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Christen und Corona. Ein Aufruf zur Erneuerung

“Ich kann’s nicht mehr hören!” Geht’s dir ähnlich? Mir auch! Ich kann’s nicht mehr hören, dass zwischen Familien, Freundschaften und Gemeinden ein Riss hindurchgeht und es schmerzhafte Zerwürfnisse gibt auf Grund der Corona-Pandemie. Mich macht das sehr, sehr traurig. Genauer gesagt: Nicht auf Grund der Pandemie an sich, sondern vielmehr auf Grund der Maßnahmen, Verordnungen und Regelungen, die es gibt.

Welche Maßnahmen sind sinnvoll? Was ist nun richtig über die Gefährlichkeit des Virus? War ein Lockdown richtig und kann ein weiterer kommen? Wie schützen wir Risikogruppen? Welcher Virologe hat nun Recht? Müssen wir auf die Zahl der Infizierten, der Erkrankten oder doch der Verstorbenen schauen? Wie sehr schränkt ein Mund-Nase-Schutz nun ein?

Fragen über Fragen. Je nach dem, wen du fragst, bekommst du auch deine erwartete Antwort. Bist du eher kritisch gegenüber all den Maßnahmen, musst du nur weitere Kritiker fragen und du wirst in deiner Haltung bestärkt.

Gehst du eher konform mit den Maßnahmen, die momentan getroffen werden in Deutschland (und den Bundesländern) musst du nur weitere Personen, die das auch so sehen, fragen und du wirst in deiner Haltung bestärkt.

Ich richte mich mit diesem Beitrag an Christen. Also an die Menschen, die nicht nur irgendwie einen Sinn für Übernatürliches haben sondern ihr Leben im Vertrauen auf Jesus führen – oder es zumindest versuchen (so wie ich).

Ich möchte euch mit dem Apostel Paulus gemeinsam bitten: “Erneuert euer Denken!” (Oh, gerade hatte sich ein Schreibfehler eingeschlichen und ich schrieb “Erneuert euer Danken!” – das ist auch cool und wird weiter unten eine Rolle spielen).

Paulus schreibt Folgendes:

Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.Die Bibel - Römer 12,2

Und es gibt wohl kein treffenderes Thema als diese momentanen Rahmenbedingungen, die uns zeigen, was das heißt, sich nicht den “Maßstäben dieser Welt anzupassen” sondern unser Denken neu ausrichten zu lassen. Ich gebe dir vier Gedanken mit.

1. Gebet für Verantwortungsträger

Würden wir mindestens so viel beten wie motzen, dann wäre Deutschland überrollt von einer Gebetslawine. Wir Deutsche haben das Motzen sowieso erfunden – von daher stell dir nur mal vor, wir würden genauso viel beten wie motzen. Damit meine ich dieses destruktiv-schnoddrig-besserwisserisch-arrogante Gerede, das manchmal aus unserem Mund kommt. Ich meine damit nicht konstruktive Kritik. Diese ist vollkommen berechtigt und notwendig, denn davon lebt Demokratie.

Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, ehrfürchtig vor Gott und aufrichtig unseren Mitmenschen gegenüber.Die Bibel - 1. Timotheus 2,2

An keiner Stelle der Bibel sind wir als Christen aufgefordert zu motzen. Wir sind aber aufgefordert zu beten. Deswegen tu das bitte und lass das motzen. Ich glaube sogar, dass das Motzen ganz automatisch weniger wird je mehr wir beten, weil unser Fokus dann auf Gott, den liebenden Vater ausgerichtet ist – und zu seinem Wesen und Herzen passt das Motzen einfach nicht.

Deswegen bitte ich dich: Bete für unsere Politiker in den Kommunen und Städten, in den Ländern und im Bundestag. Bete für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Behörden, in den Gesundheitsämtern. Bete für die Beraterinnen und Berater der Entscheidungsträger. Bete!

2. Feinde lieben und segnen

Das klassische Denkmuster eines Menschen, der sich an einem gesellschaftlichen Diskurs beteiligt, ist leider meistens so gestrickt, dass er mal mehr mal weniger destruktiv reagiert, wenn jemand eine andere Meinung hat. Wir preisen die Toleranz und wollen alles tolerieren – solange es meiner Meinung nicht im Weg steht.

Daraus entwickeln sich dann sehr unschöne Diskussionen und Gespräche, in denen wir unser Gegenüber eher verurteilen, verunglimpfen und verunsichern. Dabei sind wir zu etwas ganz anderem aufgefordert. Willst du es wissen? Es ist hart – wirklich! Aber gut. Lies selbst, wozu Jesus uns auffordert:

Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen. Bittet Gott um seinen Segen für die Menschen, die euch Böses tun, und betet für alle, die euch beleidigen.Die Bibel - Lukas 6,27+28

BAM! Das hat gesessen! Aber nimm’s dir doch einfach mal zu Herzen in der nächsten Diskussion oder Auseinandersetzung, in der nächsten Sprachnachricht oder WhatsApp: Liebe und segne dein Gegenüber – und dann erst gib ihm – natürlich nur rhetorisch – auf die 12. Und du wirst sehen: Das willst du gar nicht, denn du hast dein Gegenüber gesegnet, für ihn gebetet und liebst ihn. Holla! Wie kannst du ihm dann eine mitgeben wollen? Siehste! Geht nicht!

3. Frieden stiften

Wir betreten die nächste Stufe der Deeskalationsstrategie nach Paulus und lassen unser Denken noch weiter vom Heiligen Geist verändern. Und zwar indem wir Frieden stiften. Aber jetzt Achtung: Frieden ist nicht einfach nur Waffenstillstand. Frieden ist mehr!

Soweit es irgend möglich ist und von euch abhängt, lebt mit allen Menschen in Frieden.Die Bibel - Römer 12,18

Wenn die Bibel von “Frieden” redet, ist ein ganzheitliches Heilsein gemeint. Das bedeutet, ich lebe erst dann in Frieden, wenn mein Körper, meine Seele und mein Geist im Einklang mit meinem Schöpfer und seinem guten Schöpferwillen sind.

Das ist zugegebenermaßen schon schwierig genug, für dich alleine einzuhalten, das weiß ich. Nun werden wir aber aufgefordert, nicht nur an uns zu denken, sondern diesen Frieden auch mit und für andere zu suchen. Ready? Das bleibt eine Lebensaufgabe! Aber Fakt ist: Sich im Zusammenhang mit dem momentan allgegenwärtigen Thema “Corona” gegenseitig zu kloppen – das ist ganz sicherlich der falsche, der schlechte, der niemals richtig endende Weg.

4. Dankbar sein

Das ist nun ein ziemlich heikler Punkt, da mir zurecht jemand vorwerfen könnte “Du hast ja gut reden. Hast ‘nen sicheren Job, eine wunderbare Frau und zwei tolle Kinder.” Richtig. Das verstehe ich aber nicht als Vorwurf, sondern als Segen, den Gott mir schenkt. Denn die letzte Aufforderung trägt in sich eine Betonung, die für manch einen eine richtig große Challenge werden könnte:

Dankt Gott, ganz gleich wie eure Lebensumstände auch sein mögen. All das erwartet Gott von euch, und weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid, wird es euch auch möglich sein.Die Bibel - 1. Thessalonicher 5,18

“…ganz gleich wie eure Lebensumstände auch sein mögen” schreibt Paulus. Eben nicht dankbar sein WEIL ich dieses oder jenes habe – sondern dankbar sein UNABHÄNGIG davon, ob ich dieses oder jenes überhaupt habe.

Dankbar zu sein für das, was Jesus mir Tag für Tag schenkt. Dankbar zu sein für das, wo und wie ich seine Güte und Treue Tag für Tag erlebe. Und davon sind wir alle betroffen – wir müssen einfach nur manchmal etwas still werden und reinhören, was Gott Gutes in unserem Leben gerade vollbringt.

Sei dabei!

Ich wünsche mir so sehr von Herzen, dass wir als Christen nicht noch mehr Unfrieden, Streit und Zerwürfnis in diese ohnehin schon kräftig durchgeschüttelte und wachgerüttelte Welt bringen, sondern Liebe, Versöhnung und Hoffnung.

Hoffnung, die begründet ist. Hoffnung, die kein billiges “Kopf hoch, wir schon wieder” ist, sondern eine Hoffnung, die darin gegründet ist, dass Jesus Christus stärker ist als der Tod. Das feiern Christen an Ostern. Und wer den Tod besiegt, der kann alles besiegen. Ich wünsche mir sehr, dass diese Kraft der Auferstehung Jesu in dieser Welt sichtbar wird und Menschen nicht nur umdenken, sondern auch umkehren. Neu werden. Heil werden. Ganzheitlich. Bei Jesus.

Deswegen meine herzliche Bitte: Sei dabei! Überlege dir doch, was das für dich konkret bedeutet und lass dich verändern und erneuern. Denn das ist der Knackpunkt: Du kannst das gar nicht selbst “machen” – du kannst aber es “zulassen” und manchmal reicht das schon.

“Lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird” schreibt Paulus in Römer 12,2 – und was ist die Folge davon?

“Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.”

Mir treten momentan leider viel zu viele selbsternannte “Ich weiß was Gott will”-Prediger auf den Schirm. Sowohl in den großen weiten Medien als auch in den ganz persönlichen Offline-Begegnungen.

Vielmehr aber sollen wir uns füllen lassen, erneuern lassen, verändern lassen, damit wir dann diese Schritte gehen können.

Und jetzt stell dir mal vor, Christen würden das tun. Ich glaube, das würde zu einer ziemlich krassen Veränderung in unserem Land führen, die irgendwann gar nicht mehr viel mit dem Thema “Corona” zu tun hat, sondern viel, viel weitere und tiefere Kreise zieht.


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