Tag 22
Wie lange wollt ihr noch hinken?
1. Könige 18,21
Elias Herausforderung auf dem Karmel. Kurz zum Kontext: Elia ist im Judentum der größte Prophet. Er lebte einige Jahrhunderte vor Jesu Geburt in einer Zeit, in der es im Volk Gottes wild zuging. Es gab Könige, die lebten nach Gottes Willen – und die übrigen gefühlt 95% der Könige taten das nicht. Entsprechend war das Volk Gottes durcheinander. Über die Jahrhunderte hatte das Volk Herrscher über sich, die in den allermeisten Fällen alles andere als das taten, was Gott Ehre machte. Kein Wunder, war das Volk Gottes anfällig für andere Götter und Götzen. Und in diese Zeit fällt nun Elias Wirken. Kein einfacher Job, wenn du einem Volk sagen sollst, was Gott will, dieses Volk aber eigentlich von Gott gar nichts wissen will.
Die heutige Frage stellt Elia dann aber eben genau diesem Volk und fragt sie damit: “Wie lange wollt ihr noch so unentschlossen sein? Entweder ihr folgt Gott nach oder Baal.” Baal war ein Götze der damaligen Zeit. Die benachbarten Völker und Kulturen beteten Baal an und so schwappte dieser Einfluss auch immer mehr rüber zum Volk Gottes. Elia hat die Schnauze voll (sorry) und stellt das Volk vor die Wahl: “Also – entweder Gott oder Baal. Aber mal hier, mal dort, mal hier, mal dort – das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Entscheidet euch!” Wenn wir heute die Bibel lesen, dann schütteln wir manchmal einfach nur den Kopf über Gottes Volk: “Wie konnten sie nur? Gott ist doch so gut, wieso vertrauten sie ihm nicht? Gottes Liebe ist grenzenlos, wieso folgten sie dann nicht seinen Gedanken und Vorgaben für ein gutes Leben?”
Merkst du was? Im Prinzip sind wir heute doch kein bisschen besser. Wir hinken auch. Mal mehr, mal weniger, das ist schon klar. Aber so vollkommen “on fire” und “all in” mit 100% für Jesus sind wir doch auch nicht wirklich. Also wenn du es bist, tut es mir leid, dass ich dich vereinnahme. Das wollte ich nicht. Aber ich schaue in unser Land und in unsere Kirchen – ich schaue in mein Leben, ich schaue in mein Herz und denke: Jo, David, das könntest du auch besser! Übermorgen ist Heiligabend. Wie wäre es, wenn du die verbleibenden zwei Tage nutzt, um dich vorzubereiten, dass du Heiligabend im Gottesdienst Gott begegnest und ihm sagst: “Ich hinke nicht mehr! Ich bin “all in” für dich, Jesus! Danke, dass du für mich extra auf diese Erde gekommen bist.” Ja, ich weiß: Weihnachtsstress und so. Aber versuch’s mal. Versuch mal, dich auf den Gottesdienst an Heiligabend vorzubereiten in der Form, dass wenn du hörst “Euch ist heute der Retter geboren” auch sagen kannst: “Yes! Das ist mein Retter. Ich stehe auf seiner Seite. Ich hinke nicht. Ich lebe ganz für Jesus, weil er alles für mich gegeben hat.”