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Einfach Gott hören

Dieses Buch ist eine Mischung aus einfühlsamen und kraftvollen Worten, aus schlichten biblischen Überzeugungen und unglaublich starken Transfers in die Realität des 21. Jahrhunderts, gepaart mit vielen Beispielen aus der Kirchengeschichte und ganz praktischen Übungen um das zu tun, was das Buch im Titel trägt: Einfach Gott hören.

Pete Greig wird das nicht gerne hören, wenn man ihn als “Meister des Gebets” bezeichnet und zugegeben, es klingt schon ein wenig komisch – aber wie sonst sollte man ihn bezeichnen, der so viel in Bewegung gesetzt hat für das Gebet, der so ein großes Herz und so eine große Leidenschaft für das Gebet hat? Nicht zuletzt geht die 24/7-Prayer-Bewegung auf ihn zurück.

Zur Zeit ist er Pastor der “Emmaus Road”-Gemeinde, südlich von London (www.emmausrd.com). Wenn ich schreibe “zur Zeit” hat das schlicht und einfach den Grund, dass Pete Greig schon einige Stationen in seinem Leben hinter sich hat, durch die er segensreich wirkte – und zwar nicht nur lokal beschränkt, sondern zumindest Europa-weit, wenn nicht sogar weltweit. So war er für einige Jahre im Leitungsteam der “Holy Trinity Brompton”-Church, kurz “HTB” in London, die bis heute von Nicky Gumbel geleitet wird. Besonders bekannt ist diese Gemeinde durch den ALPHA-Kurs, in dessen Leitungsteam Pete Greig ebenfalls war.

Kurzum: Wenn jemand wie Pete Greig darüber schreibt, wie man “Gott einfach hören” kann, dann sollte man genau hinschauen und lesen. Das habe ich getan und bin tief beeindruckt und begeistert von seinem Buch “Einfach Gott hören”.

Denn so merkwürdig es klingen mag, so wahr ist es in meinen Augen: Gott zu hören ist gar nicht so schwierig. Und auf genau diese Reise nimmt uns Pete Greig in seinem Buch mit – bezeichnenderweise liegt dieser Reise die Geschichte der Emmaus-Jünger aus dem Neuen Testament zu Grunde.

Vox Externa und Vox Interna

Das sind die beiden großen Linien, in die Greig sein Buch unterteilt. Die “Vox Externa” sind dabei die Bibel, die “Lectio divina” sowie Prophetie. Wenn dir jetzt manches davon ein wenig “Spanisch” vorkommt (wie bspw. die “Lectio divina”) – dann keine Sorge: Greig beschreibt das in seinem Buch sehr, sehr genau und einfühlsam. Die “lectio divina” ist eine ganz bestimmte Art, biblische Texte zu lesen, wobei nicht nur unser Verstand, sondern auch unsere Emotionen und unser Vorstellungsvermögen eine große Rolle spielen.

Dankbar bin ich Greig dafür, welchen Stellenwert er der Bibel als dem geoffenbarten Wort Gottes beimisst:

Aber so wunderbar eine Erfahrung auch sein mag (und keine Erfahrung könnte jemals wunderbarer sein, als dem auferstandenen Herrn persönlich zu begegnen), die Bibel bleibt für Christen die oberste Instanz in Sachen Wahrheit – ob wir es fühlen oder nicht.Einfach Gott hören, S.78

Für Greig ist das das Fundament, auf dem alles “Hören auf Gott” aufbaut.

Zum Bereich der “Vox Interna” gehören für Greig u.a. Gottes Flüstern, Träume, Gemeinschaft, Schöpfung und Kultur.

Auch hier finde ich faszinierend, wie Greig alles an die Schrift rückbindet und keinem freigeistigen Christentum das Wort redet und dem Primat des Gefühls in der heutigen Zeit huldigt. Denn bei allem, was wir an geistlichen Eindrücken haben und meinen, Gottes Reden zu hören, empfiehlt Greig den “ABC-Filter” (S.176):

Aufbauend: Erfüllt dieses Wort (ich ergänze “der Eindruck”, da Greig diesen Filter explizit im Blick auf Prophetie schreibt, ihn aber auch darüber hinaus anwendet) die Kriterien von 1. Korinther 14, indem es stärkt, ermutigt, tröstet, erbaut beziehungsweise liebevoll ermahnt?

Biblisch: Stimmt dieses Wort mit dem Zeugnis und der Lehre der Heiligen Schrift überein (und nicht nur mit einem bestimmten Vers, der aus dem Zusammenhang gerissen wurde – siehe Kapitel 2)?

Christusgemäß: Steht dieses Wort im Einklang mit dem Charakter, der Mission und der Botschaft Jesu?

Jetzt lies diesen ABC-Filter nochmals durch, denn er hat so viel Kraft und so viel Tiefe, wenn man ihn Wort für Wort sich zu Gemüte führt – und das, was man als Reden Gottes wahrnimmt, daran prüft.

Viele praktische Hilfen

Das schätze ich so sehr an “Einfach Gott hören”: Es ist auf der einen Seite ein zutiefst geistliches Buch mit vielen eindrücklichen Gedanken von Greig und aus der Kirchengeschichte. Gleichzeitig aber enthält es sehr, sehr viele praktische Hilfen und Tipps.

So endet jedes Kapitel mit praktischen Übungen oder Anregungen bzw. enthält diese auch schon im Kapitel selbst. Alleine dadurch kann man das Buch fast nicht “am Stück” durchlesen, sondern es ist ein Begleiter über Wochen und Monate.

Aber es sind auch einzelne “Nuggets”, die man darin findet.

Zum Beispiel schlicht und einfach die Frage: “Wie gehe ich nun um mit einem prophetischen Wort”? Wo manch einer ins Stottern kommt, bleibt Greig ganz entspannt (warum auch nicht, denn er wird schon eine ganze Menge erlebt haben) und gibt unaufgeregt einen Dreischritt an die Hand (S. 184): Abwägen, Abwarten und Ausprobieren – und führt diese drei Begriffe natürlich aus.

Oder der ganze Bereich der Träume. Hier erlebe ich oftmals ein starres Schema. Also die Annahme, dass es sich bei Träumen um eine Art Symbolsprache (“lexikalischer Ansatz”, wie Greig es nennt) Gottes handeln muss (!), in der bestimmte Figuren, Personen, Farben, Ereignisse, Muster usw. eine jeweils festgelegte Bedeutung haben. Dagegen wenden sich Greig – zurecht, wie ich finde:

Manche Menschen entwickeln ganze Lexika der Traumdeutung und schreiben Symbolen und Zahlen eine bestimmte Bedeutung zu. Eines der vielen Probleme an diesem Ansatz ist, dass er Traumbilder so behandelt, als handelte es sich bei ihnen um eine feste, universelle Sprache. […] Ein weiteres Problem mit dem lexikalischen Ansatz ist, dass er den wichtigen Prozess der geistlichen Unterscheidung umgeht, bei dem wir auf den Heiligen Geist hören und mit andren Menschen darüber sprechen. Sowohl Josef als auch Daniel betonten, adss die Traumdeutung keine erlernte Fähigkeit war, sondern eine Gabe, die sie von Gott erhalten hatten (1. Mose 40,8; 41,16-39; Daniel 1,17; 2,28; 4,15). Wir werden Träume und Visionen nie verstehen, solange wir Gott nicht darum bitten, uns Einsicht zu geben. Der lexikalische Ansatz wird sowohl der Individualität des Träumers als auch der Subjektivität des jeweiligen Kontextes nicht gerecht.Einfach Gott hören, S.240

Ein großartiger Wegbegleiter und Ratgeber

Ich kann mir richtig gut vorstellen, dass dieses Buch für viele Christen ein Wegbegleiter und Ratgeber auf der Reise ist. Es ist so facettenreich und deckt so viele verschiedene Aspekte des “Hörens auf Gott” ab, dass es genau diesen Status im Leben eines einzelnen Christen haben kann. Aber nicht nur dort – wieso nicht als Kleingruppe dieses Buch “durcharbeiten” oder eine Predigtreihe zum Thema gestalten?

Möglichkeiten gibt es viele, dieses Buch nicht zum Staubfänger verkommen zu lassen, sondern zu einem dauerhaften Wegbegleiter.

Denn eines ist doch klar: Als Christen sind wir darauf angewiesen, dass wir Gottes Reden hören und nicht verpassen; dass wir erkennen, was er uns in unserer heutigen Situation sagen möchte und was seine Gedanken für die Zukunft (persönlich, in der Gemeinde und in unserem Land und darüber hinaus) sind. Nochmal: Die Offenbarungsquelle Nummer 1 ist Gottes Wort, die Bibel, das betont Pete Greig ausführlich. Aber da Gott auch auf andere Weise zu seinen Kindern redet, ist es gut, wenn wir dieses Reden “einfach hören” – und genau dazu ist “Einfach Gott hören” eine wunderbare Hilfe.

Pete Greig: Einfach Gott hören

ISBN: 9783038482703 | Preis: 19,90 EUR

Verlag: Fontis Verlag (www.fontis-shop.de/products/einfach-gott-hoeren)


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Menschen des Evangeliums

Was macht der Autor Michael Reeves in diesem Buch? Um es provokant zu sagen: Er stellt die Theologie des Evangelikalismus dar und zeigt auf überzeugende Weise, dass diese Form der Theologie biblisch und historisch ist – alles andere als ein Nischenprodukt oder Sidekick der Christenheit. Ja, das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich andere Theologie(n) fragen muss, ob sie historisch und biblisch sind.

Aber der Reihe nach – bevor du jetzt schon den Kopf schüttelst. In seinem Buch “Menschen des Evangeliums” entfaltet Michael Reeves diese Grafik, die sich zu Beginn des Buches findet.

Um es vorwegzunehmen: In meinen Augen sieht Reeves seinen Auftrag nicht darin, den Evangelikalismus zu schützen oder sich apologetisch vor diesen zu stellen. Was er tut, ist in meinen Augen wesentlich substanzieller als eine reine Verteidigungshaltung einzunehmen: Er belegt durch die Bibel und die Kirchengeschichte, dass evangelikale Positionen das sind, was die Kirche seit ihrem Bestehen ausmacht. Gleich zu Beginn des Buches legt Reeves dar, was die zentralen Inhalte evangelikaler Theologie und Glaubens sind:

In Anbetracht dessen argumentiere ich, dass der wahre Evangelikalismus eine klare Theologie hat, in deren Zentrum drei essentielle Lehren verankert sind, aus denen sich alles Weitere ergibt: 1. Die Offenbarung durch den Vater in der Bibel 2. Die Erlösung durch den Sohn im Evangelium 3. Die Wiedergeburt durch den Geist in unseren Herzen.Menschen des Evangeliums, S.15

Und klar: Dem aufmerksamen Leser wird schon aufgefallen sein, dass das gut trinitarisch ist bzw. angelehnt an das apostolische Glaubensbekenntnis – siehe Grafik oben.

Reeves hält sich nicht nur stringent an diese Dreiteilung, sondern was ich beachtenswert und bemerkenswert finde: Er geht auf Fehlentwicklungen im Evangelikalismus ein bzw. legt dar, dass nicht jeder evangelikal ist, der sich so nennt – es muss immer und stetig eine Rückbindung an das geben, was einzig und allein Maßstab und Richtschnur ist: das Evangelium.

Einfach formuliert, aber im Kontext sehr kraftvoll:

Evangelikal zu sein bedeutet zu glauben, was die Kirche als Ganzes immer gelehrt hat.Menschen des Evangeliums, S.28

Für mich als Pfarrer ist natürlich mega interessant, wie Reeves diese evangelikale Theologie als biblisch-historische Theologie behauptet gegenüber liberaler Theologie und den unterschiedlichen Traditionen der Kirche – finde aber, dass alleine folgendes Zitat schon (fast) alles sagt:

Jeder Mensch, der sich über Gottes Wort stellt, stellt sich an die Stelle Gottes. Schließlich hat die Kirche das Wort Gottes nicht ins Dasein gerufen. Es war genau umgekehrt: Gottes Wort rief die Kirche ins Dasein, so wie Gottes Wort die erste Schöpfung ins Dasein gerufen hat. Gottes Wort steht an erster Stelle.Menschen des Evangeliums, S.23

In meinen Augen vollkommen überzeugend auf so wenigen (173) Seiten – das Buch umfasst lediglich – legt Reeves dar, weshalb der Begriff “evangelikal” dem, was biblische Position ist, nicht nur “am Nächsten” kommt, sondern die beste Umsetzung dessen ist, was biblische Positionen auch heute noch bedeuten. Problem: Vieles, was im Evangelikalismus (weltweit) geschieht, hat mit dem “Evangelium” nicht viel zu tun – man denke nur an manche kulturellen oder politischen Auseinandersetzungen und Positionen (bis hin zu sehr bekannten Persönlichkeiten), die sich evangelikal nennen oder in die Nähe von Evangelikalen rücken – aber theologisch und geistlich meilenweit entfern sind. Das ist ein großes Problem, das auch Reeves auf gute und klare Weise thematisiert.

Ebenso thematisiert er, was immer wieder zu hören ist: “Die Frommen spalten nur.” Ich kenne diese Aussagen – und wie gesagt: Wer sich am Evangelium orientiert, der spaltet nicht. Das sind die, die sich nicht am Evangelium orientieren.

Menschen des Evangeliums zu sein bedeutet also, sowohl unerschütterliche Treue zum Evangelium zu haben als auch es abzulehnen, andere Themen auf die Ebene des Evangeliums zu heben.Menschen des Evangeliums, S.91

So einfach dieses Zitat klingt, so sehr hat es Kraft, die Reeves auf den folgenden Seiten auch entfaltet. Denn – und das muss gesagt werden – stehen Evangelikale immer auch in der Gefahr, dass sich Randthemen in den Mittelpunkt schieben, worauf Reeves auch sehr ausführlich eingeht.

Ebenso was die unterschiedlichen Kirchen, Konfessionen und Denominationen betrifft sowie die Zusammenarbeit untereinander, müssen sich Evangelikale fragen lassen, welche Themen ausschlaggebend für eine Zusammenarbeit sind – und welche dieser im Weg stehen (dürfen).

An dieser Stelle empfinde ich Reeves als unglaublich analytisch stark und sachlich bei einer gleichzeitigen Dringlichkeit, mit der er “den Evangelikalen” den ein oder anderen Eintrag im Stammbuch hinterlässt.

Ich empfehle “Menschen des Evangeliums” allen, die sich über die (eigene) evangelikale Position Gedanken machen bzw. die eigene evangelikale Position schärfen möchten. Es mag sicherlich den ein oder anderen geben, der sich fragt, ob es den Begriff “evangelikal” überhaupt (noch) braucht – auch darüber kann man streiten. Worüber man aber spätestens nach der Lektüre von “Menschen des Evangeliums” nicht streiten kann ist die Tatsache, dass evangelikale Positionen historisch-biblische Positionen sind.

Michael Reeves: Menschen des Evangeliums

ISBN: 978-3-98665-071-1 | Preis: 12,90 EUR

Verlag: Verbum Medien (www.verbum-medien.de/products/menschen-des-evangeliums)


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Hope Dealer – Vom Drogenhändler zum Hoffnungsbringer

Sex, Drogen, Rap, Waffen, kriminelle Geschichten. Das ist lange Zeit das Leben von Niels Petersen, einem jungen Mann, dessen Leben eigentlich erst einmal gar nicht so spektakulär war.

Geboren und aufgewachsen in Flensburg der 80er und 90er Jahre. Was macht ein Junge in dem Alter? Klar – erst mal Fußball spielen, später “pumpen” im Fitness-Studio und dann halt Party ohne Ende. Das klassische Leben eben eines jungen Mannes im Wohlstands-Deutschland, wo es am Wochenende immer genug Geld zum Ausgeben gibt für Party, Alkohol und Drogen.

Nach und nach rutscht Niels Petersen tiefer rein in kriminelle Geschäfte. Ehe er sich versieht, landet er in Kolumbien und auch dort rutscht er immer weiter in kriminelle Machenschaften rein – allen voran dem Drogenhandel.

Wobei “reinrutschen” noch zu passiv klingt. Für Niels Petersen war das kein “Reinrutschen”. Auch wenn hier und da Zweifel aufkamen und hier und da das Gewissen doch mal anklopfte: Er wählte diesen Weg und genoss ihn in vollen Zügen.

Geld, Sex, Drogen – ein Leben, wie man es sich krasser nicht vorstellen kann, zumal wenn man bedenkt, dass Niels Petersen nicht einfach nur “Konsument” war, sondern tief verstrickt war in die Machenschaften der Drogenkartells Kolumbiens.

Schonungslos offen und zutiefst ehrlich ohne die Dinge zu beschönigen beschreibt Niels Petersen in seinem Buch “Hope Dealer”, womit er einige Jahre seines Lebens zugebracht hat. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in das, was ein “Drogengeschäft” ausmacht, was “hinter den Kulissen” alles abläuft und was das mit Menschen macht – bis hin zu Morden. Was man sonst nur aus Thrillern kennt, bekommt hier ein ganz “lebendiges” Gesicht, weil es keine Fiktion, sondern die Lebensgeschichte von Niels Petersen ist.

Wie gut, dass diese Lebensgeschichte eine 180 Grad-Wende bekam, als Niels Petersen Jesus Christus kennenlernte. Mitten im Gefängnis lässt sich Niels Petersen taufen und von nun an war er kein “Dope Dealer” (Drogendealer) sondern “Hope Dealer” (Hoffnungsdealer). Wobei mich persönlich sehr berührt hat, wie ehrlich Petersen schreibt, dass von nun an nicht alles sauber lief und er im Rückblick betrachtet noch einige Zeit brauchte, um alle seine Lebensbereiche unter die gute Herrschaft von Jesus Christus zu stellen.

Heute ist Niels Petersen glücklich verheiratet und Familienvater. Wenn du ihm begegnest, kannst du dir kaum vorstellen, welche Vergangenheit dieser sympathische Mann hat, der nur ein Ziel hat: Jesus Christus zu verkündigen. Der Begriff “180 Grad-Wende” ist wohl kaum treffender als bei ihm.

Im Buch kommt er auch darauf zu sprechen, warum er sich jetzt den Künstlernamen “R.E.A.L.” gegeben hat – denn als solcher ist er seit einigen Jahren unterwegs, um durch Rapmusik Menschen auf Jesus Christus hinzuweisen.

“Hope Dealer” ist ein großartiges Buch. Ich habe es nicht nur verschlungen, sondern kann es jedem empfehlen, der sich von dieser wirklich verrückten Lebensgeschichte selbst verändern lassen möchte. Man muss weder Rapper sein noch HipHop mögen, man kann mehr auf “Contemporary Worship” oder Heavy Metal stehen – das spielt keine Rolle. Denn entscheidend ist, welche Story dieses Buch erzählt – und diese ist schlicht und einfach großartig!

Hope Dealer – Vom Drogenhändler zum Hoffnungsbringer

ISBN: 9783863348694 | Preis: 22,00 EUR

Adeo-Verlag

Wer noch mehr von Niels Petersen aka R.E.A.L. sehen und hören will, dem empfehle ich folgende Links:

Instagram-Account von R.E.A.L.: www.instagram.com/r.e.a.l_official/

Die Homepage von “Realtalk Records”, dem Musik-Label von R.E.A.L.: www.realtalk-records.de

Hier gibt’s die Dokumentation “180 Grad” zu sehen: www.180docu.com

Richtiger schöner Merch: www.kreuztraeger.com


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#39 Pfingsten – nötiger denn je!

Lebe in der Kraft des Heiligen Geistes!

Irgendwie ist das mit Pfingsten und dem Heiligen Geist für viele Christen nicht so ein einfaches Ding. Das ist so schade – und Grund für ein oftmals nicht so kraftvolles Christsein.

Warum ich glaube, dass wir eine Ausgießung des Heiligen Geistes nötiger denn je haben und warum es so wichtig ist, dass der Heilige Geist eine Person ist und nicht nur eine “heilige Geistkraft” (ja, es gibt Theologen, die so etwas sagen) – das erfährst du in dieser Folge.

Und du erfährst auch, wie du mit dem Heiligen Geist leben und kooperieren kannst.

Die wichtigsten Bibelstellen dieser Folge:

  • Apostelgeschichte 2
  • Römer 8,14
  • Galater 5,22-23
  • Epheser 5,15-18

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Die Kunst des Leitens XVI: Die Kraft einer Tagesordnung

Ist der Beitrag ernst gemeint? Aber so was von! Ich verspreche dir nichts – aber möchte dich inspirieren, deine Team Meetings noch besser zu gestalten. Und ich glaube, dass die Tagesordnung eines Meetings eine große Kraft entfalten kann – oder auch nicht.

Nach welchen Kriterien stellst du eine Tagesordnung zusammen für eine Teamsitzung? Damit meine ich die “Liste” dessen, was in der Sitzung besprochen werden muss. Also alle Tagesordnungspunkte, Aufgaben und “To Dos”, welche für das jeweilige (Leitungs-)Team wichtig sind.

Ich sage dir vorab: Das ist matchentscheidend und alles andere als etwas, das man nebenbei macht. Wenn ich die Tagesordnung für unsere Ältestenkreis-Sitzungen (das ist das Leitungsteam unserer Gemeinde) zusammenstelle mit allen wichtigen Infos und Dateien, die bei den jeweiligen Tagesordnungspunkten wichtig sind, dauert das in der Regel 2-3 Stunden.

Ich kenne Gremien, da werden einfach die Tagesordnungspunkte (TOPs) gesammelt und der Reihe nach als eine Tagesordnung (TO) zusammengefasst. Das kannst du so machen – aber dann ist es wenig hilfreich aus zwei Gründen: Zum einen priorisierst du nicht und zum anderen hast du die Zeit nicht im Blick. Das Ergebnis wird sein: frustrierte oder zumindest demotivierte Mitstreiter und ganz viele offene Punkte für die nächste Sitzung und so schleppt sich das Monster namens Tagesordnung so durch das Jahr.

Priorisieren ist lebensnotwendig

Ok, vielleicht ein bisschen dick aufgetragen. Aber sicherlich kennst du ermüdende Sitzungen, nach deren Ende du dich frasgt, was das jetzt gewesen sein soll.

Deswegen gebe ich dir einen Tipp: Priorisiere deine Tagesordnung!

Vielleicht kennst du die so genannte “Eisenhower-Matrix” oder das “Eisenhower-Prinzip”. Demnach gibt es für zu erledigende Aufgaben zwei Achsen: Die Wichtigkeit und die Dringlichkeit. Das bedeutet:

  • Es gibt Aufgaben, die sind wichtig und dringend.
  • Es gibt Aufgaben, die sind wichtig aber nicht dringend.
  • Es gibt Aufgaben, die sind nicht wichtig, aber dringend.
  • Es gibt Aufgaben, die sind nicht wichtig und nicht dringend.

In einer Matrix zusammengefasst sieht das so aus:

Du ahnst es schon, was Priorisierung für eine Tagesordnung bedeutet: Es sind die blauen und grünen “To Dos”, die in eine Sitzung gehören, die orangenen müssen von Fall zu Fall entschieden werden und die roten kannst du entweder ignorieren, selbst entscheiden oder dich fragen, ob es überhaupt Sinn macht, sich darüber Gedanken zu machen. Aber auf KEINEN FALL dürfen rote “To Dos”/Aufgaben auf einer Tagesordnung erscheinen.

Deine Tagesordnung zu priorisieren bedeutet nun, dass du mit deinem Team nicht nur die blauen und grünen Aufgaben besprichst, sondern dass du innerhalb der Tagesordnung auch der Art priorisierst, dass du die jeweiligen Tagesordnungspunkte zur richtigen Zeit platzierst.

Ich halte nichts von übermäßig langen Sitzungen mit Gemeindeleitungs-Teams. Das zeigt meine Erfahrung in all den Gemeinden, in denen ich auch im Vikariat und Probedienst war, wo ich also nicht die Verantwortung für die Tagesordnung hatte. Da gingen Sitzungen manchmal 3-4 Stunden – und je länger die Sitzungen gingen, je später es wurde, je eher der Zeiger Richtung Mitternacht wanderte – desto unproduktiver wurde es.

Ich versuche die Sitzungen mit meinem Gemeindeleitungsteam (Ältestenkreis) auf 2 1/2 Stunden zu begrenzen – und es gelingt meistens. Aber in diesen 2 1/2 Stunden treten auch Ermüdungserscheinungen auf – das ist doch logisch!

Wichtiges zuerst

Deswegen kommen die wichtigsten Tagesordnungspunkte an den Anfang. Erinnerst du dich, was ich über den Tagesordnungspunkt “Geistlich leiten” geschrieben habe? Nicht umsonst ist dieser Tagesordnungspunkt nach dem Gebet das erste, was wir besprechen. Hier sind noch alle “frisch” und voll konzentriert und fokussiert.

Eine ganz fiese Falle ist die Dringlichkeitsfalle. Nur weil ein Event am übernächsten Wochenende noch ganz viele offene To Dos hat, darf es sich nicht in den Vordergrund spielen, denn merke dir eines: Im Gemeindealltag wird es immer (!) Dringendes geben.

Wenn du dem Dringenden ständig nachgibst, wirst du nie zum Wichtigen kommen.

Dir Zeit zu nehmen für das Wichtige wiederum bedeutet aber auch nicht, dass du keine Zeit mehr für das Dringende hast. Du selbst kannst, wenn du für die Tagesordnung verantwortlich bist, die Balance finden. Wichtig ist aber: Wichtiges zuerst, denn es ist meistens (nicht immer) nicht dringend und steht somit in der Gefahr, außer Acht zu geraten.

Die Mischung aus Wichtigem und dann Dringendem ist deswegen auch von Vorteil, weil Wichtiges meistens Grundsatzentscheidungen und Konzeptionelles enthält, während Dringendes ganz Praktisches und “Handfestes” enthält. Oder anders ausgedrückt:

Wichtiges ist meistens strategischer Natur.

Dringendes ist meistens operativer Natur.

Beides nun in der Sitzung zu Wort kommen zu lassen ist eine gute, eine wichtige Abwechslung, dass man nicht auf der einen oder anderen Seite vom Pferd fällt und nur noch Strategisches oder nur noch Operatives behandelt.

Natürlich wird es von Leitungsteam zu Leitungsteam unterschiedlich sein, welche operativen (dringenden) und welche strategischen (wichtigen) Tagesordnungspunkte auf die Tagesordnung müssen. Und nicht immer ist operativ = dringend und strategisch = wichtig, aber als Faustregel kann das eine große Hilfe sein.


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#38 Was macht Kirche zukunftsfähig?

7 Gedanken, wovon einer unerlässlich ist

Wie kann Kirche wirklich zukunftsfähig sein? Das heißt: Wie kann es eine Kirche geben, die den Menschen ihrer Zeit etwa zu sagen hat, die relevant ist, die lebendig ist und die einen Unterschied macht. Spoiler: Die Art und Weise, wie Kirche (zumindest Landeskirche) jetzt ist, ist sicherlich nicht die Form, die zukunftsfähig ist.

7 Gedanken geben ich dir mit auf den Weg als Inspiration, wobei einer davon unerlässlich und unverhandelbar ist.

1) Zurück zum wirklichen Auftrag
2) Gleichberechtigung der Formen
3) Digitalisierung fördern
4) Nicht nur “für” sondern “mit” den Menschen
5) Experimentierfreudigkeit kultivieren
6) Mut zum Abschied
7) Nicht nur Drecksjobs für Ehrenamtliche

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Die Bibel zum Beten

Vorab: Diese Bibel-Ausgabe ist der Knaller! Sie verbindet die meiner Meinung nach zwei wichtigsten und am meisten vernachlässigten “geistlichen Disziplinen” von Christen auf wunderschöne und lebenspraktische Weise: Das Lesen in Gottes Wort und das Beten.

Schon verrückt, oder? Da glauben Christen, dass Gott sich durch die Bibel vollständig offenbart – aber nehmen sie viel zu wenig in die Hand. Und da glauben Christen, dass sie rund um die Uhr, also 24/7, mit diesem Gott reden und auf ihn hören können durch das Gebet – und tun es viel zu wenig.

Ich habe genau über diese beiden Bereiche des Glaubensleben eine Podcastfolge veröffentlicht, bevor ich diese wunderschöne Bibelausgabe so richtig “unter die Lupe” genommen habe. Falls du die Folge anhören möchtest:

Zurück zur “Bibel zum Beten”, es geht hier ja nicht um meinen Podcast.

Viele kleine und große Schätze

Was macht nun eine “Bibel zum Beten” aus? Genau das möchte ich dir nun vorstellen, indem ich dir die unterschiedlichen “kleinen und großen Schätze” vorstelle.

Zum einen ist das die farbliche Markierung aller Gebete in der Bibel. Das heißt konkret: Du liest “ganz normal” diese Bibel, schwarz auf weiß, und wenn es sich um ein Gebet handelt, ist die Schriftfarbe blau. Das hat mehrere Effekte. Zum einen ist es total genial, einfach mal durch die Bibel zu blättern und dann festzustellen, wie viel Text “plötzlich” blau gedruckt ist, also ein Gebet ist. Oder du merkst während des Lesens nochmals eindrücklicher, dass es sich nun um ein direktes Reden mit Gott handelt, denn nicht immer sind die Gebete so “offensichtlich” wie bspw. die Psalmen oder das Vaterunser.

Dann gibt es so viele Schätze am Seitenrand der Bibel. Ebenfalls immer in blauer Schrift und versehen mit einem kleinen Symbol bzw. Piktogramm. Und ganz ehrlich: Das ist eine wahre Fundgrube oder besser gesagt eine wahre Schatzkiste. Du findest an diesem Rand zu einen mit Datum versehen für jeden Tag des Jahres einen Bibelvers. Du findest dort aber auch einen kurzen Impuls zu der betreffenden Bibelstelle. Dieser Impuls ist mal zeugnishaft, mal ist er lehrhaft, mal findest du darin historische bzw. Sachinformationen, die dein Verständnis rund um die (Welt der) Bibel erweitern werden – versprochen!

Du findest dort aber auch Liedtexte oder poetische Texte sowie Zitate von verschiedenen Autoren. Ebenso findest du “Gebetsgründe” – sei es Fürbitte oder Anbetung.

Für den (all-)täglichen Gebrauch

Ich empfehle dir diese Bibel sehr! Sie ist ein großartiges Tool, um das Lesen in der Bibel und das Gebet miteinander zu verbinden und beides nicht zu vernachlässigen, sondern zu intensivieren.

Unabhängig davon, ob du die täglichen Bibelstellen liest, die in der “Bibel zum Beten” am Rand notiert sind oder ob du einen anderen Leseplan für deine Bibel verfolgst, kannst du die Texte am Rand als wunderbare Inspiration für’s Gebet nehmen. Ich habe mich selbst dabei ertappt, weil diese “Randnotizen” so genial und vielfältig sind, dass ich einfach mal nur durch die Bibel geblättert und diese “Randnotizen” durchstöbert habe. Auch das ist schon ein großer Gewinn, weil du sehr viel Gebets-Impulse dadurch bekommst.

Das alles ist in einer leicht verständlichen aber nicht trivialen Sprache geschrieben. Sowohl was die Anregungen für die eigene Gebetspraxis betrifft als auch Texte, in denen du theologische Sachverhalte erklärt bekommst oder die Autoren von eigenen Gebets-Ideen berichten.

Die Übersetzung der Bibel ist die “Neues Leben”-Übersetzung und damit eine Übersetzung, die in der heutigen Zeit gut lesbar und gut verständlich ist.

Wenn du also dein Gebetsleben neu beleben möchtest und wenn du gleichzeitig auch noch das Lesen im Wort Gottes stärker in deinem Alltag verankern möchtest, empfehle ich dir die “Bibel zum Beten” von ganzem Herzen.

Neues Leben. Die Bibel zum Beten

ISBN: 9783417020298 | PREIS: 39,00

Verlag: SCM R.Brockhaus

In diesem Video nimmt dich Herausgeber Ulrich Wendel hinein in die “Bibel zum Beten”:


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Schutz ungeborenen Lebens? Die evangelische Kirche in Baden schweigt

Ich habe mich in der vergangenen Zeit ganz bewusst zurückgehalten, was kirchenkritische Äußerungen in der Öffentlichkeit betrifft, da ich mehr und mehr den direkten Weg suche. Gleichzeitig möchte ich vielmehr Hoffnung als “nur” Kritik verbreiten und meinen Blog und Podcast dazu nutzen.

Nun hat vom 16. bis 20. April die Synode der Evangelischen Landeskirche in Baden getagt und sich auf eine Art und Weise nicht positioniert und geschwiegen, was mich nicht nur ratlos, sondern eher fassungslos zurückgelassen hat.

Für alle, die nicht so kirchlich unterwegs sind wie ich als Pfarrer: Die Landessynode ist eines der leitenden Gremien der badischen Landeskirche. Man könnte die Synode mit einem Parlament vergleichen, da aus allen Kirchenbezirken der Landeskirche Vertreter in der Landessynode sind – zusätzlich zu den Personen, die “qua Amt” Teil der Landessynode sind.

Der Schutz ungeborenen Lebens schwindet

Die Bundesregierung hat in der jüngsten Vergangenheit eine Kommission eingesetzt, die den Paragraphen 218 überprüfen soll. Konkret geht es darum, inwiefern Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche weiter entkriminalisiert und legalisiert werden können oder sollen.

Ausführlich gehe ich in der aktuellen Folge meines Podcasts darauf ein, die du hier hören kannst:

Das bedeutet nun konkret, dass der Schutz ungeborenen Lebens in unserer Gesellschaft immer schwächer wird. Das wiederum bedeutet, es braucht Fürsprecher, die ihre Stimme erheben für den Schutz ungeborenen Lebens.

Natürlich ist Kirche hier prädestiniert, zu deren Wesensmerkmal gehört, sich für diejenigen einzusetzen, die leiden – und keine eigene Stimme haben. Bei ungeborenem Leben ist das augenfällig. Gleichzeitig ist das Dilemma, das oftmals durch eine (ungewollte) Schwangerschaft entsteht, natürlich nicht aus der Welt geschafft. Dennoch geht es um eine grundsätzliche Positionierung der badischen Landeskirche.

Auf der Tagung, die vor wenigen Tagen zu Ende gegangen ist, hat Landesbischöfin Springhart vollkommen zurecht in ihrem “Bericht zur Lage” ein klares Nein zu allen rassistischen und antidemokratischen Strömungen ausgesprochen und damit ein richtiges und wichtiges Statement gesetzt. Dafür bin ich ihr von Herzen dankbar.

Darüber hinaus nahmen die Synodalen “ein explizites Diskriminierungsverbot in ihre Grundordnung auf und beschlossen, eine Erklärung zu den Europa- und Kommunalwahlen herauszugeben.” (Quelle: ekiba.de)

Über eine politische Positionierung der Landeskirche kann man sich streiten, aber nicht darüber, ob die Kirche – in dieser Situation die Synode – sich für das schwächste aller möglichen Leben einsetzt, nämlich für das ungeborene Leben. Vor allem im Kontext dessen, was gesamtgesellschaftlich und durch die Bundesregierung unterstützt gerade vor sich geht: Nach der Abschaffung von Paragraph 219a (“Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche”) im Jahr 2022 geht es nun an den Paragraph 218 – was damals schon vollkommen klar war.

Und wie nimmt die badische Landeskirche in Form ihrer Synode nun ihre Verantwortung wahr?

Die badische Landeskirche schweigt

Das Ernüchternde und für mich vollkommen Unverständliche, was mich fassungslos zurücklässt, ist die Tatsache, dass die Kirche schweigt. In keiner einzigen Pressemeldung, in keinem Online-Artikel zur Synode und auch nicht im “Bericht zur Lage” spielt der Schutz ungeborenen Lebens eine Rolle. Für mich ist das vollkommen unverständlich.

Im “Bericht zur Lage” sprach Landesbischöfin Springhart folgende Worte, für die ich ihr sehr, sehr dankbar bin: “Es bleibt auch für uns als christliche Kirche ureigene Aufgabe für die Unantastbarkeit der Würde des Menschen einzutreten unabhängig von Leistung und Gesundheit, unabhängig von Geschlecht, Religion, Nationalität und Weltanschauung.”

Was ist aber nun mit der Unantastbarkeit der Würde des ungeborenen Lebens? Wieso äußert sich die Landessynode hierzu nicht, wo doch politisch und gesellschaftlich diese Würde immer mehr angegriffen und ignoriert wird und jährlich in einem sechsstelligen Bereich ungeborenes Leben getötet wird?

Das Schweigen meiner Kirche ist dröhnend und entmutigend, es ist unverständlich und lässt mich Aussagen zur Würde des Menschen als scheinheilig erachten, wenn nicht explizit auch ungeborenes Leben genannt wird.

Ich schreibe diesen Beitrag nachdem ich eine Mail an die Synode der badischen Landeskirche geschickt habe. Den Text dieser Mail stelle ich bewusst an den Ende dieses Artikels, weil es mir wichtig ist, dass wir nicht alles hinnehmen, was beraten und veröffentlicht wird. Die Synode hat so viele gute Dinge beschlossen und beraten, im “Bericht zur Lage” sind so viele wertvolle Gedanken – aber im Blick auf den Schutz ungeborenen Lebens in diesem momentan so schwierigen gesamtgesellschaftlichen Kontext hat die Synode meiner Meinung nach versagt.

Nochmals: Das individuelle Dilemma, in dem Schwangere sich oftmals befinden, will ich damit überhaupt nicht klein reden oder übergehen. Es geht mir um die Glaubwürdigkeit (m)einer Kirche, wie sie die Würde aller (!) Menschen sieht – und ob ungeborenes Leben überhaupt schützenswertes Leben ist und ob sich meine Kirche genau dafür einsetzt. Die Tagung und das Schweigen der Synode sowie der Kirche als Ganze lässt mich zurück mit der Annahme, dass die badische Landeskirche sich hier nicht klar für den Schutz ungeborenen Lebens positioniert. Dies hätte sie auch unabhängig von der Synodentagung schon längst tun können, nachdem spätestens durch das Einsetzen der Kommission durch die Bundesregierung deutlich wurde, dass genau dieser Schutz immer mehr schwindet.

Die evangelische Kirche in Baden hat bis heute nicht die Chance genutzt, ein klares Statement zu setzen und sich für den Schutz ungeborenen Lebens einzusetzen. Dieses Schweigen schreit zum Himmel!

Ich ermutige jeden, sich an die Landessynode zu wenden, der mit diesem Schweigen ebenso wenig klarkommt wie ich. Die Kontaktmöglichkeiten findest du hier: www.ekiba.de/infothek/landessynode/

Sehr geehrte Landessynodale,

in den vergangenen Wochen und Monaten habe ich mich mit öffentlichen Äußerungen, die kirchenkritisch sind, zurückgehalten. Ich will lieber Hoffnung verbreiten.

Jetzt ist aber etwas geschehen, was ich nicht hinnehmen kann als Pfarrer dieser Landeskirche und schicke vorweg: Es lässt mich fassungslos und enttäuscht zurück, was da auf der letzten Tagung der Synode im April geschehen ist – oder eben nicht geschehen ist.

Vollkommen zurecht hat unsere Landesbischöfin in ihrem „Bericht zur Lage“ darauf hingewiesen, dass rassistisches und anti-demokratisches Gedankengut in unserer Kirche nichts zu suchen hat. Ja und Amen dazu!

Sie sprach ebenso davon (O-Ton aus dem “Bericht zur Lage” auf YouTube): “Es bleibt auch für uns als christliche Kirche ureigene Aufgabe für die Unantastbarkeit der Würde des Menschen einzutreten unabhängig von Leistung und Gesundheit, unabhängig von Geschlecht, Religion, Nationalität und Weltanschauung.“ Volle Zustimmung und DANKE für dieses klare Statement!

Zeitgleich bzw. Tage vor der Synodentagung hat die Bundesregierung eine Kommission eingesetzt, die prüfen soll, inwiefern Abtreibung zumindest in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft entkriminalisiert und legalisiert werden kann, wie also das Töten menschlichen Lebens entkriminalisiert werden kann.

In keiner einzigen Pressemeldung und in keinem einzigen Artikel, der auf der Homepage der Landeskirche zur Synodentagung zu lesen ist, kommt dieses Thema vor, während jedoch andere Lebensbezüge genannt werden.

Gleichzeitig ein Diskriminierungsverbot in die Grundordnung der Landeskirche aufzunehmen und von der Würde des Menschen zu sprechen, aber das schützenswerteste Leben, nämlich das ungeborene Leben, noch nicht einmal zu erwähnen, wo es gerade politisch und gesellschaftlich immer weniger geschützt wird, ist in meinen Augen scheinheilig. 

Ich persönlich nehme unserer Synode und den dort Beteiligten diese Worte nicht ab, dass die Würde jedes (!) menschlichen Lebens geschützt werden müsse, denn die Synode hat mit ihrem Schweigen zum Thema Abtreibung das Gegenteil bewiesen und gezeigt: Es geht nicht um die Würde aller (!) Menschen. 

Eine Kirche, die ungeborenes Leben nicht schützt, ist keine Kirche im Geiste Jesu. Aber genau diesen Schutz benötige ungeborenes Leben mehr denn je. Die Synode hat dazu geschwiegen. 

Nur ist meine Bitte an die Synode, ganz genau zu bedenken, welche Signale auch durch Schweigen ausgesendet werden – und dass Mitglieder der Evangelischen Landeskirche in Baden zutiefst enttäuscht und entsetzt über dieses Verhalten sind. 

Mit freundlichen Grüßen,

David Brunner


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