In der Ukraine tobt ein menschenverachtender Krieg, immer mehr Menschen kommen zu uns nach Deutschland. Das Leid ist unerträglich groß. Die Bilder sind teilweise nur schwer auszuhalten. Es ist die Hölle auf Erden. Kinder werden ermordet, Schulen und Kliniken bombardiert, unschuldige Zivilisten getötet, die Infrastruktur für Jahre am Boden, Städte dem Erdboden gleichgemacht – und wo ist Gott, wenn man ihn mal braucht?
Die Fragen kommen, die Zweifel nagen: Wieso greift Gott nicht ein? Wieso lässt er das zu, was in der Ukraine geschieht? Was denkt sich Gott eigentlich bei dem Ganzen?
Natürlich steckt dahinter die seit Jahrhunderten nicht geklärte “Theodizeefrage” – verkürzt gesagt: “Warum lässt Gott Leid zu?” Ich werde in diesem Beitrag auf diese Frage nicht eingehen. Sorry.
Mit diesem Beitrag möchte ich etwas ganz anders. Ich möchte dir Gedanken mitgeben, die dir helfen, mit dieser unerträglichen Situation konstruktiv umzugehen – denn: Wenn du diesen Artikel liest, bist du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein direktes Kriegsopfer sondern schaust ähnlich wie ich fassungslos und manchmal wie in Schockstarre auf dieses Geschehen. Und immer mal wieder fragst du dich: “Wo ist Gott, wenn man ihn mal braucht?”
Vorausgesetzt, diese Frage rührt bei dir genauso wie bei mir daher, dass du dem Leid, der Not und dem Elend gerne ein Ende bereiten würdest und nicht daher, dass du ein übermächtiges Wesen anflehen möchtest, mit Blitzen aus dem Allerwertesten einem Tyrannen dessen Ende zu bereiten.
Am Ende des Artikels findest du Bibelstellen. Es sind Verse aus den “Psalmen”, einer großen Gebetssammlung in der Bibel. Diese bringen zum Ausdruck, was viele Menschen spüren: Ohnmacht. “Kleinsein”. Nicht-Wissen. Perspektivlosigkeit. Sie bringen aber noch etwas zum Ausdruck: Gottes Güte. Seine Gnade. Unendliche Liebe. Die Macht, dem Leiden ein Ende zu machen. Die Stärke, über jeden Tyrannen erhaben zu sein.
Denn genau davon bin ich überzeugt, auch wenn immer wider Zweifel um die Ecke kommt: Gott hat nicht die Kontrolle über diese Welt verloren (es ist auch nicht der erste Krieg, der auf dieser Welt tobt). Ebenso wenig hat er aufgehört, die Menschen zu lieben. Seine übernatürlichen und wundervollen Wege, Menschen zu helfen, sind ungebrochen real.
Wenn du dich das nächste Mal fragst: “Wo ist Gott, wenn man ihn mal braucht?” lies zuerst diese Verse. Du wirst feststellen, dass schon viele Menschen vor dir genau diese Frage gestellt haben. Wo sie mit einem offenen Herzen und einem Mindset, in dem Hoffnung auf Gottes Eingreifen zu finden ist, sich seinem Wesen und Wirken nicht verschlossen haben, fanden sie Hoffnung und Perspektive.
Und das wirst auch du finden und alle, die unter dieser Situation leiden und sich immer wieder fragen: “Wo ist Gott, wenn man ihn mal braucht?”
Und am Ende bleibt: Wo immer wir hingehen, wie immer wir uns fühlen, was immer unsere Gedanken sind: Gott ist und bleibt gut – und er ist da. Im Leid. Bei den Menschen aus der Ukraine. Bei dir. Bei mir.