Tag 22

    Herr, lass uns deine Liebe erfahren, wir hoffen doch auf dich!

    Psalm 33,22

    Das klingt schon fast so verzweifelt, wie wenn man zwei Tage vor Heiligabend noch nicht alle Geschenke beisammen hat. Ups. Bin ich dir auf den Schlips getreten? Ich mag es ja, wenn man in Bibelversen auch auf die kleinen Worte achtet. Und hier ist es eben das Wort “doch”. Ein verzweifeltes, ein aus tiefstem Herzen gesprochenes, ein mit der ein oder anderen Leiderfahrung angereicherte “wir hoffen doch auf dich!” Überhaupt ist dieser Vers nun weniger ein triumphales Proklamieren christlicher Hoffnung, sondern vielmehr ein Eingeständnis, Gott wirklich zu brauchen.

    Wann hast du das letzte Mal Gott aus tiefstem Herzen gesagt: “Ich brauche dich!” Oftmals meinen wir ja, das Leben ganz gut selbst in der Hand zu haben und meistern zu können. Aber das ist ein Trugschluss, weswegen es uns auch immer aus der Bahn wirft, wenn dann wirklich mal etwas in unser Leben tritt, das wir überhaupt nicht unter die Füße bekommen und anfangen zu straucheln und zu stolpern. Dann merken wir: “Oh man, ja, ich hab’ mein Leben nicht in der Hand.” Als ob wir es sonst hätten.

    Heute ermutige ich dich, aus tiefstem Herzen zu Gott zu seufzen – und nein: Nicht wegen der vielleicht noch fehlenden Weihnachtsgeschenken. Vielmehr wegen der wirklich wichtigen Dinge im Leben. Kann es sein, dass wir manchmal nicht nur den Seufzer runterschlucken, sondern auch die Hoffnung? Probier es aus! Seufze aus tiefstem Herzen zu Gott über das, was dich umtreibt, was dir Sorgen macht, was dich nicht gut schlafen lässt. Mach es heute, warte nicht länger und schließ diese Zeit ab mit dem Wort aus Psalm 33: “Herr, lass mich deine Liebe erfahren!”
    Gib die Hoffnung nicht auf – Gott tut es auch nicht!

    icon_01