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Gemeinde, die nicht evangelisiert, hört auf, Gemeinde zu sein

Heute beim Joggen habe ich mal wieder ein Audio Journal mit Bill Hybels gehört. Mich fasziniert seine evangelistische Leidenschaft, also eine Leidenschaft dafür, dass Menschen, die Gott noch nicht kennen, zu begeisterten Jesus-Nachfolgern werden.

Das wünsche ich mir auch für meinen Dienst und ich habe mir gedacht: Über so vieles machen wir uns in Gemeinde und Kirche Gedanken – aber auch noch darüber, wie Menschen, die Gott noch nicht kennen, zu Jesus-Nachfolgern werden? Ist unsere Kreativität darin genauso groß wie in den Fragen nach der Verwaltung, der Tradition, der Bewahrung der Schöpfung und dem Erfüllen kirchlicher Klischees?

Ich weiß es nicht. Ich befürchte aber, dass dem nicht so ist.

Neue Gemeinde

Zum 1. Juli dieses Jahres werde ich die Stelle wechseln und Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde im Wutachtal werden.

Für uns als Familie liegen bewegende Wochen und Monate hinter uns. Im Folgenden der Text, wie ich ihn auch auf der Homepage unserer Gemeinden veröffentlich habe.

 

Liebe Gemeindeglieder,

ja, es stimmt: zum 1. Juli dieses Jahres werde ich die Stelle wechseln. Dies steht seit November fest, aber ich durfte es nicht vorher sagen, da es noch durch diverse landeskirchliche Gremien “durchmusste”.

Schon im September letzten Jahres erhielt ich aus dem Oberkirchenrat einen Anruf und wurde auf eine vakante Stelle in unserer Landeskirche aufmerksam gemacht.
Zu diesem Zeitpunkt haben weder meine Frau noch ich auch nur einen Gedanken daran verschwendet, in absehbarer Zeit zu wechseln. Diese Anfrage durch die Kirchenleitung traf uns im wahrsten Sinne „aus heiterem Himmel“.

Am Telefon fragte mich die Person aus der Kirchenleitung: „Herr Brunner, was sind Ihre Zukunftspläne?“
Meine Antwort klingt mir heute noch in den Ohren. Ich sagte: „Ich habe keine. Ich bin hier in Hilsbach und Weiler und alles ist gut.“
Kurzum:
Es folgten für meine Frau und mich Wochen und Monate, die uns selbst so manches mal erschütterten. Die neue Stelle beeindruckte uns, gleichzeitig war unsere erste, größte und schwierigste Frage: Können wir schon gehen?

Wir führten viele Gespräche, nahmen Coaching und Mentoring in Anspruch, beteten viel und hörten Gott durch die Bibel zu uns reden, dass er sagt: „Geht. Die Gemeinden in Hilsbach und Weiler gehören mir. Ich sorge mich um sie.“
Und so haben wir dann den Entschluss gefasst, diesem – wie wir meinen – Rufen Gottes gehorsam zu sein und zum 1. Juli die Stelle zu wechseln.
Da es noch durch diverse Gremien der Landeskirche musste, durfte ich nicht früher darüber sprechen. Nur die Ältesten durfte ich darüber informieren, was ich schon Anfang Dezember tat.
Wir freuen uns sehr auf die neue Herausforderung in der evangelischen Kirchengemeinde Wutachtal an der Schweizer Grenze, weil wir den Eindruck haben, dass Gott uns dorthin ruft.
Gleichzeitig fällt es meiner Frau und mir unglaublich schwer, wenn wir jetzt daran denken, von hier wegzugehen.

Hier sind wir als Familie groß geworden; unsere beiden Kinder sind hier aufgewachsen. Wir haben Freunde gefunden und sind hier heimisch geworden.
Und: Ihr seid uns ans Herz gewachsen.

In den Gemeinden sind wunderbare Dinge geschehen:
Ich habe großen Mut vernommen, vertraute Wege zu verlassen und Neues zu wagen – ganz besonders denke ich hier an die O.A.S.E.
Es ist eine große Freude, mit den beiden Kirchengemeinderäten zusammenzuarbeiten und unsere Gemeinden geistlich zu leiten. Darüber hinaus ist die Anzahl der ehrenamtlich Engagierten in den letzten Jahren sehr gewachsen und nicht zuletzt konnten wir im September 2014 eine Jugendreferentin anstellen. Ein echter Meilenstein in der Gemeindearbeit.

Vor allem aber sind es die vielen einzelnen Begegnungen, die mir gezeigt haben, dass hier Menschen im Glauben an Jesus Christus wachsen.

Deswegen ist es auch für uns schwer, Abschied zu nehmen.
Und doch: Unser Vertrauen ist es, dass Gott sich nicht nur um uns sorgt, sondern auch um die Gemeinden in Hilsbach und Weiler, um euch.

Als wir 2009 kamen, haben wir es ebenso als einen Ruf Gottes empfunden, hierher zu kommen, wie wir es jetzt als ein Rufen Gottes wahrnehmen, die Stelle zu wechseln.

Doch – noch sind wir hier und wollen diese Zeit mit euch auch voll und ganz positiv gestalten und immer noch und nach wie vor zum Glauben an Jesus einladen – dem einzigen sinnvollen Grund unseres Lebens; der war, der ist und der bleiben wird (nach Hebräer 13,8).

Herzlichst,
Euer David Brunner

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