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Gott ist queer!?

In welcher Form ist es angemessen, von Gott zu reden? Darf Gott alles sein, was wir uns wünschen? Muss Gott jeder kategorialen Zuschreibung des Menschen entsprechen?

Seit einigen Wochen macht im Internet – vor allem in den sozialen Medien – ein Satz die Runde, der lautet: “Gott ist queer!”

Ausgesprochen wurde dieser Satz in der Abschlusspredigt des Deutschen Evangelischen Kirchentages, der vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg stattfand. Warum schreibe ich über diesen Satz? Ich glaube, er drückt aus, was viele in der Kirche denken – genauer gesagt: viele Theologen. Der Pastor, der diesen Satz aussprach, hat sich im Nachhinein aber auch Kritik ausgesetzt gesehen, die ihn persönlich – teils rassistisch – angriff. Das verurteile ich zutiefst! Mir geht es aber nicht um den Pastor, sondern um die Aussage: “Gott ist queer!”

Im Kontext zitiert: “Jetzt ist die Zeit zu sagen: Gott ist queer!”

Das geschah in Anlehnung an das Kirchentagsmotto “Jetzt ist die Zeit”. Es war also durchaus eine programmatisch gedachte Ansage. Diese sollte die Zuhörer bewegen, diese Aussage nicht nur zu bejahen, sondern dafür zu kämpfen. [Hier findest du die Predigt in der ARD Mediathek; die zitierte Stelle findet sich ab Minute 32:53]

Inzwischen sind die Gemüter ein bisschen abgekühlt. So ist es möglich, sachlicher darüber zu diskutieren, als das noch vor Wochen der Fall war. Man könnte jedoch auch meinen, dass das alles kalter Kaffee und Schnee von gestern ist. Das entspricht aber nicht der Realität. Auch diejenigen, die den Satz “Gott ist queer” feiern, tun das nach wie vor durch Artikel, Podcasts und YouTube-Videos.

Um es nochmals zu betonen: Mir geht es nicht darum, einen anderen Pfarrer oder Menschen, die von sich sagen, dass sie queer sind, zu kritisieren. Das liegt mir fern! Ich setze mich mit der Aussage “Gott ist queer” deswegen auseinander, weil sie sinnbildlich für einen zweifelhaften Umgang mit der Bibel steht und gleichzeitig einem Hype zur Seite springt, der sich seit einiger Zeit in der Gesellschaft breit macht (vgl. den Artikel “Ein deutscher Irrweg namens Selbstbestimmungsgesetz” in der NZZ). Dabei wird das, was das Evangelium lebens- und gesellschaftsverändernd macht, über Bord geworfen – zum Schaden von Kirche und Gesellschaft.

Drei Dinge sind es, die ich dir mitgeben will und ich weiß: Auch ich kann daneben liegen. Aber so what: Das hier ist mein Blog und keine wissenschaftliche Abhandlung. Ich schreibe meine Meinung, meine Gedanken – du magst das anders sehen und das ist ok.

Die Aussage “Gott ist queer” ist falsch

Nun, zugegeben, das ist meine persönliche Meinung.

Gott ist nicht das, was in den Augen einiger Menschen gerade “in” ist. Gott ist nicht das, wofür ihn einige gerne haben wollen. Er ist auch nicht für alles Mögliche und Unmögliche heranzuziehen. Gott ist nicht das Produkt unserer Wünsche und Ideen – und mit Sicherheit ist Gott auch nicht queer. Gleichzeitig gibt es einen regelrechten Hype darum, was alles und wer alles queer sei. Wo ich bisher dachte, dass dies nur auf den Menschen bezogen sei, habe ich mich wohl geirrt. Da ist sogar das Trinkpäckchen “Durstlöscher” im Pride-Monat Juni nicht mehr nur ein “Durstlöscher”. Stattdessen steht in großen Lettern auf dem Trinkpäckchen “Durstlöscher:in”.

Schon 2021 hat das Magazin “funk” Braunbären als “zu 75% Veganer:innen” bezeichnet (Quelle).

Der Doppelpunkt bzw. das so genannte “Gendersternchen” im Wort soll dieser queeren Realität auf einer sprachlichen Ebene Rechnung tragen.

“Queer” ist ein Trend unserer Zeit im Blick auf die Frage der menschlichen Identität und Sexualität. Dabei soll alles Denkbare zum neuen Normal stilisiert werden. Unbestritten gibt es Menschen, die mit ihrem biologischen Geschlecht hadern. Auch gibt es Menschen, deren biologisches Geschlecht nicht ohne weiteres bestimmbar ist. Diese Menschen müssen unbedingt Liebe, Annahme und Akzeptanz nicht nur irgendwie spüren, sondern empfangen. Ihnen müssen wir als Menschen und als Kirche hoffnungsvoll und liebevoll zur Seite stehen, damit sie ihre von Gott geschenkte Identität annehmen. Ich glaube, da haben wir alle “Luft nach oben”. Für mich ist das ein ganz sensibles Feld, bei dem es mir so wichtig ist, den Menschen anzunehmen, zu lieben und wenn gewünscht seelsorgerlich zur Seite zu stehen.

Gleichzeitig kann nicht die Lösung sein, alles als “normal” zu definieren.

Doch genau das geschieht momentan an vielen Stellen – unter anderem eben auch, was die menschliche Sexualität und Identität betrifft. Das geht so weit, dass viele der Überzeugung sind, der Mensch könne seine Identität frei wählen. Dabei besteht die Würde des Menschen doch gerade darin, dass er diese und seine Identität von seinem Schöpfer zugesprochen bekommt. Und dieser schuf den Menschen als Mann und Frau – genauer gesagt: männlich und weiblich, also bipolar. Die Vereinigung dieser beiden Geschlechter nennt die Bibel “Ehe”. Heteronormativität ist keine Idee von Konservativen. Es ist ein biblisches und damit göttliches Grundprinzip. Selbst der größte Gegner von Heteronormativität und Bipolarität ist das “Produkt” eines Mannes und einer Frau.

Das war nur ein kleiner Exkurs – zurück zum Thema, denn es geht mir um die theologische Bewertung der Aussage “Gott ist queer”.

Nun soll Gott also queer sein? Mitnichten! Wir können Gott nicht als Schirmherr für alle möglichen Ideen, Gedanken und Ideologien heranziehen, wie wir das gerne hätten. Wir können nur dann verantwortlich von Gott reden, wenn das auf einer biblischen Basis geschieht. Und deswegen möchte ich dir mit den beiden folgenden Gedanken und Abschnitten zeigen, weshalb es nicht nur meine subjektive Empfindung ist, dass die Aussage “Gott ist queer” falsch ist.

Die Aussage “Gott ist queer” ist unbiblisch

Wenn wir Aussagen über Gott treffen, müssen sie sich daran messen lasen, ob sie dem, was die Bibel über Gott sagt, entsprechen oder ob sie dem widersprechen. In letzterem Fall spreche ich von “unbiblisch”.

Unsere Beschreibungen und Zuschreibungen von und an Gott müssen sich an der Bibel messen lassen. “Gott ist wie ein guter Vater für mich” lässt sich mit vielen Bibelstellen belegen: Unter anderem spricht Jesus vom “Vater unser” in Matthäus 6,9 sowie davon, dass “euer himmlischer Vater euch gut versorgt” in Matthäus 6,26. Deswegen ist es auch unbiblisch, wenn wir – wie ich es jüngst in einem Gottesdienst auf YouTube gesehen habe – meinen, wie könnten das “Vaterunser” beginnen mit “Gott [und jetzt lassen wir hier eine Pause, damit jeder einsetzen kann, was für ihn passt] unser”. Jesus hat uns das “Vater unser” gelehrt und nicht das “Mutter unser”, das “Ewiger unser” oder “Gott unser”. Ich kann das doof finden, mich dagegen wehren, das von Jesus nicht in Ordnung finden und einen Hass auf alle Kirchen schieben, die das Vaterunser wirklich noch als “Vater unser im Himmel…” beten. Das kann ich alles machen. Am Ende bleibt dennoch eines so sicher wie das Amen in der Kirche: Jesus hat seinen Jüngern und uns das “Vater unser” gelehrt.

Wir können als Menschen nur menschlich von Gott reden. Weil Gott aber so viel mehr ist als das, was wir jemals denken und sagen können, benötigen wir Bilder und Vergleiche, Zuschreibungen und Beschreibungen.

Also fragen wir uns: Was ist eigentlich “queer”? Was bedeutet das? Das ist einerseits einfach – andererseits auch nicht. Ich zitiere an dieser Stelle Wikipedia (Quelle):

Queer [‘kwɪə(ɹ)] ist heute eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, sowie Geschlechtsidentitäten, die nichtbinär oder nicht-cisgender sind. Seit etwa Mitte der 1990er Jahre wird der Begriff zunehmend als positive Eigenbezeichnung queerer Personen verwendet.

Im Gegensatz zu anderen Begriffen aus der Familie der sexuellen Orientierungen (wie schwul, lesbisch, bi- oder asexuell) und geschlechtlichen Identitäten (wie trans oder intergeschlechtlich) gibt es für den Ausdruck queer keine einheitliche Definition; er unterliegt in seiner Verwendung Aneignungs- und Interpretationspraktiken, sodass eine genaue Definition der Bezeichnung auch Gegenstand von Diskussionen ist. Die theoretische Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen leistet die Queer-Theorie.

Es geht hier also um die Frage nach der sexuellen Orientierung. Ich fasse es noch weiter: Es geht auch um die geschlechtliche Identität – des Menschen.

Wenn jemand das Wort “queer” in Bezug auf Gott verwendet, muss die Frage erlaubt sein: Spielt die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität Gottes in der Bibel eine Rolle? Mir ist keine Stelle in der Bibel bekannt, in der die sexuelle Orientierung Gottes bzw. seine geschlechtliche Identität diskutiert wird. Zurecht wird immer wieder betont, dass Gott viel größer ist als unsere Vorstellungskraft und alle menschlichen Kategorien.

Gott spricht: “Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und meine Wege sind nicht eure Wege.”Jesaja 55,8

Wenn ich Gott als “queer” bezeichne, ist das keine Äußerung, die dem biblischen Befund standhält. “Queer” ist ein menschlicher Containerbegriff. In ihm finden alle möglichen sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten ihren Platz.

Dabei ist Gott doch aber gerade nicht in menschliche Kategorien und Schubladen einzuordnen.

Deswegen halte ich die Aussage “Gott ist queer” nicht nur für unbiblisch. Ich halte sie für vollkommen unzulänglich, was die Größe und Heiligkeit Gottes betrifft. Über die Jahrtausende hinweg wurde Gott schon alles mögliche genannt. Es gibt reihenweise Bücher, in denen er beschrieben wird. Manches davon ist wunderschön, manches davon nicht. Aber ich habe noch keinen Vergleich Gottes gehört, der so getrieben ist vom Zeitgeist und gleichzeitig so wenig von der Ehrfurcht vor Gott wie die Aussage “Gott ist queer”.

Gott ist Gott – aber mit Sicherheit nicht queer.

Die Aussage “Gott ist queer” verstößt gegen das erste Gebot

“Gott ist queer” ist nicht nur eine unbiblische Aussage, sondern auch ein Verstoß gegen das erste Gebot. Ich zitiere an dieser Stelle den Anfang des Dekalogs, der je nach Kirchentradition in ein oder in zwei Gebote gefasst wird. In protestantischen Kirchen üblicherweise in ein, nämlich das erste Gebot:

Dann sprach Gott folgende Worte: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat. Du sollst außer mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Götzenbild anfertigen von etwas, das im Himmel, auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist. Du sollst sie weder verehren noch dich vor ihnen zu Boden werfen, denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott! Ich lasse die Sünden derer, die mich hassen, nicht ungestraft, sondern ich kümmere mich bei den Kindern um die Sünden ihrer Eltern, bis in die dritte und vierte Generation.”Die Bibel, 2. Mose 20,1-5

Der Mensch soll weder ein Bild als Gott verehren, noch soll er sich davor zu Boden werfen. Beides geschieht jedoch mit der Aussage “Gott ist queer”.

Hier geht es nicht darum, den biblischen Gott als solchen zu verehren und anzubeten. Vielmehr geht es darum, eine menschliche Meinung, ein menschliches Bild, eine menschliche Kategorie zu verehren. Von dieser meint man, sie würde Gott beschreiben – was sie jedoch gar nicht tut, wie ich oben dargelegt habe.

Mit der Aussage “Gott ist queer” wird also nicht Gott verehrt, sondern ein Zerrbild von Gott, ein Gott, den man gerne so haben möchte – den es aber so nicht gibt. Es ist die Verehrung eines von Menschen geschaffenen Bildes von Gott. Und das ist ein Verstoß gegen das erste Gebot.

Dieses Beispiel macht deutlich, wie gut die Zehn Gebote sind: Gott selbst will uns davor bewahren, dass wir einen Gott anbeten, den es so gar nicht gibt. Die Folge einer solchen Anbetung wäre, dass wir uns von jemandem etwas erhoffen, was er niemals im Stande ist zu geben. Gleichzeitig nimmt in unserem Denken und Glauben den Platz dessen ein, der auf dem Thron unseres Herzens sitzen möchte.

Ein zweiter Verstoß gegen das erste Gebot besteht darin, dass man sich vor diesem Zerrbild von Gott zu Boden wirft. Wenn wir den Kontext ernst nehmen, ist dies erst einmal gar nicht im übertragenen Sinn gemeint. In der Kultur des Volkes Israel bzw. in der Kultur der umliegenden Völker wurde die Verehrung einer Gottheit auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass man sich vor ihr auf den Boden wirft. Das geschieht heute bei uns und in unserer Kultur nicht. Zumindest nicht im wörtlichen Sinn, jedoch im übertragenen Sinn.

Meine Wahrnehmung ist, dass sich gerade Kirche, und personal gesprochen viele Theologen und hauptamtlich Tätige in der Kirche, vor diesem Bild regelrecht niederwerfen. Diesem Bild von einem “queeren Gott” wird gehuldigt. Kaum gibt es in dem ganzen Themenbereich “queer” etwas Neues, kommt von meiner Kirchenleitung ein Brief oder eine Mail. Darin wird dieser Trend aufgegriffen und “wärmstens empfohlen”, diesem nachzugehen. So geschehen beispielsweise mit dem Gendersternchen, das seitens der Kirchenleitung schon lange uns Pfarrern empfohlen wird – wo doch der “Rat für Rechtschreibung” erst vor wenigen Tagen verlautbaren ließ, dass es keine neuen Regeln im Blick auf Gender-Sonderzeichen gibt (Quelle: tagesschau.de). Die Kirchenleitung meint, es besser zu wissen und sich über Experten in Sachen Sprache hinwegsetzen zu müssen. Wem wird hier gehuldigt? Vor wem kniet man hier nieder? Wer wird hier verehrt? Ich überlasse es dem geneigten Leser, selbst Antworten auf diese Fragen zu finden.

Was die Aussage “Gott ist queer” betriffft, so will ich auf einer (zwischen-)menschlichen Ebene nicht die Motive vieler Theologen in Frage stellen. Ich glaube sogar, dass ihre Absichten gut sind: Sie möchten zum Ausdruck bringen, dass Gott alle Menschen gleich liebt. Das ist auch korrekt. Dazu braucht es aber keine Aussage “Gott ist queer”. Wer die Bibel aufmerksam liest, wird feststellen: Gott liebt jeden Menschen gleichermaßen. Dazu braucht es keine Erneuerung unserer Sprache sondern ein mutiges und vertrauensvolles Glauben und Bekennen, dass die Bibel Gottes Wort ist, das zeitlos gültig ist.

Nun aber ein falsches und unbiblisches Bild von Gott zu zeichnen bzw. es so weit zu strapazieren, dass Regenbogenflaggen Kirchenräume und Altäre “schmücken” oder eine Kunstausstellung über queeren Sex mit teilweise expliziten Bildern in einer Kirche ausgestellt wird (Quelle), ist ein Verstoß gegen das erste der Zehn Gebote.

Die Herausforderung und der Auftrag bleiben

Es ist und bleibt eine Herausforderung, als Mensch von Gott zu reden. Wir können das nur in unseren menschlichen Kategorien. Gleichzeitig ist die große Gefahr, dass wir Trugbildern aufsitzen, wenn wir Gott für alles Mögliche (und Unmögliche) heranziehen und meinen: “So ist Gott!” Denn am Ende ist es nicht Gott, sondern ein Götzenbild, das niemandem hilft.

Die Bibel ist voll mit kraftvollen, großartigen und hoffnungvollen Bildern von und über Gott – da braucht es keine neuen Bilder, schon gar nicht, wenn sie falsch und unbiblisch sind und gegen die Zehn Gebote verstoßen.

Warum schreibe ich über diesen Satz? Zum einen, weil es ein ganz aktueller Aufhänger ist und zumindest in einem Teil der Kirchen-Bubble (landes- wie freikirchlich) ein Dauerthema ist. Und die Entwicklung, die das Thema nimmt, ist keine gute. Ich kenne Pfarrerinnen und Pfarrer, die mir sagen: “Ich traue mich nicht mehr, etwas gegen diese Gedanken zu sagen.” Und das, wo viele immer wieder von Kirche als einem “safe space” reden. Unbedingt. Aber dann bitte auch für die, die nicht der Ansicht sind, dass Gott queer ist und die nicht einer Gender-Theorie folgen, da sie biblisch zu anderen Schlüssen kommen.

An der Aussage “Gott ist queer” und der daraufhin stattfindenden Auseinandersetzung werden einige Dinge deutlich.

Zum einen, dass Kirche dort kraftlos wird, wo sie lediglich reproduziert, was manche Gruppierungen in der Gesellschaft sich wünschen. Wurde und wird der Satz “Gott ist queer” innerkirchlich teils frenetisch gefeiert, spielt er außerkirchlich keine Rolle. Im Gegenteil. Im Anschluss an den Kirchentag rieb sich die säkulare Presse verwundert die Augen. (Beispiel: NZZ)

Gleichzeitig ist die Kraft, die von Kirche ausgeht, immer rückgebunden an die Bibel und muss sich an biblischen Inhalten messen lassen. Wo kirchliche Verlautbarungen der Botschaft der Bibel widersprechen, muss diesen Aussagen widersprochen werden. Nicht um der Provokation willen. Sondern um der Kraft des Evangeliums willen. Jesus hat schon gesagt: “Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.” (Matthäus 6,24) Genauso gilt heute: Kirche kann nicht Gott und einem Trugbild von Gott dienen.

Und das ist der letzte Gedanke: Wir wünschen uns Gottes Segen und dass sich sein Reich durchsetzt. Das gibt es aber nicht ohne Gehorsam. Wer einem falschen Gott(esbild) huldigt, kann nicht erwarten, dass Segen biblischen Ausmaßes über seinen Dienst kommt. Genau in dieser Spannung aber befindet sich die Landeskirche im Moment. Sie will einerseits, dass Gott sichtbar wird. Andererseits verleugnet sie in Teilen die biblische Botschaft. Ein Blick in die Prophetenbücher des Alten Testaments reicht, um festzustellen: Das ist noch nie gut gegangen.

Wo sich Kirche in Einklang mit dem zeitlos gültigen Wort Gottes äußert, hat sie eine kraftvolle Stimme, die Menschen und eine ganze Gesellschaft verändern kann, weil sie sich an ihrem eigentlichen Auftrag orientiert, den Jesus ihr als Vermächtnis hinterlassen hat: “Macht alle Menschen zu Jüngern!” (Matthäus 28,18-20)

Und das ist meine Hoffnung und mein Traum von Kirche, ja auch von Landeskirche: Dass sie kraftvoll das Wort Gottes verkündigt und Reich Gottes wächst, weil Kirche verstanden hat: Der christliche Glauben war nie gesellschaftsopportun. Dort, wo das Christentum am meisten wuchs (und heute noch wächst), geschieht es, wo Kirche mutig aufsteht und gegen manche Verirrungen und Verwirrungen Gottes Wort verkündigt, wie es in der Bibel offenbart ist.

Ich bin mir sicher: Trotz allen Schrumpfungsprozessen wird Kirche neu aufblühen und gegen den Trend wachsen, wo sie kindlich Jesus vertraut, dem Heiligen Geist Raum gibt und im Gehorsam gegenüber Gottes Wort lebt und sich nicht dem beugt, was gesellschaftliche Strömungen sich wünschen.

Ich glaube, hoffe und bete, dass dieses Wachstum geschieht – auch und gerade in der Landeskirche.


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