Kennst du das? Du verkämpfst dich und versteifst dich in einer Sache so dermaßen, dass du in der Sackgasse landest. Nix geht mehr – weder vor noch zurück. Du kämpfst weiter. Du tust alles, was in deiner Macht steht, um diese eine Sache in die ganz bestimmte Richtung zu lenken, von der du denkst, dass es die richtige Richtung ist – aber es bewegt sich nichts
Es könnte so schön sein
Das kann eine Beziehung sein, die mehr als nur ein paar Risse hat und du versuchst alles, um diese Beziehung (sei es die Ehe oder eine Freundschaft) zu retten, redest mit Engelszungen (meinst du zumindest) und tust, was in deiner Macht steht. Aber die Beziehung ist (noch) nicht intakt.
Oder du willst diesen einen Job bzw. diese eine Beförderung oder Arbeitsplatzwechsel (innerhalb der Firma) unbedingt haben. Versuchst, deinen Chef von deinen Qualitäten zu überzeugen, schuftest noch mehr und bist auch zu allen (ja, allen!) Kollegen mega nett. Aber du bekommst den Job (noch) nicht.
Vielleicht sind es bei dir aber auch die Finanzen, die dir große Sorgen bereiten. Du sparst, wo es nur geht. Du führst präzise und fast schon pedantisch Buch über deine Einnahmen und Ausgaben. Aber deine finanzielle Situation verbessert sich (noch) nicht.
Es kann auch sein, dass du dir etwas anderes in den Kopf gesetzt hast und du versuchst alles – wirklich alles -, um es auch in Realität und nicht nur in deinem Kopf zu sehen. Du bist sogar der Überzeugung, dass es Gottes Wille ist, dass es gut ist, dass es an und für sich alles andere als verkehrt ist. Aber du erreichst dein Ziel (noch) nicht.
Loslassen – oder es wird schmerzhaft!
Was also tun? Loslassen! Leichter gesagt als getan. Folgende Bibelstelle ist total bekannt, wird oft zitiert – und selten beherzigt:
Die Challenge ist, die Dinge loszulassen.
Machen wir es praktisch:
Du hast diese eine Sache im Kopf. Vielleicht ist es sogar etwas aus den Beispielen, die ich vorhin benannt habe. Du betest dafür. Du hältst sie Gott hin. Du sagst ihm aus tiefer Überzeugung und wirklich ernsthaft, wie es dir damit geht. Aber eines tust du nicht: Du lässt nicht los.
Kaum hast du “Amen” gesagt, drehen sich deine Gedanken wieder um diese eine Sache und du überlegst, was du tun (oder lassen) könntest, dass sie Realität wird.
Immer wieder spinnst du in Gedanken Dinge zusammen, die mit dieser Sache zu tun haben. Am Ende stellst du frustriert fest, dass das gar nichts gebracht hat.
Der Punkt ist: Du hast die Sache nicht wirklich abgeladen oder losgelassen. Denn wenn wir unsere Sorgen auf Gott werfen sollen – dann müssen wir auch loslassen. Stell dir jemanden vor, der einen Ball wirft. Und jetzt stell dir vor, er lässt nicht los. Stattdessen fliegt er zusammen mit dem Ball durch die Luft – crazy, ich weiß. Zwei Dinge geschehen und eine Sache geschieht nicht: Zum einen fliegt der Ball zwar, aber er fliegt mit Sicherheit nicht dorthin, wo er soll. Und: Die Landung wird schmerzhaft. Sehr schmerzhaft.
Ganz ähnlich verhält es sich, wenn wir nur “Pseudo-Sorgenwerfer” sind. Wir führen maximal Selbstgespräche und es wird uns ziemlich bedrücken, wenn wir merken, dass sich nichts an der Situation ändert. In manchen Fällen wird es sogar richtig schmerzhaft.
Also was tun?
Sorge dich nicht – vertraue!
In der Bibel gibt es jede Menge Bibelstellen, die etwas mit “Glauben” oder explizit mit Vertrauen zu tun haben. Der Punkt ist: beides meint das Gleiche. “Glauben” bedeutet in der Bibel niemals “Ich glaube, dass ich morgen eine 1 in Mathe schreibe”. Glauben in der Bibel bedeutet immer: Ich vertraue Jesus.
“Aber wie um alles in der Welt soll das gehen? Das fällt mir so schwer!”
Ok, lass mich dir ein paar ganz alltägliche Dinge aufzeigen. Und überleg mal, warum du hier kein Problem mit vertrauen hast.
Du vertraust darauf, dass die Stromleitungen im Haus gut abgesichert sind und du keinen “Schlag bekommst”, wenn du einen Schalter drückst.
Du vertraust darauf, dass die Kalender-App in deinem Smartphone die Termine korrekt übernommen und gespeichert hat, die aus einer Cloud kommen.
Du vertraust ebenso darauf, dass in deinem Auto alles so an Ort und Stelle ist, dass nichts explodiert.
Du vertraust auch darauf, dass der Gurt dich sichert beim Autofahren.
Du vertraust beim Bäcker darauf, dass er in das Brot kein Gift gemischt hat. Auch keines, das man nicht mehr zurückverfolgen kann.
Du vertraust im Restaurant darauf, dass der Kellner nicht in dein Essen spuckt, während er es an deinen Tisch bringt. (Ok, sorry, tut mir leid, wenn du jetzt nicht mehr ins Restaurant gehst.)
Du vertraust, dass die Brücke, über die du gehst, eine sichere Konstruktion ist.
Du vertraust darauf, dass das Flugzeug, in das du steigst, weniger als einmal abstürzt.
So viele Dinge in deinem Leben erfordern dein Vertrauen – und du schenkst es ihnen.
Meistens sogar vorbehaltlos. Und in vielen Fällen sogar in der Form, dass du dir nicht mal sicher sein kannst geschweige denn es verifizieren kannst.
Hat Gott wirklich gesagt, dass…?
Für mich ist das der Grund Nummer eins und auch der einzige Grund, weshalb uns Vertrauen so schwerfällt. Es sind die Lügen des Teufels, denen wir in unserem Denken Raum geben.
Die große List des Teufels ist, unsere Gedanken zu infiltrieren, dass wir Gott nicht mehr vertrauen. Deswegen gefällt mir der Song “Firm Foundation” Cody Carnes so sehr.
Darin heißt es:
‘Cause I’ve built my life on Jesus
He’s never let me down
He’s faithful in every season
So why would He fail now?
He won’t, He won’t
He won’t fail, He won’t failCody Carnes
Auf deutsch so viel wie “Ich werde nicht von meiner eigenen Kraft gehalten, denn ich habe mein Leben auf Jesus gebaut. Er hat mich nie im Stich gelassen. Er ist zu jeder Zeit treu. Warum also sollte er jetzt versagen? Das wird er nicht. Er wird nicht versagen.”
Gott hat sich in der Geschichte so oft als der treue, fürsorgende, helfende, liebende, zurechtbringende, aufopfernde, hingebungsvolle, tragende und gütige Gott erwiesen. Warum um alles in der Welt soll sich das ausgerechnet hier und jetzt und heute ändern? Richtig! Es gibt keinen Grund dafür!
Deswegen ist es so wichtig, dass wir wissen, wer Gott ist. Am besten erkennen wir das durch sein Wort, die Bibel. Aber wir brauchen auch das ermutigende Wort unserer Glaubensgeschwister – also ist die Gemeinschaft und eine gute Gemeinde wichtig. Und last but not least ist Beten niemals eine Einbahnstraße, sondern Kommunikation mit Gott, durch die er uns seine Treue zeigen kann.
Dass der Teufel Lügen verbreitet, wirst du nicht verhindern können. Aber dass sich die Lügen in deinem Herzen festsetzen, kannst du verhindern. Dafür gibt es keine Ausrede!
Durchbruch erleben
Du möchtest den Durchbruch erleben? Dann lass los und vertraue! Anders wird es nicht gehen.
Neulich bei einem meiner (fast) täglichen Gebetsspaziergängen. Ich habe so eine Situation vor Augen, wie ich sie dir am Anfang dieses Beitrages geschildert habe. Ich ertappe mich dabei, wie ich Gott laut anflehe: “Lass mich dir endlich vertrauen und nicht alles selbst in die Hand nehmen.” Es war ein heiliger Moment. Denn ab diesem ehrlichen Gebet hat sich so manches geändert und ein (kleiner) Durchbruch ist geschehen. Und das, obwohl ich davor auch so manches in die Hand genommen hatte und dachte, die Dinge “auf meine Weise zu regeln”. Das hat aber nicht funktioniert.
Eines aber hat mich kolossal geärgert: Ich musste konstatieren, dass ich nun 46 Jahre alt bin und geistlich gesehen noch viel, sehr, sehr viel lernen muss. Dass ich ein Lernender bleibe, ist mir klar. Das will ich auch. Ich will mich von Gott verändern lassen. Aber dieser Moment des innigen Flehens zu Gott hat mir gezeigt, dass ich auf meiner geistlichen Reise nicht an dem Punkt war, an dem ich gehofft hatte, zu sein – und das mit 46.
Aber ich musste auch lachen, denn Gott scheint Geduld mit mir zu haben. Das hat mich beruhigt und ermutigt.
Und Letzteres möchte ich mit diesem Beitrag bei dir bewirken. Lass los! Lass wirklich los!
Wenn du nicht (mehr) krampfhaft an Dingen festhältst, wirst du erleben, dass Gott sich darum kümmert. Und eines kann ich dir versprechen: Seine Wege und Lösungen sind wesentlich besser als deine und meine.
Deswegen: Wenn du einen Durchbruch benötigst, nimm die Dinge nicht selbst in die Hand. Auch wenn das reizvoll ist und manchmal der (scheinbar) einfachste Weg. Am Ende wirst du den Durchbruch nur erleben, wenn du loslässt und Gott vertraust.
Noch mehr inspirierenden Content bekommst du in meinem Podcast “Einfach glauben”. In einer immer komplexer werdenden Welt, helfe ich dir genau dabei: einfach glauben!
In diesem Podcast bekommst du Anregungen und Inspiration wie “einfach glauben” mitten im 21. Jahrhundert, mitten im Alltag, mitten in deinem Leben geht.
Meinen Podcast “Einfach glauben” findest du auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Anklicken, anhören, abonnieren.
Apple Podcasts | Deezer | Spotify | www.david-brunner.de/podcast/