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Zeit des Umbruchs: Was die evangelische Kirche in Baden richtig macht

Die Kirche befindet sich in einer Phase des Umbruchs, wie er noch nie da gewesen ist. Immer mehr Menschen treten aus, das Geld wird knapper, die Mitglieder immer weniger, die Eintritte auch, Gebäude (ja, auch Kirchen!) müssen verkauft und Stellen von Pfarrern gestrichen werden. Lustig ist das nicht. Aber noch nicht das Ende.

So umwälzend diese Phase gerade ist und so sehr einige Elemente des Veränderungsprozesses ich überhaupt nicht gut finde, will ich eine Sache betonen, welche “meine” Kirche (die Evangelische Landeskirche in Baden) vollkommen richtig macht. Es ist eine Sache, die ich in vielen Gesprächen mit Unternehmern und Selbständigen auf politischer Ebene immer wieder höre. Dort wird sie aber schmerzlich vermisst: Es ist das Investieren in Innovation.

Nichts hätte unser Land dringender nötig als mutige Investoren und hoffnungsvolle Innovatoren. Mit Innovationskraft könnten sie unser Land aus seiner misslichen Lage bringen. Einzig unsere Regierung schafft es nicht, diese Innovationskraft anzuschieben.

Die evangelische Kirche in Baden jedoch schon – und das finde ich schlichtweg großartig.

Wie macht sie das? Indem sie innovative Ideen fördert. Und dabei scheint sie sich selbst zu übertreffen – ohne Witz. In den letzten Wochen kamen so viele Mails und Hinweise auf innovatie Projektföderungen, dass ich das schon richtig cool finde.

Innovation gegen den Trend

Klar könnte man jetzt jammern und den Kopf in den Sand stecken – und das tun nicht wenige. Was es in Zeiten dieses massiven Umbruchs jedoch braucht, sind Menschen, die innovativ denken. Denn: Die Lösungen, die wir bisher haben als Kirche, sind sicherlich nicht die Lösungen, die zukunftssicher sind. Sie haben uns schließlich in die Situation gebracht, in der wir nun sind. Wer immer nur das gleiche Mindset hat, braucht sich nicht wundern, wenn die durch dieses Mindset entstandene missliche Lage nicht verändert werden kann.

Kaum jemand spricht in der Kirche von Innovation – leider. In vielen Gesprächen höre ich Resignation, Unwillen und Hoffnungslosigkeit. Das tut mir weh, denn ich glaube, dass wir als Christen niemals hoffnungslos sein können und dass das, was Gott seinem Volk Israel verspricht, auch uns als Kirche heute gilt:

Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.Jeremia 29,11

Stell dir vor, wir – jetzt spreche ich von allen, die sich der evangelischen Kirche (in Baden) zugehörig fühlen, würden dieses Mindset haben. Da gäb’s dann vielleicht noch Sand im Getriebe, aber keine Köpfe mehr im Sand!

“Hey, und was ist mit der Theologie?” magst du denken. Ja, die ist wichtig. Keine Frage. Wenn wir Kirche im biblischen Sinne sein wollen, braucht es auch eine biblische Theologie. Logisch. Aber darauf will ich nicht genauer eingehen in diesem Artikel, sondern die strukturellen Rahmenbedingungen anschauen, die es eben braucht, damit Kirche nicht ganz gegen die Wand fährt, um’s mal drastisch, aber auch realistisch zu sagen.

Wenn die Mittel knapper werden und die Ressourcen versiegen, dann ist unser menschlicher Reflex: “Sparen! Auf das Wesentliche konzentrieren! Keine extra Ausgaben!” Aber – das ist grundfalsch und die Evangelische Landeskirche in Baden macht es mit ihren Innovationsprojekten “grundrichtig” – oder beben goldrichtig.

Unter folgenden Links (einfach auf die Screenshots klicken) kannst du dir anschauen, um welche Innovationsförderungen es geht – und solltest du aus Baden sein und noch nichts davon gehört haben: Mach mit!

www.ekiba.de/meldungen/detail/nachricht/id/55423-landeskirche-foerdert-innovative-initiativen-mit-einer-million-euro-bewerbungsphase-startet/

www.egj-baden.de/kinderfreundliche-gemeinde

4 Notwendigkeiten für Innovation

Vor inzwischen sechs Jahren habe ich einen Beitrag unter dem Titel “4 Notwendigkeiten für Innovation” geschrieben. Diese vier Notwendigkeiten sind

Ein zu lösendes Problem

Begrenzte Ressourcen

Die Bereitschaft, Fehler zu machen

Eine verrückte Idee

Diese vier Notwendigkeiten (irgendwie klingt das wie die 8 Kostbarkeiten beim Asiaten) sind nicht auf meinem Mist gewachsen. Der Artikel ist eine Zusammenfassung einer Folge des Leadership-Podcasts von Craig Groeschel. Mir haben sich diese vier Notwendigkeiten fast schon wie Kostbarkeiten eingebrannt. Du kannst mich nachts wecken und fragen: “David, was sind die vier Notwendigkeiten für Innovation?”

Ich kann sie dir sagen. Da bin ich mir sicher. So sehr hat mich die Folge bewegt, dass ich den Artikel geschrieben habe (was ich ansonsten mit keiner weiteren Podcast-Folge gemacht habe, obwohl ich dir den Leadership Podcast sehr ans Herz lege).

Was ich total stark finde: Genau diese vier Kostbarkeiten begegnen mir, wenn ich die momentane Phase unserer Kirche betrachte.

Ein zu lösendes Problem – nämlich dass wir (als Kirche) die Menschen nicht (mehr) mit dem Evangelium erreichen.

Begrenzte Ressourcen – weil immer mehr Menschen austreten, die Gelder weniger werden, die Gebäude und Pfarrstellen auch.

Die Bereitschaft, Fehler zu machen – das tun wir schon ganz gut, auch wenn ich mir eine noch stärkere Fehlerkultur wünschen würde in Kirche und Gemeinde allgemein. Nebenbemerkung: Dass wir Deutschen das Land der Ingenieure sind und es in der Regel immer erst einen ausgefertigten Plan braucht, ehe wir mal “loslegen” ist eines der allergrößten Hindernisse von Innovation.

Eine verrückte Idee – die eben durch die Landeskirche nun gefördert wird. Klar: Die Landeskirche kann den einzelnen Pfarrern und Gemeinden nicht die Aufgabe abnehmen, verrückte Ideen zu kreieren. Aber das Schöne ist nun eben, dass die Landeskirche ein Playfield für diese verrückten Ideen bietet.

Nachmachen erwünscht!

Wenn du Pastor oder Gemeindeleiter bist, lass mich mal eine verrückte Idee teilen: Gerade dann, wenn “alles den Bach runtergeht” solltest du Finanzen und Ressourcen für Innovation in deiner Gemeinde freisetzen. Es ist ein Trugschluss zu meinen, dass wir “nie Geld dafür hätten”. Das Gegenteil ist der Fall: Jede Gemeinde hat Geld – auf die Menge kommt es nicht an, sondern auf die Verteilung.

Nimm doch einfach mal an einer Stelle etwas weg und setze es bewusst für Innovation ein. Du musst die Idee nicht umsetzen, aber überlege mal, wie viel Geld du sparen würdest (bzw. deine Gemeinde), wenn ihr im Winter nicht heizt (sondern die Temperatur nur so einpegelt, dass keine Leitungen einfrieren). Rechne aus, was das an Ersparnis ist. Setze dieses Geld für Innovation ein. Deine Gemeinde wird den Leidensdruck für Innovation im wahrsten Sinne spüren.

Da das aber nicht besonders gastfreundlich ist, solltest du dir etwas anderes überlegen. Mit diesem simplen Beispiel will ich dir nur zeigen: Es gibt überall etwas, wo man sparen und Geld bewusst für Innovation freisetzen kann.

Meine Landeskirche macht es vor – und dafür bin ich ihr von Herzen dankbar!

Denn eines ist klar: Ob es nun “meine” Landeskirche ist oder deine Gemeinde / dein Gemeindeverband: Wir alle haben Innovation dringend nötig. Deswegen: Pack’s an! Nur Mut! Du kannst nur gewinnen!


Noch mehr inspirierenden Content bekommst du in meinem Podcast “Einfach glauben”. In einer immer komplexer werdenden Welt, helfe ich dir genau dabei: einfach glauben!

In diesem Podcast bekommst du Anregungen und Inspiration wie “einfach glauben” mitten im 21. Jahrhundert, mitten im Alltag, mitten in deinem Leben geht.

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