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Meine TOP 5 Apps als Leiter

Es gibt eine Sache, die ich nicht wirklich verstehe. Sie ereignet sich immer dann, wenn Menschen voller Überraschung mich entweder mit dem iPhone etwas Dienstliches erledigen sehen oder wenn sie die Homepage unserer Gemeinde (www.wutachblick.de) aufsuchen.

Die Kommentare, die ich dann zu hören bekomme, wiederholen sich in unregelmäßigem Abstand und lauten ungefähr:

Ich karikiere nicht. Ich überspitze nicht. Das sind alles Reaktionen, die ich selbst so erlebt habe.

Für mich ist das alles andere als “schmeichelnd”. Für mich ist das eher ein Armutszeugnis für Kirche im digitalisierten Zeitalter. Ich bin knapp 40, lebe im 21. Jahrhundert, habe ein Faible für Technik. Wieso um alles in der Welt soll das also nicht auch für meinen Dienst als Pfarrer und Leiter gelten?

Im Gegenteil: Wenn ich eine “Kirche von heute” leiten und voranbringen möchte, dann muss ich doch auch unweigerliche die Wege und Methoden “von heute” nutzen. Und eben nicht die Methoden und Wege von gestern – es fährt ja auch keiner mehr mit Kutsche zur Arbeit.

Ich möchte dir im Folgenden 5 Apps vorstellen, die für mich im Alltag als Pfarrer und Leiter unverzichtbar geworden sind. Vielleicht kennst du einige schon, vielleicht ist es dir auch eine Inspiration. Mir erleichtern sie die Arbeit enorm.

Die Reihenfolge ist nicht priorisiert.

Evernote

Diese App habe ich schon vor vielen, vielen Jahren installiert gehabt, bin irgendwie nicht damit klargekommen, habe sie nie wirklich genutzt, bin dann auf einen “Evernote-Leitfaden für Pastoren” von Ron Edmondson gestoßen – und dann hat die App aber mal so richtig gezündet.

Im Prinzip ist Evernote Notizbuch, Ablage, Linksammlung und Materialspeicher in einem. Dort schreibe ich alle Notizen von Meetings, Seminaren, Predigtvorbereitungen oder Gedanken, die mir spontan kommen, in Notizen auf. Diese Notizen lassen sich dann in verschiedenen Notizbüchern sammeln. Ich habe momentan 1.038 Notizen und vollkommene Ordnung in der Ablage.

Zu den Notizen kann ich Dateien anhängen und habe bspw. für ein Meeting alles Nötige an einem Platz: Tagesordnung, Protokoll des letzten Males, Anhänge (“Tischvorlagen”) und meine eigenen Notizen.

Mega praktisch ist der so genannte “Web Clipper” für die Desktop-Variante, eine kleine Browser Extension, durch die ich mit einem Klick eine Internetseite (bspw. einen inspirierenden Blogbeitrag) in einem beliebigen Notizbuch als Notiz sammeln kann. So habe ich inzwischen schon fast eine kleine “Bibliothek” an Artikeln rund um das Thema “Führung und Leitung” – funktioniert auch mit dem iPhone einwandfrei. Hier ist nicht einmal eine extra App nötig.

Das Schöne: Einmal installiert, synchronisiert die App sowohl auf dem MacBook, iMac als auch auf dem iPhone – also alle Daten überall zugänglich.

Trello

Die jüngste App in meiner Sammlung – zumindest was meine Verwendung betrifft. Wir sind als Team in der Gemeinde erst vor einigen Monaten auf Trello gestoßen, als wir überlegt haben, wir wir die Zusammenarbeit im Pfarramt mit zwei Sekretärinnen und drei Hauptamtlichen und projektbezogen mit x Ehrenamtlichen verbessern können.

Wir haben einige andere Apps ebenso getestet, sind aber bei Trello geblieben und es hat sich als die richtige Entscheidung herausgestellt. Mit Trello kannst du wunderbar Projektarbeit und Teamarbeit optimieren. Innerhalb eines “Boards”, das für ein Team erstellt wird, gibt es unzählige Möglichkeiten, die Arbeit auf Karten und Listen abzubilden, Aufgaben zuzuweisen, Dateien hochzuladen, Checklisten anzulegen und Fälligkeitsdaten festzulegen.

Sowohl die allgemeine Arbeit innerhalb einer Gemeinde, als auch Projekte wie bspw. evangelistische Events, eine Langzeit-Leiterschulung oder einfach auch das nächste Team-Meeting kann hiermit perfekt vorbereitet, ausgewertet, parallel zum Vollzug dokumentiert und anschießend archiviert werden.

Trello läuft browserbasiert, aber sowohl für den Computer als auch für Smartphones/Tablets gibt es eine sehr ausgereifte App.

Wunderlist

Die vielleicht bekannteste meiner fünf Apps. Wunderlist ist auf den ersten Blick eine klassische GTD-App oder auch einfach eine To Do-App – aber in meinen Augen kann sie weit mehr, da sie auch kollaborativ genutzt werden kann, da ich mich für diese Arbeitsweise aber für Trello (siehe oben) entschieden habe, will ich diese Funktionen hier gar nicht betrachten, auch wenn ich sie schon getestet und wirklich für gut empfunden habe.

Ich nutze Wunderlist in der Tat als klassische GTD-App (Getting Things Done). Dabei ist das Schöne, dass man unterschiedliche Listen anlegen kann, in die man seine To Dos einsortiert. Diese sind natürlich terminierbar, was für mich das A und O ist. Oft fallen mir in Meetings oder bei verschiedenen Vorbereitungen Dinge im Blick auf (andere) Projekte ein, die “zu tun sind”. Dann schreibe ich sie schnell in Wunderlist, terminiere die To Do auf den Tag, an dem mich die App erinnern soll – und ich habe die Sache aus meinen Gedanken und kann mich den eigentlichen Aufgaben widmen.

Besonders sinnvoll und hilfreich finde ich die Möglichkeit, Aufgaben wiederkehrend zu machen. Dass ich meine Predigt-Outline rechtzeitig an unsere Gottesdienstleitung und an das Lobpreisteam schicke, ist zwar schon irgendwie in “Fleisch und Blut” übergegangen – aber dennoch bin ich froh, dass mich Wunderlist wiederkehrend daran erinnert.

Einziger Haken: Die App wird nicht mehr aktualisiert, da sie scheinbar von Microsoft “geschluckt” wurde – für mich aber kein Beinbruch, da sie schon alle Funktionen beinhaltet, die ich benötige.

Bibel-App

Diese App ist einfach sensationell und schlägt in meinen Augen alle anderen Bibel-Apps, die es so auf dem Markt gibt. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn entwickelt und stetig vorangebracht wird diese App von der Life Church von Pastor Craig Groeschel. Eine Gemeinde, die für inhaltlich klare biblische Lehre und gleichzeitig große Innovationskraft steht. Kein Wunder, wurde diese App schon über 300 Millionen mal installiert.

Ok, auch andere Bibel-Apps haben ihre Stärken. Und es ist sicherlich auch eine Frage nach der Verwendungsweise und den Bedürfnissen, die man an solch eine App hat. Die “youversion“-App überzeugt mich unter anderem auf Grund folgender Faktoren:

Buffer

Man kann ja schon mal ein wenig durcheinander kommen im großen, weiten social media-Dschungel. Abhilfe leistet hier Buffer als “Social Media Management Platform”.

Mit dieser App – oder auch browserbasiert – kannst du deine verschiedenen Netzwerk-Profile von Facebook, Twitter, Instagram, Google Plus, LinkedIn und noch mehr managen. Das bedeutet aber nicht nur, dass du eine Oberfläche hast, sondern dass du im Handumdrehen den gleichen Content auf unterschiedlichen Plattformen teilen kannst.

Das Schöne obendrein ist: Du kannst deine Beiträge planen. Und das finde ich das eigentlich Nützliche, denn manchmal postet man schnell mal viel hintereinander, weil in der Gemeinde einfach so viel Bedarf an Öffentlichkeit ist. Dabei läuft man aber Gefahr, dass einiges an Information untergeht, weil die nächste Information schon wieder veröffentlicht wird. Umso besser, wenn du in aller Ruhe deine Beiträge in Buffer einpflegen und wählen kannst, auf welcher Plattform es erscheinen soll – und zu welchem Zeitpunkt. Darüber hinaus kannst du Intervalle je Plattform festlegen und Beiträge automatisch zu einer bestimmten Uhrzeit veröffentlichen.

Ich finde: Sehr, sehr praktisch und nützlich, wenn man die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde in den sozialen Netzwerken voranbringen möchte.

Vielleicht fehlen dem ein oder anderen in der Liste bekannte Dienste wie Doodle, Dropbox oder andere. Aber diese nutze ich nicht primär in der App sondern am iMac/MacBook oder auf der mobilen Seite im Browser. Denn inzwischen haben viele Dienste ihre mobile Browserseite extrem aufgebessert.

Wenn dir aber eine App fehlt, die du selbst nutzt und andere darüber wissen lassen möchtest – dann kommentiere doch einfach diesen Artikel. Ich habe mich bewusst auch nur auf 5 Apps festgelegt, damit es nicht zu “ausufernd” wird. Aber die Apps 6,7,… können gerne in den Kommentaren erscheinen.

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