StartGedankenGebet für die Ukraine - bringt das was?

Gebet für die Ukraine – bringt das was?

Ich stehe genauso fassungslos da wie du auch. Was dieser Tage durch die Medien aus der Ukraine berichtet wird, ist schlimm. Ich bin erschrocken und erschüttert darüber, wie skrupellos Wladimir Putin über die Ukraine hinwegfegt. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Selbst wenn in den Medien von “Truppen”, von “Flüchtlingen”, von “Soldaten” und von “Ukrainern und Russen” gesprochen wird: Dahinter verbergen sich Menschenleben. Und jedes einzelne Menschenleben ist etwas Wertvolles und Kostbares. Es sind Väter und Mütter, Freundinnen und Freunde, Brüder und Schwestern, Tanten und Onkels, Söhne und Töchter. Menschen!

Das kann uns nicht kalt lassen. Deswegen haben wir in unserer Kirchengemeinde wie viele andere Kirchengemeinden auch zum “Gebet für die Ukraine” aufgerufen, am gestrigen Sonntag das erste mal abgehalten und in dieser Woche werden wir uns jeden Abend um 18 Uhr treffen Aber warum?

Martin Luther hat einmal so schön gesagt: “Bete, als ob alles arbeiten nichts bringt und arbeite, als ob alles beten nichts bringt.” That’s it. Darum geht’s mir.

Hier in diesem Artikel will ich das Augenmerk auf die Frage lenken, was beten in dieser Angelegenheit bringt oder ob’s was bringt.

Denn ich fühle mich wahrscheinlich genauso wie du: Ohnmächtig, hilflos, erstarrt, frustriert, wütend, fragend, weit weg.

Ich bin der Überzeugung, das Gebet nicht nur etwas “bringt”, sondern die Verhältnisse der Welt neu ordnen kann. Das haben wir vor gut 30 Jahren bei der Wiedervereinigung Deutschlands auch erlebt.

Gebet für die Ukraine – was bringt’s?

Ermutigung für die Menschen in der Ukraine

Inzwischen habe ich schon so viele Berichte gelesen und Nachrichten bekommen, dass Menschen in der Ukraine einfach dankbar sind für unsere Gebete. Sie wissen dadurch: Sie sind nicht vergessen, es gibt Menschen auf der ganzen Welt die für sie beten. Das ist ein großer Schatz und eine große Ermutigung für sie.

Rückblickend waren es in vielen Krisenmomenten der Geschichte die Gebete anderer, die Menschen geholfen haben, schier Unmenschliches durchzustehen und auszuhalten.

Wenn du für die Ukraine betest, dann ist das mehr als nur eine nette Geste, mehr als nur ein “Schulterklopfen” – es ist real erfahrbare Ermutigung, Stärkung und Hoffnung. Und ist es das nicht alleine schon wert für die Menschen in der Ukraine zu beten?

Vergewissern der Kräfteverhältnisse

Manche sagen: “Beten ist nichts anderes als Psychohygiene!” Nun denn – ich bin absolut für eine gute Hygiene. Und ich würde sagen, dass sogar etwas dran ist an dieser Aussage – ohne das Wort “nur” und ohne “Psycho” als das zu verstehen, wonach es klingt.

Ich habe oft schon erfahren, dass beim Beten unter anderem eine Sache immer wieder geschieht: Ich werde mir bewusst, dass Gott alles unter Kontrolle hat, auch wenn es nicht so aussehen mag.

Berge mögen von ihrer Stelle weichen und Hügel wanken, aber meine Liebe zu dir kann durch nichts erschüttert werden und meine Friedenszusage wird niemals hinfällig. Das sage ich, der Herr, der dich liebt.Die Bibel - Jesaja 54,10

Was auch immer geschieht in dieser Welt: Es ändert nichts daran, dass Gott ewig, souverän und heilig ist. Und es ändert auch nichts daran, dass genau dieser Gott jeden einzelnen Menschen liebt. Im Gebet werde ich daran erinnert, weil ich mich der Gegenwart dieses Gottes bewusst mache und gar nicht anders kann, als anzuerkennen: Es gibt einen Gott, der alles im Griff hat, der alles zum besten lenken kann, der sich durch niemanden und nichts auch nur ansatzweise aus der Bahn werfen lässt.

Oder um es mit einem meiner Lieblingszitate über das Gebet zu sagen:

Gebet ist Atemholen für die Seele.John Henry Newman (1801-1890)

Mitkämpfen an Gottes Seite für andere

Wenn Christen beten, machen sie sich “mit Gottes Sache eins”. Gott will nicht, dass Menschen ermordet werden. Gott will keinen Krieg in der Ukraine. Gott will nicht, dass Städte der Ukraine vernichtet und auf Jahrzehnte hin die Infrastruktur in Trümmern liegt. Gott will nicht, dass Familien und Beziehungen auseinandergerissen werden. Gott will nicht, dass viele Kinder der Ukraine mit einem Kriegstrauma groß werden.

Gott will das Leben, die Freiheit, das Beste für den Menschen.

Wenn ich bete, stelle ich mich an Gottes Seite und spreche diese Wahrheit aus. Ich proklamiere, dass es einen König und Herrscher über diese Welt gibt – und das ist Gott allein, kein Despot, kein Diktator, kein Kriegstreiber.

Im Gebet spreche ich diese Wahrheit in die Kriegssituation hinein und spreche diese Wahrheit aus über dem ukrainischen Volk. Und diese Wahrheit hat Macht und Kraft, denn Gott sagt über sein Wort folgendes:

Genauso ist mein Wort: Es bleibt nicht ohne Wirkung, sondern erreicht, was ich will, und führt das aus, was ich ihm aufgetragen habe.Die Bibel - Jesaja 55,11

Jedes geistliche Wort, jede geistliche Wahrheit, die wir im Gebet aussprechen (= proklamieren) wird also das tun, was Gott vorhat. Crazy, oder? Das ist eine gewaltige Verheißung, die auf dem Gebet ruht!

Wäre “Nicht beten” besser?

Tja. Muss ich dazu noch viel schreiben?

Es kann viele Gründe haben, weshalb du nicht betest:

  • “Es bringt nichts!”
  • “Ich bin zu faul!”
  • “Ich weiß es besser als Gott!”
  • “Ich habe keine Zeit!”
  • “Ich bin nicht so gläubig!”
  • “Ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll!”

Tut mir leid. Für mich sind das alles nur Ausreden, also schwing dich hoch vom Sofa und bete! Oder bleib meinetwegen auf dem Sofa sitzen und bete dennoch.

Eine große Hilfe ist es, wenn du nicht alleine betest, sondern dich mit anderen zusammen tust.

Schau in deiner Gemeinde oder in einer Gemeinde in der Umgebung, ob sie etwas anbieten.

Mach über WhatsApp, Facetime oder Zoom schnell und einfach ein Online-Video-Call-Gebetstreffen.

Schreibe drei Freundinnen oder Freunden, ob sie mit dir mitbeten. Erstellt eine WhatsApp-Gruppe und teilt Gebetsanliegen.

Oder…..mach’s ganz anders. Wichtig ist nur, dass du es tust!

Wir werden in dieser Woche in unserer Kirchengemeinde jeden Abend um 18 Uhr für die Ukraine beten.
Wir tun dies in Form einer offenen Kirche mit Stationen. Wir haben zwölf Themenschwerpunkte. Wenn du das gebrauchen kannst und verwenden möchtest, kannst du die Grafiken gerne speichern und drucken.
Das Format ist optimiert für den Ausdruck als A3.


Bleib auf dem Laufenden und abonniere meinen Newsletter:

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Aktuelle Beiträge

Beliebteste Beiträge der letzten Woche

Medien, die ich empfehle