StartGedankenGottes Idee hinter den Schöpfungstagen

Gottes Idee hinter den Schöpfungstagen

Wieso hat Gott die Erde eigentlich nicht mit einem Fingerschnipp in einem Moment erschaffen? Die Frage darf man doch stellen, wenn man annimmt, dass Gott allmächtig ist – also auch mächtig genug, die Schöpfung von einem auf den anderen Moment zu erschaffen. Wieso also sechs Werktage und ein Ruhetag?

Unermesslich große Liebe

Zunächst glaube ich, dass seine unermesslich große Liebe hinter allem steckt. Gottes Wesen ist unwandelbar und in der Bibel (1. Johannes 4) wird Gott als Liebe beschrieben – nicht nur, dass er liebt, sondern dass er Liebe ist.

Bevor nun Gott seinen geliebten Menschen ins Dasein liebte, erschuf er alles andere, was der Mensch zum Leben benötigt (und noch mehr): Nahrung. Die Natur. Tiere. Die Luft zum Atmen. Alles. Den gesamten irdischen Lebensraum, von dem Gott immer wieder sagte, dass er “gut” war. Er gab sich also nicht nur damit zufrieden, irgendetwas zu kreieren, sondern für den Menschen sollte es das Beste sein. Und das alles: Bevor der Mensch ins Dasein kam.

Gott ist in der Tat ein vorsorgender, ein fürsorglicher, ein versorgender Gott. Wie ein richtig guter Vater, der seinen Kindern alles bereitet, damit sie das beste Leben führen können, das nur möglich ist.

Und ich denke mir so: Wenn Gottes Wesen unwandelbar ist, dann ist er heute noch der selbe Gott. Klar. Das bedeutet aber auch, dass er nach wie vor ein großes Interesse hat, uns mit allem zu versorgen, was wir zum Leben benötigen. In einer Welt, die NACH dem Sündenfall existiert scheint uns das manchmal natürlich nicht ganz plausibel und einleuchtend, weil wir es verlernt haben, diese intime Beziehung zu Gott zu pflegen, wie Adam und Eva es vor dem Sündenfall taten.

Aber lass es mich dir so sagen….oder besser schreiben: Gott versorgt dich mit allem, was du benötigst. Wenn du Jesus vertraust, bist du Gottes Kind – und dein himmlischer Vater wird dir geben, was du benötigst. Auch wenn es manchmal nicht den Anschein hat, ja. Das mag sein – aber unsere Wahrnehmung ändert nichts an Gottes unermesslich großen, realer Liebe! Mach es konkret. Verlass dich einfach drauf. Sag es ihm. Lebe danach. Nein, nein, keine Sorge. Das hier ist kein “Ich-schaff-das-schon-Seminar” sondern eher ein Ernstnehmen der Zusagen Gottes. Als Christ muss ich nicht hoffnungslos durch den Alltag gehen. Ich kann, ja. Klar. Ich muss aber nicht. Ich kann mich vielmehr auf die wunderbaren Zusagen Gottes verlassen – und schon ändert sich zwar nicht die Situation sofort, nicht mein Leben sofort, nicht die äußeren Umstände sofort (wobei…vielleicht ja schon) – was sich aber ändert ist meine Einstellung zum Leben, zu Gott, zur Frage, wovon ich mich wirklich abhängig mache und wovon nicht.

Gott ist ein Künstler

Das ist für mich der zweite Grund, weshalb die Schöpfung keine Hauruck-Aktion sondern ein künstlerischer Prozess war. Natürlich hätte Gott das alles auch in einem Moment erschaffen können – er ist ja allmächtig. Aber Gott ist ein Künstler und Ästhet durch und durch.

Für ihn war es wohl ein Vergnügen, regelrecht Zeit darin zu verschwenden (denn er hätte es ja alles schneller haben können), die Sterne und die Galaxien in das Universum zu malen, die Sonne und den Mond zu formen genauso wie die Tiere, Pflanzen und Menschen; die Erde in ihrer unterschiedlichen Form, die höchsten Berge und die tiefsten Ozeane. Die Schönheit der Schöpfung, die sich in der Unzählbarkeit an Farben und Konstellationen widerspiegelt, ist für mich Ausdruck eines künstlerischen Gottes, dem es große Freude machte, als göttlicher Künstler seine Schöpfung nicht nur ins Dasein zu rufen, sondern sie liebevoll und ästhetisch zu gestalten.

Was würde das bedeuten für die künstlerischen Gaben und Talente in unseren Gemeinden? Spiegeln sie Gott nicht viel mehr wider, als wir vielleicht meinen, wenn wir zu seiner Ehre Lieder singen? Leider hört es da schon oft auf, denn wie sieht es aus mit darstellender, bildlicher und andere Kunst in unseren Gemeinden?

Ich bin überzeugt davon, dass noch vieles zu Gottes Ehre in unseren Gemeinden an künstlerischen Prozessen entstehen kann – und soll! Weil wir manchmal viel zu eindimensional denken, was geistliche Kunst betrifft.

Der Sabbat als Höhepunkt der Schöpfung

Wer sagt eigentlich, dass der Höhepunkt der Schöpfung der Mensch sei? Richtig: Der Mensch. Sonst noch jemand?

Klar kenne ich auch Psalm 8, wo es heißt, dass Gott den Menschen nur wenig niedriger gemacht hat. Ok. Aber was heißt das? Genau. Dass er den Menschen nur wenig niedriger gemacht hat. Nicht mehr. Nicht weniger.

Der eigentliche Höhepunkt der Schöpfung ist aber nicht der Mensch, sondern der letzte Tag, der Ruhetag, der Sabbat, der Tag, an dem Gott ruht, sein Werk betrachtet und wahrscheinlich selbst ins Staunen kommt, was er da so alles Wunderbares erschaffen hat.

Alles läuft also auf den großen, göttlichen Tag zu. Den Ruhetag. Den Tag des Herrn. Im ersten Teil der Bibel der Sabbat. Im Zweiten Teil der Bibel – der Sonntag. Der Tag des Herrn. Der Tag, an dem wir die Auferstehung Jesu feiern. Sonntag für Sonntag. Jeden Sonntag. An keinem Sonntag feiern wir die Auferstehung nicht. Sollte das in deiner Gemeinde anders sein, dann solltest du daran was ändern.

Der Höhepunkt also ist der Sabbat, der wiederum eine Vorahnung auf den eigentlichen “Tag des Herrn” gibt, nämlich den Tag der Auferstehung Jesu.

Das bedeutet, wie schon angedeutet, dass wir uns dessen mehr und mehr bewusst sein sollten, wenn wir uns als Christen bezeichnen, wenn wir in eine Gemeinde gehen, sie besuchen, mitarbeiten oder gar leiten: Der Sonntag, jeder Sonntag, ist der Tag, an dem wir die Auferstehung Jesu feiern. Das gewaltigste und umwälzendste Ereignis der Menschheitsgeschichte. Nichts, das vorher war und nichts, das jemals kommen wird, kommt dem gleich. Sonntag für Sonntag feiern Christen, dass es einen Gott gibt, der von den Toten auferstand und neues, unvergängliches, ewiges, göttliches Leben ans Licht und ins Leben gebracht hat – nicht erst irgendwann in der Ewigkeit, sondern heute, jetzt und hier. Wow!

Geduld und Vertrauen

Ein (vorerst) letzter Aspekt wird für mich darin deutlich, dass Gott den Menschen am letzten Werktag erschaffen hat, als ob er sagen wollte: Hab Geduld und vertrau mir!

Gott will, dass wir unser Leben aus seiner göttlichen Ruhe und aus einem Vertrauen in seine göttliche Vorhersehen gestalten und nicht im Ausruhen und (scheinbaren) Sicherheit auf Grund unserer Pläne und Leistungen – und das ist manchmal gar nicht so leicht, aber immer und immer und immer mehr als lohnenswert.

Wenn sich Gott die Zeit nahm, die Erde in einem längeren Prozesse von mehreren Tagen zu erschaffen, wo er doch alle Macht hat, sie in einem einzigen Augenblick zu erschaffen – wieso soll dann bei uns alles von jetzt auf nachher gehen? Wieso meinen wir dann so oft, dass wir das Tempo bestimmen? Und wieso werden wir dann so unruhig, wenn das Tempo ein anderes ist als das, das wir uns wünschen?

Es ist, als ob Gott sagen will: “Schau her. Sogar ich, der einzige und lebendige und ewige Gott, selbst ich habe diese Schöpfung nicht in einem einzelnen Augenblick ins Dasein gerufen. Ich habe mir Zeit genommen. Vertrau mir! Glaube mir! Hab Geduld – und lebe in meiner Ruhe, die ich dir gebe.”

Dieser Punkt mag herausfordernd sein, wo ich selbst doch ganz sicherlich nicht derjenige bin, der die Geduld erfunden hat.

Aber schlichte Frage: Was ist besser – unsere Pläne oder Gottes grenzenlose Gnade? Unsere Tätigkeiten oder Gottes unwandelbare Treue?

Jaja, im Kopf ist das vielleicht alles ganz easy – aber dann probier’s doch jetzt mal aus und lebe danach!

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