Tag 10

    Nie werde ich aufhören, auf dich zu hoffen – immer mehr will ich dich loben.

    Psalm 71,14

    Na das geht ja grad so weiter – wie gestern. Wieder mal so ein Vers aus den Psalmen, der in ziemlicher Absolutheit und Klarheit sagt: “Ich höre nie auf, auf dich zu hoffen.” Ist das nicht ein bisschen den Mund voll genommen? Ich meine, immerhin hat Petrus ja ähnliches gesagt vor der Kreuzigung von Jesus: “Ach was, Jesus. Ich werde dich nicht verraten, ich werde mich zu dir bekennen und zu dir stehen – und wenn ich dafür ins Gefängnis muss.” Nun ja. Sein Vorhaben scheiterte kläglich, einige Stunden krähte der Hahn drei mal und Petrus hatte sage und schreibe drei mal versagt und immer behauptet: “Wie jetzt: Jesus? Ne, den kenne ich nicht.” So viel zu den guten Vorsätzen.

    Wir sollten nicht Gefahr laufen, einen auf Petrus zu machen, wenn’s um Hoffnung geht. “Nie werde ich aufhören, auf dich zu hoffen – immer mehr will ich dich loben.” Ja, das steht in der Bibel. Ja, das soll uns Mut machen. Ja, das soll uns auch mal in den Allerwertesten einen sanften Tritt verpassen. Aber kannst du so ohne weiteres das von dir sagen: “Nie werde ich aufhören, auf dich zu hoffen!” Für mich ist die Bibel ein unglaublich kraftvolles Buch (ist ja auch klar, wenn Gott der Autor ist). Und ich sehe in diese Psalm jemanden, der das von sich sagt. Ob ich es schaffe oder nicht – das sei mal dahingestellt. Aber ein Vorbild nehmen an König David, der diesen Psalm vermutlich schrieb, will ich mir schon.

    Interessant und eigentlich ja auch logisch finde ich den Zusammenhang “hoffen” und “loben”. Ich bin überzeugt, dass die einzig angemessene Reaktion auf die Hoffnung, die wir in Jesus haben, sein Lob und seine Anbetung ist. Deswegen mach doch mal Folgendes: Sorge dich nicht darum, ob du es schaffst “immer” auf Jesus zu hoffen und “nie damit aufzuhören”, sondern verbinde Momente der Hoffnung mit Lobpreis und Anbetung. Nimm dir heute doch ein paar Minuten Zeit, in denen du Jesus ganz konkret anbetest und ihn lobst für das, was er dir an Hoffnung geschenkt hat. Ich bin mir sicher, du wirst einiges an Zeit dafür benötigen.
    Gib die Hoffnung nicht auf – Gott tut es auch nicht!
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