StartGedankenHerausforderungen zuversichtlich angehen

Herausforderungen zuversichtlich angehen

Zugegeben: Die Situation war heikel. Ein ganzes Volk von mehreren hunderttausend Menschen hat eine 40jährige Wüstenzeit hinter sich. Im wahrsten Sinne. Auf dem Weg in das verheißene Land, stand das Volk Israel  vor der Schwelle dieses Landes. Aber statt Euphorie und Zuversicht, war es eher gelähmt vor der schier unbezwingbaren Herausforderung. Generationen zuvor hatte Gott Abraham das Land Israel verheißen. Nun sollte das Volk Israel in “sein” Land heimkehren – aber es war bewohnt und ein reißender Fluss trennte die Menschen vor dem Land, in dem Milch und Honig fließen.

Göttlicher Zuspruch

Ihr neuer Anführer, Josua, wurde noch ein wenig skeptisch beäugt. Zu groß waren die Fußtapfen, in die er getreten war. Viele erzählten sich noch die Geschichten und Wunder, die Mose vollbrachte. Aber dieser Mose war nun tot und der neue Anführer und Leiter war Josua. Es wundert nicht, dass dieser Josua von Gott unbedingten Zuspruch für diese Herausforderung benötigte. Aber Gott wäre nicht Gott, wenn er diesen Zuspruch nicht geben würde und so müssen diese Worte Balsam auf der geschundenen Seele Josuas gewesen sein:
Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst. Die Bibel, Josua 1,9
Immer und immer wieder hat Gott zu Josua gesprochen und irgendwie schien der Groschen nur pfennigweise zu fallen. Aber er fiel. Denn Josua tat das, was Gott ihm auftrug und was dann geschah, ist vielleicht eine der größten Inspirationen im Blick auf Herausforderungen und wie wir sie angehen können. Gott gab Josua einen bestimmten Auftrag, genauer gesagt: Er selbst zeigte ihm, wie er diese Herausforderung bewältigen kann. Die Priester sollten die Bundeslade nehmen. Das Zeichen für die Gegenwart Gottes. Diese sollten sie in 1.000 Meter Abstand vor dem Volk Israel tragen und damit ihre Füße in den Jordan setzen. Dieser Jordan war zu diesem Zeitpunkt kein Rinnsal, sondern ein reißender Fluß, der über die Ufer trat.

Der entscheidende Moment

Doch in dem Moment, als die Priester allen Mut zusammen nahmen und mit der Bundeslade auf den Schultern mit den Füßen im Wasser standen, geschah das Wunder: Gott staute das Wasser, so dass es wie eine große Wand stehen blieb und auf der anderen Seite abfloss. Die Folge: Das Volk Israel ging nicht über den Jordan. Es durchquerte den Jordan trockenen Fußes und Josua meisterte diese schier unüberwindbare scheinende Herausforderung. Nachlesen kannst du dieses wunderbare Ereignis in der Bibel in Josua 1-3. Ich bin vor wenigen Jahren auf diese Geschichte gestoßen und sie hat bis zum heutigen Tag nichts von ihrer Faszination verloren. Auch wir Menschen stehen Tag für Tag vor Herausforderungen und es ist nicht immer leicht, diese zu meistern. Aber wenn ich diese Geschichte mir anschaue, dann sind es drei Gedanken, drei göttliche Prinzipien – genauer gesagt drei göttliche Aufforderungen, die uns helfen, Herausforderungen zuversichtlich anzugehen.

1. Erinnere dich!

Leider sind wir Menschen vergesslich. Und ich empfehle dir von Herzen, dir Hilfsmittel an die Hand zu nehmen, welche deiner Erinnerung auf die Sprünge helfen. Meine vorm ist ein “digitales Tagebuch” mit der Smartphone-App “Day One“. Erinnere dich daran, dass Gott dich niemals alleine gelassen hat. Vielmehr stelle dir folgende Fragen:
  • Wo hat Gott in mein Leben gesprochen?
  • In welchen Herausforderungen hat Gott mich schon gestärkt?
  • Welche Wunder hat Gott in meinem Leben schon vollbracht?
Wo Erinnerung an Gottes Wirken in Deinem Leben lebendig wird, wächst Glaube, Mut und Zuversicht! In der Bibel gibt es einen Psalm, der zurecht sehr oft zitiert wird. In ihm wird beschrieben, wie König David Gott lobt. Streng genommen aber führt König David ein Selbstgespräch. Er sagt: “Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen!” (Psalm 103) David erinnert sich, genauer gesagt: Er fordert sich selbst dazu auf, sich zu erinnern. Nimm dir in Herausforderungen, wenn etwas Neues auf dich wartet, wenn “neues Land” vor deinen Füßen liegt, einen Moment Zeit. In diesem Moment tust du nichts, außer dass du dich erinnerst. Geh in dich und schau, wo Gott in deinem Leben schon “am Werk” war. Das wird dich stärken – davon bin ich überzeugt.

2. Bereite dich vor!

Niemand geht eine Reise unvorbereitet an. Ich schreibe diese Zeilen zu Beginn eines neuen Schuljahres. Viele werden in den letzten Wochen im Urlaub gewesen sein. Und diesen bereiten wir zurecht vor. Wir recherchieren, buchen eine Ferienunterkunft, schauen nach Sehenswürdigkeiten und welche Unternehmungen sinnvoll sind, packen die passende Kleidung ein und hinterlassen unsere Wohnung “urlaubsfertig”. Wenn wir das schon für den Urlaub tun – wie viel mehr sollten wir das auch im Blick auf Herausforderungen tun? Wenn du also vor “neuem Land” stehst, wenn Ungewisses auf dich wartet oder eine Herausforderung, dann bereite dich vor. Dieses Ungewisse, diese Herausforderung, kann ganz unterschiedliche Namen und Gesichter haben.
  • ein neues Schuljahr
  • eine veränderte Familiensituation
  • Veränderungen am Arbeitsplatz
  • ein unangenehmes Gespräch, das du führen solltest
  • finanzielle oder gesundheitliche Veränderungen
  • und vieles mehr
Gehe diese Herausforderung, dieses neue Land vorbereitet an. Dazu gebe ich dir nur drei mögliche Arten der Vorbereitung.

Gottes Gegenwart suchen

Gottes Nähe zu suchen ist für mich wie eine Tankstelle für meine Seele und meinen Geist. Dabei spielt es nicht primär eine Rolle, wie lange du Gottes Nähe und seine Gegenwart suchst. Du musst nicht eine Woche monastisch leben (auch wenn nichts dagegen spricht). Manchmal reicht es schon, vor einer großen Herausforderung dir zu Beginn des Tages einige Minuten, eine halbe Stunde oder eine ganze Stunde Zeit zu nehmen, um mit Gott zusammen zu sein. Durch sein Wort, die Bibel, oder durch das Hören von geistlichen Liedern oder einfach mal ein Spaziergang mit Gott machen. Was auch immer für dich passt: Die Gegenwart Gottes wird dein Leben verändern und sie wird dich ermutigen so wie gut vorbereitet in die Herausforderung gehen. Denn in der Gegenwart Gottes erfährst du, wer du bist – und wer Gott ist. Und das ist wohltuend und ermutigend!

Der Wahrheit glauben

Die Wahrheit ist nicht: “Ich werde scheitern” oder “Das schaffe ich nie” oder “Ich werde kläglich versagen” oder “Ich werde daran zugrunde gehen.” Die Wahrheit ist, dass Gott gesagt hat, dass du dich nicht entmutigen lassen sollst, weil er an deiner Seite ist. Und dieser Gott ist der Schöpfer des Himmels und der Erde; der Gott, der mit seinem Volk Israel bis heute eine Geschichte und Beziehung hat, der aber in Jesus auf diese Welt gekommen ist, um uns nahe zu sein. Es ist der Gott, von dem wir in der Bibel Wunderbares und viele Wunder lesen. Er ist der gleiche gestern, heute und in alle Ewigkeit (Die Bibel, Hebräer 13,8). Und dieser Gott wird an deiner Seite sein, dich stärken, ermutigen und dir Zuversicht geben. Das ist die Wahrheit! Glaube und vertraue dieser Wahrheit und tu alles, um in dieser Wahrheit zu wachsen und zu leben. Glaube nicht den Lügen, die deine Gedanken dir manchmal eintrichtern wollen oder mit denen der Teufel versucht, dich durcheinander zu bringen. Glaube auch nicht den Lügen anderer über dich. Glaube und vertraue einzig und allein der Wahrheit, dass der Gott des Himmels und der Erde an deiner Seite ist und du deswegen unerschrocken nach vorne schauen kannst. Das taten nämlich auch die Israeliten. Sie schauten nach vorne. Und als sie nach vorne schauten, sahen sie in 1.000 Metern Entfernung die Bundeslade, die Gegenwart Gottes. Mit diesem Blick marschierten sie ins neue Land. Halte deinen Blick auf Jesus! Versuche es! Überlege dir Wege, Tools und Möglichkeiten, die dir helfen, den Blick auf Jesus zu richten. Und dann glaube und vertraue ihm – der die Wahrheit ist (Johannes 14,6).

Die Gemeinschaft suchen

Ich liebe folgende Gedanken von Dietrich Bonhoeffer, die er in “Gemeinsames Leben” – einem seiner wohl bekanntesten Büchern – formuliert hat:
Darum braucht der Christ den Christen, der ihm Gottes Wort sagt, er braucht ihn immer wieder, wenn er ungewiss und verzagt wird; denn aus sich selbst kann er sich nicht helfen, ohne sich um die Wahrheit zu betrügen. Er braucht den Bruder als Träger und Verkündiger des göttlichen Heilswortes. […] Der Christus im eigenen Herzen ist schwächer als der Christus im Worte des Bruders; jener ist ungewiss, dieser ist gewiss.Dietrich Bonhoeffer
Im Prinzip ist damit alles gesagt: Wir brauchen einander. Kein Christ kann ohne die Gemeinschaft mit anderen Christen leben. “Ich glaube zwar an Gott, aber das kann ich auch alleine” ist eine Aussage, die ich oft höre – aber kompletter Unsinn ist. Bereite dich auf Herausforderungen vor, indem du die Gemeinschaft mit anderen Christen suchst – im Gottesdienste, in einer Kleingruppe, in einem seelsorgerlichen Gespräch. Denn das, was der oder die andere dir sagen und geben kann, wird vermutlich mehr und anders sein als das, das du dir selbst gibst.

3. Entscheide dich!

Das wirst du tun müssen, denn keine Entscheidung ist auch eine Entscheidung – und zwar die falsche. Deswegen liegt es jetzt an dir, dich zu entscheiden. Das kannst du aber auch. Denn du hast dich an das erinnert, was Gott in dir schon getan hat und hast dich vorbereitet. Jetzt entscheide dich! Verlass dich darauf, dass es auch heute noch stimmt, was Gott sagt:
Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst. Die Bibel, Josua 1,9

Vertrauen

Was es dazu benötigt? Vertrauen! Leichter gesagt, als getan – ich weiß. Aber überlege dir mal, wem du da vertraust. Du vertraust einem Gott, der dich liebt und voller Gnade für dich ist, weil er das Gute will – und nicht das Schlechte! Für mich die wohl äußerste Form von Vertrauen ereignet sich in einem Garten. Kurt vor seinem Tod am Kreuz betete Jesus zu seinem Vater im Himmel:
Vater, wenn es dein Wille ist, dann lass diesen bitteren Kelch des Leidens an mir vorübergehen. Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen. Die Bibel, Lukas 22,42
Jesus vertraut seinem himmlischen Vater und du denkst vielleicht: “Tolle Ermutigung! Die Geschichte endet ja auch am Kreuz mit dem Tod!” Falsch! Diese Geschichte endet nicht am Kreuz – sie endet am Ostermorgen und ist bis heute noch nicht zu Ende geschrieben, weil Jesus immer noch lebt als der Auferstandene! Sie zeigt auch: Ja, es mag durch dunkle Täler, Wüstenzeiten und Durststrecken gehen – aber am Ende steht nicht der Tod, sondern die Auferstehung, neues Leben, göttliche Kraft! Geh Herausforderungen zuversichtlich an – indem du dich erinnerst, dich vorbereitest und dich dann entscheidest!

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