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Pfauenglaube

Nein, nein. Du hast schon richtig gelesen. Ich schreibe hier nicht über das leckere Pfauenauge vom Bäcker deines Vertrauens, sondern über den Pfauenglauben.

Den Kerl da oben habe ich fotografiert, als ich mit meinen Kindern im Züricher Zoo war. Klar, man sagt dem Pfau auch nach, dass er stolziert mit seiner Federpracht.

Mir kam aber etwas ganz anderes in den Sinn. Verhält es sich mit unserem Glauben nicht manchmal auch so, wie mit dem prächtigen Federgewand des Pfaus?

Es gibt Momente, da strahlt unser Glaube in seiner ganzen Pracht. Geistlich gesehen würden wir am liebsten Bäume ausreißen, erleben Gott, hören das Flüstern des Heiligen Geistes und erkennen in der Bibel mehr als nur das geschriebene Wort.

Es drängt uns – ganz gleich ob wir es schaffen oder nicht – dass auch andere von der Schönheit Jesu fasziniert sind. Es drängt uns, diese Welt zumindest soweit zu verändern, wie es in unserer Hand liegt.

Dann strahlt unser Glaube in seiner ganzen Pracht wie das wunderschöne Gefieder des Pfaus.

Aber der Pfau läuft ja nicht die ganze Zeit so rum. Als wir im Zoo waren, haben wir einige seiner Artgenossen gesehen, die ihr Federkleid eingepackt hatten. Es war nur zu erahnen, was sich unter der Fülle der Federn verbirgt.

Ähnlich wie bei uns, wenn wir durch Zeiten der Anfechtung gehen. Zeiten der Dunkelheit. Zeiten des Zweifels. Oder wie es König David in Psalm 23 ausdrückt:

Und geht es auch durch dunkle Täler, fürchte ich mich nicht, denn du, Herr, bist bei mir. Du beschützt mich mit deinem Hirtenstab. (Psalm 23,4)

In solchen Zeiten ist unser Glaube nicht “weg”. Er wird vorbereitet.

Vorbereitet auf den Moment, in dem er wieder in seiner ganzen Schönheit strahlen kann.

Vorbereitet auf den Moment, in dem wir auf lichten Wegen und nicht in dunklen Tälern gehen.

Vorbereitet auf den Moment, in dem wir alle Welt sehen lassen wollen: “Schaut her. So ist er. Mein Glaube. Weil ich an den glaube, der immer da ist. Immer da war. Und immer da sein wird. Und der mich durch so manches dunkle Tal schon hindurch geführt hat.”

Was Jesus im Leben eines Menschen tun kann, sucht seinesgleichen. Ein Wort aus dem Buch des Propheten Jesaja jedoch drückt es für mich schon mal ziemlich gut aus:

Wenn du durch tiefes Wasser oder reißende Ströme gehen musst – ich bin bei dir, du wirst nicht ertrinken. Und wenn du ins Feuer gerätst, bleibst du unversehrt. Keine Flamme wird dich verbrennen. Denn ich, der Herr, bin dein Gott, der heilige Gott Israels. Ich bin dein Retter. (Jesaja 43, 2+3)

Und dann ist da doch der kleine aber wichtig Unterschied zum Pfau: Wir tragen unseren Glauben nicht aus Stolz zur Schau, sondern aus Dankbarkeit dem gegenüber, der uns durch so manch dunkles Tal geführt hat, vor manch reißenden Strömen bewahrt hat und der uns in der Hitze des Lebens vor einem Hitzschlag bewahrt hat.

 

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