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Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen

Giuseppe Gracia ist bekannt dafür, die heißen Eisen anzupacken. Und er ist auch dafür bekannt, diese nicht mit Samthandschuhen anzupacken und auf „Political Correctness“ gibt er sowieso nicht viel. Gut so! Endlich wieder ein Autor, der sich von einer linksgrünen Gesinnungspolizei nicht den Mund verbieten lässt, sondern die Dinge benennt, wie sie sind.

In diesem Fall: Israel. So unglaublich es klingt, seit dem brutalen Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem über 1.000 Menschen in Israel getötet wurden, ist die Zahl der antisemitischen Straftaten in Deutschland in die Höhe geschnellt. Fast möchte man meinen, dass die Antisemiten hierzulande nur darauf gewartet haben, dass ein schrecklich antisemitisches Attentat geschieht und die westliche Welt einfach nicht in der Lage ist, adäquat darauf zu reagieren. Das haben sich Antisemiten auch in Deutschland zu Nutzen gemacht und ihre widerwärtigen Straftaten verübt.

Alleine dieser Zusammenhang sollte schon deutlich machen, dass der Buchtitel nicht umsonst so gewählt ist, wie er gewählt wurde: „Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen“. Es gibt einen unbestreitbaren Zusammenhang zwischen dem, was im Nahen Osten geschieht und dem, was in Deutschland bzw. im Westen geschieht im Blick auf Israel, Antisemitismus und die politische Lage im Nahen Osten.

Ein Augenöffner

Anders kann ich „Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen“ nicht bezeichnen. Was Giuseppe Gracia macht, ist brillant. In sehr kurzen Abschnitten bzw. Kapiteln streift er die wichtigsten geschichtlichen sowie gesellschaftlichen Themen im Blick auf Antisemitismus. Das Buch trägt den Untertitel „Ein Statement“ – und genau so lässt sich das Buch wunderbar verstehen. Es sind 120 Seiten, die sich leicht lesen lassen. Wer eine vertiefte Abhandlung zu einzelnen Themen sucht, wird andernorts fündig werden.

Was „Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen“ so hervorragend aufzeigt, sind zwei Dinge. Zum einen die Historizität des Antisemitismus. Mitnichten ist dieser nämlich ein neuzeitliches Phänomen. Antisemitismus gibt es, seit es das jüdische Volk gibt. Gracia zeichnet diesen großen Bogen und das ist insofern Augen öffnend, da deutlich wird, wie sehr das jüdische Volk leiden musste seit es existiert:

Bis zum heutigen Tag muss kein Land auf der Welt fürchten, von Juden überrannt und erobert zu werden. Gleichwohl gibt es kein Volk, das in den letzten Jahrtausenden so gehasst wurde wie die Juden.Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen, S.36

Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Gracia führt dann von der Zeit des Alten Testaments beginnend bis zu unserer heutigen Zeit aus, wie sich dieser Antisemitismus im Laufe der jüdischen Geschichte entwickelt hat.

Zum anderen zeigt das Buch hervorragend auf, dass sich der Westen im Prinzip ins eigene Fleisch schneidet, wenn er sich nicht vehement gegen Antisemitismus stellt. Dazu würde bspw. auch gehören, dass die Haltung gegenüber Israel bei den Vereinten Nationen eine andere wird.

Wenn der Westen erlaubt, dass der Antisemitismus weiter zunimmt und die Feinde Israels wachsen, ja, wenn der Westen mitsamt den USA erlauben, dass der heutige Staat Israel keine Hilfe mehr bekommt und geopolitisch isoliert wird, sodass es sogar möglich wäre, dass der heutige Staat Israel eines Tages zu Fall käme, dann wäre dies zugleich das Ende des Westens selbst.Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen, S.69

Die UN-Resolutionen gegen Israel, die vollkommen unverhältnismäßig sind, bilden dabei nur ein Puzzleteil im gesamten Bild. Gracia zeigt auf, wo sich Antisemitismus breit machen kann und dass dieser aus ganz unterschiedlichen Richtungen kommt:

Das erklärte Ziel, alle Juden weltweit auszulöschen, verbindet so viele Gruppen und Epochen miteinander, dass es kaum zu fassen ist.Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen, S.62

Treffender könnte man es nicht sagen.

Und so zeichnet sich „Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen“ besonders dadurch aus, dass Gracia kein Blatt vor den Mund nimmt und schonungslos anspricht, wie bestialisch und letzten Endes dämonisch Antisemitismus ist. Seinem Gedanken, dass dieser letzten Endes eine Rebellion gegen Gott ist, kann ich nur zustimmen.

Der Hass auf Juden könnte etwas mit Gott zu tun haben. Genauer gesagt, könnte der Hass auf Juden darauf hinweisen, wie der Antisemit zu Gott steht. Vielleicht ist dieser Hass nur an der Oberfläche auf Juden gerichtet, aber in der Tiefe auf Gott selbst.Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen, S.65

Ein positiver Ausblick

Man könnte beim Lesen des Buches Beklemmungen bekommen angesichts der Fülle an antisemitischen Strömungen in unserer Gesellschaft, auch und gerade in unserem Land. Deswegen ist der zweite Teil des Buches ein positiver Ausblick, weil er einerseits wie ein Glossar zu verschiedenen Themen rund um Israel daherkommt und zum anderen viele positive Errungenschaften Israels anspricht.

So listet er beispielsweise jüdische Nobelpreisträger auf oder legt all die vielen guten Errungenschaften dar, die Israel so einzigartig machen: Da geht es zum Beispiel um die technologischen Innovationen, die Israel zu einem führenden Staat machen, wenn es um Forschung und Umsetzung im Bereich der Medizintechnik, Landwirtschaft oder Cybersecurity geht.

Ebenso wird die Gesundheitsversorgung in Israel angesprochen, die einzigartig ist im Nahen Osten (und weltweit) und nicht zuletzt die Innovationen, die Israel es ermöglich haben, mit der Wasserknappheit gut umzugehen – und vieles mehr.

Ich finde das deswegen so wichtig, weil schnell der Eindruck entstehen könnte, dass Israel als Opfer lediglich um das Mitleid anderer buhlen würde. Das ist mitnichten der Fall. Denn obwohl (oder weil?) Israel sich unverhältnismäßiger Anfeindungen, Unterdrückung und militärischer Angriffe ausgesetzt sieht, blüht dieses Land in vielen Bereichen und ist Vorreiter auf vielen Gebieten.

„Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen“ ist ein Buch, das man nicht weglegen kann. Gracia schreibt so gut, so verständlich und gleichzeitig sind die Abschnitte so kurz(weilig), dass beim Lesen keinerlei Längen aufkommen können. Ich habe es in zwei „Etappen“ gelesen – und bin dankbar für dieses Buch, das ein wertvoller Beitrag ist, um an der Seite Israels zu stehen. Gleichzeitig öffnet es die Augen darüber, wie gefährlich und menschenverachtend der Antisemitismus ist – leider und gerade auch in unserer westlichen Welt und damit auch in Deutschland.

Giuseppe Gracia: Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen

ISBN: 9783038482963

Preis: 14,90 Euro

Verlag: Fontis Verlag (www.fontis-shop.de/products/wenn-israel-fallt-fallt-auch-der-westen)


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Da geht noch was!

Ohne Witz! Auf dieses Buch hat die Welt gewartet! Endlich ein „Ehe-Buch“, das sich nicht an frisch Verliebte oder gerade in den Hafen der Ehe Eingetrudelte richtet und ebenso wenig ist es ein Ehe-Vorbereitungsbuch.

Nein – es ist ein Buch für die, die schon (lange) verheiratet sind. „7 Liebesbooster für Langzeitpaare“ lautet der Untertitel und ich würde sagen: „Langzeitpaare“ ist halt auch Definitionssache. Selbst bin ich nun 18 Jahre verheiratet, aber bin mir 100% sicher, dass dieses Buch mir auch schon nach fünf Ehejahren geholfen hätte. Insofern: Lass dich von dem Wort „Langzeitpaare“ nicht abschrecken, falls du noch nicht – wie ich – zu viele graue Haare hast.

Letzten Endes geht es vielmehr um den Titel des Buches, den ich genial finde: „Da geht noch was!“

Und genau darum geht’s: Dass wir aus unserer Ehe noch etwas rausholen, noch etwas erwarten, nicht im Hamsterrad der Alltagsroutine uns totlaufen, sondern das Feuer am Lodern halten.

Die 7 Booster (= Kapitel) lauten „Wertschätzung steigern“, „Die gemeinsame Geschichte feiern“, „Verletzungen heilen“, „Das leere Nest umbauen“, „Sex (wieder-)entdecken“, „Lifehacks nutzen“ und „Die Zukunft zimmern“. Dabei geht es um Geld und Sex, um Streiten und Veränderungen beim Partner, um den Umgang mit Verletzungen und der eigenen (gemeinsamen) Geschichte, um Hausarbeit und Rollenerteilung, um das Elternsein und Großelternsein (und das damit verbundene Einmischen in die Erziehung der Enkel) sowie um die neue Lebenswirklichkeit von Paaren, deren Kinder aus dem Haus sind oder kurz davor – denn dadurch verändert sich definitiv vieles.

Lachen und Weinen – beides geht bei diesem Buch. Es geht manchmal so tief und manchmal ist es schon wieder so schräg (in welchen Situationen bitte denkt man an eingefrorenes Brot?). Susanne und Marcus Mockler sind so ehrlich, geben ihre eigenen noch offenen Baustellen oder „Diskussionsbedarfe“ zu, zeigen ihre Unterschiedlichkeit und gleichzeitig aber auch ihre so unfassbar große Lebensweisheit und Glaubensreife. Wirklich selten hat mich ein „Sachbuch“ auf so vielfältige Weise so tief berührt.

Auf Augenhöhe und nicht von oben herab

Mocklers kommen nicht „von oben herab“ oder mit dem erhobenen Zeigefinger – im Gegenteil. Beim Lesen denkst du, die sitzen neben dir auf dem Sofa bei einer Tasse Kaffee oder Tee und unterhalten sich mit dir über deine Ehe – aber so, dass du nach einem wahrscheinlich mehrstündigen Gespräch denkst: „Wow. So ehrlich war ich noch nie! Und so gut getan hat es auch noch nie, mit jemand anderem über meine Ehe zu sprechen.“

Kein Wunder – denn beide sind Ehe-Profis. Auf ihrer Seite www.geliebtes-leben.de erfährst du mehr über sie. Seit vielen, vielen Jahren sind sie landauf, landab unterwegs, um Ehen zu stärken. Durch Bücher, durch Beratung, durch Veranstaltungen – und seit letztem Jahr auch durch einen Podcast – sehr genial. Du findest ihn auf Spotify genauso wie bei Apple Podcasts.

„Alles, was deine Ehe besser macht“ ist der Untertitel ihres Podcasts – und genau das ist auch ihre Haltung, ihre Berufung: Ehen besser machen. Und genau darum gibt’s „Da geht noch was!“.

Mit viel Leichtigkeit kommt das Buch daher – selbst bei so heiklen Themen wie dem plötzlich „leeren Nest“ oder dem Thema „Sex“ – über das der Deutsche ja nicht redet oder wenn, dann oftmals im Lügenmodus.

Tief bewegt hat mich folgender Satz:

Ihr lasst sie zwar ziehen, aber nicht fallen.Da geht noch was!, S.110

Die Rede ist von den eigenen Kindern, die aus dem Haus gehen. Für mich ein echter Gamechanger! Und du siehst: Es sind die vielleicht eher unscheinbaren Sätze, die so treffen. Warum? Weil Mocklers nicht nur eigene Familien- und Eheerfahrung hier in die Waagschale werfen, sondern ihr ganzes Know How aus jahrzehntelanger Beratung und Investition in die Ehe anderer Menschen.

Es gibt – wenn auch nicht viele gute – Ehebücher für „frisch Verheiratete“ oder Menschen, die sagen: “Wir werden bald heiraten.” Aber “Da geht noch was!” ist meiner Meinung nach Gold wert. Denn ich bin mir sicher: Wenn ein Ehepaar, das wirklich vor der Frage von Trennung oder gar Scheidung steht, dieses Buch liest, werden sie zusammenbleiben.

Denn wirklich: Beim Lesen bekommst du nicht nur den Eindruck, sondern auch das Handwerkszeug an die Hand, dass Probleme in der Ehe a) normal sind und b) dafür da sind, um gelöst zu werden. Du stehst nie dumm da nach dem Motto „Das ist nur in unserer Ehe so schlimm“. Von wegen! Mocklers bringen nicht nur Beispiele aus ihrer Ehe sondern auch anonymisierte Beispiele aus ihrer langjährigen Beratungserfahrung. Und es tut mir leid, dir das so knallhart sagen zu müssen: Deine Eheprobleme haben auch schon andere (gehabt).

Eine Goldgrube voller Nuggets

Und gleichzeitig ist es so eine Goldgrube mit so vielen „Nuggets“ für Paare, die schon viele, viele Jahre verheiratet sind, das so viel Inspiration und Gedanken zum „Weiterverheiratetsein“ bringt – und zwar zum glücklichen Verheiratetbleiben.

Ich will dir ein paar Nuggets nennen.

Zum einen sind es viele Verweise auf Forschungsergebnisse, die dir wirklich Aha-Momente hervorzaubern werden. Verheiratete leben nicht nur glücklicher, sondern auch gesünder als Unverheiratete. Wusstest du das?

Am Ende eines jeden Kapitels gibt es richtig gute Vertiefungsfragen sowie kleine Aufgaben, die man als Ehepaar durchführen kann. Nun lese ich ja jede Menge Bücher und kenne dieses Spielchen, dass es diese Reflexionsfragen gibt, so dass man noch mal schauen kann, ob man das Kapitel wirklich verstanden hat. Meistens überspringe ich diese Fragen, weil sie den Charme einer Chemie-Arbeit (mein Hass-Fach in der Schule) haben und ich mich frage, was das bringen soll. Ganz anders sin die Reflexionsfragen und Aufgaben in „Da geht noch was!“: Sie sind richtig gut, sie sind humorvoll, sie sind weiterführend, sie sind am Paar orientiert und nicht am Individuum (auch wenn sie die jeweiligen Individuen betreffen) – und sie sind überraschend. Wirklich! Es gibt so manche Übungen, bei denen ich dachte: „Wie cool ist das denn!“

Richtig stark finde ich, wie Susanne und Marcus Mockler den Glauben mit ins Spiel bringen. Mit so einer Leichtigkeit, mit Humor, mit Freude – einfach positiv. Kein „überfrommes Bibelstellenbashing“ sondern ein Glaube, der ganz, ganz tief gegründet ist in Jesus und der seit Jahrzehnten sie persönlich und als Ehepartner/Familie trägt. Das ist so, so, so wohltuend! Und vor allem ist es ein tragfähiges Fundament. Niemandem ist geholfen, wenn fromme Phrasen gedroschen werden, die aber nicht belastbar sind. In „Da geht noch was!“ bekommst du Gedanken und Inspiration mit auf den Weg, wie der Glaube im Ehealltag eine wirklich tragende Rolle spielen kann. Das finde ich deswegen so stark, weil meine Erfahrung (als Gemeindepfarrer) ist, dass selbst bei christlichen Ehepaaren der gemeinsam gelebte Glaube noch sehr, sehr ausbaufähig ist.

Von Herzen empfehle ich dir „Da geht noch was!“ als Lektüre, wenn du selbst Zielgruppe bist. Genauso empfehle ich es dir, wenn du Pfarrer bzw. Gemeindeleiter bist. Wie wäre es, du stattest deine Mitarbeiter, die „langzeitverheiratet“ sind mit jeweils einem Exemplar aus? Ich werde den Gedanken auf jeden Fall bewegen.

Marcus & Susanne Mockler: Da geht noch was. 7 Liebes-Booster für Langzeitpaare

ISBN: 9783863343941

Preis: 20,00 EUR

Verlag: Adeo Verlag (www.adeo-verlag.de/da-geht-noch-was.html)

Am 23.12.2024 waren Marcus und Susanne Mockler zu Gast bei SWR1:


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#52 Was kann ich glauben und was kann in die Tonne?

 

Lass 2025 ein gutes Jahr werden!

Sind all die Dinge, die du liest, hörst, siehst eigentlich gut für deinen Glauben und dein geistliches Wachstum? Ich meine damit keine Netflixserien sondern die theologischen Blogs, die „frommen“ YouTube-Kanäle und die christlichen Podcasts. Was ist gut und was nicht? Die Jahreslosung gibt uns da ein paar Gedanken an die Hand, die ich mit dir konkret anschauen möchte.

Zunächst die beiden Empfehlungen vom Beginn der Folge:
Podcast „Church and Coffee“ auf Spotify
Podcast „Church and Coffee“ auf Apple Podcasts

Mein Reel zum Buch „Empower. Mit Glaube und Leichtigkeit durch das Abenteuer Erziehung“
„Empower“ beim SCM-Verlag

Die Schrift „Commonitorium“ von Vinzenz von Lérins in der Bibliothek der Kirchenväter:
https://bkv.unifr.ch/de/works/cpl-510/versions/commonitorium-bkv/divisions/3

Unbedingt anschauen solltest du das folgende Video, in dem Dr. Frank Hinkelmann (Präsident der Europäischen Evangelischen Allianz) auf die Entwicklung des Christentums weltweit mit ganz aktuellen Zahlen (das Video ist von Dezember 2024) eingeht:
www.youtube.com/watch?v=I6J5nGYM21o

Die altkirchlichen Bekenntnisse findest du hier:
www.evangelischer-glaube.de/altkirchliche-bekenntnisse/

Was ich ChatGPT gefragt habe:
„Welche theologischen Themen sind in den vergangenen Jahren in Deutschland im Bereich von Evangelikalismus und Post-Evangelikalismus besonders diskutiert worden?“

Die Antwort:

  1. Bibelverständnis
  2. Sexualethik und LGBTQIA+
  3. Rolle der Frau
  4. Hölle und Erlösung
  5. Spiritualität und Liturgie
  6. Verhältnis zur Gesellschaft
  7. Interreligiöser Dialog
  8. Klimakrise und Schöpfungsverantwortung
  9. Kritik an Machtstrukturen
  10. Mission und Globalisierung

Mein Senf zur Jahreslosung 2025

„Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21)

Diese Jahreslosung hat das Potenzial, deinen Glauben auf ein ganz neues Level zu heben. Und zwar dann, wenn du nicht mehr alles einfach so glaubst, was dir vorgesetzt wird, sondern wenn du die Dinge prüfst, die dir im Glauben und in der Gemeinde begegnen.

Dieser eine Vers ist aus einem größeren Kontext, in dem das Wort Gottes uns zu verschiedenen Dingen auffordert: ohne Unterlass zu beten (sorry, wenn du „Unterlass“ heißt), fröhlich in allen Dingen zu sein, geduldig zu sein mit anderen, die Schwachen mittragen, prophetische Rede nicht verachten – und so manches mehr.

Und dann eben auch: Prüft alles und behaltet das Gute!

Aber was ist denn „das Gute“?

Ich will’s mal ganz praktisch machen und die Jahreslosung unter folgender Fragestellung zu Rate ziehen:

Welche Einflüsse sind für meine geistliche Entwicklung und Wachstum im Glauben hilfreich und welche nicht?

Kann ich alles glauben, was ich lese und höre?

Du weißt, ich bin Pfarrer und viel vernetzt in der ganzen „christlichen Szene“ in Deutschland. Ich nehme wahr, dass es jede Menge Strömungen, geistliche Entwicklungen und theologische Meinungen gibt, die in den letzten Jahren (Jahrzehnten) nicht nur zur Erbauung des Leibes Christi gedient haben, sondern hier und da auch zu Verunsicherung, Spaltung und Trennung führten.

Es gibt jede Menge Bücher, Podcasts, Blogartikel und YouTube-Videos in der „christlichen Bubble“ – ja aber was davon ist jetzt gut? Welcher Podcast, welches Buch, welches Video ist für meinen Glauben gut, für die Entwicklung meines Glaubens? Und was davon kann ich getrost liegen lassen, weil es eben „nicht gut“ ist? Wie finde ich das um alles in der Welt raus?

Alles, was wir prüfen, unterliegt bestimmten Prüfkriterien. Wenn du dein Auto zum TÜV bringst, wird er es überprüfen nach gewissen Standards der Verkehrstauglichkeit. Wenn du in der Schule oder im Studium eine Prüfung schreibst, wirst du nach Notenstandards bewertet. Wenn du das frische Obst und Gemüse im Supermarkt anschaust, prüfst du es, ob es noch gut ist. Kosmetikartikel werden dermatologisch geprüft.

Was aber sind die Prüf-Kriterien für die Predigten, Podcasts, Bücher, Blogs und Videos, die du dir reinziehst? Wie kannst du sichergehen, dass es gut ist, was du konsumierst und was nicht gut ist?

Ich gebe dir einfach mal ein paar Prüfkriterien alias Fragen an die Hand:

Entspricht es der biblischen Lehre oder steht es im Widerspruch zu dem, was die Bibel lehrt?

Ist es mit dem Wesen Gottes vereinbar?

Wurde das, was ich hier lese/höre/sehe, zu jeder Zeit von allen Christen an allen Orten gelehrt und geglaubt oder ist es eine Sonderlehre?

Was sind die Früchte der Person/Werk/Pastor/Leiter, dessen Buch ich lese, Podcast ich höre, Blog ich lese oder YouTube-Video ich anschaue? Gute Früchte wären beispielsweise:

  • Stärkung der Einheit im Leib Jesu
  • Verbundenheit in den Glaubensaussagen mit Christen der großen weiten Welt (in der unsere europäisch-westliche Sicht der Dinge einen inzwischen nicht mehr wirklich relevanten Ausdruck findet)
  • Mehr Leidenschaft in der Jesus-Nachfolge derer, die diese Inhalte (auch) konsumieren
  • Betonung der historischen Zuverlässigkeit der Glaubensinhalte, die gelehrt werden
  • Dienst der (Nächsten-)Liebe

In der gesamten Kirchengeschichte gibt es schon so viele Irrlehren und Sondermeinungen, falsche Abzweigungen und Möchtegern-Ichweißaberwirklichallesbesser-Theologen, dass es nichts, aber auch wirklich rein gar nichts Neues unter der Sonne gibt. Oder wie es schon im ersten Teil der Bibel steht:

Geschieht etwas, von dem man sagen könnte: „Sieh, das ist neu!“ – Es ist längst zuvor auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind. Die Bibel - Prediger 1,10

Nenne mir eine Lehre, die dir ein wenig komisch vorkommt oder die „neu und spannend“ ist und ich sage dir, in welcher Epoche der Kirchengeschichte sie auch schon aufkam und als Irrlehre verurteilt wurde.

Eine wichtige Prüfregel

In der Liste oben habe ich eine Aussage von Vinzenz von Lérins verarbeitet. Er schrieb ca. im Jahr 435 ein Werk namens „Commonitorium“. Das zweite Kapitel leitet er mit folgender Überlegung ein (zitiert nach der „Bibliothek der Kirchenväter„:

Eifrig also und angelegentlichst habe ich oft durch Heiligkeit und Gelehrsamkeit hervorragende Männer, soviele ich ihrer antraf, gefragt, wie ich auf einem sicheren und sozusagen allen zugänglichen und geraden Wege die Wahrheit des katholischen Glaubens von der Falschheit der häretischen Verkehrtheit zu unterscheiden vermöge.Vinzenz von Lérins, Commonitorium, II.1

Jetzt muss ich dir an dieser Stelle vielleicht das Wort „katholisch“ erklären. Dieses kommt aus dem Griechischen („katholikos“) und meint so viel wie allumfassend, ganz oder allgemein. Es ist also nicht die katholische Kirche gemeint, wie wir sie heute kennen. Denn diese gab es 435 nicht – da gab es eben nur „die eine allumfassende Kirche“ – eben die „katholische“ Kirche, die allumfassend, allgemeine Kirche.

Diese Unterscheidung ist deswegen so wichtig, weil Vinzenz von Lérins dann im Folgenden einen ganz, ganz wichtigen Grundsatz aufstellte, den wir uns zu Herzen nehmen sollten in unseren Prüfverfahren:

Desgleichen ist in der katholischen Kirche selbst entschieden dafür Sorge zu tragen, daß wir das festhalten, was überall, was immer und was von allen geglaubt wurde; denn das ist im wahren und eigentlichen Sinne katholisch.Vinzenz von Lérins, Commonitorium,II.3

„Was überall, was immer und was von allen geglaubt wurde.“

Wenn du das als Prüfkriterium anlegst, befindest du dich auf einem guten Weg. Nur: Dazu braucht es Demut und Weitsicht.

Demut, durch die du deine eigene Meinung einmal hinten anstellen kannst und dafür offen bist, dich hinterfragen zu lassen, dich sozusagen selbst auf den Prüfstand zu begeben.

Und es braucht Weitsicht. Es bringt dir nämlich nichts, wenn du nur aus deiner „Bubble“ Bestätigung erfährst. Es gibt eben nicht nur „deinen frommen Kontext“. Egal ob dieser landeskirchlich, liberal, freikirchlich, konservativ, progressiv oder post-evangelikal ist. Mit Weitsicht erkennst du, dass es da noch ganz anderen Christen gibt: südameriakanische Pfingstler, asiatische Charismatiker, die russisch-orthodoxe Kirche, die anglikanische Weltgemeinschaft, serbisch-orthodoxe Christen, griechisch-orthodoxe Christen, die Armenische Apostolische Kirche, syrisch-orthodoxe Christen und viele weitere. Und du siehst schon: Wir in Deutschland sind vieles – aber eines ganz sicher nicht: Der Nabel der christlichen Welt.

An dieser Stelle empfehle ich dir den hervorragenden Vortrag „Evangelikale im globalen Kontext – Eine neue Wirklichkeit“ von Dr. Frank Hinkelmann. Auf beeindruckende Weise und mit Zahlen (und damit Fakten) belegt zeigt er auf, dass sich die Christenheit schon längst verschoben hat: Der „globale Süden“ überholt uns „Westeuropäer“ schon lange.

Wir machen’s konkret

Ich habe Chat GPT gefragt: „Welche theologischen Themen sind in den vergangenen Jahren in Deutschland im Bereich von Evangelikalismus und Post-Evangelikalismus besonders diskutiert worden?

Folgende zehn Themenschwerpunkte wurden mir genannt – und ich kann im Großen und Ganzen zustimmen, dass das wohl sehr intensiv diskutierte Bereiche sind:

  1. Bibelverständnis
  2. Sexualethik und LGBTQIA+
  3. Rolle der Frau
  4. Hölle und Erlösung
  5. Spiritualität und Liturgie
  6. Verhältnis zur Gesellschaft
  7. Interreligiöser Dialog
  8. Klimakrise und Schöpfungsverantwortung
  9. Kritik an Machtstrukturen
  10. Mission und Globalisierung

Gehe diese zehn Themen mal der Reihe nach durch und wende die Regel von Vinzenz von Lérins an:

„Was überall, was immer und was von allen geglaubt wurde.“Vinzenz von Lérins

Klar: Du kannst nicht wissen (und ich auch nicht), zu welchem Thema welche Denomination/Kirche etwas sagt und was „immer“ und „überall“ von „allen“ geglaubt wurde. Es geht aber auch vielmehr um eine gesunde Einordnung und Tendenz. Bei vielen der oben genannten Themen reicht schon ein gesunder „geistlicher Menschenverstand“ vollkommen aus, um zu erkennen, was die weltweite, allumfassend-allgemeine Kirche glaubt und lehrt.

Das gilt auch für das, was du dir anschaust, liest und hörst. Wenn du dir unsicher bist, mach dich schlau. Wenn du mehr Weisheit brauchst, dann bete darum (Jakobus 1,5) und wenn es dir wirklich darum geht, die Dinge zu prüfen, Gutes zu behalten, du aber nicht weiterkommst: Dann frage jemanden, von dem du glaubst, dass er ein guter Prüf-Assistent ist.

Zwei Gedanken gebe ich dir zum Schluss noch mit an die Hand, die dir schnell einen Überblick geben können:

  1. Ist diese „Lehre“ eine Sonderlehre oder ist sie mir generationen- und kirchenübergreifend schon anderswo begegnet? Damit meine ich, ob sie auf dem Boden des historischen Christentums erwachsen oder eine zeitgeistig-moderne Erscheinung ist. Sollte es eine Sonderlehre sein, ist zumindest die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nicht „gut“ ist und du sie auch nicht behalten solltest.
  2. Ist diese Lehre vor allem im Westen und dort in liberalen Kreisen und Kirchen fester Bestandteil? Wenn dem so ist, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass sie nicht gut ist und du sie nicht behalten brauchst, denn: Der mit Abstand größte Teil der weltweiten Kirche trägt diese Lehre nicht mit.

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2024: Antisemitismus in Deutschland

Ich habe lange überlegt, wie ich den Artikel zum Jahresrückblick gestalten soll. Was waren Höhen, was waren Tiefen? Auf was lohnt es sich, am Ende des Jahres nochmals aufmerksam zu machen? Was sollen meine Leser unbedingt noch einmal sich zu Gemüte führen?

Ich habe mich dagegen entschieden, verschiedene Themen zu platzieren, weil ich über eine Entwicklung, die 2024 stattgefunden hat, zutiefst enttäuscht, entsetzt und wütend bin: 2024 war das Jahr, in dem Antisemitismus in Deutschland laut, präsent und äußerst perfide zu sehen und zu erleben war.

Mich betrübt das und macht mich extrem traurig. Juden leben in Deutschland unter Angst. Sie haben Angst, sich auf der Straße öffentlich als Juden zu erkennen zu geben. Familien, die jüdische bzw. israelische Vorfahren haben oder direkt aus Israel sind, müssen ihre Identität verschweigen, da sonst unvorhersehbare Dinge geschehen. Kinder aus jüdischen bzw. israelischen Familien, die in Deutschland leben, wachsen mit dem Gefühl auf: In Deutschland kann ich nicht jüdisch sein, weil sonst schlimme Dinge geschehen.

Mir fehlen die Worte, wenn ich diese Entwicklung in unserer Gesellschaft sehe. Ganz ehrlich: Ich weiß kaum wirklich Rat, was man dagegen tun kann – aber eines weiß ich: Zur schweigenden Mehrheit will ich nicht gehören. Ich möchte mir nicht eines Tages vorwerfen lassen müssen, dass ich geschwiegen habe, als Israelhass und Antisemitismus in Deutschland wieder erstarkte. Wohlgemerkt in Deutschland, wo vor 80 Jahren eine dämonische Ideologie herrschte, die sechs Millionen Juden weltweit das Leben kostete. Der Holocaust.

Am 7. Oktober überfiel die islamistische Terrororganisation Hamas Israel und an einem Tag wurden über 1.000 Menschen in Israel getötet. Sehr viele davon waren Juden. Man könnte nun meinen, dass eine Welle der Solidarität durch die Welt schwappt, durch die sich Menschen an die Seite Israels und der Juden stellen. Doch weit gefehlt. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein.

Im Folgenden möchte ich vier Bereiche nennen, die mir wirklich Sorgen bereiten, was Israelhass und Antisemitismus betreffen.

Antisemitismus im linken Milieu

Es ist kein Geheimnis, dass im gesellschaftlich und kulturellen linken Milieu Antisemitismus niemals verschwunden, sondern unter der Oberfläche immer präsent war. In diesem Jahr bahnte sich dieser Antisemitismus im linken Milieu jedoch auf eine hässliche Weise den Weg an die Öffentlichkeit.

Stellvertretend dafür sei das genannt, was an deutschen Hochschulen vor sich geht. Wohlgemerkt: Hochschulen sind Orte, an denen vermeintlich gebildete Menschen sind, die sich nicht nur, aber auch geisteswissenschaftlich und gesellschaftspolitisch bilden – bzw. als Dozenten dort lehren. In der Folge des oben erwähnten Terroranschlages der Hamas hat sich nun ausgerechnet an deutschen Hochschulen vermehrt eine Entwicklung breit gemacht, die mich schmerzt. Pro-palästinensische Demonstrationen und Kundgebungen, welche die Vernichtung des jüdischen Staates Israel lauthals fordern durch den Slogan „From the river to the sea“, was dafür steht, dass vom Mittelmeer bis zum Jordan „palästinensisches Gebiet“ sein soll und damit der Staat Israel für immer und ewig vernichtet sein soll.

Das alles findet an Hochschulen statt und nicht in irgendwelchen (rechts)extremen Hinterhöfen, wo sich im Schutz der Dunkelheit ein Mob zusammenrottet. Das alles geschieht am hellichten Tag dort, wo Menschen lehren und studieren, die sich auf akademische Berufe vorbereiten.

Nicht nur der Slogan „From the river to the sea“ war dort zu hören und auf Wänden zu lesen, sondern auch das berühmte rote Dreieck, mit dem die Hamas Orte markiert, an denen sie Jude vermuten, die vernichtet werden müssen. Dieses rote Dreieck ist inzwischen ein verbotenes Symbol, was jedoch einen evangelischen Pfarrer und eine evangelische Kirchengemeinde in Darmstadt nicht davon abhält, es auf ihrem Weihnachtsmarkt zu verwenden – doch dazu später mehr.

Social Media und antisemitische Abgründe

Dass die „sozialen Medien“ ein Abgrund der menschlichen Psyche darstellt, ist nicht erst im Blick auf Antisemitismus bekannt. Die Schärfe und Gewaltbereitschaft, wie dieser Abgrund seinen Schlund im Blick auf Antisemitismus auftut, verschlägt mir jedoch die Sprache. Immer wieder habe ich auf Instagram Beiträge geteilt, mit denen ich mich an die Seite Israels und des jüdischen Volkes stellte. Regelmäßig kamen „Free Palestine“-Trolle vorbei und kommentierten entsprechend.

Wenn man jedoch Personen folgt, die noch weit mehr Reichweite als ich besitzen, wird man Zeuge davon sein, dass diese übelste Morddrohungen und Gewaltfantasien abbekommen. Beispielhaft möchte ich hier die Aktivistin Karoline Preisler nennen, die sich mutig mitten in propalästinensische „Demos“ begibt und meistens nur ein Schild vor sich hält mit der Aufschrift: „Rape is not resistance“ – zu deutsch: „Vergewaltigung ist kein Widerstand“. Damit spielt sie auf die krude Theorie an, dass die massenhaft belegten und auf bestialische Weise ausgeführten Vergewaltigungen am 7. Oktober 2023 und in Folge auch an den Geiseln verübt, bagatellisiert werden sollen.

Islamistischer Antisemitismus

Es war im Frühjahr dieses Jahres als auf den Hamburger Straßen eine große mit weit über 1.000 Teilnehmern Kundgebung stattfand. Deren Vertreter forderten lautstark ein Kalifat mitten in Europa. Unter Kalifat versteht man einen islamistischen Staat bzw. eine islamistische Herrschaft über eine Region als direkte Folge des Propheten Mohammed, jedoch nicht auf – wie ich als Christ es nennen würde – spirituell-offenbarende Weise, sondern administrativ und militärisch. Der Begriff „Gottesstaat“ mit der Scharia (Gesetze und Normen die aus dem Koran und der Sunna direkt abgeleitet werden) als Grundlage dürfte hier durchaus angemessen sein.

Solche Kundgebungen zeigen, dass wir ein massives Problem im Blick auf Integration haben. Da dies jedoch kein politischer Blog ist, werde ich hier auch nicht weiter politisieren, sondern lediglich meine Bedenken äußern, dass wir in der Migrationspolitik viele schwerwiegende Fehler gemacht haben, deren Folgen wir nun ernten: Massenhaft eingewanderte Menschen (zumeist junge Männer), die mit ihren Gewalt- und Kalifatfantasien das Existenzrecht Israels nicht nur ablehnen, sondern Vernichtungsgedanken gegenüber Israel und Juden lautstark zum Ausdruck bringen und damit vor allem junge Menschen beeinflussen.

Antisemitismus in der (evangelischen) Kirche

Traurig aber wahr: Die „Deutschen Christen“ waren in der Zeit der Naziherrschaft davon überzeugt, dass die nationalsozialistischen Ideologien und der christliche Glaube miteinander vereinbar wären. Als ob wir aus der Geschichte nichts gelernt haben, ereignen sich im Jahr 2024 Dinge, die nahe an diese Zeit heranreichen.

So hat die evangelische Michaelsgemeinde in Darmstadt am Wochenende vom 3. Advent einen „antikolonialistischen Weihnachtsmarkt“ veranstaltet. Auf diesem Weihnachtsmarkt waren verschiedene Anbieter und verkauften Dinge, wie man sie eben auf Weihnachtsmärkten kaufen kann: Kleinigkeiten, Nippes und Selbstgemachtes.

Was es auf diesem Weihnachtsmarkt auch gab: Jede Menge Hamas-Propaganda und Selbstgemachtes mit „Free Palestine“-Sprüchen sowie dem oben schon erwähnten roten Dreieck:

Wie gut, dass es Menschen gab, die hier Strafanzeige erstattet haben: Von Privatpersonen bis hin zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (hier geht es zur Stellungnahme), zu der die Michaelsgemeinde in Darmstadt gehört. Der Pfarrer versuchte sich im Nachhinein herauszureden, jedoch ist öffentlich zu erkennen, dass im Vorfeld des Weihnachtsmarktes klar kommuniziert wurde, wer als Aussteller/Standbetreiber aktiv sein wird.

Ich bin gespannt, wie das Verfahren ausgehen wird. Der Pfarrer darf zum heutigen Stand vorerst sein Amt nicht ausführen. Gut so. Auch tagesschau.de hat darüber berichtet.

Doch nicht nur in der evangelischen Landeskirche gibt es eine Verharmlosung von Judenhass und Antisemitismus. Ich nehme diese Tendenzen auch zunehmend unter manchen der so genannten postevangelikalen bzw. progressiven Theologen und Pastoren wahr. Das verwundert deswegen nicht, da Vertreter dieser progressiv-postevangelikalen Theologie mehr und mehr Theorien und Annahmen des linken Milieus für sich in Anspruch nehmen – und dazu gehört wie oben schon beschrieben nun mal auch Israelhass und Antisemitismus. Dieser wird oftmals nicht ganz offen zur Schau gestellt, meistens jedoch durch Relativierung klarer Sachverhalte, einem Vermeiden eines klaren Standpunktes pro Israel oder der beliebten „Ja, aber Israel hat auch…“ geäußert.

Informiere dich und bete!

Ich könnte diesen Artikel noch endlos lang fortsetzen, aber an dieser Stelle bitte ich dich um zwei Dinge: Informiere dich und bete!

Bete für Israel, für das jüdische Volk (in Israel und der restlichen Welt) und für die politische Lage bzw. politische Bemühungen. Bete für die Regierung in Israel, die wie jede andere Regierung Fehler begeht und lange nicht alles richtig macht.

Bete dafür, dass der Antisemitismus in Deutschland sich nicht noch weiter ausbreitet und dass Menschen, die sich antisemitisch äußern, die ganze Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.

Und informiere dich in Quellen, die objektiv und gut recherchiert berichten. Viele der öffentlich-rechtlichen Medien gehören ausdrücklich nicht dazu. Ich empfehle dir, folgenden Personen zu folgen bzw. ihre Berichterstattung anzuschauen.

Sarah Maria Sander (Aktivistin und freie Journalistin, die aus Israel und Deutschland berichtet)

www.sarahmariasander.com

www.youtube.com/@sarahmariasander

www.instagram.com/sarahmariasander

Karoline Preisler (Politikerin, Bloggerin, Aktivistin)

www.instagram.com/karopreisler

Tom David Frey (freier Journalist, der aus dem Nahen Osten und Deutschland berichtet)

www.tomdavidfrey.de

www.youtube.com/@tomdavidfrey

www.instagram.com/tomdfrey

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Christen an der Seite Israels („Als Christen stehen wir mit Herz und Hand an der Seite Israels und des jüdischen Volkes.“)

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Mutiger beten

Noch ein Buch zum Thema Gebet? Offensichtlich ist es nötig, denn sonst würde es viele Autoren nicht dazu drängen, über das Gebet zu schreiben – und die Realität zeigt: Christen beten nicht nur zu wenig, sondern auch irgendwie „merkwürdig“. Dagegen ist „Mutiger beten“ eine echte Abhilfe.

In „Mutiger beten“ findest du aber keinen allgemeine Abhandlung über das Gebet. Vielmehr schreibt Alistair Begg anhand der Gebete, die wir im Epheserbrief des Paulus im Neuen Testament finden.

Begg ist Pastor der Parkside Church und betreibt mit „Truth for Life“ ein (Radio-)Ministry, das weltweit bekannt ist und durch das er biblische Wahrheiten den Menschen im 21. Jahrhundert näherbringt. Er hat schottische Wurzeln, was mich nicht nur wegen meiner Vorliebe für schottischen Single Malt begeistert, sondern weil ich jedes Mal, wenn mir ein us-amerikanischer Pastor und Autor mit europäischen Wurzeln begegnet, denke: „Ok, vielleicht versteht er uns Deutsche ein bisschen.“

Und in der Tat. Seine Schreibweise ist – vielleicht aber auch durch seine theologische Prägung – uns Deutschen sehr ähnlich – zumindest ähnlicher als der oftmals zur Schau gestellte „Alles ist so wunderbar“-Style mancher Bücher aus den Staaten.

In kurzen aber gehaltvollen Kapiteln geht Begg verschiedene Aspekte des Gebets durch. Die Kapitel sind zwar gut lesbar, seine Schreibweise jedoch nötigt zum aufmerksamen Lesen, da er auf eine sehr dichte und gehaltvolle Art und Weise schreibt. Da gibt’s nicht viel „Drumherum“, sondern es geht zur Sache.

Einige der Themen sind „Gebet zeigt Abhängigkeit“, „Fokussiert beten“, „Um Hoffnung beten“ oder „Gebet ist geistlich (aber nicht unpraktisch)“.

Das Faszinierende an diesem Buch sind für mich zwei Dinge. Zum einen schreibt Begg – wie oben erwähnt – anhand von Paulus‘ Gebeten im Epheserbrief dieses kleine Büchlein. Ich finde es außerordentlich faszinierend, dadurch einen konzentrierten Einblick in das Gebetsleben des großen Völkermissionars und Gemeindegründers Paulus zu bekommen und in die Gebetspraxis der ersten Christen. Das ist richtig wertvoll und horizonterweiternd.

Zum anderen ermutigt dieses Büchlein wirklich, „mutiger zu beten“, weil es durch seine klare Sprache, aber auch direkte Anrede sehr persönlich wird, aber niemals einen anklagenden, aber stets ermutigenden Ton trifft.

Wenn dein Gebetsleben also eine Auffrischung benötigt, empfehle ich dir von Herzen gerne „Mutiger beten“. Es liest sich zwar nicht „nebenbei“ (da es sehr gehaltvoll ist), aber durch die kurzen Kapitel kannst du es immer wieder zur Hand nehmen – oder auch in größeren Abschnitten mehrere Kapitel lesen.

Von einem bin ich überzeugt: Dieses Buch lässt dich mutiger beten!

Autor: Alistair Begg

ISBN: 9783986651275

Preis: 9,90 EUR

Verlag: Verbum Medien (www.verbum-medien.de/products/mutiger-beten)


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#51 Weihnachten – warum eigentlich?

 

Vorsicht! Kein Kitsch!

Wir stehen immens in der Gefahr, aus Weihnachten etwas sehr, sehr Kitschiges zu machen. Also gut – manche stehen nicht nur in der Gefahr, sondern sind mittendrin. Aber warum feiern wir eigentlich Weihnachten? Was ist der wirkliche, tiefe Grund dafür? Darum geht’s in dieser kurzen Weihnachtsfolge.

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#50 Wie erlebe ich Wunder?

 

Der Schlüssel dazu ist recht einfach

In dieser Folge ist meine wunderbare Frau Damaris „zu Gast“ im Podcast. Sie erzählt aus ihrer Arbeit im „Ladies Team“ unserer Gemeinde und von den Wundern, die sie erlebt haben.

Und wenn du denkst: „Oh, toll, Wunder – will ich auch!“ Dann herzlichen Glückwunsch: Genau dazu laden wir dich ein – und es ist einfacher, als du denkst!

Im Podcast sprechen wir eine Predigt von Chris Hentschel an. Die findest du hier:
www.youtube.com/watch?v=dbd5V8a09Wk

Wenn du dich über Katja Zimmermann informieren und sie vielleicht ja selbst mal buchen oder deiner Gemeinde vorschlagen möchtest (was ich dir sehr empfehle): www.katjazimmermann.com

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