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#49 Ist Richten unser Job?

 Zwischen Gnade und Gerechtigkeit

Wie ist das denn jetzt, wenn ich jemand anderes etwas Falsches sagen höre, er sich in meinen Augen falsch verhält oder gar Irrlehren verbreitet? Soll ich richten? Urteilen? Bewerten? Aber Jesus sagt doch “Richtet nicht!” Wie meint er das? Soll ich doch ruhig sein und nix sagen? Und wenn ja – wie sage ich es richtig?

Darüber unterhalte ich mich mit Dave Krohn, der gemeinsam mit Simon Garrecht den Dienst “Apologetik Projekt” betreibt.

Mehr zum Apologetik Projekt findest du hier:
www.apologetik-projekt.de
www.instagram.com/apologetikprojekt

Daves Instagram-Account: www.instagram.com/gnadenbote

Matthäus 7 ist ein ganz entscheidendes Kapitel.

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Woran Gemeinden scheitern

Disclaimer: Das Lesen dieses Artikels könnte deinen Puls beschleunigen und deinen Blutdruck beeinflussen. Ebenso sind Folgeerscheinungen wie Nachdenken über das eigene Gemeindeleben sowie ein Ehrlichwerden vor sich selbst und Gott nicht nur im Bereich des Möglichen, sondern wünschenswert.

Eigentlich läuft’s doch ganz gut, oder nicht?

Weißt du, ich bin jetzt fast 20 Jahre im Dienst als “Hauptamtlicher”. Ich bin zwar Pfarrer in der Landeskirche, aber habe einen weiten Horizont und jede Menge Connections auch in diverse Freikirchen. Mein Bild von Gemeinde speist sich also nicht nur aus der Landeskirche, sondern deckt verschiedene Kirchen und Konfessionen ab. Natürlich nicht allumfassend und schon gar nicht erhebe ich den Anspruch, für alle Gemeinden und Kirchen zu sprechen.

Ich habe lediglich eine Beobachtung in diesen 20 Jahren gemacht: Gemessen an dem, wie Gemeinden und Kirchen in Deutschland ausgestattet sind, müsste hier wirklich der Bär tanzen, was Erweckung betrifft. Aber es geschieht nicht in dem Maße, wie es geschehen sollte.

Unter Erweckung verstehe ich, dass in einer Region oder auch über eine Region hinaus nicht nur ein paar wenige Menschen zum Glauben an Jesus finden, sondern es regelrecht eine Art “Bewegung” von Menschen ist, die zum Glauben an Jesus finden.

Es müsste viel mehr abgehen in Deutschland, denn wir haben in unserer Gemeindelandschaft so viele gute Dinge:

  • Ausgefeilte Gemeindekonzepte (sei es von Willow Creek, Church of the Highlands, Life Church oder wie sie alle heißen)
  • Tolle Bühnen – mit viel Licht, guten Sound und nicht zu vergessen die sündhaft teuren LED-Wände
  • Worshipbands, die sogar auf Tour gehen und man Eintritt für Lobpreis bezahlt (ok, darauf muss man erst mal kommen)
  • Die Bibel in vielen deutschsprachigen Übersetzungen, so dass du die Bibel fast schon in deiner Umgangssprache lesen kannst
  • Geld – jede Menge Geld! Alleine die Kirchensteuer, welche die Landeskirchen bekommen, sind so viel Geld – da würden andere Kirche nicht einmal davon träumen (geschweige denn das Geld haben wollen, weil viel Geld auch träge machen kann).
  • Personal! Tausende Männer und Frauen sind in Deutschland in Gemeinden angestellt für die Verkündigung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
  • Große und großartige Gebäude, die funktional sind, die einladend sind, die tolle Möglichkeiten bieten
  • Freiheit – wir werden nicht verfolgt, können am Sonntagmorgen sogar Glocken läuten lassen, was zwar die Langschläfer stört, aber ansonsten war’s das mit Repressalien.
  • Digitalisierung – im Gegensatz zum Beamtenapparat und dem Ämterwesen scheint in vielen Gemeinden Digitalisierung Einzug gehalten zu haben und die Menschen von heute werden mit Medien von heute erreicht.
  • Verrückte Ideen – daran scheitert’s wahrlich nicht, wobei manche Ideen dann auch wirklich mehr als verrückt sind.
  • Viele, viele verschiedene Gemeinden: Für die Liturgiker gibt’s die Landeskirche, für die Hipster das ICF und für die Händeheber die Pfingstgemeinden (okay, sorry, du weißt hoffentlich, dass ich mich in allen drei Gemeindeformen zuhause fühle(n würde).)
  • Influencer – guckst du auf Instagram und TikTok! Da finden sich viele christliche Influencer, welche die “sozialen Medien” mit der guten Nachricht von Jesus fluten.

Und doch ist Deutschland eigenartig unerweckt. Eigenartig areligiös. Eigenartig unchristlich – und das nicht nur im Osten unserer Republik. Wohlgemerkt: Mir geht es nicht um einen Kulturprotestantismus, der oftmals dazu führen kann, dass Kunstwerke in der Kirche mehr eine Rolle zu spielen scheinen als Gott oder politische und gesellschaftliche Themen Predigtinhalt Nummer eins sind. Nein – darum geht’s mir nicht.

Es geht mir schlicht und einfach um die Tatsache: Wir erleben in Deutschland keine Erweckung. Menschen kommen nicht in großem Maß zum Glauben. Gemeinden mühen sich ab und dennoch geschieht – gemessen am Aufwand – wirklich wenig.

Lügen wir uns doch nicht in die Tasche: Wir betreiben Woche für Woche so viel Aufwand als christliche Kirchen, da müsste doch am Ende mehr rausspringen, oder nicht?

“Das ist Sache des Heiligen Geistes!” meinen die frommen Besserwisser. Klar. Und damit hast du jede Diskussion beendet, kannst dich selbstverliebt in die Ecke zurückziehen und dir selbst einen pseudotheologischen Orden anheften. Viel Spaß damit!

Denn ich stelle eine Gegenthese auf: Wenn wir wirklich glauben würden, dass Erweckung Sache des Heiligen Geistes und nicht unserer Anstrengung wäre und wir “wirklich nichts dafür tun könnten” – warum rödeln und schaffen wir dann so viel? Warum bauen manche Gemeinden dann Sonntag für Sonntag Eventhalls in Gottesdiensträume um? Wieso proben Bands ihre Lieder? Wieso schaffen wir eine Willkommenskultur mit “Welcome Teams”, die freudestrahlend Sonntag für Sonntag Menschen begrüßen – sei es per Handschlag oder mit tollen Schildern? Wieso überlegen wir uns (wenn wir es denn tun) evangelistische Events und buttern hier rein ohne Ende – Zeit, Geld und Manpower?

So ganz geht diese Rechnung eben nicht auf, wenn wir sagen “Erweckung ist ganz Sache des Heiligen Geistes”. Denn uns fehlt diese eine Sache – und die bringt Gemeinden zum Scheitern. Diese eine Sache ist:

Das gemeinsame Gebet

That’s it.

Stell dir mal vor, wir würden als Gemeinde genauso viel Zeit in das gemeinsame Gebet investieren wie für

  • die Vorbereitung eines Gottesdienstes
  • die Planung und Durchführung evangelistischer Events
  • das Erstellen eines Haushaltsplans
  • das endlose Diskutieren über Belanglosigkeiten
  • das Rumstehen nach dem Gottesdienst bei Kaffee und Tee
  • den Einsatz, den wir für den Erhalt alter Gebäude erbringen
  • alles “Schaffen und Rödeln” bei Veranstaltungen
  • Sitzungen
  • das hippe Aussehen unseres Instagram-Accounts
  • das Aufstellen und Herrichten von Dekoration
  • die Erarbeitung diverser Listen und Pläne (die dann meistens ohnehin über den Haufen geworfen werden)
  • das Richten über andere
  • Streitigkeiten über theologische Spitzfindigkeiten (War das Schaubrot, das David verbotenerweise aß, eigentlich ein Weißbrot oder ein Schwarzbrot? Und falls ja: Wer war der Bäcker?)

Kannst du dir vorstellen, wie es abgehen müsste in Deutschland, wenn wir in dieser Form beten würden? Ich bin wirklich (!) davon überzeugt, dass das gemeinsame Gebet der Schlüssel für Erweckung ist oder wie es Arthur Tappan Pierson sagt:

Es hat in keinem Land und an keinem Ort einen geistlichen Aufbruch gegeben, der nicht im gemeinsamen Gebet seinen Anfang genommen hätte.A.T. Pierson

Wichtig ist und unterstreichen möchte ich das Wort “gemeinsam“. Ich glaube schon, dass es Christen gibt die beten – klingt komisch, oder? Nun, das liegt daran, dass ich “Christen” kenne, die nicht viel Wert auf das Gebet legen. Was sagst du? Ach so. Ja. Klar. Das ist total komisch und absurd, aber es ist leider so.

Aber Pierson geht noch eine Stufe weiter und sieht im gemeinsamen Gebet den Schlüssen für Erweckung bzw. einen geistlichen Aufbruch.

Und das ist gut biblisch. Denn an vielen Stellen (im Neuen Testament) werden wir als Christen aufgerufen, gemeinsam zu beten – und eben nicht nur jeder für sich alleine zuhause im stillen Kämmerlein.

Exemplarisch einfach mal folgende Bibelstellen:

Jesus sagt: “Wenn zwei von euch hier auf der Erde darin eins werden, eine Bitte an Gott zu richten, dann wird mein Vater im Himmel diese Bitte erfüllen. Denn wo zwei oder drei zusammenkommen, die zu mir gehören, bin ich mitten unter ihnen.”
Matthäus 18,19-20
Freut euch in der Hoffnung, haltet durch in schweren Zeiten, bleibt beständig im Gebet.Römer 12,12
Hört nicht auf zu beten und Gott zu danken.Kolosser 4,2
Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet.1. Petrus 4,7
Betet immer und in jeder Situation mit der Kraft des Heiligen Geistes. Bleibt wachsam und betet auch beständig für alle, die zu Christus gehören.Epheser 6,18

Und am Ende noch eine meiner Lieblingsstellen, wenn es um das gemeinsame Gebet in der Gemeinde geht. Relativ zu Beginn der Apostelgeschichte finden wir eine Aussage über das gemeinsame Gebet, die es in sich hat:

Als sie gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, wo sie zusammengekommen waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten furchtlos Gottes Botschaft.Apostelgeschichte 4,31

Es ist kein Geheimnis: Das gemeinsame Gebet fehlt in vielen Gemeinden – deswegen scheitern sie mit vielen ihrer Vorhaben. Und nochmal, Hand auf’s Herz: Der “geistliche Ertrag”, der dem oftmals immens großen Invest gegenüber steht, ist viel zu gering. Und dann reden wir es uns manchmal noch schön und sagen: “Aber wenn nur einer zum Glauben kommt, hat es sich gelohnt.” Stimmt. Gegenfrage: Kommt denn eine(r) zum Glauben an Jesus?

Gebet über allem

Natürlich fallen uns auch noch andere Gründe ein, weshalb Gemeinden scheitern:

  • zu wenig Fokus auf Jesus
  • zu wenig Fokus auf die Bibel
  • eine ungesunde Leitung
  • Nebensächlichkeiten werden zur Hauptsache
  • Gruppierungen in der Gemeinde
  • Lauheit im Glauben
  • zu viel Tradition
  • und und und

Ich glaube aber, dass es tatsächlich das fehlende gemeinsame Gebet ist, das Gemeinden scheitern lässt. Warum das so ist, möchte ich dir verdeutlichen mit drei möglichen (Körper-)Haltungen, die wir im Gebet einnehmen können und die eine geistliche Grundhaltung ausdrücken.

Wir falten die Hände, denn Hände, die gefaltet sind, können nichts (mehr) aus eigener Kraft tun und schaffen, sondern erwarten alles von Jesus.

Wenn wir mit erhobenen Händen beten, drücken wir damit aus, dass wir alles von Jesus erwarten, dass unser Herz für Jesus offen ist und wir danach verlangen, dass er eingreift.

Auf den Knien betend kapitulieren wir vor Gott, erkennen, wer wir wirklich sind und beugen uns vor dem heiligen Gott.

Natürlich gibt es auch noch andere Haltungen, wie wir beten können, aber ich meine, dass diese drei die wohl gängigsten sind. Für mich verbinden diese drei Gebetshaltungen jedoch eines, was immens wichtig ist:

Gebet schützt vor Hochmut

Mit Gott zu reden ist die eine Seite der Gebetsmedaille. Die andere Seite ist die des Hörens auf Gott. Gebet ist also niemals nur Einbahnstraße, sondern die Kommunikation läuft in beiden Richtungen. Und darin liegt für mich der Kern: Im Gebet erkenne ich nicht nur, wer ich von Gott bin und wer von uns beiden wirklich das Sagen hat, sondern ich empfange ebenso Weisung für das, was wichtig ist.

Ob es der Umgang mit Geld ist, die Art und Weise, wie ich leiten soll, das Zurechtrücken der Prioritäten im (Gemeinde-)Alltag oder auch ganz Persönliches: Das Gebet ist der größte Ausdruck von Demut, weil ich damit unweigerlich zum Ausdruck bringe, die Dinge nicht selbst regeln zu können und auf Gottes Hilfe und Weisung angewiesen bin.

Der Umkehrschluss gilt und bedeutet: Wenig Gebet bedeutet viel Hochmut. Und da ich glaube, dass Gottes Wort wahr ist und auch heute noch gilt, ist bei anhaltender Gebetslosigkeit das Scheitern vorprogrammiert, da ich hochmütig bin vor Gott. Das ist deswegen ein Problem, weil sich mir Gott dann in den Weg stellt, wie es sein Wort sagt:

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.1. Petrus 5,5b

Achtung – rhetorische Frage: Möchtest du Gott als Gegner haben, der dir im Weg steht und deinen Vorhaben (in der Gemeinde) widersteht?

Ich durchlaufe selbst gerade einen Prozess, der mir ziemlich schonungslos (aber erhellend) vor Augen führt, wo ich hochmütig war – und es leider viel zu oft noch bin. Und ich erschrecke, wenn ich daran denke, dass das bedeutet: Gott widersteht mir! Gott stellt ich mir in den Weg! Gott segnet nicht in dem Maße, wie es sein könnte, das, was ich tue. Ich sag dir: Das tut weh – aber manchmal müssen wir durch den Schmerz hindurch, um zu erkennen, was die Wirklichkeit ist.

Oder wie sagt es C.S. Lewis so schön:

Gott flüstert in Freuden, er spricht in unserem Gewissen; in unseren Schmerzen aber ruft er laut. Sie sind sein Megaphon, eine taube Welt aufzuwecken.C.S. Lewis in 'Über den Schmerz'

Sehr sicher bin ich inzwischen darüber, dass dieses Wort nicht nur für körperliche Schmerzen gilt, sondern auch für “geistliche Schmerzen”. Es sind heilsame Prozesse, wenn wir Schmerzen in Gottes Gegenwart zulassen.

Deswegen: Erweckung beginnt, wo Christen gemeinsam beten

Das gilt sowohl für Gemeinden als auch für Regionen, wenn sich Christen aus verschiedenen Gemeinden zusammentun und gemeinsam beten – dabei die anderen Dinge aber nicht aus den Augen verlieren. Was ich definitiv nicht sagen möchte ist: “Betet einfach – den Rest könnt ihr vergessen!” Nein. Kein “Entweder oder”, sondern ein: “Ohne Gebet ist alles nichts!”

Du sehnst dich nach Erweckung? Dann mach das, wovon sicherlich einige schon in dem Lied “Hosanna (Ich seh den König kommen)” gesungen haben:

Ich sehe eine Erweckung,
wenn wir ernsthaft um sie fleh’n.
Es kann gescheh’n,
es kann gescheh’n!

Überzeugt bin ich davon, dass wir bei dem Part “ernsthaft flehen” noch jede Menge Luft nach oben haben. Was das Schöne ist: Es ist nie zu spät! Niemals!

Und deswegen habe ich Hoffnung und schaue zuversichtlich und erwartungsvoll in die Zukunft. Ich stelle mir vor, wie noch viel mehr Gemeinden das gemeinsame Gebet entdecken. Ich stelle mir vor, wie Menschen zusammenkommen, die sich ansonsten wohl nicht ausgesucht hätten, miteinander etwas zu tun zu haben – und sie beten. Sie beten einfach. Ohne Schnickschnack, ohne Show, einfach aus tiefstem Herzen. Ich sehne mich danach, dass wir eine neue Leidenschaft für das Gebet entdecken und dass aus Nocht-Nicht-Betern leidenschaftliche Beter werden.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf – weil Jesus sie nicht aufgibt!

Bist du dabei?


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Glaube = Risiko

Der Titel des Buches stimmt ja schon. Aber lass dich davon nicht entmutigen!

Spaß beiseite – aber wir sind Deutsche (zumindest ist das anzunehmen, wenn du meinen Blog liest) und scheuen das Risiko. Deswegen hat das Wort “Risiko” so einen gewissen negativen Touch – außer du magst das gleichnamige Gesellschaftsspiel genauso wie ich.

Glaube buchstabiert sich immer mit den Buchstaben RISIKO. Ohne dass wir etwas zu verlieren haben, ist es kein Glauben.
Glaube = Risiko, S.27

Und damit sind wir mittendrin im Buch “Glaube = Risiko” von Friedhelm Holthuis. Sollte dir der Name nicht geläufig sein (was kein Fehler, aber immerhin eine Bildungslücke wäre): Friedhelm Holthuis ist leitender Pastor der Credo Kirche in Wuppertal (www.credo-kirche.de) sowie Präses des Bundes freikirchlicher Pfingstgemeinden (www.bfp.de). Im Buch wirst du ihn und seinen Dienst auch ein wenig kennenlernen. Du wirst feststellen: Wenn jemand über Glaube, Vertrauen und Risiko etwas zu sagen hat, dann ist das Friedhelm Holthuis.

Und im Prinzip weißt du jetzt, um was es in diesem Buch geht. Bevor ich aber genauer darauf eingehe, lass mich spoilern: Das Buch ist ein ganz großer Vertrauens-Boost! Vielleicht liegt es auch an meiner Situation momentan, welche großes Vertrauen benötigt und ich deswegen das Buch so feiere. Aber wenn ich mir das Buch noch mal ein wenig objektiver (zumindest habe ich es versucht) zur Hand nehme, bleibe ich dabei: Wenn du Ermutigung brauchst oder wenn du gerade vor einer Challenge (im Glauben) stehst, wenn ein großer Schritt vor dir steht oder du dich fragst, ob du Jesus wirklich vertrauen kannst: Lies dieses Buch!

Alleine der Schreibstil ist total genial, da er verständlich, aber nicht trivial ist – und vor allem (was mir immer gefällt): Eine gehörige Portion Humor und Selbstironie ist dabei. So erfährst du unter welchen Umständen Friedhelm Holthuis sogar sein geliebtes Trikot von SV Werder Bremen versteigern würde – ok, das Anliegen ist nicht lustig, aber im Buch kommt’s dann doch ziemlich plötzlich und überraschend.

Oder du erfährst ebenso, woran Friedhelm Holthuis (er ist ja Pastor und damit bei vielen Hochzeiten am Start) denkt, sobald bei einer Trauung der atemberaubende Moment vorüber ist, in dem die Braut das erste Mal die Kirche betritt und alle den Atem anhalten. Dann denkt Friedhelm Holthuis an ganz irdische Dinge – und sagen wir mal so: als “Amtsbruder” kann ich ihn nur zu gut verstehen.

Die Bibel ausgeschöpft

Wohlgemerkt: hier steht “ausgeschöpft” und nicht “erschöpft”. Denn das ist, was Friedhelm Holthuis eigentlich das gesamte Buch über tut: Er schöpft den reichen Schatz an biblischen Geschichten aus, die ein großes Zeugnis dafür sind, wie sehr es sich lohnt, Jesus voll und ganz zu vertrauen.

Ob Josef, Mose oder David – und jetzt denkst du: “Oh. Die kenne ich ja noch überhaupt nicht!” Soll ich dir was sagen? Mich haben so manche Geschichten, die er zitiert sowie seine Erkenntnisse und Gedanken dazu tief inspiriert – und ich würde von mir ebenso behaupten wie du vielleicht, dass ich Josef, Mose und David “kenne”.

Ich liebe es einfach, wenn ein Autor die große Schatztruhe namens Bibel öffnet und ein Gold Nugget nach dem anderen hervorholt – und genau das macht Friedhelm Holthuis in “Glaube = Risiko”. Wie schon erwähnt, sind es auch neue Erkenntnisse, die mich faszinieren, aber es sind ebenso Glaubensaussagen oder Interpretationen mancher biblischer Geschichten, die mir geläufig sind – aber: ja und? Das Evangelium ist seit 2.000 Jahren das gleiche – und wir müssen es immer und immer wieder “neu” hören.

In all den Geschichten und Interpretationen könnte man folgendes Zitat herausgreifen, denn ich behaupte, dass sich das immer und immer wieder – wenn auch nicht explizit – im Buch zeigt:

Gott ist weit größer als unsere Entscheidungen. Wie unglaubwürdig wäre unser Gott, wenn er sich von der Entscheidung eines Menschen so abhängig machen würde, dass er seine ewigen Pläne aufgeben müsste, wenn sich nur einer von uns gegen ihn entscheidet!Glaube = Risiko, S.115

Und damit will ich noch einen großen Themenkomplex ansprechen, der im Buch im Prinzip die Hauptrolle spielt.

Geliebt, berufen, der nächste Schritt – aber wie?

Sorry, ich kann’s nicht präziser fassen. Aber im Prinzip dreht sich das ganze Buch um genau diese Frage: “Mut, Zuversicht, der nächste Schritt – aber wie?”

Eingangs habe ich es schon erwähnt: Dieses Buch ist eine ganz, ganz große Ermutigung für jeden, der einen “nächsten Schritt im Glauben” zu gehen hat. Das kann eine Herausforderung sein, eine berufliche Veränderung, das kann aber auch einfach bedeuten, in einem turbulenten Alltag Jesus mehr zu vertrauen oder last but not least: Die geistliche Realität wesentlich ernster nehmen und meinen geistlichen Stand vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt einzunehmen.

Und nicht immer ist dann sonnenklar, was wir zu tun und zu lassen haben, was der nächste Schritt ist und was ganz konkret dran ist. Das verdeutlicht Holthuis mit einer total skurrilen Geschichte (wenn man sie sich man auf der Zunge zergehen lässt) aus dem Alten Testament, auf die ich schon vor einiger Zeit gestoßen bin und dachte: “Hut ab!” Welche Geschichte das ist? Lies das Buch! Dann weißt du es.

Aber für mich die Quintessenz aus dem Ganzen ist folgendes Zitat – ich liebe es:

Gott handelt lieber durch Leute, die mit einem Vielleicht losgehen, als mit denen, die sitzen bleiben, weil sie Sicherheit brauchen. Lieber ein Vielleicht-Versager als ein Sicherheits-Sitzenbleiber.Glaube = Risiko, S.119

Was sich ebenso wie ein roter Faden durch das Buch durchzieht: Du bist nicht allein! Natürlich bist du nicht gottverlassen – aber du hast eben auch Menschen an deiner Seite! Wunderschön ist das Bild vom Hafen im Sturm:

Konzentriere dich nicht auf den Sturm, sondern auf den Hafen.
Du brauchst in kritischen Momenten Menschen, die dir helfen.Glaube = Risiko, S.106

Ebenso verdeutlicht Holthuis, wie wichtig nicht nur Menschen an sich sind, sondern welchen Stellenwert Gemeinde gerade in solchen Momenten der Herausforderung und an der Schwelle zum nächsten Schritt hat.

Was mich beim Lesen sehr bewegt, ermutigt und total gefreut hat (du weißt, ich bin Pfarrer), ist sein Eintreten für die Einheit des Leibes Jesu – und ich nehme es ihm voll ab! Natürlich könnte er als Pastor einer großen Gemeinde und als Präses eines großen Gemeindebundes viele, viele Geschichten aus seiner Gemeinde oder seinem Bund erzählen.

Macht er aber nicht (es sind nur ein paar wenige, aber die sind kraftvoll). Vielmehr sind es für mich Aussagen wie die folgende, die mich total begeistern:

Systeme helfen, den Inhalt zu bewahren. Aber sie ersetzen den Inhalt nicht. Wir brauchen kleine, mittlere und große Gemeinden, Hauskirchen und auch simple Churches. Aber wir brauchen es nicht, dass sich die verschiedenen Formen gegeneinander ausspielen. Denn wir alle gehören zum Team “Jesus Christus”, wir sind eine Mannschaft.Glaube = Risiko, S.211

Da geht mir das Herz auf, denn das ist Einheit! Und Jesus selbst hat darum gebeten, dass die Christen eins sind – und nicht gespalten.

Okay, das war so ein kleiner “Sidekick”, den ich aber unbedingt einfügen wollte, weil ich eines glaube: In Zeiten von Herausforderung und in Zeiten, in denen wir uns fragen, was als Nächstes dran ist, was der nächste Schritt ist, ist Gemeinde ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Lebens und unserer Erkenntnis. Deswegen ist es so wichtig, Teil einer guten Gemeinde zu sein – und nicht erst in solch “knackigen Momenten und Phasen des Lebens” danach zu suchen.

Abschließend zitiere ich Holthuis noch einmal mit einem Zitat auf einer der letzten Seiten. Für mich ist es wie eine Zusammenfassung des Buches und wenn du denkst: “Wow! Davon will ich mehr wissen! Das will ich leben! Das will ich umsetzen!” – Dann lies das Buch. Du wirst nicht nur nicht enttäuscht werden – du wirst zutiefst inspiriert und ermutigt, davon bin ich überzeugt.

Ein Risiko einzugehen, lohnt sich. Weil wir unseren Gott kennen, der bei jedem Glaubensschritt Menschen treu ist. Und weil wir seine Vision im Herzen tragen: Menschen suchen, finden und retten. Seine Vision von der Ewigkeit in ihre Herzen schreiben. Das ist das Wesen von uns Christen, wenn die Gedanken Gottes uns leiten dürfen. Wir sind mit Jesus auf der Suche.Glaube = Risiko, S.221

Friedhelm Holthuis: Glaube = Risiko

ISBN: 9783417010190

Preis: 20,00 EUR

Verlag: SCM R. BRockhaus (www.scm-shop.de/glaube-risiko.html)


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#48 Ampel, Amsterdam, US-Wahl. Eine Welt aus den Fugen?

 

5 Gedanken der Hoffnung in Zeiten wie diesen

Amsterdam und der Hass auf Juden; US-Wahl, Schnappatmung und Weltuntergangsstimmung mancher hierzulande; das Aus der Ampelregierung und das Chaos um Neuwahlen.

…und dann noch mein ganz normales, alltägliches Leben mit seinen Turbulenzen.

An vielen Stellen verheißt Gottes Wort uns, dass Gott alles unter Kontrolle hat und unser Herz bei ihm Ruhe findet.

Um fünf konkrete Stellen geht es, die uns große Hoffnung geben in Zeiten wie diesen.

Matthäus 11,28: Jesus sagt: “Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.”

Psalm 37,5: Überlass dem Herrn die Führung deines Lebens und vertraue auf ihn, er wird es richtig machen.

Johannes 16,33: Jesus sagt:” Hier auf der Erde werdet ihr viel Schweres erleben. Aber habt Mut, denn ich habe die Welt überwunden.”

  1. Mose 14,14: Der Herr selbst wird für euch kämpfen. Bleibt ganz ruhig!

Hiob 19,25: Und doch weiß ich, dass mein Erlöser lebt und auf dieser Erde das letzte Wort haben wird.

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Hör nicht auf zu beten!

Ich mach’s kurz und knapp: Manchmal haben wir keine Lust mehr zu beten oder es fällt uns zumindest sehr, sehr schwer. Damit meine ich nicht, die beschämende Tatsache, dass Christen generell zu wenig beten, sondern ich meine die Momente und Phasen, in denn das Leben in all seinen (unschönen) Facetten über uns hereinbricht und wir irgendwie meinen, zugrunde zu gehen. Wir haben zwar jede Menge (denken wir zumindest) gebetet – aber jetzt reicht’s: Es ist zu viel – und das Gebet scheint nichts zu bringen. Also lassen wir das Beten.

Und ich sage dir: Widerstehe!

Widerstehe diesen finsteren Gedanken! Sie können niemals göttliche Gedanken sein. Sie können niemals dem Willen und Herzen Gottes entspringen, der dich liebt!

Das folgende Bild habe ich vor Jahren entdeckt und liebe es total:

Du weißt nie, wie kurz vor dem Durchbruch du bist, weil die Erfüllung deiner Gebete nicht von dir abhängt, sondern einzig und allein von der Souveränität Gottes. Du wirst niemals ermessen können, “wie lange du noch beten musst” oder “wie lange du diese Situation noch ertragen musst.”

Wo du zu Beginn noch voller Enthusiasmus für Menschen und Umstände gebetet hast, drehst du irgendwann entmutigt um. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Du denkst, dass Gott deine Gebete nicht hört. Langsam aber sicher zweifelst du an der Sinnhaftigkeit von Gebet oder aber du siehst im Vertrauen an Gott einfach schlecht aus – weil eigentlich würdest du ja gerne wollen und so – aber es geht nicht. Dein Vertrauen in Gott ist dir irgendwie abhanden gekommen.

Lass mich dir eine Sache sagen:

Du warst noch nie so weit von einem Wunder entfernt wie an dem Moment, als du das erste Mal dafür gebetet hast. Gib nicht auf und hör nicht auf zu beten, denn mit jedem Gebet näherst du dich dem Eingreifen Gottes!

Ich bin vor kurzen erst auf ein Lied gestoßen, das den Titel trägt “Don’t stop praying”. Im Prinzip ist das nichts anderes als die Vertonung einiger Bibelstellen, die uns genau dazu aufrufen und ermutigen.

Zum Beispiel Epheser 6,18:

Betet immer und in jeder Situation mit der Kraft des Heiligen Geistes. Bleibt wachsam und betet auch beständig für alle, die zu Christus gehören.Die Bibel - Epheser 6,18

Wenn es im Leben so einfach wäre, dass wir einmal (!) beten und dann wird sich die Sache schon in Wohlgefallen auflösen, würden wir wohl nicht dazu aufgefordert werden “immer und in jeder Situation in der Kraft des Heiligen Geistes” zu beten.

Aber wie geht das? In der Kraft des Heiligen Geistes? Ich gebe dir eine andere Bibelstelle an die Hand, die dich komplett entspannt sein lässt und du merken wirst, dass keine besonders krassen geistlichen Fähigkeiten benötigt werden:

Der Heilige Geist hilft uns in unserer Schwäche. Denn wir wissen ja nicht einmal, worum oder wie wir beten sollen. Doch der Heilige Geist betet für uns mit einem Seufzen, das sich nicht in Worte fassen lässt.Die Bibel - Römer 8,26

Das ist “in der Kraft des Heiligen Geistes” beten. Lass dir nicht einreden, du müsstest ganz besonders salbungsvoll reden oder in Zungen beten. Lass dich nicht verrückt machen, wenn dir jemand sagt, dass dein Gebet “nicht würdig genug” war. Hör auf, Menschen zu glauben, die keine Ahnung haben und damit Schaden im Leben anderer anrichten. Beten bedeutet, dass wir Gott unser Innerstes ausschütten. Dafür gibt’s keine Worte die “richtig oder falsch” sind – außer Worte, die geheuchelt sind. Aber ansonsten gilt doch dieses ganz beliebte Wort, das Jesus zu Paulus gesprochen hat, als dieser sich (einmal mehr) seiner Schwachheit bewusst war:

Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche.Die Bibel - 2. Korinther 12,9

Du magst dich zu schwach, zu klein, zu unbedeutend fühlen. Die Situation scheint aussichtslos, hoffnungslos und verworren. Das mag ja alles zutreffen. Aber weißt du, wer größer, stärker und besser ist? Weißt du, wer in jeder Situation ausreichend Hoffnung, Mut und Zuversicht für jeden hat? Genau. Du weißt es. Jesus.

Wenn du diesen Artikel liest, soll das lediglich ein kurzer Zwischenruf sein:

Hör nicht auf zu beten!

Du bist dem Durchbruch und der Veränderung näher als damals, als du das erste Mal dafür gebetet hast.

Ich kenne diese Situationen, in denen es schwerfällt, zu beten. Und ich kenne auch die Gedanken, die ungefähr so klingen könnten: “Was soll das schon bringen? Ich habe schon so viel gebetet – und nichts ist passiert. Wieso soll ich es noch einmal tun? Es ändert doch sowieso nichts!”

Ich weiß, was du durchmachst in deinem Gebetsleben. Ich weiß es!

Gleichzeitig ist Gebet der größte Ausdruck dafür, dass wir vor Gott kapitulieren und sagen: “Ich kann es nicht. Aber du kannst es!” In dem Moment, in dem wir aufhören zu beten, sagen wir: “Gott, du kannst es auch nicht!”

Willst du das? Glaubst du das? Ist das deine Überzeugung?

Ich glaube daran, dass Gott gut ist und dass er eingreift in mein Leben – mögen die Umstände noch so verworren sein.

Ich weigere mich, die Hoffnung aufzugeben, dass Gebete echte Durchbrüche bewirken.

Ich werde nicht müde, dafür zu kämpfen, dass wir in Gemeinden noch viel mehr beten, als wir das bist heute tun.

Und ich verabscheue den Geist der Gebetslosigkeit, der meint, dass wir nur die Ärmel hochkrempeln müssten, weil wir dann das tun, was einzig und allein Gottes Aufgabe ist.

…und wenn dich die Kraft zum Beten dann doch verlässt, bitte gute Freunde, die fest im Glauben stehen, dass sie stellvertretend für dich beten, dich zu Jesus bringen – bis du wieder selbst beten kannst.

Ja, manchmal ist es vielleicht doch too much. Aber gib nicht auf, den Namen Jesus anzurufen – denn es gibt niemand und nichts, das ihm gleich kommt. Er kann, er will und er wird dein Gebet hören!

Denn stell dir mal vor, du würdest wie der Kerl kurz vor den Diamanten umdrehen. Kurz vor der Erlösung, kurz vor dem Wunder, kurz vor der Veränderung. Da du nicht weißt, wann der Durchbruch kommt – hör nicht auf zu beten!


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#47 Reformator reloaded: Martin Luther im 21. Jahrhundert?

Wo wir im Blick auf die Reformation heute stehen

Vor 500 Jahren gab es den wohl größten Veränderungsprozess in der Kirche: die Reformation.Es sind die “vier reformatorischen soli”, die kurz und knapp beschreiben, was für die Kirche wichtig ist. sola fide – allein durch Glauben; sola gratia – allein durch Gnade; sola scriptura – allein durch die Schrift und solus Christus – allein Christus.
Wo stehen wir heute? Ist dieses vierfache Alleinstellungsmerkmal heute erkennbar? Benötigen wir eine neue Reformation?

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Halloween feiern – als Christ?

Am 31. Oktober ist Reformationstag. Da das aber kaum noch ein Mensch weiß, wird der 31. Oktober fast nur noch mit Halloween in Verbindung gebracht. Die Frage ist: Soll ich als Christ Halloween feiern?

Lass mich dir dazu einfach erstmal sagen, was an Halloween geschieht. An Halloween wird das Böse verharmlost. Mit Grusel, mit Horror, mit Angst, mit Schrecken wird gespielt. Ebenso wird mit der Angst von Menschen sehr verharmlosend umgegangen. So als ob an einem Tag im Jahr es vollkommen okay ist, Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen und ebenso auch die Existenz des Bösen, des Dämonischen, zu leugnen.

Mein Anliege mit diesem Beitrag ist nicht, das Wort “Halloween” etymologisch zu untersuchen. Ebenso wenig will ich betrachten, wann und wo Halloween seinen Ursprung genommen hat und was historisch zu diesem Fest zu sagen ist. Meine Gedanken sind sozusagen phänomenologisch und beziehen sich auf das, was an Halloween geschieht.

Und deswegen noch einmal: Mit Ängsten wird gespielt, Horror und Grusel werden verharmlost und ebenso auch die Existenz des Bösen, des Dämonischen verharmlost oder geleugnet.

Passt das für einen Christen?

Im Neuen Testament in Epheser 5,8  schreibt Paulus an die Gemeinde in Ephesus ein sehr wichtiges Wort. Da ich glaube, dass die Bibel nicht einfach nur von Menschen geschrieben wurde, sondern von Gottes Geist inspiriert wurde, ist dieser Hinweis auch heute noch genauso gültig:

Auch wenn es früher in euch finster war, seid ihr jetzt vom Licht des Herrn erfüllt; deshalb lebt nun auch als Kinder des Lichts!Die Bibel - Epheser 5,8

Genau das ists unser Auftrag: Licht sein! Jesus hat gesagt, dass wir “Salz und Licht” sein sollten (Matthäus 5,13-14). Wir sollen als Christen also Menschen sein, die dieser Welt, dieser Gesellschaft, den Menschen, meinen Nachbarn und Bekannten Gutes tun. Wir sollen Salz und Licht sein – das bedeutet eben, dass wir erleuchtend und erhellend in diese Gesellschaft wirken sollen und nicht unser Licht scheinen lassen sollen, sondern Jesus selbst. Er hat von sich gesagt:

Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, braucht nicht im Dunkeln umherzuirren, denn er wird das Licht haben, das zum Leben führt.Die Bibel - Johannes 8,12

Deswegen glaube ich, dass Halloween und Christsein nicht zusammenpassen. Ich glaube, dass das, was an Halloween geschieht und gefeiert wird, nicht zu einem Christen passt, der Licht sein soll und der Jesus in diese Welt bringen soll.

Ich kann nicht 364 Tage im Jahr sagen: “Es gibt das Böse und wir sollten nicht mit Angst, Schrecken und Grusel arbeiten und es verharmlosen.” Aber an einem Tag soll es dann doch erlaubt sein?

Ein vielleicht etwas krasser Vergleich: Stell dir vor, du bist verheiratet (ok, vielleicht bist du es ja wirklich und musst es dir gar nicht vorstellen) und sagst: “364 Tage im Jahr bin ich treu – aber an einem Tag ist es ok, wenn ich untreu bin.” Die meisten – zumindest diejenigen mit einem intakten Moralkompass – schütteln bei diesem Gedanken den Kopf.

Aber genau so verhält es sich, wenn wir meinen, es wäre in Ordnung, als Christ Halloween zu feiern. 364 Tage im Jahr leben wir als Christ – aber an einem Tag tun wir bewusst etwas, das dem christlichen Glauben total widerspricht. Ich finde das ziemlich irrsinnig und widersprüchlich.

Wir sind aufgerufen, Salz und Licht zu sein in einer Welt, die ohnehin schon dunkel genug ist. Eine Welt, in der Grusel, Horror und Angst tagtäglich unsere Medien fluten. Es leuchtet mir beim besten Willen nicht ein, weshalb Christen sich dann auch noch daran beteiligen sollten, Grusel und Schrecken zu verharmlosen und zu zelebrieren.

Nein – viel mehr sollten Christen einen guten Umgang mit dem Bösen, mit dem Schlechten, mit dem Schrecken dieser Welt lernen und andere dazu inspirieren, einen guten Weg zu finden, damit umzugehen. Für mich ist es, dass ich mich an Jesus halte und das Böse weder verharmlose noch feiere.

Deswegen meine Einladung an dich: Werde kreativ! Überlege dir, wie du an Halloween (wie gesagt: eigentlich ist das der Reformationstag) Menschen mit Jesus, dem Licht der Welt, in Verbindung bringen kannst. Denn Jesus ist stärker als alle Dunkelheit, als aller Schrecken, als aller Grusel.

Dieser Artikel ist die schriftliche Fassung eines Reels, das ich auf Instagram gepostet habe.


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Dein Durchbruch beginnt mit Loslassen

Kennst du das? Du verkämpfst dich und versteifst dich in einer Sache so dermaßen, dass du in der Sackgasse landest. Nix geht mehr – weder vor noch zurück. Du kämpfst weiter. Du tust alles, was in deiner Macht steht, um diese eine Sache in die ganz bestimmte Richtung zu lenken, von der du denkst, dass es die richtige Richtung ist – aber es bewegt sich nichts

Es könnte so schön sein

Das kann eine Beziehung sein, die mehr als nur ein paar Risse hat und du versuchst alles, um diese Beziehung (sei es die Ehe oder eine Freundschaft) zu retten, redest mit Engelszungen (meinst du zumindest) und tust, was in deiner Macht steht. Aber die Beziehung ist (noch) nicht intakt.

Oder du willst diesen einen Job bzw. diese eine Beförderung oder Arbeitsplatzwechsel (innerhalb der Firma) unbedingt haben. Versuchst, deinen Chef von deinen Qualitäten zu überzeugen, schuftest noch mehr und bist auch zu allen (ja, allen!) Kollegen mega nett. Aber du bekommst den Job (noch) nicht.

Vielleicht sind es bei dir aber auch die Finanzen, die dir große Sorgen bereiten. Du sparst, wo es nur geht. Du führst präzise und fast schon pedantisch Buch über deine Einnahmen und Ausgaben. Aber deine finanzielle Situation verbessert sich (noch) nicht.

Es kann auch sein, dass du dir etwas anderes in den Kopf gesetzt hast und du versuchst alles – wirklich alles -, um es auch in Realität und nicht nur in deinem Kopf zu sehen. Du bist sogar der Überzeugung, dass es Gottes Wille ist, dass es gut ist, dass es an und für sich alles andere als verkehrt ist. Aber du erreichst dein Ziel (noch) nicht.

Loslassen – oder es wird schmerzhaft!

Was also tun? Loslassen! Leichter gesagt als getan. Folgende Bibelstelle ist total bekannt, wird oft zitiert – und selten beherzigt:

Alle eure Sorgen werft auf Gott, denn er sorgt für euch.Die Bibel - 1. Petrus 5,7

Die Challenge ist, die Dinge loszulassen.

Machen wir es praktisch:

Du hast diese eine Sache im Kopf. Vielleicht ist es sogar etwas aus den Beispielen, die ich vorhin benannt habe. Du betest dafür. Du hältst sie Gott hin. Du sagst ihm aus tiefer Überzeugung und wirklich ernsthaft, wie es dir damit geht. Aber eines tust du nicht: Du lässt nicht los.

Kaum hast du “Amen” gesagt, drehen sich deine Gedanken wieder um diese eine Sache und du überlegst, was du tun (oder lassen) könntest, dass sie Realität wird.

Immer wieder spinnst du in Gedanken Dinge zusammen, die mit dieser Sache zu tun haben. Am Ende stellst du frustriert fest, dass das gar nichts gebracht hat.

Der Punkt ist: Du hast die Sache nicht wirklich abgeladen oder losgelassen. Denn wenn wir unsere Sorgen auf Gott werfen sollen – dann müssen wir auch loslassen. Stell dir jemanden vor, der einen Ball wirft. Und jetzt stell dir vor, er lässt nicht los. Stattdessen fliegt er zusammen mit dem Ball durch die Luft – crazy, ich weiß. Zwei Dinge geschehen und eine Sache geschieht nicht: Zum einen fliegt der Ball zwar, aber er fliegt mit Sicherheit nicht dorthin, wo er soll. Und: Die Landung wird schmerzhaft. Sehr schmerzhaft.

Ganz ähnlich verhält es sich, wenn wir nur “Pseudo-Sorgenwerfer” sind. Wir führen maximal Selbstgespräche und es wird uns ziemlich bedrücken, wenn wir merken, dass sich nichts an der Situation ändert. In manchen Fällen wird es sogar richtig schmerzhaft.

Also was tun?

Sorge dich nicht – vertraue!

In der Bibel gibt es jede Menge Bibelstellen, die etwas mit “Glauben” oder explizit mit Vertrauen zu tun haben. Der Punkt ist: beides meint das Gleiche. “Glauben” bedeutet in der Bibel niemals “Ich glaube, dass ich morgen eine 1 in Mathe schreibe”. Glauben in der Bibel bedeutet immer: Ich vertraue Jesus.

“Aber wie um alles in der Welt soll das gehen? Das fällt mir so schwer!”

Ok, lass mich dir ein paar ganz alltägliche Dinge aufzeigen. Und überleg mal, warum du hier kein Problem mit vertrauen hast.

Du vertraust darauf, dass die Stromleitungen im Haus gut abgesichert sind und du keinen “Schlag bekommst”, wenn du einen Schalter drückst.

Du vertraust darauf, dass die Kalender-App in deinem Smartphone die Termine korrekt übernommen und gespeichert hat, die aus einer Cloud kommen.

Du vertraust ebenso darauf, dass in deinem Auto alles so an Ort und Stelle ist, dass nichts explodiert.

Du vertraust auch darauf, dass der Gurt dich sichert beim Autofahren.

Du vertraust beim Bäcker darauf, dass er in das Brot kein Gift gemischt hat. Auch keines, das man nicht mehr zurückverfolgen kann.

Du vertraust im Restaurant darauf, dass der Kellner nicht in dein Essen spuckt, während er es an deinen Tisch bringt. (Ok, sorry, tut mir leid, wenn du jetzt nicht mehr ins Restaurant gehst.)

Du vertraust, dass die Brücke, über die du gehst, eine sichere Konstruktion ist.

Du vertraust darauf, dass das Flugzeug, in das du steigst, weniger als einmal abstürzt.

So viele Dinge in deinem Leben erfordern dein Vertrauen – und du schenkst es ihnen.

Meistens sogar vorbehaltlos. Und in vielen Fällen sogar in der Form, dass du dir nicht mal sicher sein kannst geschweige denn es verifizieren kannst.

Hat Gott wirklich gesagt, dass…?

Für mich ist das der Grund Nummer eins und auch der einzige Grund, weshalb uns Vertrauen so schwerfällt. Es sind die Lügen des Teufels, denen wir in unserem Denken Raum geben.

Die Schlange war listiger als alle anderen Tiere, die Gott, der HERR, gemacht hatte. “Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?”, fragte sie die Frau.Die Bibel - 1. Mose 3,1

Die große List des Teufels ist, unsere Gedanken zu infiltrieren, dass wir Gott nicht mehr vertrauen. Deswegen gefällt mir der Song “Firm Foundation” Cody Carnes so sehr.

Darin heißt es:

I’m not held by my own strength
‘Cause I’ve built my life on Jesus
He’s never let me down
He’s faithful in every season
So why would He fail now?
He won’t, He won’t
He won’t fail, He won’t failCody Carnes

Auf deutsch so viel wie “Ich werde nicht von meiner eigenen Kraft gehalten, denn ich habe mein Leben auf Jesus gebaut. Er hat mich nie im Stich gelassen. Er ist zu jeder Zeit treu. Warum also sollte er jetzt versagen? Das wird er nicht. Er wird nicht versagen.”

Gott hat sich in der Geschichte so oft als der treue, fürsorgende, helfende, liebende, zurechtbringende, aufopfernde, hingebungsvolle, tragende und gütige Gott erwiesen. Warum um alles in der Welt soll sich das ausgerechnet hier und jetzt und heute ändern? Richtig! Es gibt keinen Grund dafür!

Deswegen ist es so wichtig, dass wir wissen, wer Gott ist. Am besten erkennen wir das durch sein Wort, die Bibel. Aber wir brauchen auch das ermutigende Wort unserer Glaubensgeschwister – also ist die Gemeinschaft und eine gute Gemeinde wichtig. Und last but not least ist Beten niemals eine Einbahnstraße, sondern Kommunikation mit Gott, durch die er uns seine Treue zeigen kann.

Dass der Teufel Lügen verbreitet, wirst du nicht verhindern können. Aber dass sich die Lügen in deinem Herzen festsetzen, kannst du verhindern. Dafür gibt es keine Ausrede!

Durchbruch erleben

Du möchtest den Durchbruch erleben? Dann lass los und vertraue! Anders wird es nicht gehen.

Neulich bei einem meiner (fast) täglichen Gebetsspaziergängen. Ich habe so eine Situation vor Augen, wie ich sie dir am Anfang dieses Beitrages geschildert habe. Ich ertappe mich dabei, wie ich Gott laut anflehe: “Lass mich dir endlich vertrauen und nicht alles selbst in die Hand nehmen.” Es war ein heiliger Moment. Denn ab diesem ehrlichen Gebet hat sich so manches geändert und ein (kleiner) Durchbruch ist geschehen. Und das, obwohl ich davor auch so manches in die Hand genommen hatte und dachte, die Dinge “auf meine Weise zu regeln”. Das hat aber nicht funktioniert.

Eines aber hat mich kolossal geärgert: Ich musste konstatieren, dass ich nun 46 Jahre alt bin und geistlich gesehen noch viel, sehr, sehr viel lernen muss. Dass ich ein Lernender bleibe, ist mir klar. Das will ich auch. Ich will mich von Gott verändern lassen. Aber dieser Moment des innigen Flehens zu Gott hat mir gezeigt, dass ich auf meiner geistlichen Reise nicht an dem Punkt war, an dem ich gehofft hatte, zu sein – und das mit 46.

Aber ich musste auch lachen, denn Gott scheint Geduld mit mir zu haben. Das hat mich beruhigt und ermutigt.

Und Letzteres möchte ich mit diesem Beitrag bei dir bewirken. Lass los! Lass wirklich los!

Wenn du nicht (mehr) krampfhaft an Dingen festhältst, wirst du erleben, dass Gott sich darum kümmert. Und eines kann ich dir versprechen: Seine Wege und Lösungen sind wesentlich besser als deine und meine.

Deswegen: Wenn du einen Durchbruch benötigst, nimm die Dinge nicht selbst in die Hand. Auch wenn das reizvoll ist und manchmal der (scheinbar) einfachste Weg. Am Ende wirst du den Durchbruch nur erleben, wenn du loslässt und Gott vertraust.


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