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#56 Charismatisch! Ist das gut oder kann das weg?

 

Ich erzähl‘ dir meine Story!

Was zeichnet die charismatische Frömmigkeit eigentlich aus? Was ist das? Und wie ist das? Gut? Nicht gut? Besorgniserregend oder vielleicht ja doch urbiblisch und urchristlich? Sind alle Charismatiker ausgeflippt oder gibt’s da auch andere? Welche Stärken und welche Challenges gibt es denn da so? Fragen über Fragen. Ich versuche mich in dieser Folge mit einigen Antworten.

Du willst deine Fragen loswerden, die dann eventuell Gegenstand einer Podcast-Folge werden? Du willst Feedback loswerden oder persönlich etwas loswerden bzw. eine Frage stellen?

Aber gerne doch! Schreibe mir eine Mail an info@david-brunner.de.

Oder folge mir auf Facebook (hier klicken) und Instagram (hier klicken) und schreibe mir dort deine Fragen oder Feedback.

Ich freue mich, von dir zu lesen!

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#55 Bist du Gestalter oder nur Statist?

 im Gespräch mit Influencer Josia Reichen

Was hat der Sinn des Lebens eigentlich mit Kreativität zu tun? Und wie erkenne ich, was Gott in mich hineingelegt hat? Was heißt es, als Ebenbild Gottes erschaffen zu sein und was bedeutet „creatus creare“?
Darüber unterhalte ich mich mit Josia Reichen, einem der größten Influencer der Schweiz. Auf seinem Gebiet ist er absolut outstanding und einzigartig – und als Christ hat er jede Menge zu sagen!

Folge Josia auf Instagram:
www.instagram.com/dives_josh

Das Video seines legendären Paragliding-Fluges, bei dem er einen Schokohasen gegossen hat, findest du hier:
www.instagram.com/reel/DBwkrqAqHDY/

Empower. Mit Glaube und Leichtigkeit durch das Abenteuer Erziehung

Mit Glaube und Leichtigkeit durch das Abenteuer Erziehung. Wer will das nicht gerne? Aber ist das alles nicht doch eher ein Wunschtraum als Realität? Ich würde sagen: Nein!

Mit dem Buch „Empower. Mit Glaube und Leichtigkeit durch das Abenteuer Erziehung“ bekommst du jede Menge wertvoller, inspirierender, tiefer, ehrlicher und weiterführender Gedanken dazu.

Tobias Teichen, Pastor des ICF München, hat dieses Buch geschrieben und es kommen viele weitere Paare und Eltern zu Wort. Im Prinzip ist er Autor und Herausgeber zugleich. Das macht das Buch so wertvoll: Wer Tobias Teichen kennt, der weiß, welch starke, authentische und biblische fundierte Position er vertritt und welchen Stellenwert Familie(nleben) auch in seiner Verkündigung hat.

Es spricht hier also jemand sowohl aus eigener Erfahrung als auch mit starken biblischen Positionen, die er immer und immer wieder deutlich macht und vertieft.

Darüber hinaus kommen aber auch Experten wie zum Beispiel Stefan Petersen zum Thema TikTok und anderen digitalen Stolperfallen zu Wort.

„Empower“ überzeugt mich aus verschiedenen Gründen, die ich dir kurzerhand aufliste – und am Ende dieses Artikels siehst du ein Video, das ich auf Instagram veröffentlich hatte, da ich glaube, auf diese Weise noch besser rüberbringen zu können, was mich so fasziniert am Buch:

  • authentisch: Es kommen nicht einfach nur die Sonnenseitne zur Sprache oder Erfolgsgeschichten, sondern auch Versagen und Ängste, Zweifel und Niederlagen des Familienlebens spielen eine Rolle.
  • empathisch: Letzten Endes geht es immer um die Beziehung, die wir als Eltern zu unseren Kindern behalten wollen – und nicht um Rechthaben oder Regelndurchsetzen. Das wird auf eine so gute Weise immer und immer wieder betont und macht dadurch eines leichter: Sich dem eigenen Scheitern in der Erziehung zu stellen.
  • biblisch: Immer wieder werden Bibelstellen „eingeflochten“ – und das schreibe ich bewusst so, da sie nicht als Rechtfertigung oder frommes Sahnehäubchen einfach oben drauf kommen, sondern sie werden ganz organisch eingebaut in die Gedankengänge. Das macht es natürlich sehr, sehr wertvoll und „logisch“, weshalb Erziehung und Familienleben ein zutiefst geistliches Geschehen ist.
  • alltäglich: Kita, Schule, digitale Medien, Handy, Kirche, Jugendarbeit, Trends – alles kommt vor. Und damit ist „Empower“ eben kein abgehobener Ratgeber, sondern im alltäglichen Leben verankertes Buch.
  • weiterführend: Es gibt im Buch so viele wertvolle Linktipps, Hinweise auf andere Bücher, YouTube-Videos oder Podcasts, dass wirklich für jeden etwas dabei ist. „Garniert“ wird das alles durch ganz, ganz praktische und sofort umsetzbare Tipps.

Ich kann dieses Buch nur von Herzen empfehlen und du musst es nicht mal von vorne bis hinten am Stück durchlesen, sondern kannst dir zunächst das „rauspicken“, was du gerade brauchst – je nachdem in welchem Alter deine Kinder sind oder was dich thematisch momentan am meisten interessiert.

Lass dich nicht abschrecken von den knapp 300 Seiten, die das Buch hat. Der Schreibstil ist – wie man es bei Büchern von Tobias Teichen kennt – richtig gut zu lesen, ohne banal zu wirken. Auch die Erzählungen oder Interviews mit Eltern machen die Lektüre kurzweilig und äußerst praxisnah sowie alltagsrelevant.

Zudem kannst du durchaus auch einmal zwischen drin einsteigen oder dir einen Abschnitt/Kapitel wählen, das dich in deiner jetzigen Situation am meisten anspricht. Du musst also nicht (kannst es aber natürlich) das Buch von vorne bis hinten am Stück lesen.

„Mit Glaube und Leichtigkeit durch das Abenteuer Erziehung“. Besser hätte der Untertitel für das Buch nicht gewählt werden können, da es genau darum geht: Erziehung als etwas zu betrachten, das kein notwendiges Übel, sondern ein (richtig schönes) Abenteuer ist – und das alles nicht mit Druck, nicht mit starren Regeln, sondern mit Leichtigkeit und auf geistlicher (Glaubens-)Basis. Und genau dazu „empowered“ (ermächtigt, befähigt) das Buch.

Ich bin der Überzeugung, dass wir beim Thema „Erziehung“ in Deutschland noch jede Menge Luft nach oben haben. Wir Deutschen sind ja schließlich eher ein sachorientiertes als ein beziehungsorientiertes Volk. Uns geht’s oft um Leistung und die Lösung eines Problems, was an und für sich auch vollkommen gut ist.

In der Erziehung (der eigenen Kinder) darf dann aber auch mal mehr Beziehung im Raum stehen als „nur“ die Lösung von Problemen. Denn wer in Erziehung lediglich Problemlösungen sieht, wird schnell das eigentliche Ziel – die Beziehung zum eigenen Kind – aus den Augen verlieren.

Empower. Mit Glaube und Leichtigkeit durch das Abenteuer Erziehung

ISBN: 9783417010343

Preis: 25,00 EUR

Verlag: SCM Verlag (www.scm-shop.de/empower.html)


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Jüdisches Leid und deutsches Schweigen

Wie barbarisch, menschenverachtend und grausam kann man sein? Die Hamas hat es uns in den letzten Tagen gezeigt.

Am Donnerstag, den 20. Februar 2025, wurden vier tote Geiseln „freigelassen“. Alle rechneten damit, dass es sich um Shiri Bibas und ihre beiden Söhne Ariel und Kfir sowie um Oded Lifshitz (83) handelt.

Wie sich herausstellte, war die Frauenleiche nicht Shiri Bibas sondern eine Palästinenserin. Die Hamas verübt also weiter nicht nur physischen, sondern auch psychischen Terror.

Ebenso haben forensische Untersuchungen ergeben, dass die beiden Kinder Kfir und Ariel schon im November 2023 ermordet wurden. Kfir war 10 Monate alt und Ariel 4 Jahre. Ermordet wurden sie durch die Hände von Terroristen – im wahrsten Sinn, denn es wurden keine Waffen für die Ermordung eingesetzt aber dafür versucht, die Gräueltaten zu vertuschen.

Daniel Hagari, Sprecher des israelischen Militärs (IDF), beschreibt in diesem Video, wie die Hamas die beiden Kinder ermordet hat.

Die Übergabe der Leichname am vergangenen Donnerstag wurde wie so oft groß inszeniert und die Opfer verhöhnt, wie die Bilder des Livestreams zeigen.

Als ob das alles nicht schon grausam genug wäre, fand sich im Sarg der falschen Person Propagandamaterial der Hamas und die Schlüssel, welche für das Öffnen der Särge übergeben wurden, stellten sich als nicht passend heraus, so dass kurzzeitig sogar mit einer Sprengstofffalle gerechnet wurde.

Mit menschlichem Verstand ist das nicht mehr zu fassen. Es offenbart, wie ideologisch und dämonisch die Hamas ist. Schon die Kleinsten lernen, dass sie Juden hassen und töten sollen. Das sind keine wirren Fantasien eines pro-israelischen Bloggers, sondern dafür gibt es unzählige Belege. Wer jahrelang mit diesem Judenhass indoktriniert wird, der zeigt ihn am Ende mit seiner hässlichsten Fratze: Dem Jubel über ermordete jüdische Kinder. Besonders perfide ist, dass auf der Bühne, die du oben auf dem Bild siehst, Kinder und Teenager jubelnd zu sehen sind.

Der Judenhass ist in den Herzen der Palästinenser so tief gesät, dass es schwierig bis unmöglich ist, hier eine sinnvolle Lösung finden zu wollen – geschweige denn eine so oft beschworene „Zwei-Staaten-Lösung“. Und ja, ich schreibe bewusst „Palästinenser“ und nicht nur „Hamas-Terroristen“, da die Grenze nicht klar ist. So waren es am 7. Oktober 2023 auch zivil gekleidete Palästinenser, welche den Völkermord an den Juden begingen – dem Tag, an dem ca. 1.200 Juden starben und ca. 250 als Geiseln verschleppt wurden. Der dunkelste Tag in der Geschichte des jüdischen Volkes seit dem Holocaust.

Der Westen hätte das gerne: Auf der einen Seite die palästinensische Zivilbevölkerung und auf der anderen Seite die terroristische Hamas. Wenn das so einfach wäre, würden weder unzählige Palästina-Fahnen bei Geiselübergaben wehen noch würden sich „Zivilisten“ mit Hamas-Kämpfern ablichten lassen. Nein, so einfach ist es nicht, wie das manche im Westen gerne hätten, weil sie einfach nicht verstehen wollen, dass Palästina, Hamas und Judenhass nicht voneinander zu trennen sind.

Und Deutschland?

Wie die Jüdische Allgemeine berichtet, hat Deutschland innerhalb von zwei Jahren die Palästinenser mit 913 Millionen EUR unterstützt. Wohin das Geld fließt, ist hinlänglich bekannt: in Waffen und wenn überhaupt in Bildungsinitiativen, dann in höchst zweifelhafte, denn schon in Schulbüchern wird den palästinensischen Kindern und Teenagern der Judenhass gelehrt.

Vollkommen zurecht liest man immer häufiger, dass der palästinensische Terror von Deutschland finanziell unterstützt wird. Das muss sich erst mal setzen! Das Land, das sich wie kein anderes am jüdischen Volk schuldigt gemacht hat durch den Holocaust, unterstützt nicht einmal 80 Jahre später eine Terrororganisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, alles jüdische Leben auszulöschen.

In Berlin artet die Tage eine „Demo gegen Rechts“ zu einer Anti-Israel-Demo aus. Auf der Berlinale wird Antisemitismus offen und unzweideutig auf der Bühne geäußert und schon auf der Homepage der Berlinale Antisemitismus durch Meinungsfreiheit „gedeckt“. Zwölf Millionen Euro Steuergelder fließen in die Berlinale.

Und dann gibt es diese „niewiederistjetzt“-Phrasen deutscher Politiker, die gleichzeitig den Judenhass und anti-israelischen Terror unterstützen (dazu gleich noch mehr).

Kommen wir noch einmal zurück zur Familie Bibas. Auch wenn die übergebene Frauenleiche nicht Shiri Bibas ist, so bleibt doch wichtig festzustellen, dass Shiri Bibas nicht nur die israelische, sondern auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Um es ein wenig pathetisch zu sagen: Sie ist eine von uns. Sie ist Deutsche.

Aber – wo sind unsere Politiker? Wo sind die Menschen- und Lichterketten?

Alles Fehlanzeige. Von Seiten der Politik kommen die üblichen Mitleidsbekundungen via X und anderen Online-Diensten. Eine aufrichtige Anteilnahme sieht jedoch anders aus. Hat nicht unsere Außenministerin „feministische Außenpolitik“ betreiben wollen? Wo ist sie, wenn man sie mal braucht?

Sie selbst sagt (in diesem Video), dass sie lieber zurücktreten würde, als die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen einzustellen und dass sie für jeden einzelnen Hilfsgüter-Truck kämpfen würde. Wieso kämpft sie nicht für die Geiseln? Wieso kämpft sie nicht für ihre deutsche Mitbürgerin Shiri Bibas und deren Familie?

Es bleibt unerklärlich, wie verblendet viele Politiker im Blick auf Israel sind, wenn nicht…..nein, dazu später mehr.

Wiederum war es unsere Außenministerin, die den 7. Oktober 2023 auch für das palästinensische Volk als „schlimmsten Tag“ kennzeichnete – eine unglaubliche Täter-Opfer-Umkehr.

Ich möchte unserer Außenministerin nichts unterstellen. Im einfachsten – aber immer noch unwirklichen – Fall kann an zu solch einer Aussage nur gelangen, wenn man wirklich davon ausgeht, dass es einerseits die palästinensische Zivilbevölkerung und auf der anderen Seite die terroristische Hamas gibt. Dass dem nicht so ist, habe ich schon geschrieben. Leider ist unsere Außenministerin eine Vorreiterin in dieser absurden Annahme.

Gleichzeitig gibt es auf deutschen Straßen Demonstrationen (siehe tagesschau.de oder rnd.de), die voller Judenhass und Vernichtungsfantasien gegenüber dem Staat Israel sind.

Verurteilung und konsequentes Verfolgen durch die Politik? Fehlanzeige.

Solidarisierung mit Juden seitens der Zivilbevölkerung? Fehlanzeige.

…wobei: Ich will mich hier ein bisschen mäßigen. Es gibt durchaus Menschen, denen das Herz bricht, wenn sie das Leid des jüdischen Volkes sehen und das auch zum Ausdruck bringen. Insofern ist „Fehlanzeige“ an dieser Stelle übertrieben, aber ich wünschte mir, es wären noch viel, viel mehr.

Solidarität mit Israel kostet Mut

Solidarität mit dem jüdischen Volk zu zeigen, ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr

Es kostet Mut, denn Solidarität ist mehr als nur mal eben eine emotionale Betroffenheit zu zeigen. Als bekannt wurde, dass Kfir, Ariel und Shiri Bibas (auch ihr Tod ist inzwischen bestätigt und ihre Leiche an Israel übergeben) tot sind, brach eine Welle der Betroffenheit los. Immerhin. Nun, wenige Tage später, war es das auch wieder. Hier wünschte ich mir noch viel mehr Eintreten und lautstarkes Solidarisieren mit dem jüdischen Volk und dem Staat Israel. Aber genau das kostet Mut und Beharrlichkeit. Einmal schnell auf Instagram eine Grafik geteilt, ist nicht das Problem. Immer und immer wieder sich zu Israel und dem jüdischen Volk zu bekennen ist die große Challenge!

Ich will es sehr deutlich und drastisch sagen:

Unser Land macht sich erneut zutiefst schuldig am jüdischen Volk, dem von Gott auserwählten Volk.

Und zwar dann, wenn wir es nicht schaffen, als Land und als Gesellschaft uns an die Seite Israels und des jüdischen Volkes zu stellen. Dazu gehört auch, alles Antisemitische zu verurteilen, das in unserem Land am Erstarken ist.

Wir können noch zehn mal vor potenziellen Gefahren in unserer Politik warnen – wenn wir die real existierenden Gefahren und Grausamkeiten nicht benennen, ist das alles nur Heuchelei.

Ich beobachte schon sehr lange, dass aus den Reihen derer, die lautstark die Demokratie in Gefahr sehen und deswegen auf die Straße gehen, ebenso wenig Solidarität für Israel und das jüdische Volk gezeigt wird wie von denen (und die Schnittmenge ist groß), die mit Regenbogenfahnen für Vielfalt, Toleranz und den Schutz aller möglichen Menschen auf die Straße gehen. Wieso nicht für Israel? Wieso nicht für jüdisches Leben? Stattdessen haben wir so illustre Gruppierungen wie „Queers for Palestine“ in unserem Land, wo man sich nur fragen kann, ob sie so sehr in ihrer Blase leben, dass sie gar nicht wissen, dass das einzige Land im Nahen Osten Israel ist, in dem sie so leben können, wie sie sind, ohne befürchten zu müssen, dass ihnen etwas geschieht.

Hinzu kommt, dass vor allem bei den Grünen und der Linkspartei es immer wieder Aussetzer gibt, die jüdisches Leid relativieren – aber genau diese Parteien sind es ja, die laut nach Toleranz und Vielfalt schreien.

So hat Jan van Aken, Vorsitzender der Linkspartei, einen höchst zweifelhaften Tweet abgesetzt nachdem bekannt wurde, dass Kfir und Ariel tot sind.

Es lohnt sich, die Kommentare unter seinem Beitrag zu lesen. Wie er hier versucht, das Leid zu relativieren, ist unerträglich. Und das als jemand, der einer Partei vorsteht, die aus der SED entstand, die selbst für die Ermordung von vielen Menschen an der innerdeutschen Grenze verantwortlich war.

Viele Juden sind enttäuscht

Viele Juden (in Deutschland) sind bitter enttäuscht über das laute Schweigen der Deutschen. Schon früh nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 kommt Josef Schuster (Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland) in der „Augsburger Allgemeinen“ zu Wort:

Zwar hat die Bundesregierung den Schutz jüdischer Einrichtungen weiter verschärft und Israel die deutsche Solidarität versichert, doch Josef Schuster warnt, dass sich die Stimmung im Land zu drehen beginnt: „Sehr schnell hört man von vielen Seiten der Gesellschaft jedoch bereits das berühmte ‚Ja, aber'“. Auch die Bundesregierung habe „mit ihrer Enthaltung zur relativierenden UN-Resolution ein Zeichen des Alleinlassens gesendet“. Eine Erklärung der Vereinten Nationen, die einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen forderte und weder den Hamas-Terror klar verurteilte, noch das Recht auf Selbstverteidigung Israels betonte, hatte Deutschland nicht abgelehnt. Die Bundesrepublik, die die Sicherheit Israels zur eigenen Staatsräson erklärt hatte, enthielt sich vielmehr ihrer Stimme. Schuster: „Das verletzt und enttäuscht viele Jüdinnen und Juden schwer.

Leonid Chraga, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Dortmund, möchte ich nur mit folgenden Worten zitieren, die meiner Meinung nach aber sehr aussagekräftig sind:

Als Russland die Ukraine überfallen hat, gab es eine große Welle der Solidarität mit den Ukrainern, viele protestierten gegen Russland. Im Winter gingen dann Millionen gegen die AfD auf die Straße und demonstrierten gegen Rechtsradikalismus. Diese Demonstrationen waren alle gut und gerechtfertigt. Aber die Proteste gegen den Überfall der Hamas auf Israel fielen im Vergleich dazu fast überall lächerlich klein aus. 300 Dortmunder demonstrierten am 10. Oktober vergangenen Jahres gegen die Judenmorde in Israel. […] Wir haben alle gespürt, wie egal wir, wie egal die Juden, den meisten Menschen in diesem Land sind. Nicht einmal, wenn Frauen und Kinder massakriert werden, stellt man sich an unsere Seite. Die Sympathien in diesem Land sind klar verteilt. Die Solidarität mit den Juden und Israel nimmt seit Jahren ab und seit dem 7. Oktober haben sich die Verhältnisse aus jüdischer Sicht weiter verschlechtert.“ (Quelle: www.ruhrbarone.de)

Das Schlimme daran ist, dass sich die Lage in Deutschland seitdem nicht verbessert hat. Juden fühlen sich alleine gelassen und sind enttäuscht. Und ich verstehe sie nur zu gut und schäme mich dafür, dass dem so ist. Denn wenn ich alleine in die sozialen Netzwerke schaue, frage ich mich, wo die Solidarität mit dem jüdischen Volk ist. Natürlich haben nach der schrecklichen Gewissheit der Ermordung von Kfir, Ariel und Shiri ganz viele in ihrem Status ein Herz in Orange gepostet als Zeichen der Anteilnahme. Aber alleine jetzt, wenige Tage später, war’s das dann auch wieder. Keine weiteren Statements, keine weiteren Solidaritätsbekundungen, keine Verurteilungen der Gräueltaten der Hamas.

Damit wir uns richtig verstehen: Ich finde das wirklich tragisch! Denn versetz dich doch mal in die Lage eines jüdischen Menschen hier in Deutschland, der Angst hat, der leidet, der großen Schmerz ertragen muss – und der sogar um sein Leben fürchten muss. Er braucht es so sehr, dass wir uns nicht nur im Affekt mit ihm solidarisieren, sondern dass wir Deutschland zu einem für Juden sicheren Raum machen, indem wir das, was die Hamas (und die UN) anrichtet, verurteilen und unsere Stimme für jüdisches Leben erheben. Wo wir das nicht tun, wo wir schweigen, siegt immer das Unrecht und der Terror – und am Ende die Angst im Herzen vieler Juden in Deutschland.

Und dann gab es am 21. Februar 2025 ein Attentat in Berlin, bei dem ein 19jähriger einen Touristen niedersticht, der durch eine Notoperation gerettet werden konnte. Tatmotiv: Judenhass, wie du hier nachlesen kannst.

Das alles ist so erdrückend, erniedrigend und deprimierend, dass nach menschlichem Ermessen jede Hoffnung in weiter Ferne zu sein scheint.

Da ist zum einen diese unfassbare Gewalt gegen Juden auf der ganzen Welt. Hinzu kommt das Wissen um den Holocaust und was das jüdische Volk in seiner Geschichte schon hat durchmachen müssen. Und nicht zu vergessen, wie oben beschrieben: Viele Juden sind enttäuscht. Sie überlegen, Deutschland und Europa zu verlassen, weil sie nicht den Rückhalt, die Unterstützung und die Solidarität bekommen, die sie benötigen. Wohlgemerkt: Hier geht es nicht primär darum, dass Juden „Sympathisanten“ benötigen, nein. Es geht um vielmehr: Um Sicherheit, um ein freies Ausleben ihrer jüdischen Identität, um ein Leben ohne Angst.

Ein Leben, wie du und ich es für selbstverständlich erachten, ist für Juden in Deutschland leider schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr.

Ich habe genug Geschichten in den vergangenen Monaten gelesen, von ihnen gehört oder mir haben es Menschen ganz direkt geschrieben, dass das alles keine wilden Fantasien sind, sondern bittere Realität.

Und doch will ich eines nicht tun: die Hoffnung aufgeben!

Es gibt Hoffnung

Als Christ weiß ich: Wir kämpfen nicht gegen Menschen. Nicht Menschen sind unsere Feinde, selbst wenn ihre Gesinnung und Absicht noch so niederträchtig ist. Auch gegen die finstersten Antisemiten ankämpfen zu wollen wäre nur ein Kampf gegen Windmühlen, denn selbst wenn man den Kampf gegen einen Antisemiten gewinnen würde, kriechen dafür wieder weitere aus ihren Löchern.

Ich habe eine andere Einstellung dazu.

Die Verirrungen und Verwirrungen der Menschen, die bösesten Verblendungen und Ideologien haben einen Ursprung – und das ist nicht der Mensch selbst. Der Ursprung des Bösen reicht viel tiefer und viel weiter zurück. Der Schlüssel dazu ist ein Vers aus dem Neuen Testament aus dem Epheserbrief, in dem Gott uns deutlich macht, woher all die bösen Intrigen und Machenschaften auf der Erde kommen:

Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern gegen die bösen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt, gegen jene Mächte der Finsternis, die diese Welt beherrschen, und gegen die bösen Geister in der Himmelswelt.Epheser 6,12

Als Menschen sind wir gewohnt, das Sichtbare, Greifbare und Spürbare zu bekämpfen – eben: Menschen. Aber das wäre falsch. Und ich bitte dich: Unterlieg nicht diesem Trugschluss, dass du nun gegen Menschen kämpfen müsstest. Das musst und das sollst du nicht – auch wenn du natürlich klar und deutlich deine Meinung äußern und Menschen auch sachlich scharf kritisieren sollst.

Aber hinter diesem Wirrwarr an Antisemitismus, Heuchelei und Relativierungen steht der Teufel, der Menschen durcheinanderbringt und sie Dinge tun und sagen lässt, die Gottes Willen widersprechen. Und natürlich hat er auch ein Interesse daran, dass Gottes auserwähltes Volk Schaden erleidet.

Vielleicht müssen wir es als Christen sogar ganz neu lernen, dass wir in einem geistlichen Kampf stehen und es eben nicht um menschliches Kräftemessen geht, sondern um viel, viel mehr.

Gleichzeitig gibt es eine großartige Verheißung im Neuen Testament:

Doch der Sohn Gottes kam, um die Taten des Teufels zu vernichten.1. Johannes 3,8

Deswegen – und nur deswegen gibt es Hoffnung. Denn am Ende siegt nicht das Böse, sondern Gott selbst.

Das macht nicht alles einfacher und schon gar nicht erträglicher. Es gibt uns aber einen Horizont, unter dem wir uns bewegen, der unverrückbar ist: Das Böse wird nicht das letzte Wort haben, sondern Gott.

Aber Vorsicht. Poesiealbum-Sprüche wie „Am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“ helfen hier nicht weiter. Es ist eine klare geistliche Aussage: Jesus Christus ist der Sieger über „Hölle, Tod und Teufel“. Er ist stärker und mächtiger und deswegen ist er es, der uns und dieser Welt Hoffnung gibt. Jesus – der selbst Jude ist.

Es braucht keine Gefühlsduselei, sondern ein geistig und geistlich klares Hinsehen und Vertrauen auf den Sieg Jesu. Das alleine ist Grund zur Hoffnung.

Verbunden mit dieser Hoffnung ist aber auch die Hoffnung und die Zuversicht, dass Gott selbst seinem Volk gnädig ist, diese tiefe Wunde des 7. Oktobers 2023 mit all ihren Folgen heilt und sein Volk sich zu ihm wendet, weil nur er wirklich helfen und heilen kann. Ich verfolge seit einigen Monaten vor allem auf Instagram einige jüdische Accounts und bekomme dadurch einen tiefen Einblick in das Leid, in die Trauer, in den Schmerz, in die Wut, in die Verletzung, die Juden verspüren auf Grund dessen, was ihnen am 7. Oktober 2023 angetan wurde – aber auch auf Grund des Schweigens der (westlichen) Welt.

Ich bete so sehr dafür und hoffe so sehr, dass das jüdische Volk sich in diesem Schmerz und Leid an seinen Gott wendet, weil er sein Volk nicht hängen lassen wird, wenn es sich zu ihm wendet.

Wenn ich in diesen Tagen Psalmen aus dem Alten Testament lese, erkenne ich so viele erschreckende Parallelen: Wie Gottes Volk verfolgt wird, wie die Übeltäter zu siegen scheinen und wie der Psalmbeter nichts anderes weiß, als in seiner Not und Verzweiflung sich an Gott zu wenden.

Gleichzeitig nehme ich aber auch wahr, dass in der jüdischen Community (zumindest in Deutschland) in Teilen regelrecht eine Lähmung vorherrscht – hervorgerufen durch Terror, durch Leid und durch das Schweigen und die nicht gezeigte Solidarität vieler Deutscher. Da fällt das Beten schwer – und das verstehe ich gut. Deswegen sehe ich es als Pflicht aber auch als Vorrecht für uns Christen, dass wir für das jüdische Volk beten.

Deswegen meine Bitte: Lass uns im Gebet einstehen für Yarden Bibas (Ehemann von Shiri Bibas) und für das jüdische Volk.

Gleichzeitig bitte ich dich: Schweige nicht! Sei nicht Teil der schweigenden Masse, die Schuld auf sich lädt. Steh ein für das jüdische Volk! Benenne Unrecht beim Namen! Sage dem Antisemitismus den Kampf an im Vertrauen darauf, dass Gott dich leiten wird.

Die Zeit des Schweigens ist vorbei. Lasst uns aufstehen für das jüdische Volk in Israel, in Deutschland und auf der ganzen Welt.


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#54 Was tun, wenn alle durchdrehen?

Wir leben in hysterischen Zeiten

Geht’s eigentlich nur mir so, dass ich die Atmosphäre in unserem Land gerade als ziemlich hysterisch und vergiftet wahrnehme? Falls es dir ähnlich geht: Herzlich willkommen! Aber auch, wenn du anders tickst, kann diese Folge etwas für dich sein.
„Was tun, wenn alle durchdrehen?“ Gute Frage – ich gebe dir ein paar Gedanken mit, die ich selber von Gott empfangen habe und mega hilfreich finde in Tagen wie diesen. Denn als Christen sollen wir Salz & Licht sein – und nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen.

Phil Wickham: Psalm 23
www.youtube.com/watch?v=q25xEFyTHFY

Forrest Frank: Good Day
www.youtube.com/watch?v=UcHxKMKBE

Matthew West: Don’t stop praying
www.youtube.com/watch?v=bpbZqMJ-B44

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Zweiundzwanzig Faszinationen

Nach der Lektüre dieses Buches geht es dir besser. Versprochen! „Ein christliches Antidepressivum“ ist nicht einfach nur der Untertitel von „Zweiundzwanzig Faszinationen“, sondern schlicht und einfach Programm. Ich empfehle dir, beim Lesen immer wieder vor Augen zu halten, wer hier eigentlich schreibt.

Mit Alexander Garth ist das nämlich einer der profiliertesten und einflussreichsten – und ganz subjektiv gesprochen: auch einer der sympathischsten Pfarrer der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ich habe schon einige Videos von ihm gesehen und ihn live erlebt. Er hat so eine fröhliche, positive, den Menschen zugewandte und das Gute suchende Art, dass es unglaublich ansteckend ist.

Genau wie sein Buch „Zweiundzwanzig Faszinationen“. In 22 Kapiteln beschreibt Garth, was ihn am Glauben an Jesus Christus fasziniert. Er blickt dabei in die Bibel, in die Geschichte, in die Welt, über den Tellerrand unter einem weiten, weiten Horizont.

Er erzählt Geschichten von Menschen aus seiner Biografie und aus seiner Gemeinde genauso wie von „großen Helden“ der Weltgeschichte aber auch den Unscheinbaren und Nicht-Bekannten. Ein bunter Strauß an Menschen, die da zusammenkommen. Und das macht das Buch so wunderschön und abwechslungsreich. Eigentlich wollte ich es ein paar Mal aus der Hand lesen, weil ich andres zu tun hatte – aber ich konnte nicht. Ich musste einfach weiterlesen. Verrückt – aber wahr.

Wobei: So verrückt ist das gar nicht. In Zeiten wie diesen scheinen gute Nachrichten und erbauliche Neuigkeiten sehr rar gesät. Da ist „Zweiundzwanzig Faszinationen“ nichts anderes als Balsam auf der Seele des Lesers. Denn ja: Auch und gerade um die Kirche steht es nicht gut – und hier meine ich im Besonderen die Evangelische Kirche in Deutschland. Austritte über Austritte, Skandale auch in der Evangelischen Kirche, deren Gottesdienste werden nur von 2-3 Prozent der nominellen Mitglieder besucht und von den Kanzeln hört man alles Mögliche – und Unmögliche. Ja – es sind keine einfachen Zeiten.

Und da kommt Garth ins Spiel: der Positive unter den Pessimisten, der Optimistische unter den Schwarzmalern, der Freude Verbreitende unter den Miesepetrigen. Ungewollt (das unterstelle ich meinem so geschätzten Kollegen einfach mal) beschreibt er sich im Buch nämlich selbst:

Leidenschaft ist ansteckend, Begeisterung hochinfektiös. […] Leidenschaftliche Leute bewirken etwas im Leben anderer. Sie motivieren Menschen zu Dingen, die diese nie für möglich gehalten hätten.Zweiundzwanzig Faszinationen, S.154

Und schon wundere ich mich aber mal so von gar nicht mehr, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte: Alexander Garth hat mich angesteckt. Er selbst ist hochinfektiös. Ich liebe seine Art so sehr: Er schafft es einfach immer das Gute zu sehen – aber das ist bei ihm keinerlei Banalität oder schon gar keine billigen Durchhalteparolen. Im Gegenteil: Garths Hoffnung ist fest gegründet in seinem Glauben an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus.

Jesus passt in keine Schublade. Er ist absolut einmalig. Er ist nicht einer unter anderen. Er ist auch nicht ein besonders Großer unter anderen großartigen Männern und Frauen Gottes. Er kommt von Gott. Er ist göttlicher Natur. Er ist der Sohn Gottes, die absolute Nummer eins!Zweiundzwanzig Faszinationen, S.51

Und genau das merkt man in jedem einzelnen Kapitel, dass das auch auf Alexander Garth zutrifft. Jesus ist seine Nummer eins. Ob Garth über das Universum, die Feinabstimmung und die Entstehung der Schöpfung schreib oder sein ganz persönliches Erleben des Mauerfalls sowie seine autobiografische Erzählung über seine Zeit in der DDR: Jesus ist und bleibt seine Hoffnung.

Und so bekommt „Zweiundzwanzig Faszinationen“ nicht einfach nur einen Hoffnung verbreitenden Charakter, weil mit Garth jemand schreibt, der durch und durch ein Hoffnungsmensch ist, sondern weil Jesus Christus selbst der größte Garant von Hoffnung ist – und Garth weist immer und immer wieder auf ihn hin.

Und keine Sorge: Zum Schmunzeln und Lachen gibt es jede Menge – alleine wenn ich an die vier „Lektionen“ denke, die Garth aus einem Indien-Besuch zieht – ok: Zum Lachen ist es eigentlich nicht, aber doch muss man hier und da Schmunzeln und ist einfach bewegt davon, wie Garth aus vielem das Gute herausziehen kann (und zwar zu Recht), wo andere resignierend den Kopf in den Sand stecken würden.

Alexander Garth: Zweiundzwanzig Faszinationen. Ein christliches Antidepressivum

ISBN: 978-3-374-07755-7

Preis: 18,00 EUR

Verlag: Evangelische Verlagsanstalt (www.eva-leipzig.de/product_info.php?info=p5709_Zweiundzwanzig-Faszinationen.html)

Homepage von Alexander Garth: www.www.alexandergarth.de


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Diese Partei darfst du auf keinen Fall wählen

So oder so ähnlich äußern sich Kirchenvertreter, Theologen und Pfarrer – und benennen dann eine Partei. Warum ich das nicht mache und was mein viel größeres Anliegen dahinter ist, will ich dir mit diesem Artikel verdeutlichen. Ich habe vor einigen Tagen auf Facebook und Instagram ein Statement veröffentlicht, welches ich um ein paar Gedanken erweitert habe und du im Folgenden nun lesen wirst.

Am 23. Februar ist Bundestagswahl und die Frage ist: Welche Partei darf ich als Christ denn wählen? Welche Partei darf ich nicht wählen? Und bin ich noch ein guter Christ, wenn ich Partei XY wähle? (OK, das war jetzt eher mit einem Augenzwinkern gemeint).

Vor einigen Tagen gab es heftige Auseinandersetzungen im Bundestag auf Grund der Migrationspolitik und des so genannten Zustrombegrenzungsgesetzes. Im Anschluss darin sind die sozialen Medien explodiert und es ist schon längst, aber durch diese Debatte nochmals verstärkt zu spüren, dass durch unser Land eine tiefe Wunde geht. Und zwar eine Wunde, welche verursacht wird durch gegenseitiges Canceln, Verurteilen und Beleidigen.

Ich sehe immer nur einen Ausschnitt

Gefühlt jeder zweite (mindestens) in den sozialen Medien weiß ganz genau, was richtig und falsch ist. Ich weiß es nicht immer, weil ich nicht die großen Zusammenhänge sehe. Ich bilde mir meine Meinung – natürlich. Es gibt auch für mich Parteien, die ich niemals wählen würde – aber ich muss das nicht öffentlich raushauen! Warum auch? Es würde nur diejenigen befriedigen, die sagen: „Als Christ, der Einfluss hat, musst du dich von Partei XY distanzieren. Wenn du das nicht tust, heißt du gut, was diese Partei macht oder verurteilst es nicht!“

Welch schräge Logik! Ich käme ja nicht mehr raus aus dem Hamsterrad der Abgrenzungen. In unserem Land und auf dieser Welt geschehen so viele furchtbare Dinge, von denen ich mich nicht öffentlich abgrenze, die ich im Herzen aber verurteile.

Meine Landeskirche stellt sich gegen eine bestimmte Partei und seit neustem sogar gegen den Vorschlag des Zustrombegrenzungsgesetzes. Ich finde das höchst problematisch, weil sich die Landeskirche dadurch gegen mindestens drei Parteien äußert: Die AfD, welche generell abgelehnt wird, sowie die CDU und FDP, welche diesen Gesetzesvorschlag auf den Weg gebracht haben. Gleichzeitig höre ich seitens der EKD reine Unterstützung im Blick auf die Liberalisierung der geltenden Abtreibungsregelung. Ist das nicht irgendwie auch Heuchelei oder zumindest „mit zweierlei Maß messen“?

Irgendwann habe ich mal gelernt und es ist auch meine Überzeugung, dass Kanzeln kein Ort der politischen Debatte sein sollen – schließlich sind wir ja nicht in der Bütt, sondern verkündigen Gottes Wort. Und daran halte ich mich. Das bedeutet natürlich, dass ich mich auch politisch äußere – aber weder gegen noch für eine Partei. Wenn ich mich parteipolitisch äußern möchte, kann ich in die Politik gehen – und das machen ja auch viele Christen, was ich übrigens total gut finde.

Aber als Pfarrer ist meine Aufgabe nicht, bestimmte Parteien in aller Öffentlichkeit zu hofieren oder abzulehnen.

Deswegen werde ich dir in diesem Artikel auch keine Empfehlung geben nach dem Motto „Wähle unbedingt diese oder jene Partei!“ Oder: „Wähle diese oder jene Partei auf keinen Fall.“ Wenn du bis hierher gelesen hast, ist dein Verstand soweit intakt und in Ordnung, dass du dir selbst dein Urteil bilden kannst, wen du wählst und wen nicht. Du benötigst keine Bevormundung. Gleichwohl werde ich später im Artikel schreiben, welche Werte und Themen mir wichtig sind.

Viel mehr möchte ich dich mit diesem Beitrag aber auch aufmerksam machen auf die geistliche Dimension der Politik und vor allem einer Bundestagswahl. Denn als Christen haben wir nicht nur – wie jeder andere Bürger auch – das Recht und die Pflicht, wählen zu gehen. Vielmehr können wir als Christen für Politiker und die Wahl beten und hoffen, dass Gott eingreift und sein guter Wille sich durchsetzt. Und genau das ist mir ein besonders großes Herzensanliegen, so dass wir Christsein und Politik nicht trennen, sondern erkennen, dass wir als Christen eine besondere Verantwortung im Blick auf die Politik haben, die sich aber nicht in politischen Äußerungen erschöpft, sondern im Gebet.

Nicht verurteilen, sondern beten!

Was mich enttäuscht bei allen hitzigen Diskussionen und Social Media-Beiträgen: Viele Christen machen aber genau dieses Spiel mit: Andere verurteilen, abgrenzen, beleidigen.

Dabei sollten wir doch vor allem eines: Für unsere Politiker beten! Dazu lese ich leider wenig Aufrufe. Stattdessen: Parolen, die man schon x mal gelesen hat. Aufrufe, diese oder jene Partei auf keinen Fall zu wählen sowie Aufrufe, diese oder jene Partei auf jeden Fall zu wählen.

Ich lese von Partei XY, dass sie antisemitisch sei, höre aber eine Parlamentsrede, in der sich der Abgeordnete so klar gegen Antisemitismus äußert, wie ich es gerne von anderen Parteien gehört hätte.

Ich lese, dass Partei XY auf jeden Fall den kommenden Kanzler stellen müsse, höre dann aber Reden von Abgeordneten dieser Partei, die mich zweifeln lassen, ob hier genug Anstand und Respekt vor Andersdenkenden geschweige denn Toleranz gelebt wird.

Es ist zum Verzweifeln – wenn wir auf Menschen schauen.

Meine Hoffnung liegt nicht in der Politik.
Meine Hoffnung liegt auf keinem einzigen Politiker.
Meine Hoffnung liegt in Jesus und ich glaube, dass nur er allein die Macht und den Willen hat, dieses Land zu heilen und zu versöhnen.

Politiker haben nicht die Macht dazu – und manche auch nicht den Willen.

Deswegen, liebe Christen: Ruft doch einfach zu mehr Gebet auf, zu mehr Vertrauen in den, der wirklich „im Regimente sitzt“: Jesus Christus.
Und vor allem: Betet! Betet für unser Land, für die Politiker und konkret die Bundestagsabgeordneten eures Wahlkreises.

Und dann engagiert euch, demonstriert (friedlich!), äußert euch und geht vor allem wählen. Aber vergesst nicht, dass nur einer unsere Hoffnung ist: der Gott der Bibel. Niemand und nichts sonst.

Ist das nicht zu naiv?

Nein, ist es nicht! Ich glaube wirklich und bin felsenfest davon überzeugt, dass Gebet weit mehr bringt als sich parteipolitisch zu äußern.

Vor ca. einem Jahr habe ich in meinem Podcast „Einfach glauben“ eine Folge mit dem Thema „Welche Partei darf ich als Christ wählen?“ veröffentlicht. Hier bekommst du sicherlich auch noch die ein oder andere Anregung.

Zurück zum Thema: Ich weiß, dass es viele reizt, vor bestimmten Parteien zu warnen bzw. eine bestimmte Partei zu featuren. Ich mache das nicht, weil ich wirklich (!) glaube, dass Gebet viel mehr bringt als ein ständiges Warnen vor bestimmten Parteien. Überlege nur mal, was geschehen würde, wenn Christen anstelle von warnenden Worten an die Menschheit zu richten, stattdessen zu Gott beten würden.

Ich weiß schon, was der Gedanke dahinter ist und ich gehe später auch nochmal ein bisschen auf Argumente und das Demokratieverständnis ein. Aber solange eine Partei in Gänze nicht verboten wurde, ist sie eine demokratisch gewählte Partei. Auch wenn ich sie niemals wählen würde, darf das doch nicht der Gradmesser sein.

Ich halte es auf jeden Fall für ein Zeichen der Schwäche und latenter Verantwortungslosigkeit, wenn sich Aussagen von „Kirchenvertretern“ im politischen Sprachgebrauch darin erschöpfen, der ohnehin schon auf allen Kanälen die Menschen erreicht, aber gleichzeitig die große göttliche Gnade und Güte nicht betont wird – geschweige denn zum Gebet aufgerufen wird.

Natürlich gibt es Themen, die ich überhaupt nicht dulde bzw. wenn ich weiß, dass eine Partei hier anders tickt als ich, ich sie auch nicht wählen werde. Das sind beispielsweise Themen wie Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit, der Schutz (bzw. Auflösen des Schutzes) ungeborenen Lebens oder ein vertuschender Umgang mit Pädophilie. Ganz schön starker Tobak. Aber das sind Themen, bei denen ich ganz klare Wertvorstellungen habe und mit Sicherheit keine Partei wählen werde, bei der ich nicht klar sagen kann, dass sie meinen Wertvorstellungen entspricht.

Zudem bin ich der Ansicht, dass ein beständiges Warnen vor einer bestimmten Partei diese nur stärkt, da sie sich in einer Opferrolle wähnt und diese auch nicht scheut immer und immer wieder zu betonen, was letzten Endes deren Anhänger dankend annehmen und manch Unentschlossene zu dieser Partei tendieren werden.

Zu guter letzt: Ist es demokratisch, vor demokratisch wählbaren Parteien zu warnen? Wäre es nicht sinnvoller, dem Souverän (= das Volk bzw. die wahlberechtigten Personen) die Entscheidung zu überlassen, wen es wählen möchte und wen nicht? Und wem hilft es, Millionen von Wählerinnen und Wählern zu verunglimpfen und alle in einen Sack zu stecken? Die sonst so vehement geforderte Differenzierung fehlt mir hier.

Nochmal: Menschenverachtende Ideologien müssen beim Namen genannt werden und ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen, die offen sind für Argumente und nicht ideologisch unterwegs sind, durch eine sachliche Debatte zu überzeugen sind. Das ist der Grund, warum wir Menschen einen Verstand haben. Diejenigen, die ideologisch festgefahren sind, überzeugen auch die besten Argumente – leider – nicht, aber schon gar nicht überzeugt sie, wenn man vor „ihrer“ Partei warnt. Das triggert sie nur noch mehr und lässt sie nur noch mehr sich tief in ihrer Ideologie vergraben – bei Corona haben wir das doch alles schon erlebt.

Und wer ist jetzt wählbar?

Deswegen wünsche ich mir, dass Christen viel mehr bekannt dafür sind, wofür sie sind und nicht (nur) wogegen sie sind und auch nicht, vor welcher Partei sie warnen. Um es einmal bei den gerade schon erwähnten Themen konkret zu machen, würde das für mich folgendermaßen aussehen.

Für mich ist wichtig, dass eine Partei…

  • sich glasklar von Antisemitismus abgrenzt und alle nur denkbaren Mittel und Wege des Gesetzes nutzt, um Antisemitismus zu bestrafen und bisher geduldete antisemitische Aussagen unter Strafe stelt.
  • Menschen mit Migrationshintergund willkommen heißt und keinen Generalverdacht gegenüber Ausländern rüberbringt und gleichzeitig sich dafür einsetzt, dass Kriminelle unabhängig ihrer Herkunft nach allen Möglichkeiten des Rechtsstaates verurteilt werden und entsprechende Konsequenzen folgen.
  • sich für den Schutz ungeborenen Lebens einsetzt und die momentan geltende Kompromisslösung im Blick auf so genannten „Schwangerschaftsabbruch“ nicht noch weiter aufweicht und das Töten ungeborenen Lebens vereinfacht oder entkriminalisiert.
  • mit Pädophilie in ihren eigenen Reihen einen schonungslos klaren Umgang hat und alles aufdeckt, was dazu gehört und keinerlei Dinge unter der Oberfläche schwelen lässt und ebenso auch den Schutz von Kindern kompromisslos sich auf die Fahne schreibt – über ihr Parteileben hinaus.
  • die Familie als Wert an sich sieht und nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten Familienleben bewertet mit bspw. möglichst schnellem Wiedereinstieg in den Beruf, sondern es möglich macht, dass Kinder möglichst lange zuhause bleiben können und nicht schnellstmöglich in die Kindertagesstätte „müssen“.
  • mit der Frage nach „Gender“ bzw. der Gendertheorie, die mancherorts zu einer Ideologie wird, auf vernünftige Weise umgeht, was für mich bedeutet, dass Biologie eine große Rolle spielt, wenn es um die Frage nach der Anzahl der Geschlechter geht und ich als Christ mich daran halte, was die Bibel uns darüber lehrt und nicht, was manche gerne daraus machen würden.

Ein Gedanke zum Schluss: Wer unsere heutige Situation mit dem Nationalsozialismus oder dessen Anfängen vergleicht, betreibt Geschichtsrevisionismus und Populismus aber handelt ganz sicher nicht verantwortungsvoll.

Unter den Nationalsozialisten sind sechs Millionen Juden ermordet worden. Ich halte es für eine Verharmlosung des Holocausts, wenn man unsere politische Diskussion in diese Nähe rückt. Ja, wir müssen mit Vehemenz dagegen stellen und uns äußern, wenn Minderheiten bedroht werden, wenn lebens- und menschenfeindliche Ideologien ihren Platz in der Politik finden wie bspw. Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit und die Aushöhlung des Schutz ungeborenen Lebens.

Der Holocaust jedoch war ein bestialisch geplantes Verbrechen am jüdischen Volk. Und wer den Holocaust missbraucht, um heutige politische Verhältnisse damit vergleichen zu wollen, macht sich schuldig am jüdischen Volk.

Mein Aufruf zum Schluss

Lasst uns beten und in der Sache streiten!

Lasst uns glasklar „Inhalte“ (manchmal kann man sie nicht mal als solche benennen, weil sie so menschenverachtend sind) verurteilen und beim Namen nennen – aber nicht Menschen, denn das bringt schlicht und einfach nichts und gießt nur noch mehr Öl ins Feuer.

Lasst uns eintreten für christliche Werte und für das, was biblisch ist.

Lasst uns eintreten für gottgewollte Ideen und Politik.

Lasst uns die Sache verneinen und deutlich beim Namen nennen, was nicht im Sinne Jesu ist.

Lasst uns vertrauen, dass Gott „im Regimente“ sitzt und nicht Menschen.

Im Neuen Testament gibt es eine interessante Stelle zu dem Thema:

Vor allem anderen fordere ich euch auf, für alle Menschen zu beten. Bittet bei Gott für sie und dankt ihm. So sollt ihr für die Herrschenden und andere Menschen in führender Stellung beten, damit wir in Ruhe und Frieden so leben können, wie es Gott gefällt und anständig ist. Das ist gut und macht Gott, unserem Erlöser, Freude. Er möchte, dass jeder gerettet wird und die Wahrheit erkennt. Denn es gibt nur einen Gott und nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen: Das ist Christus Jesus, der Mensch geworden ist. Er gab sein Leben, um alle Menschen freizukaufen. Das ist die Botschaft, die Gott der Welt gab, als die Zeit dafür gekommen war.Die Bibel, 1. Timotheus 2,1-6

„Don’t stop praying“ heißt ein Lied, das ich in letzter Zeit sehr oft höre. Und ich nehme mir das zu Herzen im Blick auf die Bundestagswahl: Ich höre nicht auf zu beten für Politiker und die Wahl sowie für unser Land. Gebet hat eine so große Macht und Kraft, dass es fahrlässig wäre, nicht zu beten. Gleichzeitig ist es für mich der Ort, an dem ich mir bewusst werde und vergewissere, dass Gott wirklich im Thron sitzt und das nicht nur so ein frommes Gerede ist. Kein Politiker dieser Welt hat mehr Macht als Jesus. Keiner! Auch nicht einer!

Das Problem nur ist, dass die Politiker oftmals viel lauter schreien als Jesus. Zudem sehen wir sie – was bei Jesus auch nicht der Fall ist. Logisch, dass uns dann manchmal aus den Händen gleitet, für das politische Geschehen zu beten.

Aber es ist nicht wahr, dass Gott irgendetwas aus der Hand gleiten könnte. Im Gegenteil:

Der HERR hat den Himmel zu seinem Thron gemacht, von dort herrscht er über alles. Lobt den HERRN, ihr seine Engel, ihr mächtigen Wesen, die ihr seine Befehle ausführt und auf seine Worte hört. Lobt den HERRN, ihr Engelscharen, die ihr ihm dient und seinen Willen tut! Lobt den HERRN, ihr Geschöpfe, an jedem Ort seines Reiches. Lobe den HERRN, meine Seele! Die Bibel, Psalm 103,19-22

Noch mehr inspirierenden Content bekommst du in meinem Podcast „Einfach glauben“. In einer immer komplexer werdenden Welt, helfe ich dir genau dabei: einfach glauben!

In diesem Podcast bekommst du Anregungen und Inspiration wie „einfach glauben“ mitten im 21. Jahrhundert, mitten im Alltag, mitten in deinem Leben geht.

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80 Jahre nach Auschwitz nimmt der Judenhass in Deutschland zu

27. Januar 1945. Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau wird durch Truppen der „Roten Armee“ befreit. Es zeigt sich ein Bild des Grauens. Eine Unmenschlichkeit wird sichtbar, die man niemals für möglich gehalten hätte. Was sich im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ereignet hat, kann man mit Worten nicht beschreiben geschweige denn mit dem Verstand erfassen: In den Jahren zuvor sind Schätzungen zufolge eine Millionen Juden in diesem Lager ermordet worden.

Eine Millionen.

1.000.000 Menschen, die das Leben noch vor sich hatten. Eine Millionen Biografien, einzigartige Individuen, von Gott geliebte Persönlichkeiten.

Sie durften nie wieder das Tageslicht erblicken und starben einen grausamen, brutalen und menschenverachtenden Tod auf Grund der dämonischen Ideologie des Nationalsozialismus.

Insgesamt ermordeten die Nazis sechs Millionen Juden.

Das zu schreiben, tut weh. Niemals darf vergessen werden, was am Ende der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in (und um) Deutschland geschehen ist.

Heute, am 27. Januar 2025, jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal.

Wie sieht es in Deutschland aus im Blick auf jüdisches Leben und Antisemitismus?

Gerne wird das Schlagwort „niewieder“ oder „neveragain“ verwendet, um zum Ausdruck zu bringen, dass so etwas nie wieder geschehen darf; am besten noch gepostet in den sozialen Medien mit dem Hashtag #niewieder.

Heute, am 27. Januar 2025, bin ich desillusioniert, wütend und frustriert. Antisemitische Straftaten sind in Deutschland auf einem Höchststand und man kann auf keinen Fall davon reden, dass Antisemitismus in Deutschland auf dem Rückzug wäre. Im Gegenteil:

Am 7. Oktober 2023 fand das brutale Massaker der Hamas in Israel statt. Diese islamistische Terrororganisation ermordetet an einem Tag so viele Juden wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Über 1.000 Menschenleben wurden ausgelöscht. Eine nicht nur antiisraelische sondern auch antisemitische Tat.

Was waren in Deutschland die Folgen dieser Tat?

  • Sympathisanten der Hamas feierten auf offener Straße diese barbarische Terrorattacke
  • im linken Milieu (vor allem an Hochschulen und in Kulturbetrieben) zeigte sich der Antisemitismus seitdem immer wieder von seiner hässlichsten Seite
  • antisemitische Straftaten aller Art sind auf einen Höchststand gestiegen, sogar in den erste Monaten nach dem 7. Oktober 2023
  • Juden in Deutschland haben Angst, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen
  • jüdische Familien oder Familien, die in Israel Vorfahren haben oder selbst israelisch sind, verschleiern ihre Herkunft und Identität, weil sie Angst haben

Natürlich gibt es auch Juden, die in Deutschland leben, auf die das alles nicht zutrifft. Ich habe von diesen Geschichten gehört und es freut mich sehr, wenn Juden in Deutschland das so erleben und empfinden. Es geht mir jedoch um das große Ganze, das „big picture“. Und hier ist festzuhalten, dass antisemitische Straftaten in Deutschland zugenommen haben, dass Juden sich in Deutschland nicht sicher fühlen und dass gerade an deutschen Hochschulen ein Antisemitismus vorherrscht, von dem manche dachten, dass es ihn nicht mehr gibt.

Auch auf deutschen Straßen findet sich Antisemitismus – vorwiegend aus dem islamistischen Bereich, aus dem lautstark sogar ein Kalifat gefordert und „From the river to the sea“ skandiert wird, was nichts anderes bedeutet, als dass das Existenzrecht Israels geleugnet wird.

Und nicht nur das: Auch innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland gibt es nach wie vor Antisemitismus, worauf ich in diesem Beitrag am Ende des Jahres 2024 hingewiesen hatte: 2024: Antisemitismus in Deutschland. Ebenso habe ich in diesem Artikel darauf hingewiesen, dass eine theologisch und ethisch liberale Kirche die Nähe zu einer woken Kultur hat, die in sich antisemitische Tendenzen hat. Wenn schon nicht aus theologischen Gründen, dann wenigstens aus Respekt vor dem jüdischen Volk sollte sich die Evangelische Kirche in Deutschland gründlich überlegen, welchen Ideen und Ideologien sie Tür und Tor öffnet.

Ein Schlag ins Gesicht von sechs Millionen Opfern

Mich macht das dieses Gesamtbild betroffen. Tief betroffen. Denn es zeigt, dass die Aufarbeitung von Nazi-Deutschland in manchen Teilen unserer Gesellschaft nicht stattfand oder keinen Erfolg hatte. Für mich ist es ein Schlag ins Gesicht von sechs Millionen Opfern, deren Tod an sich schon so dermaßen sinnlos und grausam war, dass der Zustand unserer Gesellschaft im Blick auf das jüdische Volk und Antisemitismus durch nichts zu entschuldigen ist.

Wenn wir ehrlich sind, haben wir als Gesellschaft versagt. Wie kann es sein, dass 80 Jahre nach der Befreiung des vielleicht schlimmsten Konzentrationslagers wir diese Tendenzen in unserer Gesellschaft haben? Wie kann es sein, dass antisemitische Straftaten ansteigen? Wie kann es sein, dass Täter nicht verurteilt werden? Wie kann es sein, dass wir uns durch eine vollkommen aus dem Ruder gelaufenen Migrationspolitik den islamistischen Antisemitismus noch mehr ins Land holten, wo wir schon den rechtsextremen und linken Antisemitismus nicht bewältigt bekommen?

Deutschland hat versagt. Im Dritten Reich genauso wie heute.

Natürlich gibt es viele großartige Projekte und Initiativen, welche auf jüdisches Leben und jüdisches Leiden aufmerksam machen. Zu meiner Schulzeit gab es eine AG, dies ich mit dem jüdischen Leben in unserer Heimatregion befasste. Aus welchen Gründen auch immer, habe ich damals als Jugendlicher nicht erkannt, wie wichtig das ist – und war nicht in dieser AG. Heute wäre das für mich keine Frage mehr.

Einen Unterschied machen

Es beginnt alles im Kleinen – der Hass genauso wie die Liebe. Der Antisemitismus genauso wie der Mut, gegen diesen aufzustehen. Und dazu ermutige ich dich mit diesem Beitrag ausdrücklich.

Schweige nicht, wenn du antisemitische Äußerungen hörst!

Das kann am Küchentisch und in der Kantine sein.

Im Wartezimmer und im Lehrerzimmer.

Auf dem Fußballplatz und beim Einkaufen.

Auf der Geburtstagsfeier oder im Geschäftsmeeting.

Per Email, in den sozialen Netzwerken oder im WhatsApp-Status eines Freundes.

Auf offener Straße oder bei öffentlichen Veranstaltungen.

Es gibt aber auch den impliziten Antisemitismus, der gar nicht einmal dadurch auffällt, was gesagt wird – sondern was nicht gesagt wird. Giuseppe Gracia beschreibt dieses Phänomen in seinem Buch „Wenn Israel fällt, fällt auch der Western“ (hier geht’s zur Buchvorstellung) folgendermaßen:

Es ist wichtig, immer wieder klarzustellen: Kritik an der Regierung Israels ist nicht antisemitisch oder antiisraelisch, immerhin gehören viele Juden selber zu leidenschaftlichen Kritikern ihrer Regierung. Andererseits muss klar sein, wo Antisemitismus beginnt. Es muss klar sein, in welcher Weise Politiker, Medienschaffende oder Kulturpromis, wenn sie etwa nach Waffenstillstand in Gaza rufen, eine israelfeindliche Stimmung fördern. Antiisraelismus und Judenhass werden in diesem Kontext weniger dadurch geschürt, dass man etwas Falsches sagt, als vielmehr dadurch, dass wichtige Aspekte ausgeblendet werden.Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen, S.57

Überall kann dir Antisemitismus begegnen und es ist deine und meine Aufgabe, ja sogar Pflicht, dagegen etwas zu tun. Manchmal reicht nur schon ein Widerspruch, ein „Nein“. Oder ein Nachfragen: „Wie meinst du diese Aussage?“ Manchmal muss es auch ein „ernstes Wörtchen“ sein.

Dem Stammvater des jüdischen Volkes, Abraham, wird von Gott Folgendes verheißen:

Von dir wird ein großes Volk abstammen. Ich will dich segnen und du sollst in der ganzen Welt bekannt sein. Ich will dich zum Segen für andere machen. Wer dich segnet, den werde ich auch segnen. Wer dich verflucht, den werde ich auch verfluchen. Alle Völker der Erde werden durch dich gesegnet werden.Die Bibel, 1. Mose 12,2-3

Gott schaut auf sein Volk, die Juden, immer noch und nach wie vor mit Liebe. Und er segnet, wer sich zum jüdischen Volk stellt, aber widersetzt sich dem, der sich gegen sein jüdisches Volk wendet und glaub mir: Gott willst du nicht zum Gegner haben!

Was hilft?

Ehrlich gesagt habe ich die Hoffnung in die Politik noch nie gehabt, aber spätestens jetzt hätte ich sie komplett verloren! Dass unsere Politiker (und da nehme ich keine Partei aus, nicht eine einzige) nicht in der Lage sind, ihren Floskeln wie „neveragain“ oder „niewieder“ auch Taten folgen zu lassen, ist eine Katastrophe! Unsere Politik hat es nicht geschafft, dass 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz in Deutschland lebende Juden sich sicher fühlen. Das ist eine Bankrotterklärung für jede Partei, die sich hier schuldig macht.

Aber wie gesagt: Meine Hoffnung lag noch nie in der Politik – und ehrlich: Ich finde es blauäugig und naiv, zu glauben, dass unsere Politiker aus unserem Land ein besseres Land machen – wie auch immer du das definieren magst. Du und ich, wir sind herausgefordert aufzustehen und gegen Antisemitismus vorzugehen – und unser Land „besser“ (wie gesagt, das ist auch Ansichtssache) zu machen. Aber setz bitte dein Vertrauen und deine Hoffnung nicht in „die anderen“ denn aus denen werden dann schnell „die da oben“, auf die du nur noch schimpfst.

Du und ich – wir sind herausgefordert!

Als Christ glaube ich an einen Gott der Wunder. Ich glaube an einen Gott, dem nichts zu schwer ist. Und deswegen glaube ich auch, dass es besser werden kann in unserem Land im Blick auf den Antisemitismus. Deswegen ist meine Aufforderung an dich: Bete für Israel! Bete für das jüdische Volk! Bete, dass Verantwortungsträger in unserem Land antisemitische Straftaten mit der vollen Härte des Gesetzes bestrafen wollen – und das auch durchsetzen.

Meine Hoffnung liegt nicht in Menschen, sondern in Gott. Einzig und allein in Gott! Ja, dem Gott, der auch zugelassen hat, dass dieses barbarische Nazi-Regime in dieser Welt wütete. Es ist aber auch der Gott, der meine einzige Hoffnung und Zuflucht ist. Er ist der Gott vor allen Zeiten und wird es bis in Ewigkeit bleiben. Er ist heilig und souverän. Es ist der Gott, der sich in der Bibel offenbart – in der gesamten Bibel, das bedeutet im ersten wie im zweiten Teil der Bibel; im Alten und im Neuen Testament.

Der Gott, den Christen und Juden bis heute anbeten und zu ihm flehen – unter anderem mit Psalm 121 aus dem ersten Teil der Bibel:

Ich schaue hinauf zu den Bergen – woher wird meine Hilfe kommen?

Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. 

Er wird nicht zulassen, dass du stolperst und fällst; der dich behütet, schläft nicht. 

Siehe, der Israel behütet, wird nicht müde und schläft nicht. 

Der HERR selbst behütet dich! Der HERR ist dein schützender Schatten über deiner rechten Hand. 

Die Sonne wird dir am Tag nichts anhaben noch der Mond bei Nacht. 

Der HERR behütet dich vor allem Unheil und bewahrt dein Leben. 

Der HERR behütet dich, wenn du kommst und wenn du wieder gehst, von nun an bis in Ewigkeit. 


Hier findest du weitere Beiträge auf meinem Blog zum Thema Israel und Antisemitismus:


Noch mehr inspirierenden Content bekommst du in meinem Podcast „Einfach glauben“. In einer immer komplexer werdenden Welt, helfe ich dir genau dabei: einfach glauben!

In diesem Podcast bekommst du Anregungen und Inspiration wie „einfach glauben“ mitten im 21. Jahrhundert, mitten im Alltag, mitten in deinem Leben geht.

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