Gestern im Gottesdienst habe ich ein Statement gegeben, das mir sehr, sehr wichtig ist. Und weil es so wichtig ist, soll es auch auf meinen Blog.
Es ist keine Corona-Zeit. Vergiss das bitte! Es ist Jesus-Zeit!
Wir haben auch keine “Coronaregeln” mehr, sondern es formt sich eine (vorübergehende) Normalität. Wenn du nach wie vor von einer “Ausnahmesituation” redest, tust du dir selbst nichts Gutes, weil niemand weiß, wie lange die “Ausnahme” noch geht – und wie die “Normalität” danach aussieht.
Sprache generiert Realität. Und wenn du nun weiter kontinuierlich von einer “Ausnahme” sprichst, wird dein Mindset weiterhin so sein, die Realität als eine “Ausnahmesituation” anzunehmen. Das bedeutet: Du machst dich abhängig von anderen, von Regeln, von Meinungen. Du lässt nicht zu, dass das, was ist, das ist, was auch morgen sein wird. Denn es könnte ja morgen schon wieder anders sein.
Redest du fortwährend von “Ausnahme” oder “Ausnahmesituation”, dann bist du seelisch immer in einer angespannten Unruhesituation, denn Ausnahmesituationen sind keine Situationen, in denen wir zur Ruhe kommen, in denen die Seele auch dort ist, wo wir physisch sind. Da hinkt seelisch immer etwas hinterher.
Du merkst das an Sätzen wie “Eigentlich wollte ich ja….” oder “Unter normalen Umständen könnten wir…” oder “Vor Corona war es noch möglich, dass….”. Du suchst Entschuldigungen und Ausreden um eines nicht zu tun, was aber seelisch lebensnotwenig und überlebensnotwendig ist: Lebensgestalter zu sein.
Nein, du gestaltest dann nicht – du machst dich selbst zum Opfer der Umstände und es liegt dir ständig auf der Zunge zu sagen: “Eigentlich wäre es ja schön, dieses oder jenes zu tun – aber das geht leider nicht.”
Oder du machst es zu einer faulen Ausrede: “Ach, wenn Corona nicht wäre, dann würde ich ja Sport machen, dann würde ich das mit dem Jobwechsel angehen, dann würde ich abnehmen, dann würde ich in der Gemeinde mitarbeiten, dann würde ich mich um meine Family kümmern, dann würde ich…”
Nein, ich habe einen ganz einfachen Tipp für dich:
Nimm das, was gerade ist, als etwa Neues an!
Nimm es an als die neue Realität, in der wir jetzt leben.
Damit meine ich weniger dein ganz persönliches Schicksal, denn das habe ich nicht vor Augen. Ich meine damit das, was wir gesellschaftlich gerade als “Status Quo” haben.
Das kann sich auch wieder ändern – ja und? Wir sind umgeben von einem ständigen Wandel. Ich diskutiere mit meinen Kids recht viel darüber, wann es sinnvoll wäre, ein eigenes Smartphone zu haben. Wenn ich ihnen dann sage, dass es in meiner Kindheit noch nicht einmal Smartphones gab, rollen sie (zurecht; ich bin kein Superpädagoge) nur mit den Augen. Aber that’s it! Das ist der Wandel!
Ich selbst werde versuchen, nicht mehr von Coronaregeln, Coronazeit und ähnlichem zu sprechen. Ich habe das in der Vergangenheit getan, als vieles noch ganz neu und aktuell war. Ich habe Artikel dazu geschrieben, die du auf meinem Blog dazu findest.
Aber ich nehme jetzt diese neue Realität an, die es positiv zu gestalten gilt!
Damit bagatellisiere ich nichts und spiele nichts herunter. Ich verharmlose kein Virus noch äußere ich mich damit über Maßnahmen und Regeln so wie deren Sinnhaftigkeit und Sinnlosigkeit. Ich bin damit weder Opportunist noch Rebell.
Mir ist schlicht und einfach nur eines wichtig: Den in den Mittelpunkt zu stellen, der es verdient hat. Jesus. Er allein.
Ich habe oben geschrieben, dass Sprache Realität generiert. Ich will das nicht überdramatisieren und vergeistlichen oder psychologisch verschwurbeln nach dem Motto “Du musst nur oft genug sagen ‘Ich bin reich!’ – dann bist du reich.” Das ist Nonsense. Mir geht es nur darum, dass wir den Dingen den richtigen Wert beimessen – auch durch unsere Sprachwahl.
Würden Christen in den sozialen Medien genauso viel über Jesus posten wie über Corona, hätten wir schon längst eine Erweckung.
In meiner Predigt gestern ging es um zwei faszinierende Verse – die ganze Predigt werde ich nicht noch mal hier abtippen – keine Sorge. Du kannst sie hier anschauen:
Es sind zwei Verse, die eine ganz, ganz wichtige Botschaft transportieren, die Gott an sein Volk mitten im babylonischen Exil richtet. Die Menschen waren verzweifelt und am Boden zerstört, da sie von der damaligen Weltmacht Babylon ins Exil verschleppt wurden.
Jerusalem – hunderte Kilometer entfernt – lag zerstört da, der Tempel war zerstört und das Volk Gottes war im Exil. Grauenhaft. Schrecklich. Eine absolute Ausnahmesituation. Und dann ermutigt Gott sein Volk mitten in dieser schrecklichen Situation durch den Propheten Jesaja:
Aber eines ist doch faszinierend: Gott lässt etwas Neues wachsen in deinem Leben. Es ist ihm nicht egal, unter welchen Umständen gerade dein Leben abläuft – schon gar nicht, wenn die Umstände schwierig und belastend sind. Er lässt etwas Neues, etwas Gutes, etwas Besseres entstehen!
Sei achtsam und aufmerksam – dann wirst du es erkennen. Geh mit offenen Augen und offenen Ohren durch deinen Alltag, hör hin und schau hin, wo Neues entsteht.
Und mach es mit der Haltung eines “offenen Herzens”. Lade den Heiligen Geist doch immer wieder bewusst ein: “Zeig mir heute, was Neues in meinem Leben entsteht, heiliger Geist! Ich möchte es unbedingt sehen und bin überzeugt, dass es gut ist – weil es von dir kommt!”
Mach es einfach! Grübel nicht zu viel! Denk nicht zu viel nach! Sei offen – im Herzen und mit Augen und Ohren und “Just do it!”.
Wir Menschen benötigen gerade jetzt Hoffnung, Perspektive und einen Blick nach vorne, der uns ermutigt und aufrichtet. Das alles bekommen wir nicht, wenn wir ständig von Corona und Ausnahmesituation reden.
Jesus ist größer, stärker und mächtiger, als wir das auch nur ansatzweise erahnen. Und deswegen rede ich lieber davon, dass wir eine Jesus-Zeit haben als eine Corona-Zeit. Dieses kleine Virus ist zerstörerisch – Jesus ist heilsam, befreiend und unendlich mächtiger als jedes Virus dieser Welt.