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Israels Zerreißprobe

„Drei Bücher zum Preis von einem“ könnte der Verkaufsslogan dieses Buches lauten – und das meine ich total positiv. Denn mit „Israels Zerreißprobe“ bekommst du wirklich drei Bücher in einem.

Alle drei „Bücher“ – oder besser gesagt: Israel-Perspektiven – sind ineinander verwoben, was das Buch zu einem einzigartigen Gold Nugget an Literatur macht. Rein layouttechnisch hilfreich ist die jeweilige grafische Darstellung, so dass du auf einen Blick genau weißt, um was es sich handelt, was sich auch aus dem Inhalt sehr schnell erschließt.

Wenn ich diese drei „Israel-Perspektiven“ oder eben „Bücher“ zusammenfassen müsste, würde ich sie wie folgt benennen:

  1. Erlebnisse in und mit Israel von Brigitte Chaya Nussbächer
  2. Die wichtigsten gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in und um Israel der jüngsten Zeit
  3. Eine Geschichte Israels

Okay, das klingt jetzt alles sehr, sehr statisch, ich weiß. Das Buch ist ganz anders:

Lebendig.

Ergreifend.

Augenöffnend.

Tragisch.

Begeisternd.

Israel ganz persönlich

Alles beginnt im Jahr 2018 mit der ersten Israelreise von Brigitte Nussbächer und ihrem Mann Harald Bottesch. Was sie nicht ahnten: Für immer sollte diese Reise ihr Leben verändern. (Und by the way: Ich kann das so gut verstehen, wo ich im April 2025 das erste Mal in Israel war.)

Unzählige Kontakte und Begegnungen, Freundschaften und Ereignisse, die sich im Heiligen Land abspielten werden erzählt und je länger ich das Buch lese, desto weniger kann ich es aus der Hand legen.

Brigitte Nussbächer erzählt so ehrlich, authentisch, so leidenschaftlich und emotional (aber nie peinlich oder voyeuristisch) von fröhlichen Begegnungen und verschiedenen Feiern (das jüdische Leben ist ja gefühlt eine große Feier, die aus vielen kleinen Feiern besteht) aber auch von den tragischen Ereignissen vom 7. Oktober 2023, dem „Schwarzen Shabbat“. Hier stockte mir ehrlich gesagt manchmal der Atem – und ich habe viel, ja sehr viel gelesen, gehört und gesehen (teilweise auch von unveröffentlichten Aufnahmen, die ich eigentlich gar nicht hätte sehen wollen).

Aber wenn du die Menschen vor Augen gemalt bekommst, ihre Familienangehörigen, ihre Hoffnungen und Träume – und dann lesen musst, was die Hamas aber auch „Zivilisten“ aus dem Gazastreifen ihnen angetan haben – dann fehlen dir einfach die Worte. Es ist so ergreifend, so nah, so ehrlich, so ungeschönt – und so bitter und tragisch. Es geht zu Herzen.

Gleichzeitig erfährst du aber auch von den vielen, vielen Kontakten und Netzwerken, die Brigitte Chaya Nussbächer und ihr Mann Harald knüpfen und ein Hilfs- und Gebetsnetzwerk gründen: „Arc to Israel“ – „Bogen nach Israel“. www.arc-to-israel.org

Ich empfehle dir ohnehin, www.arc-to-israel.org ausgiebig zu durchforsten. Hier findest du nicht nur aktuelle Berichte, sondern auch jede Menge Fotos – teilweise auch die, die im Buch leider nur klein abgedruckt sind.

Eine Stimme für Israel

Dieser Untertitel findet sich auf der Rückseite des Covers und ich finde, dass er die zweite „Israel-Perspektive“ des Buches wunderbar trifft. Denn hier greift Brigitte Chaya Nussbächer die aktuellen Geschehnisse (kurz bevor und) seit dem 7. Oktober 2023 auf. Und zwar nicht so, wie wir es in den Medien (vor allem im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk) geschildert bekommen, sondern wie es der Realität und vor allem der Wahrheit entspricht. Alleine deswegen würde ich das Buch jedem empfehlen, der daran interessiert ist, zu erfahren, was in Israel wirklich geschehen ist und wie es den Menschen im Land jetzt geht:

Was hat sich am 7. Oktober 2023 wirklich abgespielt im Grenzgebiet zum Gazastreifen?

Welche Gräueltaten hat die Hamas verübt?

Wie ist die Reaktion Israels und der IDF (Israel Defense Forces; Israelische Verteidigungskräfte) einzuschätzen?

Wie sind die Vorwürfe des Genozids einzuordnen?

Wieso wird Israel vor dem „Internationalen Gerichtshof“ angeklagt?

Wie kann es sein, dass wenige Wochen nach dem Attentat auf Israel, die UN von Israel selbst den Waffenstillstand fordert?

Wie ist die Rolle Deutschlands in alledem einzuschätzen?

Fragen über Fragen, auf die Brigitte Chaya Nussbächer in dieser zweiten „Israel-Perspektive“ eingeht, was ich besonders wertvoll und wichtig finde, da die (öffentlich-rechtliche) Berichterstattung oftmals katastrophal und alles andere als der Wirklichkeit entsprechend war.

Eine großartige Geschichte

So will ich einfach mal die dritte „Israel-Perpsektive“ benennen, denn hier geht es um die große Geschichte Israels – aus biblischen Zeiten bis heute. Mit Staatengründung 1948, den folgenden Angriffen der umliegenden Länder sowie die weiteren großen Ereignisse wie 6-Tage-Krieg oder dem Jom-Kippur-Krieg.

Was hier deutlich wird, ist die unglaublich anmutende Dimension, dass ein solch keines Land (von der Fläche Hessens) in der Weltgeschichte eine solch große Rolle spielte und immer noch spielt.

Wer dahinter nicht die Souveränität und Größe Gottes erkennen kann – dem hilft hoffentlich „Israels Zerreißprobe“, um dem eine neue Chance zu geben. Natürlich ist diese Israel-Perspektive kein Geschichtswerk, keine Chronologie im klassischen Sinne, aber der Leser erhält sehr, sehr wichtige und hilfreiche Einblicke in die großen Ereignisse der Geschichte Israels.

1+1+1 = mehr als drei

Was mich so fasziniert an „Israels Zerreißprobe“: Brigitte Chaya Nussbächer schafft es, diese drei verschiedenen Israel-Perspektiven nicht einfach nur irgendwie aneinander zu reihen, sondern webt sie so in das Gesamtkunstwerk ein, dass sie sich gegenseitig noch mehr Kraft und Tiefe verleihen.

Das Buch ist also weit, weit mehr als einfach nur die Summe aus drei verschiedenen Blickwinkeln. Es ist eine Panorama- und Tiefen-Aufnahme zugleich. Ein Weitwinkelbild genauso wie eine Detailfotografie. Gepaart mit den ganz persönlichen Erlebnissen von Brigitte Chaya Nussbächer sowie ihrer Familie(ngeschichte) und auch: der Änderung ihres Namens, denn „Chaya“ hieß sie nicht seit Geburt.

Überzeugt bin ich davon, dass dieses Buch ein großartiger Einstieg und Vertiefung zugleich für jeden ist, der sich mit Israel in „Geschichte und Gegenwart“ beschäftigen möchte. Denn beides kommt zum Ausdruck. Natürlich durchzogen von einer leidenschaftlichen und glühenden Liebe der Autorin für das Land und vor allem für die Menschen in Israel – denn deren Schicksale werden so lebensnah und ehrlich gezeichnet, dass man manchmal den Eindruck hat, vor Ort mit dabei zu sein.

Immer wieder beschreibt Nussbächer, wie die Menschen in Israel sie um eines baten: „Erzählt unsere Geschichte! Erzählt die Wirklichkeit!“ Darunter leidet Israel und das jüdische Volk mehr denn je, denn die Fake News werden immer lauter und getarnter wie offensichtlicher Antisemitismus bricht sich in Deutschland mehr und mehr Bahn.

Nussbächer tut genau das, was die Menschen in Israel sie immer und immer wieder baten: „Erzähl unsere Geschichte!“

Brigitte Chaya Nussbächer: Israels Zerreißprobe. Die Schicksalsjahre um den 7. Oktober 2023

Verlag: Hänssler (www.scm-shop.de/israels-zerreissprobe.htm)

ISBN: 9783775163163

Seiten: 272

Preis: 23 Euro


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Das Kind in der Krippe war kein Palästinenser

Echt jetzt? Dreht der jetzt vollkommen durch? Muss dieses Israel-Juden-Gaza-Palästina-Thema sogar Weihnachten eine Rolle spielen? Rutscht der Brunner nicht jetzt irgendwie so ein bisschen weg und bekommt Schlagseite, verliert das Zentrum aus den Augen und verrennt sich in Themen, die eigentlich gar nichts mit Weihnachten zu tun haben?

Ertappt! Ich kann deine Gedanken lesen! Gibst du mir dennoch ein paar Minuten? Dann lies diesen Artikel bis zum Ende.

Danke! Das ist fair von dir!

Meine Weihnachtsbotschaft in diesem Jahr ist sehr, sehr schlicht – und ich halte mich einfach an den Engel aus der Weihnachstgeschichte:

Habt keine Angst! Ich bringe euch eine gute Botschaft, die das ganze Volk in große Freude versetzen wird: Der Retter – ja, Christus, der Herr – ist heute für euch in Bethlehem, der Stadt Davids, geboren worden!“ (Lukas 2,10-11)

Wir feiern an Weihnachten nicht die Geburt eines niedlichen Babys, sondern die Menschwerdung des ewigen und einzig wahren Gottes in Jesus Christus. Er kommt in diese Welt, weil du und ich ihn so dringend benötigen: als Retter und Heiland. Denn: “Alle Menschen haben gesündigt und das Leben in der Herrlichkeit Gottes verloren!” (Römer 3,23)

Weihnachten ist der Beginn einer großartigen Rettungsaktion, die mit Jesu Sterben am Kreuz und seiner Auferstehung ihre Vollendung findet. Ohne das Kreuz bleibt die Krippe reiner Kitsch. Ohne das Kreuz würden wir wirklich nur die Geburt eines niedlichen Babys feiern. Aber in diesem Baby erblickt das Licht der Welt das Licht der Welt. In diesem Baby ist der Retter und Heiland geboren. Unsere Sehnsucht nach Leben in dieser von Sünde und Schuld gezeichneten Welt findet ihre Erfüllung in Jesus Christus.

Wer ihm vertraut, hat Leben im Überfluss, Licht in den dunklen Momenten des Lebens, Orientierung in einer oftmals so wirren Welt und ein Zuhause in der Ewigkeit. Darüber kann ich nur staunen und aus dankbarem Herzen Jesus anbeten:

Jesus ist gebor’n. Das Kind in der Krippe ist der Retter dieser Welt. Ihm gebührt das Lob. Vor unser’m König fallen wir auf unsre Knie.Outbreakband

…und wann kommt endlich mal der Bezug zur Überschrift? Jetzt. Keine Sorge. Ist nicht vergessen.

Mir ist nur eines wichtig: Was an Weihnachten geschieht, geht dich und mich persönlich etwas an. Es geht um nichts weniger als um deine und meine Rettung und darum, wo wir die Ewigkeit verbringen werden. Das hat alles etwas mit Weihnachten zu tun.

Umso erschreckender ist es, was Menschen aus Weihnachten machen – genauer gesagt: Was Menschen aus Jesus machen.

Ob du es glaubst oder nicht: Es gibt in den Untiefen des Internets unglaublich verstörende, vollkommen sinnbefreite und mit der Wahrheit nicht im Geringsten etwas gemein habende Videos über Jesus und Weihnachten.

Da wird Jesus im „Palästinenser-Tuch“ (Kufiya) gezeigt (by the way: Ich versteh’s bis heute und in diesen Zeiten erst recht nicht, wie Christen dieses Stück Stoff tragen können).

Es wird skandiert: „Jesus was a Palestinian, free, free Palestine!“ („Jesus war ein Palästinenser – Freiheit für Palästina!“

Und der Bürgermeister von Bethlehem (ja genau, dem Geburtsort Jesu) hat nichts Besseres zu tun, als Weihnachten politisch zu missbrauchen (Quelle).

Um es klarzustellen: Zur Lebzeit Jesu gab es die römische Provinz Palästina noch gar nicht. Diese geht zurück auf Kaiser Hadrian, der erst im Jahr 76 n. Chr. das Licht der Welt erblickte. Wer aus Jesus einen Palästinenser macht, tut dies entweder aus Unwissenheit (da kann man Abhilfe schaffen) oder – und ich bin überzeugt, dass dies in über 99% der Fall ist – aus ideologischen Gründen.

Warum aber ist das so wichtig?

Ganz einfach: Wir laufen dieser Tage Gefahr, dass Antijudaismus und Antisemitismus in Deutschland noch lauter werden, als es ohnehin schon der Fall ist.

Jüdische Studenten wird der Zutritt zu Universitäten verwehrt.

In Deutschland lebende Juden verhüllen in der Öffentlichkeit ihre jüdische Identität.

In Geschäften finden sich Aushänge, die Juden verbieten, dort zu kaufen.

Das alles hatten wir schon einmal!

„Wehret den Anfängen!“ ist wirklich gut gemeint – aber sind wir nicht schon längst über die Anfänge hinaus?

Ich empfehle dir an dieser Stelle zwei Videos von Tom David Frey.

Eines davon ist ein Gespräch, das er mit mir geführt hat. Darin sprechen wir unter anderem darüber, weshalb es so wichtig ist, dass Christen die jüdischen Wurzeln ihres Glaubens nicht nur nicht vergessen, sondern wirklich kennen.

Unabhängig davon steht auch im zweiten Teil der Bibel:

Das Heil kommt von den Juden.Die Bibel - Johannes 4,22

Ja ich weiß, das ist ein wenig aus dem Kontext gerissen, zumal die Frau, mit der Jesus sich hier unterhält, eine Samaritanerin war und es in dem damaligen Konflikt zwischen Juden und Samaritanern (zurückgehend auf die Teilung Israels in das Südreich und Nordreich im Jahr 926 v. Chr.) natürlich besonders „brisant“ war, die Herkunft des göttlichen Heils aus dem Judentum zu benennen.

Das zweite Video trägt den Titel „War Jesus Palästinenser“? Hier geht Tom David Frey dieser unsinnigen Annahme, dass Jesus Palästinenser gewesen sei, noch tiefer auf den Grund und schaut nicht weg, was die Geschichte der (evangelischen) Kirche in Deutschland betrifft – auch und gerade im Blick auf Juden in Deutschland.


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#74 2025: Menschen, Kirche, Emotionen

mein Rückblick auf ein verrücktes Jahr

Was war das für ein Jahr? Ich würde sagen: verrückt! Im Positiven – aber mit den ein oder anderen Challenges.

Ich blick zurück auf das, was Kirche & Gesellschaft bewegt hat in diesem Jahr.
Ich stelle dir Personen vor, die mich dieses Jahr nachhaltig beeindruckt und inspiriert haben – und das auch bei dir tun können.
Und ich werde am Ende unter dem Stichwort „Emotionen“ dir einige persönliche Eindrücke und Erlebnisse aus diesem Jahr mitgeben bzw. beleuchten.
Willkommen bei meiner bisher längsten Folge – aber wahrscheinlich auch einer der tiefgehendsten.

Hier geht’s zur Israel-Reise 2026:
www.mideast.tours/reisen/israelreise-kirchgemeinde-wutachtal/

Unser „Weg nach Bremen“:
www.david-brunner.de/es-geht-nach-bremen/

Website von Tom David Frey:
www.tomdavidfrey.de

Das Jaffa-Restaurant auf Instagram:
www.instagram.com/jaffa_freiburg/

Artikel in der BILD-Zeitung über Bilal Aloge
www.bild.de

Der Artikel zu Charlie Kirk:
www.david-brunner.de/charlie-kirk-oder-wer-ohne-suende-ist-der-werfe-den-ersten-stein/

Wie domradio.de über die Erwachsenentaufen in der Osternacht berichtet:
www.domradio.de/artikel/mehr-junge-erwachsene-lassen-sich-frankreich-taufen

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#73 Demut – eine geistliche Wunderwaffe

…auch wenn „Demut“ ein Image-Problem hat

Ist doch so, oder nicht? Wenn du an „Demut“ denkst machst du wahrscheinlich keine Luftsprünge und denkst: „Yes, mehr davon!“ Podacsts, Postkarten und Predigttitel wie „So blüht dein Leben auf“ oder „Entfache die Kraft des Glaubens“ haben da viel bessere Karten!

Aber glaub mir: Demut ist eine – wahrscheinlich sogar DIE – geistliche Wunderwaffe.

Warum? Hör rein! Lass uns eine Image-Kampagne für „Demut“ starten!

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Es geht nach Bremen

Seit Sommer letzten Jahres stand für meine Frau und mich fest, dass unser Dienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Wutachtal (www.wutachblick.de) zum Sommer 2026 enden wird. Im Dezember letzten Jahres hatte ich es dem Ältestenkreis meiner Gemeinde und im März dieses Jahres der Gemeinde gesagt.

In den vielen Wochen und Monaten fanden einige Gespräche statt. Es gab Anfragen aus Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Werken. Wir haben vieles geprüft und gebetet, viel gesprochen und uns coachen lassen, erfahrene Leiter und geistliche Verantwortungsträger mit in unseren Entscheidungsprozess eingebunden und nicht zuletzt natürlich unser wunderbares Gebetsteam, das aus fünf Freunden (viel besser als die in den Kinderbüchern) besteht, die wir schon seit Jahrzehnten (ja, so alt sind wir) kennen.

Es war ein intensiver, sehr intensiver Prozess, das kann ich dir versichern.

Moin

Jetzt steht es fest: Zum Sommer 2026 werde ich Senior Pastor der Matthäus-Gemeinde in Bremen (www.matthaeus.net). Genauer gesagt der dann fusionierten Gemeinden St. Matthäus und St. Johannes Sodenmatt im Bremer Stadtteil Huchting (vorbehaltlich der Zustimmung des Kirchentages kommende Woche).

Die letzte Zeit war sehr intensiv, ja – aber in dieser Zeit haben wir auch jede Menge Wunder erlebt – kleine wie große, aber allesamt Bestätigungen für den Weg, den wir nun gehen werden.

Wir merkten schnell: Ja, die Matthäus-Gemeinde (und Bremen) kann der Ort sein, an dem Gott uns haben möchte. Weitere Gespräche mit Verantwortlichen und diversen Gremien der Gemeinde folgten. Diese Gespräche waren immer geprägt von viel Vertrauen, Wertschätzung, Lachen, Offenheit und Reflektieren.

Ebenso hatte ich ein Gespräch bei der Kirchenleitung der Bremischen Evangelischen Kirche (www.kirche-bremen.de). Denn es ist doch klar, dass die Bremische Kirchenleitung wissen will, wen sie sich da aus dem Badnerland in ihre Kirche holt. Für alle, die nicht im landeskirchlichen Kontext zuhause sind: Ein Wechsel zwischen verschiedenen Landeskirchen ist generell möglich aber nicht an der Tagesordnung. In den allermeisten Fällen wechseln Pfarrer ihre Stellen innerhalb der gleichen Landeskirche – eben in der Landeskirche, zu der sie gehören.

Ich habe bisher nur gute Erfahrungen mit der Bremischen Kirchenleitung gemacht und will meinen Teil super gerne dazu beitragen, dass das auch in Zukunft der Fall sein wird.

Am 18. November wurde ich von der „Gemeindevertretung“ der Matthäus-Gemeinde gewählt, zwei Tage später (am 20. November) bestätigte der Konvent der St. Johannes Sodenmatt-Gemeinde die Wahl.

Wir freuen uns riesig! Ich liebe Bremen sowieso (wenn du mit einer Bremerin verheiratet bist, geht das gar nicht anders) und die Matthäus-Gemeinde kenne ich schon lange. Ich bin tief beeindruckt und begeistert von dem, was über Jahrzehnte in dieser Gemeinde entstand.

Ebenso begeistert mich ihre Leidenschaft für Jesus und die Menschen in Bremen. Gespräche mit Senior Pastor Andreas Schröder und vor allem mit Executive Pastor Philipp König haben mich tiefer blicken lassen in die Leitungs- und Gemeindekultur – und beides hat mich voll und ganz überzeugt.

Vorfreude, Abschied und Abenteuer

Wir freuen uns wirklich riesig auf das, was Gott in Bremen vorhat. Nun also auch mit uns ab Sommer 2026.

Liebe Gemeindeleute der Matthäus- und Sodenmatt-Gemeinde: Wir freuen uns sehr, euch kennenzulernen!

Gleichzeitig ist es ein großes Wagnis, Abenteuer und Herausforderung als Familie mit zwei Kids im Teenageralter, diesen Schritt zu gehen. Wir sind dankbar und darauf angewiesen, dass Menschen für uns beten.

Jetzt gilt es, in meiner Gemeinde im Wutachtal einen guten Abschied zu gestalten. Damit meine ich nicht die Verabschiedung, sondern die Vorbereitung, dass es „nach mir“ noch besser weitergeht als mit mir. Und dazu gehört, die Dinge vorzubereiten. Gleichzeitig gilt es aber natürlich auch, das Ankommen in Bremen gut zu gestalten. Das bedeutet, die nächsten Monate werden intensiv – deswegen war von vornherein klar: Zwischen diesen beiden Phasen wird es ein Sabbatical geben. Wie genau das aussehen wird, muss sich noch zeigen. Aber ich glaube, dass es für Pastoren nie gut ist, einfach von einer Gemeinde in die nächste zu „springen“.

„Wirst du jetzt Werder Bremen-Fan?“ haben mich schon manche gefragt, da ich ja bekennender KSC-Fan bin. Ich sag mal so: Ich bin es jetzt schon, weil der Herzensverein meiner Frau (Werder Bremen) und mein Herzensverein (der KSC) in zwei verschiedenen Ligen spielt. Und solange das auch weiterhin der Fall sein wird, sehe ich da kein Problem, für beide Vereine zu sympathisieren – wie ich es eben jetzt auch schon mache. 🤩


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#72 Landeskirche – das crazy!

7 Dinge, die ich an der Landeskirche liebe

Jetzt mal Hand auf’s Herz: Die Landeskirche ist besser als ihr Ruf, oder?

Ich nenne dir 7 Dinge, die ich an der Landeskirche liebe. Bist du ready?

  1. Mitten in der Gesellschaft
  2. Lebendige Geschichte
  3. Gewachsene Strukturen
  4. Gleichwertigkeit von Mann und Frau
  5. Vielfalt der Menschen
  6. Gute Theologie
  7. Missionarische Chancen

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Faszination frühe Christen

Du willst wissen, was die frühen Christen und die Christenheit heutzutage gemeinsam haben – bzw. gemeinsam haben sollten?

Sie wagten es, in einer anti-christlichen Gesellschaft gegenkulturell zu leben und das Bekenntnis zur Wahrheit des einen Gottes gegen die Multireligiosität ihrer Zeit zu behaupten.Faszination frühe Christen, S.11

Erstaunlich! Diese Beschreibung passt sowohl für frühe Christen als auch für Christen unserer Zeit – wohlgemerkt noch viel mehr in Ländern dieser Erde, in denen Christen verfolgt werden, als in Deutschland, wo vielerorts ein recht weichgespülter und der Gesellschaft angepasster christlicher Glaube (wenn man ihn überhaupt noch so nennen kann) vorzufinden ist.

Historisches Christentum als wahres Christentum

Und damit sind wir mittendrin im Buch „Faszination frühe Christen und ihre Strahlkraft für unsere Zeit“ von Professor Dr. Roland Werner.

Zugegeben: Ich lese dieses Buch weder objektiv noch leidenschaftslos. Letzteres, weil mich die frühen Christen (Roland Werner grenzt diese auf ca. die ersten drei Jahrhunderte nach Christus ein) schon während meines Theologiestudiums wie keine andere Epoche der Kirchengeschichte interessierten (ja genau, nicht einmal die Reformation fand ich so spannend). Und objektiv kann ich gar nicht sein, da ich die Beiträge von Roland Werner in schriftlicher Form sowie vor allem auch in seinen Vorträgen (bspw. auf dem YouTube-Kanal glaubendenken) grandios finde, denn sie sind historisch fundiert, sachlich korrekt, humorvoll und ansprechend vorgetragen sowie höchst relevant für Glaube, Kirche und Christsein im 21. Jahrhundert.

Dieser Disclaimer musste sein, denn im Folgenden darfst du keine Literaturkritik und ausgewogene Rezension erwarten, sondern etwas ganz anderes: Austiefstem Herzen die Empfehlung, „Faszination frühe Christen“ zu lesen!

Im Anschluss an das oben erwähnte Zitat nehme ich gleich vorweg, worin die Strahlkraft der frühen Christen für unseren heutigen Glauben liegt und werde dir dann eine Übersicht geben, was dich in dem Buch erwartet.

Wir leben in einer Zeit, in der selbst in ehemals biblisch orientierten und geistlich stark fundierten Gemeinden der Glaube erodiert wird. Glaubensgrundsätze werden nicht einfach über Bord geworfen (das wäre zu einfach), aber dekonstruiert – und nicht wieder rekonstruiert. Dass Jesus leibhaftig auferstanden und zuvor stellevertretend für die Schuld der Menschen gestorben ist, wird immer mehr hinterfragt und abgelehnt wie auch die Exklusivität des Heils in Jesus Christus sowie die bindenden Worte der Bibel im ethischen Bereich.

Dabei muss man sich die Frage stellen: Ist alles christlich, was sich selbst christlich bezeichnet? Ist alles biblisch, was sich biblisch bezeichnet? Wo finden wir Richtschnur und Deutungshoheit? Genau hier liefert „Faszination frühe Christen“ Beitrag, der gar nicht hoch genug bemessen werden kann, weil dieses Buch deutlich macht: In den ersten drei Jahrhunderten nach Christus hat sich in Glaube, Theologie und praktischem Gemeindevollzug genau das herauskristallisiert, was den christlichen Glauben ausmacht.

Oder eben anders gesagt: Ob etwas „christlich“ oder „biblisch“ ist, muss sich daran messen lassen, ob es auch in den ersten Jahrhunderten der Christenheit gelehrt, geglaubt und gelebt wurde.

Acht mal Faszination und Fokus

Das Buch ist aufgeteilt in drei Teile.

Zunächst befasst sich Roland Werner grundsätzlich mit den ersten Christen und mit der Frage nach historisch zuverlässigen Quellen anhand literarischer und archäologischer Zeugnisse. Das ist insofern wichtig und hilfreich, da das Argument der Unzuverlässigkeit der Überlieferung des christlichen Glaubens nicht nur in schlechten YouTube-Videos sondern immer wieder auch im persönlichen Gespräch zu hören ist. Hier nicht mehr verlegen das Thema wechseln zu müssen, sondern profund erwidern zu können, dass die Quellenlage rund um den christlichen Glauben eine hervorragende ist, sollte jedem interessierten Leser einiges an die Hand geben für die nächsten – hoffentlich fruchtbaren – Gespräche über den christlichen Glauben.

Teil 2 handelt von acht Faszinationen (mit jeweiligem Fokus) und Teil 3 von acht Folgerungen für unsere heutige Zeit.

Durch die Faszinationen und den jeweiligen Fokus (gleich mehr dazu) bekommt der Leser Einblick in das Leben der Christen in den ersten Jahrhunderten:

  • Wie haben sie geglaubt?
  • Wie haben sie miteinander kommuniziert?
  • Welche übergemeindlichen Themen und Interaktionen gab es?
  • Wie war ihr gesellschaftlicher Stand und Ansehen?
  • Welche Themen waren für ihren Glauben und ihre Lebensgestaltung wichtig?
  • Welche ethischen Themen bewegte sie damals, die auch heute noch Christen bewegen?
  • Welche theologischen Spannungen und Auseinandersetzungen gab es (die es auch heute noch gibt)?

Diese acht Faszinationen sind Grundbegriffe der (altkirchlichen) Theologie: Euangelion (Die Kraft der Botschaft), Koinonia (Die Kraft der Gemeinschaft), Metanoia (Die Kraft der Umkehr), Didache (Die Kraft der Orientierung), Apologia (Die Kraft der Wahrheit), Martyria (Die Kraft des Zeugnisses), Diakonia (Die Kraft der Barmherzigkeit) und Basileia (Die Kraft der Hoffnung)

Diese Grundbegriffe werden nun aber nicht (nur) systematisch-theologisch entfaltet, sondern sie werden – und glaub mir: Da sind regelrechte Schmankerl dabei – anhand von ganz konkreten Personen dieser ersten Christenheit deutlich gemacht. Dabei geht es um Menschen wie Perpetua und Felicitas (ca. 181-203), die Märtyrerinnen waren, um Papias von Hierapolis (ca. 60-130), um Maria, Johanna und andere Frauen der ersten Christen, um Clemens von Rom (ca. 50-97/101), um Irenäus von Lyon (ca. 130-200) oder um Polykarp von Smyrna (69-155), der einen so beeindruckenden Lebenswandel und vor allem ein so beeindruckendes Lebensende hatte.

Die Kapitel der acht Faszinationen enden mit eben einer dieser Personen im Fokus. So wird bspw. das Thema in Kapitel 5 „Apologia: Die Kraft der Wahrheit“ am Ende des Kapitels konkret an Irenäus von Lyon entfaltet.

Ich halte diese Art und Weise der Auseinandersetzung mit dem, was die ersten Christen bewegte, für großartig geglückt. Denn so bekommt man nicht nur einen allgemeinen Überblick über die Themen, sondern anhand konkreter Personen wird deutlich, was das im Leben der ersten Christen bedeutete. Mal geht es um Briefwechsel oder Verkündigungstätigkeiten der Personen, mal sind es mehr biografische Notizen über dieser Personen.

Insofern: Richtig abwechslungsreich zu lesen.

Folgerungen für unsere Zeit

Das ist der dritte und letzte Teil von „Faszination frühe Christen“.

Um ganz im kirchengeschichtlichen Jargon zu bleiben, folgen auf die acht griechischen Begriffe (s.o.) acht lateinische Begriffe (die zweite große Sprache der Kirchengeschichte), die acht Folgerungen für unsere Zeit heute verdeutlichen – oder mit dem Untertitel des Buches gesprochen: Acht Folgerungen, welche die Strahlkraft der frühen Christen für uns heute deutlich machen:

  1. Veritas: Überzeugtsein von der Wahrheit des Evangeliums
  2. Communitas: Leben in ganzheitlicher Gemeinschaft
  3. Identitas: Kraft ziehen aus der Verwurzelung in Jesus Christus
  4. Caritas: Aus Liebe füreinander einstehen
  5. Sanctitas: Leben in heiliger Eindeutigkeit
  6. Auctoritas: Die wirksame Kraft des Heiligen Geistes entdecken
  7. Testimonium: Jesus in der Welt bekennen
  8. Aeternitas: Leben unter dem Horizont der kommenden Gottesherrschaft

Diese acht Folgerungen sind nur sehr kurz mit jeweils ein paar Sätzen ausgeführt. Manch einer mag das als „zu wenig“ erachten – ich dagegen würde sagen: „Super. Und jetzt bitte selbständig weiterdenken und leben, was hier gefolgert wird.“

Denn es wäre viel zu einfach, wenn wir „Faszination frühe Christen“ auf den Tisch legen, aufschlagen, lesen und dann meinen: Jetzt haben wir’s! Da ist das Patentrezept für ein ansteckendes und biblisch fundiertes Christsein im 21. Jahrhundert.

Wobei. Ich glaube, dass wir gar nicht so weit davon entfernt sind, wenn wir das Buch uns wirklich zu Herzen nehmen. Ich möchte bei den Folgerungen nur auf zwei eingehen mit jeweils einem Zitat.

So schreibt Roland Werner unter „Veritas: Überzeugtsein von der Wahrheit des Evangeliums“ folgendermaßen:

Gute biblische Lehre, verantwortungsbewusste Theologie und offener, ehrlicher Austausch können das Fundament des Glaubens stärken und unser Denken neu gründen auf Jesus Christus, der selbst die Wahrheit ist.Faszination frühe Christen, S.230

Ich kann ihm nur zustimmen! Es ist meine persönliche Meinung, aber ich sehe die inneren Angriffe auf das biblisch-historische Christentum hauptsächlich von Seiten der liberalen sowie der progressiven Theologie. Wenn ich nun schaue, was die jeweiligen Ausgangslagen sind, so kann ich von „liberaler Theologie“ (die ich zu Genüge studiert habe und mich ihr als landeskirchlicher Pfarrer immer und immer wieder ausgesetzt sehe) sagen, dass sie zwar verantwortungsbewusst ist, denn ich nehme keinen noch so liberalen Theologen, der es wirklich ernst meint, als verantwortungslos wahr – aber leider kann ich nicht von „guter, biblischer Lehre“ im Blick auf liberale Theologie sprechen.

Progressive Theologie (im Sinne einer dekonstruierenden post-evangelikalen Theologie) nehme ich oftmals in Kontexten wahr, in denen die Theologen oder aber auch Gemeindeglieder sinngemäß sagen: „Bei uns in der Gemeinde durfte man keine Fragen stellen! Wehe, du hast gezweifelt.“ Wie schlimm! Und genau das ist doch, was Roland Werner folgert: „offener, ehrlicher Austausch“. Ja, der fehlt leider in vielen Gemeinden.

Diesen beiden theologischen Strömungen auf eine gerechte Weise zu begegnen und Räume für gute, biblische Lehre sowie einen offenen und ehrlichen Austausch zu schaffen, sind mehr denn je nötig – aber eben auch ein gutes Stück Arbeit! Und deswegen liegt uns mit „Faszination frühe Christen“ nicht die Patentlösung vor – aber immerhin mehr als nur eine „Richtung, in die wir gehen könnten“, denn ich meine: Wir sollten den Folgerungen, die Roland Werner benennt, nicht nur Aufmerksamkeit und Glauben schenken, sondern sie praktisch werden lassen.

Übrigens ebenso bei der zweiten Folgerung, die ich exemplarisch benennen möchte: „Auctoritas. Die wirksame Kraft des Heiligen Geistes entdecken“, wozu Roland Werner Folgendes schreibt:

Der häufig vergessene „dritte Artikel“ des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, der sich auf den Heiligen Geist bezieht, muss neu entdeckt werden. Denn die Aufgaben und Herausforderungen sind zu groß, als dass wir sie durch menschliche Weisheit und Fähigkeit allein bewältigen könnten. Wir brauchen eine neue Erfüllung und Bevollmächtigung durch den Geist Gottes. Dann können wir die Welt berühren mit Gottes grenzenloser Vollmacht (lat. auctoritas).Faszination frühe Christen, S.233

Ich erlebe das in meiner Landeskirche momentan mehr denn je – und by the way: Vor diesen Prozessen stehen momentan alle Landeskirchen, lediglich die Namensgebung ist eine andere.

Kirche soll neu strukturiert und transformiert werden, die Ortsgemeinden werden mal mehr mal weniger aufgelöst und ausgehöhlt, stattdessen entstehen Kooperationsräume von verschiedenen Gemeinden und am Ende dieses Veränderungsprozesses sieht die Kirchenleitung am allerliebsten die Fusion mehrerer Kirchengemeinden zu einer großen Kirchengemeinde, so dass der Kooperationsraum aus einer Kirchengemeinde besteht – ähnlich wie in der katholischen Kirche die „Seelsorgeeinheit“.

Im Detail möchte ich darauf nicht eingehen, da das den Rahmen sprengen würde. Aber sowohl wenn man diesen Weg mitgehen möchte, als auch wenn man aus guten Gründen andere Wege als besser erachtet: Aus menschlicher Kraft ist das alle nicht zu bewerkstelligen. Wir benötigen mehr denn je die volle Erfüllung und Bevollmächtigung, wie Roland Werner es schreibt, um überhaupt als Kirche noch Relevanz zu besitzen in einer Gesellschaft, die auf eine neue Erweckung zugeht, weil der Traditionsabbruch viel zu groß geworden ist. Uns steht ein neues Pfingsten bevor. Die Frage ist nur, ob wir den Motor von Pfingsten, den Heiligen Geist, nun mal endlich ans Ruder lassen oder weiterhin uns nach menschlichen Kräften bemühen, irgendwie noch „zeitgemäß“ und „modern“ zu sein als Kirche (was übrigens Kirche nie so wirklich war, sondern eher konterkulturell und ihrer Zeit voraus – aber auch dazu empfehle ich dir das hier besprochene Buch zu lesen).

Das war jetzt nur ein winzig kleiner Einblick – die Herausforderungen sind ja noch viel, viel größer.

Fazit

„Faszination frühe Christen“ liefert einen authentischen Blick in das Leben und in den Glauben der Christen in den ersten Jahrhunderten. Man erfährt nicht nur, was theologische Schwerpunkte und konkrete Ausdrucksweisen waren, sondern auch, was für den christlichen Glauben im 21. Jahrhundert höchst relevant ist. Gerade die immer wieder im Buch erwähnte Konter-Kulturalität der ersten Christen macht deutlich, welch immensen Gewinn die Lektüre dieses Buches für das persönliche aber vor allem auch das gemeindliche Glaubensleben heute hat.

Ich empfehle dieses Buch jedem, der sich mit den Wurzeln des christlichen Glaubens in den ersten Jahrhunderten vertraut machen möchte, der Original-Zitate (davon gibt es jede Menge und nicht nur häppchen, sondern oftmals auch abschnittsweise) aus dieser Zeit lesen und damit authentische Zeugen zu Wort kommen lassen will und der sich dafür interessiert, wie eine gute Theologie auch heute noch auf dem historischen Christentum beruhen kann.

Roland Werner: Faszination frühe Christen

ISBN: 9783038482956

Seiten: 288

Preis: 19,90 Euro

Verlag: Fontis Verlag (www.fontis-shop.de/products/faszination-fruhe-christen)

Wenn du neben dem Buch auch noch ein bisschen Video-Input möchtest: Auf dem schon erwähnten YouTube-Kanal „glaubendenken“ hat Roland Werner eine vierteilige Reihe „Fenster in die frühe Kirche“ veröffentlicht.

Prädikat: Absolut sehenswert!


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