Wie barbarisch, menschenverachtend und grausam kann man sein? Die Hamas hat es uns in den letzten Tagen gezeigt.
Am Donnerstag, den 20. Februar 2025, wurden vier tote Geiseln „freigelassen“. Alle rechneten damit, dass es sich um Shiri Bibas und ihre beiden Söhne Ariel und Kfir sowie um Oded Lifshitz (83) handelt.
Wie sich herausstellte, war die Frauenleiche nicht Shiri Bibas sondern eine Palästinenserin. Die Hamas verübt also weiter nicht nur physischen, sondern auch psychischen Terror.
Ebenso haben forensische Untersuchungen ergeben, dass die beiden Kinder Kfir und Ariel schon im November 2023 ermordet wurden. Kfir war 10 Monate alt und Ariel 4 Jahre. Ermordet wurden sie durch die Hände von Terroristen – im wahrsten Sinn, denn es wurden keine Waffen für die Ermordung eingesetzt aber dafür versucht, die Gräueltaten zu vertuschen.
Daniel Hagari, Sprecher des israelischen Militärs (IDF), beschreibt in diesem Video, wie die Hamas die beiden Kinder ermordet hat.
Die Übergabe der Leichname am vergangenen Donnerstag wurde wie so oft groß inszeniert und die Opfer verhöhnt, wie die Bilder des Livestreams zeigen.

Als ob das alles nicht schon grausam genug wäre, fand sich im Sarg der falschen Person Propagandamaterial der Hamas und die Schlüssel, welche für das Öffnen der Särge übergeben wurden, stellten sich als nicht passend heraus, so dass kurzzeitig sogar mit einer Sprengstofffalle gerechnet wurde.
Mit menschlichem Verstand ist das nicht mehr zu fassen. Es offenbart, wie ideologisch und dämonisch die Hamas ist. Schon die Kleinsten lernen, dass sie Juden hassen und töten sollen. Das sind keine wirren Fantasien eines pro-israelischen Bloggers, sondern dafür gibt es unzählige Belege. Wer jahrelang mit diesem Judenhass indoktriniert wird, der zeigt ihn am Ende mit seiner hässlichsten Fratze: Dem Jubel über ermordete jüdische Kinder. Besonders perfide ist, dass auf der Bühne, die du oben auf dem Bild siehst, Kinder und Teenager jubelnd zu sehen sind.
Der Judenhass ist in den Herzen der Palästinenser so tief gesät, dass es schwierig bis unmöglich ist, hier eine sinnvolle Lösung finden zu wollen – geschweige denn eine so oft beschworene „Zwei-Staaten-Lösung“. Und ja, ich schreibe bewusst „Palästinenser“ und nicht nur „Hamas-Terroristen“, da die Grenze nicht klar ist. So waren es am 7. Oktober 2023 auch zivil gekleidete Palästinenser, welche den Völkermord an den Juden begingen – dem Tag, an dem ca. 1.200 Juden starben und ca. 250 als Geiseln verschleppt wurden. Der dunkelste Tag in der Geschichte des jüdischen Volkes seit dem Holocaust.
Der Westen hätte das gerne: Auf der einen Seite die palästinensische Zivilbevölkerung und auf der anderen Seite die terroristische Hamas. Wenn das so einfach wäre, würden weder unzählige Palästina-Fahnen bei Geiselübergaben wehen noch würden sich „Zivilisten“ mit Hamas-Kämpfern ablichten lassen. Nein, so einfach ist es nicht, wie das manche im Westen gerne hätten, weil sie einfach nicht verstehen wollen, dass Palästina, Hamas und Judenhass nicht voneinander zu trennen sind.
Und Deutschland?
Wie die Jüdische Allgemeine berichtet, hat Deutschland innerhalb von zwei Jahren die Palästinenser mit 913 Millionen EUR unterstützt. Wohin das Geld fließt, ist hinlänglich bekannt: in Waffen und wenn überhaupt in Bildungsinitiativen, dann in höchst zweifelhafte, denn schon in Schulbüchern wird den palästinensischen Kindern und Teenagern der Judenhass gelehrt.
Vollkommen zurecht liest man immer häufiger, dass der palästinensische Terror von Deutschland finanziell unterstützt wird. Das muss sich erst mal setzen! Das Land, das sich wie kein anderes am jüdischen Volk schuldigt gemacht hat durch den Holocaust, unterstützt nicht einmal 80 Jahre später eine Terrororganisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, alles jüdische Leben auszulöschen.
In Berlin artet die Tage eine „Demo gegen Rechts“ zu einer Anti-Israel-Demo aus. Auf der Berlinale wird Antisemitismus offen und unzweideutig auf der Bühne geäußert und schon auf der Homepage der Berlinale Antisemitismus durch Meinungsfreiheit „gedeckt“. Zwölf Millionen Euro Steuergelder fließen in die Berlinale.
Und dann gibt es diese „niewiederistjetzt“-Phrasen deutscher Politiker, die gleichzeitig den Judenhass und anti-israelischen Terror unterstützen (dazu gleich noch mehr).
Kommen wir noch einmal zurück zur Familie Bibas. Auch wenn die übergebene Frauenleiche nicht Shiri Bibas ist, so bleibt doch wichtig festzustellen, dass Shiri Bibas nicht nur die israelische, sondern auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Um es ein wenig pathetisch zu sagen: Sie ist eine von uns. Sie ist Deutsche.
Aber – wo sind unsere Politiker? Wo sind die Menschen- und Lichterketten?
Alles Fehlanzeige. Von Seiten der Politik kommen die üblichen Mitleidsbekundungen via X und anderen Online-Diensten. Eine aufrichtige Anteilnahme sieht jedoch anders aus. Hat nicht unsere Außenministerin „feministische Außenpolitik“ betreiben wollen? Wo ist sie, wenn man sie mal braucht?
Sie selbst sagt (in diesem Video), dass sie lieber zurücktreten würde, als die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen einzustellen und dass sie für jeden einzelnen Hilfsgüter-Truck kämpfen würde. Wieso kämpft sie nicht für die Geiseln? Wieso kämpft sie nicht für ihre deutsche Mitbürgerin Shiri Bibas und deren Familie?
Es bleibt unerklärlich, wie verblendet viele Politiker im Blick auf Israel sind, wenn nicht…..nein, dazu später mehr.
Wiederum war es unsere Außenministerin, die den 7. Oktober 2023 auch für das palästinensische Volk als „schlimmsten Tag“ kennzeichnete – eine unglaubliche Täter-Opfer-Umkehr.
Eli Sharabi sieht nach 490 Tagen als Hamas-Geisel aus wie ein KZ-Häftling damals vor 80 Jahren. Er weiß noch nicht, dass seine Frau und Töchter bestialisch ermordet wurden. Unsere Außenministerin derweil: auch für Palästinenser war der 7. Oktober "der schlimmste Tag". Unfassbar. pic.twitter.com/907Eewk0Xr
— Johannes Hartl (@DrJohannesHartl) February 9, 2025
Ich möchte unserer Außenministerin nichts unterstellen. Im einfachsten – aber immer noch unwirklichen – Fall kann an zu solch einer Aussage nur gelangen, wenn man wirklich davon ausgeht, dass es einerseits die palästinensische Zivilbevölkerung und auf der anderen Seite die terroristische Hamas gibt. Dass dem nicht so ist, habe ich schon geschrieben. Leider ist unsere Außenministerin eine Vorreiterin in dieser absurden Annahme.
Gleichzeitig gibt es auf deutschen Straßen Demonstrationen (siehe tagesschau.de oder rnd.de), die voller Judenhass und Vernichtungsfantasien gegenüber dem Staat Israel sind.
Verurteilung und konsequentes Verfolgen durch die Politik? Fehlanzeige.
Solidarisierung mit Juden seitens der Zivilbevölkerung? Fehlanzeige.
…wobei: Ich will mich hier ein bisschen mäßigen. Es gibt durchaus Menschen, denen das Herz bricht, wenn sie das Leid des jüdischen Volkes sehen und das auch zum Ausdruck bringen. Insofern ist „Fehlanzeige“ an dieser Stelle übertrieben, aber ich wünschte mir, es wären noch viel, viel mehr.
Solidarität mit Israel kostet Mut
Solidarität mit dem jüdischen Volk zu zeigen, ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr
Es kostet Mut, denn Solidarität ist mehr als nur mal eben eine emotionale Betroffenheit zu zeigen. Als bekannt wurde, dass Kfir, Ariel und Shiri Bibas (auch ihr Tod ist inzwischen bestätigt und ihre Leiche an Israel übergeben) tot sind, brach eine Welle der Betroffenheit los. Immerhin. Nun, wenige Tage später, war es das auch wieder. Hier wünschte ich mir noch viel mehr Eintreten und lautstarkes Solidarisieren mit dem jüdischen Volk und dem Staat Israel. Aber genau das kostet Mut und Beharrlichkeit. Einmal schnell auf Instagram eine Grafik geteilt, ist nicht das Problem. Immer und immer wieder sich zu Israel und dem jüdischen Volk zu bekennen ist die große Challenge!
Ich will es sehr deutlich und drastisch sagen:
Und zwar dann, wenn wir es nicht schaffen, als Land und als Gesellschaft uns an die Seite Israels und des jüdischen Volkes zu stellen. Dazu gehört auch, alles Antisemitische zu verurteilen, das in unserem Land am Erstarken ist.
Wir können noch zehn mal vor potenziellen Gefahren in unserer Politik warnen – wenn wir die real existierenden Gefahren und Grausamkeiten nicht benennen, ist das alles nur Heuchelei.
Ich beobachte schon sehr lange, dass aus den Reihen derer, die lautstark die Demokratie in Gefahr sehen und deswegen auf die Straße gehen, ebenso wenig Solidarität für Israel und das jüdische Volk gezeigt wird wie von denen (und die Schnittmenge ist groß), die mit Regenbogenfahnen für Vielfalt, Toleranz und den Schutz aller möglichen Menschen auf die Straße gehen. Wieso nicht für Israel? Wieso nicht für jüdisches Leben? Stattdessen haben wir so illustre Gruppierungen wie „Queers for Palestine“ in unserem Land, wo man sich nur fragen kann, ob sie so sehr in ihrer Blase leben, dass sie gar nicht wissen, dass das einzige Land im Nahen Osten Israel ist, in dem sie so leben können, wie sie sind, ohne befürchten zu müssen, dass ihnen etwas geschieht.
Hinzu kommt, dass vor allem bei den Grünen und der Linkspartei es immer wieder Aussetzer gibt, die jüdisches Leid relativieren – aber genau diese Parteien sind es ja, die laut nach Toleranz und Vielfalt schreien.
So hat Jan van Aken, Vorsitzender der Linkspartei, einen höchst zweifelhaften Tweet abgesetzt nachdem bekannt wurde, dass Kfir und Ariel tot sind.
Ich weiß nicht, wie Shiri Bibas (33), ihre Söhne Ariel und Kfir (zum Zeitpunkt der Entführung vier Jahre und neun Monate alt) und Oded Lifshitz (84) in Gefangenschaft ums Leben gekommen sind.
— Jan van Aken (@jan_vanaken) February 20, 2025
Aber eins weiß ich: Ihre Geiselhaft war ein inakzeptables Verbrechen. #BringThemHome
Es lohnt sich, die Kommentare unter seinem Beitrag zu lesen. Wie er hier versucht, das Leid zu relativieren, ist unerträglich. Und das als jemand, der einer Partei vorsteht, die aus der SED entstand, die selbst für die Ermordung von vielen Menschen an der innerdeutschen Grenze verantwortlich war.
Viele Juden sind enttäuscht
Viele Juden (in Deutschland) sind bitter enttäuscht über das laute Schweigen der Deutschen. Schon früh nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 kommt Josef Schuster (Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland) in der „Augsburger Allgemeinen“ zu Wort:
Zwar hat die Bundesregierung den Schutz jüdischer Einrichtungen weiter verschärft und Israel die deutsche Solidarität versichert, doch Josef Schuster warnt, dass sich die Stimmung im Land zu drehen beginnt: „Sehr schnell hört man von vielen Seiten der Gesellschaft jedoch bereits das berühmte ‚Ja, aber'“. Auch die Bundesregierung habe „mit ihrer Enthaltung zur relativierenden UN-Resolution ein Zeichen des Alleinlassens gesendet“. Eine Erklärung der Vereinten Nationen, die einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen forderte und weder den Hamas-Terror klar verurteilte, noch das Recht auf Selbstverteidigung Israels betonte, hatte Deutschland nicht abgelehnt. Die Bundesrepublik, die die Sicherheit Israels zur eigenen Staatsräson erklärt hatte, enthielt sich vielmehr ihrer Stimme. Schuster: „Das verletzt und enttäuscht viele Jüdinnen und Juden schwer.“
Leonid Chraga, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Dortmund, möchte ich nur mit folgenden Worten zitieren, die meiner Meinung nach aber sehr aussagekräftig sind:
„Als Russland die Ukraine überfallen hat, gab es eine große Welle der Solidarität mit den Ukrainern, viele protestierten gegen Russland. Im Winter gingen dann Millionen gegen die AfD auf die Straße und demonstrierten gegen Rechtsradikalismus. Diese Demonstrationen waren alle gut und gerechtfertigt. Aber die Proteste gegen den Überfall der Hamas auf Israel fielen im Vergleich dazu fast überall lächerlich klein aus. 300 Dortmunder demonstrierten am 10. Oktober vergangenen Jahres gegen die Judenmorde in Israel. […] Wir haben alle gespürt, wie egal wir, wie egal die Juden, den meisten Menschen in diesem Land sind. Nicht einmal, wenn Frauen und Kinder massakriert werden, stellt man sich an unsere Seite. Die Sympathien in diesem Land sind klar verteilt. Die Solidarität mit den Juden und Israel nimmt seit Jahren ab und seit dem 7. Oktober haben sich die Verhältnisse aus jüdischer Sicht weiter verschlechtert.“ (Quelle: www.ruhrbarone.de)
Das Schlimme daran ist, dass sich die Lage in Deutschland seitdem nicht verbessert hat. Juden fühlen sich alleine gelassen und sind enttäuscht. Und ich verstehe sie nur zu gut und schäme mich dafür, dass dem so ist. Denn wenn ich alleine in die sozialen Netzwerke schaue, frage ich mich, wo die Solidarität mit dem jüdischen Volk ist. Natürlich haben nach der schrecklichen Gewissheit der Ermordung von Kfir, Ariel und Shiri ganz viele in ihrem Status ein Herz in Orange gepostet als Zeichen der Anteilnahme. Aber alleine jetzt, wenige Tage später, war’s das dann auch wieder. Keine weiteren Statements, keine weiteren Solidaritätsbekundungen, keine Verurteilungen der Gräueltaten der Hamas.
Damit wir uns richtig verstehen: Ich finde das wirklich tragisch! Denn versetz dich doch mal in die Lage eines jüdischen Menschen hier in Deutschland, der Angst hat, der leidet, der großen Schmerz ertragen muss – und der sogar um sein Leben fürchten muss. Er braucht es so sehr, dass wir uns nicht nur im Affekt mit ihm solidarisieren, sondern dass wir Deutschland zu einem für Juden sicheren Raum machen, indem wir das, was die Hamas (und die UN) anrichtet, verurteilen und unsere Stimme für jüdisches Leben erheben. Wo wir das nicht tun, wo wir schweigen, siegt immer das Unrecht und der Terror – und am Ende die Angst im Herzen vieler Juden in Deutschland.
Und dann gab es am 21. Februar 2025 ein Attentat in Berlin, bei dem ein 19jähriger einen Touristen niedersticht, der durch eine Notoperation gerettet werden konnte. Tatmotiv: Judenhass, wie du hier nachlesen kannst.
Das alles ist so erdrückend, erniedrigend und deprimierend, dass nach menschlichem Ermessen jede Hoffnung in weiter Ferne zu sein scheint.
Da ist zum einen diese unfassbare Gewalt gegen Juden auf der ganzen Welt. Hinzu kommt das Wissen um den Holocaust und was das jüdische Volk in seiner Geschichte schon hat durchmachen müssen. Und nicht zu vergessen, wie oben beschrieben: Viele Juden sind enttäuscht. Sie überlegen, Deutschland und Europa zu verlassen, weil sie nicht den Rückhalt, die Unterstützung und die Solidarität bekommen, die sie benötigen. Wohlgemerkt: Hier geht es nicht primär darum, dass Juden „Sympathisanten“ benötigen, nein. Es geht um vielmehr: Um Sicherheit, um ein freies Ausleben ihrer jüdischen Identität, um ein Leben ohne Angst.
Ich habe genug Geschichten in den vergangenen Monaten gelesen, von ihnen gehört oder mir haben es Menschen ganz direkt geschrieben, dass das alles keine wilden Fantasien sind, sondern bittere Realität.
Und doch will ich eines nicht tun: die Hoffnung aufgeben!
Es gibt Hoffnung
Als Christ weiß ich: Wir kämpfen nicht gegen Menschen. Nicht Menschen sind unsere Feinde, selbst wenn ihre Gesinnung und Absicht noch so niederträchtig ist. Auch gegen die finstersten Antisemiten ankämpfen zu wollen wäre nur ein Kampf gegen Windmühlen, denn selbst wenn man den Kampf gegen einen Antisemiten gewinnen würde, kriechen dafür wieder weitere aus ihren Löchern.
Ich habe eine andere Einstellung dazu.
Die Verirrungen und Verwirrungen der Menschen, die bösesten Verblendungen und Ideologien haben einen Ursprung – und das ist nicht der Mensch selbst. Der Ursprung des Bösen reicht viel tiefer und viel weiter zurück. Der Schlüssel dazu ist ein Vers aus dem Neuen Testament aus dem Epheserbrief, in dem Gott uns deutlich macht, woher all die bösen Intrigen und Machenschaften auf der Erde kommen:
Als Menschen sind wir gewohnt, das Sichtbare, Greifbare und Spürbare zu bekämpfen – eben: Menschen. Aber das wäre falsch. Und ich bitte dich: Unterlieg nicht diesem Trugschluss, dass du nun gegen Menschen kämpfen müsstest. Das musst und das sollst du nicht – auch wenn du natürlich klar und deutlich deine Meinung äußern und Menschen auch sachlich scharf kritisieren sollst.
Aber hinter diesem Wirrwarr an Antisemitismus, Heuchelei und Relativierungen steht der Teufel, der Menschen durcheinanderbringt und sie Dinge tun und sagen lässt, die Gottes Willen widersprechen. Und natürlich hat er auch ein Interesse daran, dass Gottes auserwähltes Volk Schaden erleidet.
Vielleicht müssen wir es als Christen sogar ganz neu lernen, dass wir in einem geistlichen Kampf stehen und es eben nicht um menschliches Kräftemessen geht, sondern um viel, viel mehr.
Gleichzeitig gibt es eine großartige Verheißung im Neuen Testament:
Deswegen – und nur deswegen gibt es Hoffnung. Denn am Ende siegt nicht das Böse, sondern Gott selbst.
Das macht nicht alles einfacher und schon gar nicht erträglicher. Es gibt uns aber einen Horizont, unter dem wir uns bewegen, der unverrückbar ist: Das Böse wird nicht das letzte Wort haben, sondern Gott.
Aber Vorsicht. Poesiealbum-Sprüche wie „Am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“ helfen hier nicht weiter. Es ist eine klare geistliche Aussage: Jesus Christus ist der Sieger über „Hölle, Tod und Teufel“. Er ist stärker und mächtiger und deswegen ist er es, der uns und dieser Welt Hoffnung gibt. Jesus – der selbst Jude ist.
Es braucht keine Gefühlsduselei, sondern ein geistig und geistlich klares Hinsehen und Vertrauen auf den Sieg Jesu. Das alleine ist Grund zur Hoffnung.
Verbunden mit dieser Hoffnung ist aber auch die Hoffnung und die Zuversicht, dass Gott selbst seinem Volk gnädig ist, diese tiefe Wunde des 7. Oktobers 2023 mit all ihren Folgen heilt und sein Volk sich zu ihm wendet, weil nur er wirklich helfen und heilen kann. Ich verfolge seit einigen Monaten vor allem auf Instagram einige jüdische Accounts und bekomme dadurch einen tiefen Einblick in das Leid, in die Trauer, in den Schmerz, in die Wut, in die Verletzung, die Juden verspüren auf Grund dessen, was ihnen am 7. Oktober 2023 angetan wurde – aber auch auf Grund des Schweigens der (westlichen) Welt.
Ich bete so sehr dafür und hoffe so sehr, dass das jüdische Volk sich in diesem Schmerz und Leid an seinen Gott wendet, weil er sein Volk nicht hängen lassen wird, wenn es sich zu ihm wendet.
Wenn ich in diesen Tagen Psalmen aus dem Alten Testament lese, erkenne ich so viele erschreckende Parallelen: Wie Gottes Volk verfolgt wird, wie die Übeltäter zu siegen scheinen und wie der Psalmbeter nichts anderes weiß, als in seiner Not und Verzweiflung sich an Gott zu wenden.
Gleichzeitig nehme ich aber auch wahr, dass in der jüdischen Community (zumindest in Deutschland) in Teilen regelrecht eine Lähmung vorherrscht – hervorgerufen durch Terror, durch Leid und durch das Schweigen und die nicht gezeigte Solidarität vieler Deutscher. Da fällt das Beten schwer – und das verstehe ich gut. Deswegen sehe ich es als Pflicht aber auch als Vorrecht für uns Christen, dass wir für das jüdische Volk beten.
Deswegen meine Bitte: Lass uns im Gebet einstehen für Yarden Bibas (Ehemann von Shiri Bibas) und für das jüdische Volk.
Gleichzeitig bitte ich dich: Schweige nicht! Sei nicht Teil der schweigenden Masse, die Schuld auf sich lädt. Steh ein für das jüdische Volk! Benenne Unrecht beim Namen! Sage dem Antisemitismus den Kampf an im Vertrauen darauf, dass Gott dich leiten wird.
Die Zeit des Schweigens ist vorbei. Lasst uns aufstehen für das jüdische Volk in Israel, in Deutschland und auf der ganzen Welt.

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