Tag 3

    Warum schläfst du?

    Jona 1,6

    Jona. Das ist ja einer der Märtyrer des Religionsunterrichtes und des Kindergottesdienstes. Wenn es eine Geschichte gibt, die vielen, vielen Kindern ganz oft erzählt wird, dann ist es diese. Jona bekommt von Gott einen Auftrag. Er hat keinen Bock, hat Angst vor dem Auftrag, rennt vor Gott weg auf ein Schiff, das in die entgegengesetzte Richtung fährt, wird über Bord geworfen, von einem großen Fisch verschluckt, kommt nach drei Tagen wieder aus dem Fisch raus und führt den Auftrag dann doch aus. Kurzversion. Die ausführliche Version kannst du in der Bibel im gleichnamigen Buch “Jona” nachlesen. Die heutige Frage spielt zu Beginn dieser Geschichte. Als Jona nämlich auf dem Schiff ist, das in die “falsch” Richtung fährt, kommt dieses in einen wilden Sturm und der Kapitän des Schiffes geht zum schlafenden Jona und fragt ihn: “Warum schläfst du?”
    Wie du dir denken kannst, will ich mit dir hier keine tiefenpsychologische Untersuchung deines Schlafverhaltens anstellen. Ich will diese Frage einmal weiter fassen – nämlich geistlich. Wo musst du geistlich aufwachen? Wo läufst du Gefahr, geistlich zu schlafen? Wo bist du kurz davor, dass dein Glaube Routine, Alltag und langweilig wird, weil du pennst? Sorry, wenn das ein bisschen direkt ist. Spätestens heute merkst du, dass meine Texte nicht nur runtergehen wie Öl, sondern auch wachrütteln sollen. Warum? Weil es ein großer Fehler wäre, wenn du im Glauben lasch und schläfrig wirst – so wie die Jünger, die Jesus vor seiner Kreuzigung mitgenommen hat und gesagt hat: “Wacht und betet mit mir!” Was haben sie getan? Sie haben gepennt. Deswegen ist meine Frage heute an dich: Warum schläfst du? Oder besser: Welche Bereiche deines Glaubens stehen in der Gefahr einzuschlafen, zu rosten, zu erkalten? Der regelmäßige Gottesdienstbesuch, das Lesen in der Bibel, das persönliche Gebet, die Hilfe für andere, das Eintreten für den Glauben, das “Dasein” für andere, die geistliche Not haben….es git so vieles. Fällt dir nichts ein? Dann frag mal Gott. Er hat immer eine gute Idee.
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