Abendmahl. Ein großes Thema innerhalb der Kirche und ihrer Geschichte. Viel wurde darüber geschrieben – aber nur wenig verstanden. Viel wurde darüber philosophiert, und doch wird es viel zu selten gefeiert.
Prince gliedert sein Buch in drei Kapitel.
Erstes Kapitel: Das Abendmahl – Gottes Kanal göttlicher Gesundheit
Zweites Kapitel: Wie man die Bedeutung des Leibes des Herrn erkennt
Drittes Kapitel: Scheue dich nicht, das Abendmahl zu feiern
Im Folgenden widme ich jedem Kapitel einen kurzen Abschnitt.
Abendmahl – ein provokantes Verständnis
Ich behaupte nicht, dass Joseph Prince nun alles erkannt hat, geschweige denn, dass ich ihm in allem zustimme – im Gegenteil. Was ich aber glaube ist, dass er einen Finger in eine Wunde legt, die geschlagen wurde, weil das Abendmahl durch die westliche Theologie entweder rationalisiert oder mystifiziert wurde, so dass es an seiner eigentlichen Kraft mehr und mehr verloren hat.
Solch eine Aussage provoziert natürlich ungemein und ich würde auch nicht Prince’ Aussage zustimmen, die er als ersten Satz seines Buches trifft:
Sicher – man müsste genauer hinschauen, was er unter “göttlicher Gesundheit” meint, also ob er ein ganzheitliches Gesundsein von Körper, Seele und Geist ähnlich dem “Schalom Gottes” im Alten Testament meint. Wenn ich sein Buch jedoch weiterlese, dann ist diese “göttliche Gesundheit” oft sehr schnell auf eine körperliche Gesundheit minimiert.
Abendmahl – ein faszinierendes Verständnis
Und doch trifft Prince Aussagen und kommt zu theologischen Erkenntnissen, die ich herausfordernd und ermutigend zugleich finde und vor allem: für die Praxis einer jeden christlichen Gemeinschaft äußerst relevant.
Das muss sich erst mal setzen. Klar. Prince argumentiert einerseits durch das Gottesknechtslied in Jesaja 52+53 und andererseits durch die Analogie und christologische Deutung des Passah-Geschehens im 2. Buch Mose. Beides hat für mich theologisch gesehen nicht nur Substanz, sondern auch Plausibilität.
Natürlich ist das Buch keine theologische Abhandlung. Es ist eine Beschreibung dessen, was dort geschieht, aus der Feder eines Menschen mit bestimmter theologischer Meinung. So wie jeder Theologe sie hat.
Abendmahl – ein ermutigendes Verständnis
In diesem letzten Kapitel liegt eine große Stärke des Buches. Leider ist durch eine falsche Auslegung einer bekannten Stelle des Neuen Testamentes zum Abendmahl viel Irrlehre verbreitet und viele Christen verunsichert worden. Gemeint ist folgende Stelle:
Prince geht in diesem letzten Kapitel darauf ein und betrachtet, was es heißt, “unwürdig” das Abendmahl zu feiern. Es bedeutet eben nicht, dass Christen unwürdig sind, wenn sie in ihrem Leben eine Sünde entdecken und diese sie ausschließen würde, am Abendmahl teilzunehmen. Ganz ehrlich: Keiner dürfte jemals wieder Abendmahl feiern, wenn wir “unwürdig” so verstehen. Leider wird dies aber oft noch gelehrt und treibt viele Christen in unnötige Gewissensnöte.
Zurecht weist Prince daraufhin, dass das griechische Wort für “unwürdig” ein Adverb und kein Adjektiv ist. Es beschreibt also nicht unser Wesen, sondern unsere Art, das Abendmahl zu feiern.
Prince geht im Weiteren auch darauf ein, was “Gericht” bedeutet, gibt ein paar wirklich gute praktische Gedanken zum Feiern des Abendmahls weiter und schließt das Buch mit Berichten von Heilungen im Zusammenhang mit dem Abendmahl.