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4 Notwendigkeiten für Innovation

Dieser Beitrag ist im Grunde nichts anderes als eine Übersetzung und Zusammenfassung (aus dem Kopf) einer ganz bestimmten Folge des Leadership Podcasts von Craig Groeschel.

Diese Folge trägt den Titel “The Four Essentials of Innovation“. Ich habe die Folge gehört – und musste sie gleich nochmal hören. Und als ich sie das zweite Mal gehört hatte, musste ich sie ein drittes Mal hören. So wesentlich und so konzentriert bringt es Craig Groeschel auf den Punkt.

Da nicht jeder gerne Podcasts hört, ist es mir ein Anliegen seine (!) Gedanken zu teilen, die auf meine Interpretation treffen. Aber um es deutlich zu machen: Die vier Notwendigkeiten sind nicht meine Idee – sondern die von Craig Groeschel. Es sind vier Notwendigkeiten, die unbedingt gegeben sein müssen für Innovation. Los geht’s!

Ein zu lösendes Problem

“Logisch!” magst du denken. Aber ist es wirklich so logisch? Ich würde mal die Betonung nicht auf “Problem”, sondern auf “ein zu lösendes” legen. Dann ist das schon mal gar nicht so “logisch”, weil es uns vor die Frage stellt: Wie sehen wir Herausforderungen? Als “zu lösendes Problem” oder als “unlösbare Hürde”?

Ich glaube, dass es sehr entscheidend ist, ob Probleme uns in Lethargie und Schockstarre versetzen oder ob wir sie als Herausforderungen ansehen, die wir umarmen, angehen und das Beste daraus machen.

Ob im privaten Umfeld, in der Kirchengemeinde oder im Unternehmen – Herausforderungen (ich mag dieses Wort mehr als das Wort “Probleme”) begegnen uns ständig und immer wieder. Selbst wenn wir eine Herausforderung meistern oder vor ihr wegrennen – die nächste wartet bestimmt.

Begrenzte Ressourcen

Echt jetzt? Ist es nicht eher umgekehrt? Ich benötige doch sehr viele Ressourcen, um ein Problem zu lösen oder eine Herausforderung zu meistern!

Zeit für die Vorbereitung von so vielen Meetings. Geld für die vielen Ausgaben für Sachkosten und Personal. Diverses Material für die unterschiedlichen Angebote innerhalb der Gemeinde. Manpower, um die einzelnen Projekte auch stemmen zu können.

Das alles benötige ich doch als Grundlage, um überhaupt arbeiten zu können.

Mitnichten! Es überzeugt mich voll und ganz, was Craig Groeschel dazu sagt: Wir laufen Gefahr, uns einfach die Dinge zu “kaufen”, die wir benötigen, wenn wir ausreichend Ressourcen haben. Wenn wir diese aber nicht haben, wird unser kreativer Geist geweckt und wir sind herausgefordert, kreativ zu denken. Das bedeutet auch, so gut es geht “Entweder-Oder”-Szenarien zu vermeiden und stattdessen viel mehr innovativ und “out of the box” zu denken.

Ich glaube in der Tat, dass da jede Menge dran ist. Nur wer “gezwungen” ist, kreativ zu denken, wird auch innovativ sein.

Kleines Beispiel: Wenn ich in der Kirchengemeinde eine hauptamtlich angestellte Person für einen bestimmten Bereich möchte und alles Geld der Welt habe – dann stelle ich sie einfach ein. Vielleicht vorschnell, vielleicht unüberlegt. Vielleicht ist die Person die richtige – aber es könnte sich auch entpuppen, dass sie gar nicht passt. Aber dank des Geldes war sie schnell eingestellt.

Wenn mir nun die finanziellen Mittel zumindest teilweise fehlen, muss ich kreativ werden. Ich muss ein Fundraising-Konzept entwickeln und das beinhaltet nicht nur das stupide Betteln um Geld sondern vielmehr benötige ich einen kompletten Ansatz, was ich denn mit der Stelle bezwecke, welchen Mehrwert das für potentielle Spender hat und wie sich diese Stellenkonstellation auf die Gesamtgemeinde auswirkt.

Und schon beginne ich, innovativ und kreativ zu denken und vor allem: Das “Problem” gehe ich mehrdimensional an und versuche, verschiedene Facetten und Faktoren zu bedenken.

Natürlich wünschen wir uns allzuoft unendliche Ressourcen und meinen, damit die meisten Probleme lösen zu können. Ich glaube aber (v.a. nachdem ich den Podcast mehrfach gehört und darüber nachgedacht habe), dass das einfach nicht stimmt und ein neuzeitliches Märchen ist.

Wirklich weiter kommen wir dort, wo Ressourcen begrenzt sind und dadurch unsere Kreativität und Innovationsbereitschaft gefördert wird.

Also. Nicht jammern, wenn was fehlt, sondern innovativ denken und handeln. Wie? Das kannst du hier nachlesen.

Die Bereitschaft, Fehler zu machen

Wir leben in einer extrem perfektionistischen Zeit. Auf Instagram werden nur die schönsten Selfies und Urlaubsfotos gezeigt, auf Facebook teilen wir die schönsten Erlebnisse mit Freunden und Familie und in “real life” kaschieren wir das ein oder andere mit einer tüchtigen Fassade.

Wo bitteschön ist in solch einer Welt noch Platz für Fehler? Aber genauso wie Jesus in vielen Dingen kontra war, so ist Innovation auch immer kontra – sonst bräuchte man sie ja nicht.

Und wo sie von ihrem Wesen “kontra” ist, da ist sie es auch von ihren Mitteln – und das bedeutet: Fehlermachen erwünscht!

Der Grund ist doch simpel: Aus Fehlern lernen wir! Und wer lernt, kommt weiter. Wer nicht lernt, bleibt stehen, wo er schon ist. Das bedeutet, die Bereitschaft, Fehler zu machen, muss vorhanden sein, um Innovationen platzieren zu können.

Auch hierfür bin ich Craig Groeschel unheimlich dankbar, denn wenn man sich das mal genauer anschaut, wird schnell klar: Nur wenn ich bereit bin, Fehler zu machen und zuzugestehen, kann ich mich weiterentwickeln und vor allem frei sein: frei denken, frei planen, frei handeln. Nicht eingeengt sein in ein bestehendes Korsett und System, sondern die Freiheit haben, neue Wege zu denken und einzuschlagen. Das ist extrem wichtig für Innovation und vor allem für alle Mitarbeitende bspw. in der Gemeinde, da sie die Gewissheit haben, Fehler machen zu dürfen – ohne einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Das lässt wirklich frei arbeiten, denken und spinnen – oder eben: innovativ sein.

Eine verrückte Idee

Kommen wir zum lustigen Teil der vier Notwendigkeiten. Ich liebe verrückte Ideen. Frei nach dem Motto: “Das haben wir schon immer so gemacht, bis einer kam, der das nicht wusste – und es einfach anders machte.”

Verrückt heißt nicht, den Verstand ausschalten und irgendeinen Blödsinn zu machen. Vielmehr bedeutet “verrückt”, nicht im “Entweder-Oder”-Denken verhaftet zu bleiben, sondern Wege einschlagen zu wollen, die noch niemand gegangen ist.

Innovationen sind dort notwendig, wo bestehende Systeme, Programme und Ideen nicht mehr ausreichen. Wir sind leider viel zu oft im Denken verhaftet, dass das, was uns bis hierher gebracht hat, auch das sein wird, das uns in die Zukunft bringen wird.

  • Vor x Jahren haben wir begonnen, Gottesdienste anders zu feiern – also werden wir das auch die nächsten x Jahre so tun.
  • Seit Jahren ist das Spendenaufkommen in der Gemeinde so gut, dass wir die bestehende Arbeit ohne größere Schwierigkeiten bestreiten können.
  • Unsere Kleingruppen befinden sich seit Jahren auf einem konstanten Niveau – also werden sie das auch in Zukunft sein.

Dieses Denken ist fatal! Gerade dann, wenn es “gut zu laufen” scheint in der Gemeindearbeit, sollten alle Alarmglocken angehen, damit man sich nicht auf dem Bestehenden ausruht, sondern neue, “verrückte” Ideen spinnt und diesen auch die Chance gibt, in die Tat umgesetzt zu werden.

Ein zu lösendes Problem, begrenzte Ressourcen, Fehler-Bereitschaft und verrückte Ideen – ein wunderbarer Innovations-Cocktail. Ich glaube, dass Craig Groeschel Recht hat mit diesen vier Zutaten für den Cocktail. Sicherlich gäbe es noch das ein oder andere mehr. Aber was sich durch alle vier Gedanken durchzieht ist die Haltung, groß und unkonventionell zu denken. Das gefällt mir und überzeugt mich.


 

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