich der damit vergebenen Aufgabe an einen 11jährigen, die verlorenen Eltern doch zum Glauben zu bringen, weil die – trotz ihres einigermaßen anständigen Lebenswandels – auf jeden Fall mal ohne Wolke und Harfe unter schrecklichen Qualen die Ewigkeit aushalten müssten. Es ist diese Gratwanderung, die ich eben nur mit dem Gott – für mich – beantworten kann, der eben genau und gerade in dieser Liebe seine Göttlichkeit erweist, dass er vollends Vergibt, Versöhnt und Liebt. Agape – ohne Grenze.
        Doch – und da hast du völlig Recht – die Bibel kennt den Ort der Gottesferne und er lässt sich auch nicht wegdiskutieren. Und – menschliche gesprochen – es täte so gut, zu wissen, dass das Gericht über jene doch noch gesprochen wird, die sich jeder Verantwortung entziehen konnten. Doch wo und wann wird dann der Dreieinige zum Erfüller meines/unseres Maßstabes? Und ist das nicht die Grenze, an die die unvoreingenommene Liebe Gottes stoßen würde und die ihn dann nicht doch auch selbst eingrenzbar machen würde? Und wäre es dann überhaupt nötig gewesen, den Neuanfang mit der Welt in Christus zu gehen? Denn Regeln und Maßstäbe, die zwischen “Kröpfchen und Töpfchen” unterscheiden, gibt es in der vorchristlichen Zeit ja ausreichend. Um dann zur Ausbreitung einer eingeschränkten Liebe – in eine lieblose Welt hinein – Mensch zu werden, beißt sich eben in meinem Kopf und Herz, verstehst du?
        Über dieses Thema kann man – so denke ich – vermutlich mehr, als bloß eine Flasche Wein leeren, was wohl irgendwann geschehen muss 🙂 Bis dahin wünsche ich Dir einen gesegneten Tag – und jetzt ist es gleich 9:30h, da geht schon ein Gläschen Weißwein 😉

    • Wenn die “Gottesferne”, also ich mich um keine Verantwortung vort Gott schere, aber ganz üble Macht ausübe auf mir untergebene Menschen, dann ist das für die Abhängigen eine Hölle.
      Und für den üblen Diktator wird es eine Hölle geben, nach Gottes Gericht, wenn er Jesus Christus als seinen Anwalt und Erlöser ein Leben lang ablehnt. Jede Bibelauslegung hat seine Grenzen. Und um eine “Allversöhnung” sollte keiner einen Gedanken verschwenden, genau so wie keiner je nach Gottes Willen auslegen kann, warum der Teufel vor aller Zeit auf die Erde geworfen wurde. All diese theologischen Besserwisser schmälern die Liebe Jesu am Kreuz.
      Wir haben uns um die Agape zu kümmern, mit der Jesus uns erkauft hat.
      So lange noch Einer neben uns das lebendige Wasser der Liebe Gottes braucht, in welcher Form auch immer, sind wir in der Pflicht der Liebe. Wozu hat Gott uns das Leben geschenkt.

  2. Einspruch – was den Absatz über die historisch-kritische Bibelauslegung betrifft (Punkt 8), sie soll verwerflich sein, so wie der Umgang mit ihr? Hätte der Islam eine historisch-kritische Bibelauslegung, hätten wir (und er) vermutlich wenig Probleme mit dem Islamismus. Ohne historisch fundierte Kritik (auch wenn es hier wohlgemerkt auch immer wieder Auslegungsmoden gibt) mutieren wir leicht zu Biblizisten oder Fundamentalisten – nämlich zu Buchstaben-Gläubigen oder zu Vertretern eines höchst subjektiven “Gefühls”-Glaubens. Der obige Satz aus dem Munde (der Feder) eines landeskirchlichen Pastoren lässt mich stutzen… (Nicht alles, was einen ärgert, muss dewegen gleich “verwerflich” sein 😉

    • Lieber Christoph Otto Beyer,
      vielen Dank für Ihren Kommentar.
      Allerdings tu ich mich äußerst schwer damit, die Alternative zur historisch-kritischen Methode im Biblizismus oder Fundamentalismus zu sehen – zumindest wenn Sie das damit meinen, was landläufig und durch die Medien damit transportiert wird.
      Liebe Grüße,
      David Brunner

      • Nein, nein, bitte nicht falsch verstehen. Ich sehe das nicht als Dualismus, als Entweder-oder. Aber wenn ich einen wesentlichen Aspekt der rationalen Erkenntnis (also einer historisch-kritischen Methode, die für mich als einem auch in der “Klassik” aktiven Musiker unverzichtbar auf der Suche nach “Wahrheit” scheint) als “verwerflich” brandmarke, erhebe ich mich nicht dann gegenüber den Menschen, die ihren (gottgegebenen) Intellekt nutzen, um Dinge verstehen zu wollen? Wenn ich 2000 Jahre alte Texte begreifen will, dann sollte ich sowohl um Weisheit beten können als auch die Konkordanz und das Wörterbuch nutzen können, vielleicht noch einen Kommentar lesen und den geschichtlichen Background doch zumindest ansatzweise zur Kenntnis nehmen und schlussendlich den Austausch mit erfahrenen Glaubensgeschwistern pflegen. Und warum nicht Volxbibel neben Luther und einer “Bibel in gerechter Sprache”? Also bitte kein “sacrificium intellectus”, wie es leider gerade die Kirche in Zeiten ihrer Machtausübung forderte. Dass Gott gerne aber auch die Nicht-Gelehrten mit Weisheit beschenkt, darauf vertraue ich gerne.

  3. Hallo Herr Brunner,

    würden Sie sich wirklich auf den “Himmel” freuen können, solange Sie auch nur eine einzige Seele in der “Hölle” wähnten, fände ich das – ehrlich gesagt – tatsächlich höllisch…

    Freundlichen Gruß
    Peter Friedrich

    • Lieber Peter Frirdrich,
      mit ihrer Liebe, arbeiten sie sicher in den Slums von Manila, oder auf dem Müllbergen in Kairo. Jesus Christus hat gesagt, – Off.3.20 siehe ich stehe vor der Tür.. . Gottes Werben um seine Menschenkinder wird nicht aufhören. Unsere Zeit der Entscheidung für Ihn wird ein Ende haben.
      Ich freue mich auf den Himmel und hoffe auf das Blut Jesu, das mein Lösegeld ist. Dennoch weiß ich daß Christus als Richter das letzte Wort haben wird. Wir strengen uns hier auf intellektueller Ebene über des Wesen Gottes zu reden, wärend wir zugegebener Maßen doch recht gut schlafen, trotz der vielen noch nicht erreichten Seelen.

    • Lieber Herr Friedrich,
      der Gedanke ist in der Tat alles andere als schön. Aber was ist die Alternative? Mir meinen Glauben so lange zurecht basteln, bis mir alles schön und denkbar erscheint?
      Liebe Grüße,
      David Brunner

        • Lieber Herr Friedrich,
          das dürfen Sie ja auch. 🙂
          Zwei Dinge aber interessieren mich wirklich:
          1. Wieso “mehr denn je”?
          2. Wie lesen/interpretieren Sie die (vor allem neutestamentlichen) Stellen, in denen von der Hölle die Rede ist?

  4. Lieber David,
    super Artikel. Eine einzige Anmerkung: Die Landeskirche(n) ist natürlich nicht böse. Aber bei uns in Berlin-Brandenburg ein Auslaufmodell. Und das Schlimme: Man ist in der oberen Etage immer noch blind und schaut weg, freut sich, dass im Moment die Kirchensteuern sprudeln.
    Aber die Austrittszahlen zeigen: So wird das System nicht mehr lange überleben können (und vielleicht ist das auch gut so). Und die Sache mit den Wundern und den Geistesgaben (ich bin da 100% mit dir) solltest du bei uns lieber nicht erzählen, ansonsten landest du als Pfarrer auf der Abschussliste…
    Das große ABER: Es gibt wunderbare Gemeinden in der Landeskirche. Und die werden mit Sicherheit überleben.
    Sei ganz dolle gesegnet, Bruder!

    • Liebe(r) J,
      vielen Dank für Deinen Kommentar.
      Das mit der Abschussliste – nun ja. Offiziell gibt’s so was ja nicht. Auch bei uns nicht. Offiziell… 😉
      Aber was will ich machen? Ich kann das, was ich als Wahrheit erkannt und erlebt habe, ja nicht verleugnen.
      Und dass die Landeskirche ein Auslaufmodell ist, kann ich nur insofern unterstreichen, als sie sich nicht auf neue Wege einlässt. Tut sie das, kann es sogar in der Landeskirche erstaunlich rund gehen.
      Liebe Grüße,
      David

    • Liebe/r J
      Die Landeskirche wird seit ich denken kann totgesagt-und noch immer lebt sie. Was bringt es, sie und ihre Fehler auf die Schiene des Untergangs zu setzen? Sie hat Fehler, natürlich! Aber ist das nicht überall so, wo Menschen mitspielen? Ist der Blick mit der erhobenen Nase nicht überheblich!? Über Menschen, die hier ihren Zugang zu Gott finden…?!?!?
      Lasst uns doch lieber die Offenheit zueinander bewahren und dort zusammen sein, wo es passt! Ich denke, das gefällt Gott besser, als das gegenseitige Übertrumpfen

      (PS Glückwunsch, Dave, zu diesem lebendigen Stück Austausch!)

  5. Hallo David,
    bin durch zufall auf diese Seite gestoßen und die 10 ist mir gleich ins Auge gestochen. Also habe ich mich auf den Weg gemacht die 10 zu erforschen, ich muss sagen ich bin schwer beeindruckt von der Art des mitteilens und Aufklärens, Gefällt mir sehr gut.

    Ich wünsche weiterhin Gottes reichen Segen und hoffe noch auf viele spannende Augen und Gedankenschmause 🙂

    Herzlichst und Gottbefhlen die Heike

    • Kann mich der Heike nur anschließen, bin zufällig hier hereingestolpert… Aber nichts geschieht zufällig – oder? 😉
      Lieber David, deine Gedanken zu den einzelnen Punkten finde ich sehr interessant, gut formuliert und leicht zu lesen – auch cool, wie Du das Thema angegangen bist, “was ich alles nicht glauben sollte”, und ja, es wären bestimmt 99 Punkte, oder noch mehr … Ich freue mich immer, wenn jemand sich die Mühe macht, mal den Blickwinkel zu ändern.
      Liebe Grüße aus dem Süden, 😀
      Dieter

  6. Hallo David,
    ich habe hier einen weiteren, für mich sehr bedeutsamen Punkt, den ich deiner Liste gern beifügen möchte, und zwar:
    11. Nach der Bekehrung bin ich ein Christ
    – dieser Gedanke ist insofern falsch bzw. fatal zu denken, da man sich sonst schnell auf der Tatsache der Sündenvergebung und der Hoffnung nach dem endlichen wiederkommen Jesu ausruht, denn wirklich Christ ist nicht der, welcher Heilig ( Christ ) wird, sondern im Heiligen Geist wandelt, also auch Christlich lebt! Leider hat dieser Gehorsamsaspekt und die Autorität des Wortes Gottes, welches uns stetig auf ein völlig von Gott abhängiges und ihm hingegebens Leben hinweißt, heute, trotz intensiver Predigt darüber, an Bedeutung verloren, da wir Christen in der Westlichen Welt heutzutage schnell “lauwarm” werden und die Gemeinde verweltlichen. Anstatt, dass das Evangelium in die Welt hinausgetragen wird, wird die Welt in die Gemeinde Gottes gebracht, doch wir müssen uns stets daran erinnern, dass es nicht darauf ankommt wer wir waren und was wir taten bevor wir gefallen ( mit Christus gestorben ) sind, sondern wer wir geworden sidn und was wir tun nachdem wir wieder Aufgestanden sind. ( Sinnbild der Taufe )

    Mit den von dir gennanten 10 Punkten kann ich sehr gut übereinstimmen und gut erklärt und dargestellt hast du sie ebenfalls. Danke dafür! Ich wünsche uns allen Gottes Segen und offene Ohren und Augen um das Wort Gottes erneut in seiner wahrhaftigkeit, und seiner Gerechtigkeit aufnehmen und umsetzen zu können.

    Einen schönen Tag euch allen noch.

    Liebe Grüße, Dennis

  7. Vielen, vielen Dank für diese super geschriebenen und von vielem Ballast entlastenden Thesen und Gedanken!

    Gerne füge ich zwei weitere Dinge an, die ein Christ nicht zu glauben braucht:

    – Die Orgel / das Harmonium / die Gitarre / eine Band ist/sind allein geistlich und biblisch fundiert: Völliger Quatsch, denn nichts davon kommt so in der Bibel vor. Aber in mehreren Psalmen mehrere Instrumente: Pauken, Trompeten, Lauten, Zithern, Harfen, usw. Alles sind unterstützende Instrumente. Keines davon, auch nicht in der tollsten Band und dem mächtigsten Orchester, macht für sich selig oder ist «biblischer» oder «richtiger» als andere. Sondern alles ist eine reine Kulturfrage. Und keine Heilsfrage.

    – Wenn ich genug glaube, segnet mich Gott endlos mit Geld und Gesundheit: Das würde fast bedeuten, ich könnte im Gebetsautomaten meinen Glauben reinlassen und unten in der Ausgabe kämen jede Menge Geld und Gesundheit heraus. Doch gewisse – amerikanisch geprägte – Wohlstandsevangelisten und -kirchen verkünden, natürlich differenzierter, eine entsprechende Botschaft. Eine Botschaft, die viele Schwache, Kranke, Behinderte, nicht Vermögende und sonst nicht auf der Sonnenseite des Lebens Stehende krankhaft unter Druck setzen kann: «Glaube ich etwa immer noch zu wenig?» Das kann zu Glaubenskrisen führen. Und es hat wenig mit der Realität zu tun: Manche Arme, Kranke usw. sind treu bei und glücklich mit ihrem Gott. Manche Reiche, vor Gesundheit Strotzende kümmern sich einen Deut um ihn. Manche Kranke werden nach inbrünstigem Beten mehr oder weniger bald wieder gesund, andere nicht, wieder andere sterben vorzeitig. Manche Menschen empfangen und spüren Gottes Segen in Form von Gesundheit, Reichtum und Ansehen; manche auf ganz andere Weise. Das wahre Leben ist eben sehr vielschichtig!

    • Lieber Arthur,
      obwohl ich dir Recht gebe, dass Musikinstrumente weder selig machen noch den Segen nehmen können, kann ich dir hinsichtlich der Aussage, dass die Verwendung und die Vorkomnisse von gewissen Instrumenten allein Kulturbedingt sind nicht zustimmen, da in der Bibel ganz klar von Musikinstrumenten und der Musik an sich gesprochen wird, bzw. die Gitarre als “Nachkomme” der Harfe erwähnt wird, und allen Instrumenten in der Musik sogar Charaktereigenschaften und bestimmte, in Komposition einander ergänzenden, Funktionen zugeschrieben werden. Eine hervorragende Erläutern bezüglich dieses Themas formulierte Dr. Roger Liebi in eine seiner Predigten: https://www.youtube.com/watch?v=o5Iw7CyKaUw

      Roger Liebi hat übrigens viele sehr ausführliche, nur zu empfehlende, Predigten zu allerlei Themen und ist meiner Meinung nach einer der Kompetentesten Prediger.

      Ich wünsche euch noch einen gesegneten Tag 🙂

      Liebe Grüße, Dennis

  8. Hallo Denis,
    Roger Liebi habe ich auch schon persönlich life erlebt. Auch Vorträge habe ich unter youtube mir angehört. Einiges ist sehr interessant, und zu empfehlen.

    Zu den Punkten 3, 4 und 5 hat Roger Liebi eine andere Sicht. Auch hier gilt, prüfet alles und das Beste behaltet. … eine andere Stelle in der Apg. 17, … sie hörten sich aufmerksam an, was Paulus und Silas lehrten, und forschten täglich nach, ob dies mit der Heiligen Schrift übereinstimmte. (Hoffnung für Alle) So sollten wir es auch halten.

    Einen lieben Gruß!
    Rudolf

  9. Zum Thema Hölle schreibst du “….damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen – sondern das ewige Leben haben. Wow. Was für eine coole Verheißung für die, die an ihn glauben.”
    Was passiert mit denen (wie mich), die den Fehler haben und nicht an ihn glauben ?

    • Lieber Martin,
      David Brunner zitiert an der Stelle eine der berühmtesten Bibelstellen (Johannes 3 Vers 16).
      Zum Glück entscheide nicht ich, wer wann warum wo am Ende seines irdischen Lebens landet – es könnte gut sein, dass ich nicht wirklich gerecht bin. 😉 Ich kann nur für mein eigenes Leben sprechen – und da bin ich von Herzen heil froh zu wissen, dass ich mich auf einen Platz im Himmel freuen darf.
      Herzlichen Gruß
      Christine

        • Christine, David: Jetzt weiß ich aber noch nicht was mit mir vermutlich / wahrscheinlich oder gewiss (?) passieren wird.

          Martin

          • Lieber Martin,
            wenn Ihre Frage tatsächlich einen sinn- und zukunftsgerichteten Charakter hatte, lade ich Sie herzlich ein, sich ein Neues Testament in einer für Sie verständlichen Sprache zu schnappen und zu lesen. Ich bin sicher, Sie finden eine Antwort auf Ihre Frage. Ich bin großer Fan vom sich selbst Überzeugen, selbst Erfahren, selbst Erleben. Dann quatscht Ihnen niemand rein und Sie treffen eine wohlüberlegte, eigenständige Entscheidung … was durchaus von essenzieller Bedeutung ist bei der Frage nach der eigenen ewigen Zukunft. 😉
            Wenn der Grund der Frage war, dass Sie gerne einen Platz im Himmel möchten, freut Jesus Christus sich auf ein Gespräch (in frommen Kreisen auch Gebet genannt) mit Ihnen und die Aufnahme einer persönlichen, freundschaftlichen Beziehung zwischen Ihnen beiden. Dann macht er sich gleich daran, Ihnen einen Wohnplatz im Himmel herzurichten, ganz einfach weil er seine Freunde gerne bei sich hat – irgendwie verständlich, oder? 🙂
            Ich bin gespannt, was Sie damit machen.
            Herzlichen Gruß
            Christine

        • Herzlichen Dank, lieber David Brunner.
          Gleiches dachte ich, als die “10 Dinge, die du als Christ nicht glauben solltest” gelesen hatte: Super geschrieben und von meiner Seite nichts hinzuzufügen.

          • Hallo Christine,
            ich schrieb dass ich nicht glaube, auch wenn ich die Bibel nochmals lese. Somit werde ich wohl “verloren gehen”, wie unter Punkt 7 geschrieben. Aber vielen Dank für deine Antwort.

  10. Was macht man mit einem Pfarrer/Pfarrerin, der/die Pkt. 10 aber von sich selber denkt und danach handelt (Pfr. der evang. Kirche )?

  11. Naja das überzeugt mich überhaupt nicht! Der Herr Gott muss doch gewusst haben, was er mit dem Menschen erzeugt. Er hat ihn angeblich erschaffen, also wusste er auch wie der Mensch tickt.
    Außerdem hatten nicht alle Menschen Weltweit den gleichen Zugang zum christlichen Glauben. Sogar bis zum heutigen Tag nicht und vor Christi Geburt auch nicht. Was ist mit all diesen Menschen die weltweit noch nie von Jesus gehört oder gelesen haben.

    Zum Thema Hölle! Der christliche Gott muss ja eine für uns Menschen unvorstellbare Intelligenz haben. Daher konnte er alles voraussehen, was mit den Menschen geschieht.
    Daher müsste sich der christliche Gott doch eher selbst richten, anstatt die Verantwortung auf sein Geschöpft abzuwälzen.
    Sie werden mir mit Sicherheit entgegnen, dass ihr Gott den Menschen einen freien Willen gab. Doch ist das wirklich so?
    Ein Kind das geboren wird ist völlig hilflos und vollkommen abhängig von den Erwachsenen den Eltern und sozialen Umfeld.
    Rein theoretisch könnten die Eltern dem Kind die Sprache überhaupt nicht beibringen und es wegsperren bis zum 16. Lebensjahr, bis es von der Polizei gefunden wird. Dieser junge Mensch könnte nur laute von sich geben und sein Leben ist schon zerstört, bevor es angefangen hat. Hat so ein Mensch einen freien Willen? Sorry für dieses grausame Beispiel. Doch leider gibt es solche oder ähnliche schrecklichen Dinge, die auf der Welt passieren.

  12. Die Eltern nutzten ihren freien Willen, den des Kindes zubrechen. Und selbst wenn dieser Mensch dann einmal frei käme, würde er oder sie nach seinem Verstand anfangen zu entscheiden. Ein Wunder des freien Willens

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