Tag 17

    Darum setze ich meine Hoffnung auf ihn, der Herr ist alles, was ich brauche.

    Klagelieder 3,24

    Warum? Darum! Wenn “darum” am Anfang eines Satzes steht, ist natürlich interessant, worauf es sich bezieht. Hier auf die Verse davor, die recht bekannte Bibelverse sind und schon sicher auf einigen Postkarten und Kaffeetassen gelandet sind: “Die Gnade des HERRN nimmt kein Ende! Sein Erbarmen hört nie auf, jeden Morgen ist es neu. Groß ist seine Treue.” (Klagelieder 3,22-23) Das erklärt auch, weshalb es hier sehr rigoros heißt: “Der Herr ist alles, was ich brauche.” Denn das stimmt ja! Wenn Gottes Gnade, sein Erbarmen und seine Treue jeden Morgen neu und beständig da sind – was braucht’s dann noch mehr? Genau: Nichts! Zumindest nicht zum Leben und zum Sterben. Wenn es darum geht, das Leben zu versüßen und ein wenig Wohlstand genießen – dann braucht’s mehr.

    “Darum” setze ich meine Hoffnung auf Gott. Ich verstehe das voll. Wieso sollte ich irgendjemandem vertrauen? Wieso sollte ich meine Hoffnung in jemanden setzen? Wir benötigen dafür “Beweise” oder zumindest “Hinweise”, die deutlich bringen: Diese Person ist es wert, dass ich meine Hoffnung und mein Vertrauen in sie setze. Diese beiden Verse, die vor dem heutigen Vers stehen, machen unmissverständlich klar: Auf Gott ist Verlass! Jeden Morgen ist seine Gnade neu! Deswegen kannst du auf ihn hoffen, deswegen macht das “Konzept Hoffnung” überhaupt erst Sinn, weil es einen Gott gibt (nicht mal nur einen Menschen), der absolut vertrauenswürdig und unserer Hoffnung würdig ist.

    Drehen wir den Spieß doch einfach mal kurz um. Wenn Gottes Gnade, sein Erbarmen und seine Treue jeden Morgen eben nicht neu und verlässlich da wären – würdest du ihm dann vertrauen und auf ihn hoffen? Ich nicht! Ich würde das Weite suchen. Einen Gott, der heute mal so und morgen mal so ist – den benötige ich nicht. Wie gut, dass Gott anders ist. In Jakobus 1,17 steht eine ziemlich schöne Beschreibung über ihn: “Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis.” Oder in Hebräer 13,8 steht: “Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit!” Gott ändert sich nicht. Gott ist immer gut. Gottes Erbarmen, seine Gnade, seine Treue sind verlässlich – und das ist der Grund aller Hoffnung.
    Gib die Hoffnung nicht auf – Gott tut es auch nicht!
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