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Christen und Corona: Widerstand, Unterordnung oder…?

Tut mir leid – der nächste Corona-Post. Aber warte, nein! Es tut mir gar nicht leid. Ich greife nämlich einfach das auf, was mir in den letzten Wochen und Monaten begegnet: In direkten Gesprächen (das ist mit Abstand der größte Faktor), in WhatsApp-Nachrichten der Marke: “David, schau mal, was hältst du davon?” und in Nachrichten, die mir Menschen einfach so schreiben.

Wie sollen sich Christen verhalten?

Immer und immer und immer wieder bekomme ich diese Frage gestellt. Wie sollen sich Christen verhalten im Blick auf das Coronavirus, im Blick auf die Impfung und vor allem im Blick auf die Verordnungen und Maßnahmen, die in unserem Land bzw. in den Bundesländern gelten.

Soll ich alles einfach so hinnehmen?

Soll ich den Mund aufmachen?

Soll ich diese oder jene Petition unterschreiben?

Soll ich überhaupt noch was sagen?

Soll ich mich impfen lassen?

Soll ich…

Erinnere dich an deine Berufung!

Was ist deine Aufgabe als Christ? Was ist deine grundsätzliche Berufung, die du als Christ hast? Na? ‘ne Idee? “Du sollst so viele Menschen wie möglich von der Impfung abhalten!” Ne, knapp daneben. Das ist sie nicht. “Du sollst so viele Menschen wie möglich davon überzeugen, dass ein guter Christ sich impfen lässt!” Nein, vergiss es. Das ist auch nicht deine Berufung!

Deine ganz grundsätzliche Berufung steht in der Bibel in Matthäus 28,19 als letztes Vermächtnis, das Jesus hier auf der Erde zurückgelassen hat:

“Macht zu Jüngern alle Völker!”Die Bibel - Matthäus 28,19

Ups. Hast du das gewusst? Ich gehe davon aus! Wenn du Christ bist, dann wirst du wissen, dass dies deine grundsätzliche Berufung im Blick auf dein Leben ist.

Noch mal zum Mitschreiben: Jeder Christ, also jeder Mensch, der Jesus vertraut und an ihn glaubt, hat eine ganz grundsätzliche Berufung. Diese besteht darin, andere Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen. Aber hier nicht stehen bleiben (das ist der Fehler, der oft gemacht wird)! Es geht nicht darum, “Fans” von Jesus hervorzurufen, sondern “Jünger” aka “Nachfolger”- also Menschen, die nicht nur fasziniert sind von Jesus, sondern ihr Leben an ihm ausrichten in allen Höhen und Tiefen des Lebens. An dieser Grund-Berufung kannst du nichts ändern oder drehen – das ist so.

Und mal im Ernst: Das ist doch ein großartiges Privileg, dass der Schöpfer dieses Universums dich mit hineinnimmt in sein Team und dich nicht nur mitspielen lässt, sondern du eine ganz entscheidende Position übernimmst. Ich finde das ziemlich genial!

Natürlich sieht die konkrete Umsetzung sehr unterschiedlich aus. Da gibt’s kein “one size fits all” – da gibt’s eine ganz große Vielfalt und bunte Verschiedenheit an Konzepten, Ideen, Veranstaltungen, Programmen, Beziehungen und und und….und das ist das Schöne!

Also. Bevor wir weitergehen im Text, mach dir, wenn du Christ bist, bewusst: Dein “Calling” ist nicht, als Impfbefürworter oder Impfgegner aufzutreten – dein Calling ist ein viel, viel Größeres! Mach dich nicht kleiner, als du bist!

Sich der Regierung unterordnen – heißt was?

Wir haben in unserer Kirchengemeinde (www.wutachblick.de) gerade eine Predigtreihe über den Titusbrief beendet (am Ende des Artikels verlinke ich dir die Predigt dazu). Paulus schreibt an Titus im letzten Kapitel dieses Briefes folgende Gedanken:

Erinnere alle daran, sich der Regierung und ihren Vertretern unterzuordnen. Die Bibel - Titus 3,1

Was heißt nun, sich “unterzuordnen”?

Bedeutet das, ich muss alles gut und richtig finden?

Nein, das bedeutet es nicht! Ganz bestimmt nicht!

Es ist nicht nur dein gutes Recht, sondern auch deine Pflicht, Unrecht und Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen. Das geschieht an vielen Ecken und Enden – unter anderem eben auch beim Thema “Corona” – aber wenn ich dir nur mal die Themen “soziale Gerechtigkeit” oder “Umweltschutz” in die Runde werfe, dann wirst du feststellen: Hierzu äußern sich Christen seit Generationen sehr deutlich, sehr klar und sehr laut. Und das ist gut so!

Was heißt es also, sich der Regierung unterzuordnen?

Es heißt, dass du als Christ deine Treue zu Jesus lebst.

Überraschende Antwort? Ich mach’s dir konkret:

Hindert dich die Impfung an deiner grundsätzlichen Berufung “Macht zu Jüngern alle Völker”? Nein!

Hindert dich die Nicht-Impfung an deiner grundsätzlichen Berufung “Macht zu Jüngern alle Völker”? Nein!

Verhindert das Tragen von Masken, dass du anderen Menschen von Jesus erzählen kannst? Nein!

Kann man in einem Gottesdienst, in dem man mit Masken singen muss, Menschen auf Jesus Christus hinweisen? Ja!

Kann innerhalb eines Corona-Schutzkonzeptes in der Kinder- und Jugendarbeit es geschehen, dass Kids, Teens und Jugendliche zum Glauben an Jesus Christus kommen? Ja!

Kannst du in Deutschland unter den bestehenden und vorherrschenden Bestimmungen rund um “Corona” deinen Glauben frei leben? Ja! (Du darfst sogar mehr als manch andere Vereine oder Gemeinschaften, weil ein Gottesdienstbesuch ohne jegliche 2G/3G-Regel stattfinden darf.)

Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen!

Diese Aussage begegnet mir immer wieder, wenn ich mit Menschen über diese ganzen Fragen ins Gespräch komme. Und weißt du was? Ich stimme dem voll zu!

Dieser Satz stammt aus der Apostelgeschichte, also dem Buch, in dem die Geschehnisse der ersten Christengeneration aufgeschrieben sind. Dort sind Nachfolger von Jesus vor weltlichen Gerichten angeklagt und sprechen diesen bedeutungsschweren Satz:

Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen! Die Bibel - Apostelgeschichte 5,29

Jetzt schauen wir uns aber mal den Kontext an.

Warum werden sie denn vor weltlichen Gerichten angeklagt? Weil sie öffentlich zum Glauben an Jesus aufgerufen haben, Wunder und Heilungen vollbrachten und weil sie damit ihrer grundsätzlichen Berufung nachgingen: “Macht zu Jüngern alle Völker!”

Wenn mir im Zusammenhang mit Corona nun dieser Vers begegnet, dann allermeist von den Menschen, die der Ansicht sind, dass sie ihren Glauben nicht frei leben könnten oder es ihre Pflicht sei, Widerstand gegen die Verordnungen zu leisten.

Ich sehe das problematisch – denn (ich wiederhole mich): Dein Grund-Calling als Christ ist: “Macht zu Jüngern alle Völker!”

Wenn du also in einer Bubble gefangen bist, in der Menschen dir sagen, dass du als Christ auf Grund der Corona-Verordnungen unterdrückt wirst, dann gehorche Gott mehr als Menschen und erfülle deine grundsätzliche Berufung: “Macht zu Jüngern alle Völker!”

Bist du in einer Bubble gefangen, in der du voller Angst zurückgezogen lebst und nicht mehr klar denken kannst, weil sich alles gefühlt um eine mögliche Ansteckung dreht oder um die Gefahr, anderen Menschen zu begegnen, dann mache ich dich darauf aufmerksam, dass du eine Berufung hast: “Macht zu Jüngern alle Völker!”

Was Christen mehr denn je benötigen:

…ist Einheit.

Was hat ein Christ, der “für die Impfung” ist und ein Christ, der “gegen die Impfung” ist gemeinsam? Du solltest es erraten haben: Ihre grundsätzliche Berufung “Macht zu Jüngern alle Völker!”

Wie wäre es, wenn wir in Kirchengemeinden drohenden (oder leider an manchen Orten schon real existierenden) Spaltungen und Lagerbildungen entschieden entgegen treten, uns an einen Tisch setzen und sagen:

“Lasst uns einen Unterschied in dieser Welt machen.”

“Lasst uns unserer Berufung gemäß leben und Menschen zu Nachfolgern von Jesus machen.”

“Wir wollen Salz und Licht (und kein Kürbis – siehe Predigt unten) sein.”

“Wir wollen, dass möglichst viele Menschen in dieser und trotz dieser Pandemie Jesus kennenlernen.”

“Die Menschen haben Fragen und Zweifel – die Antwort sind nicht wir Christen – aber wir Christen kennen den, der die Antwort ist.”

“Menschen leben gebunden, (innerlich und äußerlich) versklavt und sollen Freiheit erleben und ihre Bestimmung entdecken, weshalb sie auf dieser Erde sind.”

Das Ganze funktioniert aber nur dann, wenn die Prioritäten stimmen – die ganz einfach sortiert werden müssen:

1. Die grundsätzliche Berufung leben!

2. Fragen rund um Corona, Verordnungen und Impfung nach hinten schieben und sich nicht darüber streiten.

Ganz ehrlich: Mir ist es herzlich egal, ob mein Gegenüber geimpft ist oder nicht – das ist seine eigene Entscheidung, in die ich nicht hineinzureden habe und schon gar keinen Impfdruck aufbauen darf, wenn diese Person nicht geimpft sein sollte.

Ich möchte meine grundsätzliche Berufung leben und mich nicht streiten über Dinge, die überhaupt nicht wichtig sind. Eines Tages werde ich meinem Schöpfer gegenüber treten. Ich bin der festen Überzeugung, dass er mich nicht fragen wird, wie viele Menschen ich von der Impfung überzeugt habe oder wie viele Menschen ich von der Impfung abgehalten habe.


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