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Schnelltest Antisemitismus

Was in Deutschland momentan geschieht, finde ich erschreckend, erniedrigend und menschenverachtend: Antisemitismus bricht sich immer mehr Bahn auf den Straßen und in den sozialen Netzwerken. Juden und da Land Israel sehen sich einem Hass gegenüber, der seinesgleichen sucht. Dabei geht es ja nicht einmal um die Regierung Israels. Diese kann und muss man unbedingt kritisieren wie jede andere Regierung auch.

Wenn jedoch bei einer so genannten „Pro Palästina“-Demonstration in Frankfurt die Polizei mit Wasserwerfern den jüdischen Friedhof schützen muss, ist offensichtlich: Es geht um Judenhass. Was sollten tote Juden denn zu tun haben mit dem momentanen Krieg im Gazastreifen? Genau. Nichts. Und deswegen ist das purer Antisemitismus.

So geschehen in Frankfurt am 30. August 2025 (BILD berichtete).

Deutschland war schon einmal Mittelpunkt von Judenhass. 80 Jahre nach dem Holocaust scheinen wir nicht wirklich weiter zu sein. Mich betrübt das sehr.

Auf Instagram und Facebook habe ich in letzter Zeit sehr, sehr viel über Israel gepostet, habe Stellung bezogen, Diskussionen geführt – und mich vielem ausgesetzt, was mir das Leben nicht einfacher gemacht hat.

Das Schlimme: Ich erlebe dort durch alle „Schichten“ (hätte man früher gesagt) hindurch antisemitische Tendenzen gepaart mit schockierendem Unwissen über Israel, das Judentum und den Nahen Osten. Das sind Personen, die ich nicht kenne, genauso wie Personen, die aus „meiner Bubble“ sind, die ich also kenne – teilweise schon seit vielen Jahren. Wenn ich lese, was diese Personen schreiben, bin ich manchmal regelrecht schockiert.

Das hat mich auf die Idee eines „Antisemitismus-Schnelltests“ gebracht, den ich gemeinsam mit KI entwickelt habe. Du bist hier auf einem privaten Blog und nicht auf irgendeiner wissenschaftlichen Seite. Deswegen ist dieser Schnelltest natürlich alles andere als „wissenschaftlich belegt“, aber ich habe mich auch über KI hinaus ein wenig belesen und recherchiert.

Und ja: Das alles müsste viel, viel differenzierter sein – das ist mir vollkommen klar! Aber es ist ein Anfang, ein Fingerzeig, besser als nichts. Und hey: Was tut man nicht alles für Aufmerksamkeit – da klingt „Schnelltest Antisemitismus“ doch richtig gut, oder nicht? (Scherz!) Abgesehen davon lebten wir während der Corona-Zeit von so genannten „Schnelltests“.

Wie dem auch sei: Ja, es müsste alles wesentlich profunder und wissenschaftlicher sein. Da gebe ich dir recht.

Die Auswertung des Tests soll dich lediglich sensibilisieren. Nicht mehr, nicht weniger. Sie trifft keine Festlegung und sie sagt nicht „Du bist so und so“. Aber ich hoffe, dass ich dadurch einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass wir allesamt unsere Sinne und unsere Wahrnehmung schärfen im Blick auf Antisemitismus. Überzeugt bin ich davon, dass Antisemitismus viel latenter vorhanden ist in unserer Gesellschaft, als wir meinen. Dadurch sind wir aber auch mehr gefährdet, als wir meinen, auf antisemitisches Gedankengut hereinzufallen – ohne es vielleicht zu wollen.

Worte wie „Nie wieder ist jetzt“ dürfen keine leeren Phrasen sein – sie müssen inhaltlich und vor allem durch unser Denken und Handeln gefüllt werden.

Hinweise zur Umfrage

Logischerweise kannst du pro Frage nur „Ja“ oder „Nein“ anklicken. Wenn du auf „Abstimmen“ klickst, bleibt deine Auswahl bestehen, so dass du in Ruhe die Auswertung lesen kannst.

Wenn du anschließend auf „Ergebnis aller Umfragen“ klickst, erhältst du eine Übersicht über die prozentuale Verteilung der Antworten.

Die Umfrage ist vollkommen anonym. Ich kann keinerlei Rückschlüsse auf Personen ziehen!


Schnelltest Antisemitismus

1. Gibst du Israel und Juden die Schuld am momentanen Gaza-Krieg und dich bewegen die Bilder aus dem Gazastreifen mehr als die Frage nach dem Wohlergehen der von der Hamas genommenen Geiseln?
2. Findest du es „komisch“, wenn Menschen jüdisch sind, aber gleichzeitig vollkommen deutsch wirken?
3. Hast du schon einmal so oder so ähnlich gedacht oder gesprochen: „Man wird ja wohl Israel kritisieren dürfen“ – aber dann ausschließlich über Israel geschimpft und kein Wort über Syrien, Russland, China oder andere Staaten verloren?
4. Dachtest du schon einmal, wenn Antisemitismus öffentlich kritisiert wurde (z. B. nach einem Vorfall im Fußballstadion, in Musik oder Politik): „Ach, das wird doch wieder nur aufgebauscht“?
5. Bist du der Ansicht, dass Juden zu viel Macht und Einfluss auf den Finanzmärkten haben?
6. Hast du auf Social Media schon Posts gesehen, die Israel oder „die Juden“ pauschal schlecht darstellen – und sie für „irgendwie plausibel“ gehalten?
7. Bist du der Ansicht, der Öffentlich-rechtliche Rundfunk (ARD, ZDF, die Landesrundfunkanstalten, Deutschlandradio mit Deutschlandfunk u.a.) berichtet in Sachen Israel und Nahost sachlich und objektiv?
8. Denkst du, dass zu viel über den Holocaust gesprochen wird?
9. Findest du, Juden sollten „lieber nicht so auffallen“ – zum Beispiel mit Kippa oder Davidstern – um Ärger zu vermeiden?
10. Glaubst du, es gäbe gute Gründe, warum Juden in der Geschichte so oft verfolgt wurden?
AbstimmenErgebnis aller Umfragen

Auswertung

0–1 Mal Ja: Glückwunsch – dein innerer Antisemitismus-Radar ist sehr gut kalibriert. Bleib aufmerksam und widersprich, wenn andere antisemitische Sprüche bringen – sei es im Gespräch, auf social media oder an anderen Orten.

2–4 Mal Ja: Du bist nah dran, unbewusst antisemitische Denkmuster zu übernehmen. Viele dieser Stereotype klingen zunächst harmlos, sind aber tief verletzend und geschichtlich sehr belastet. Prüfe deine Haltung – und sprich mit jüdischen Menschen, um Klischees zu entkräften oder informiere dich anderweitig.

5–7 Mal Ja: Achtung – dein innerer Kompass schlägt schon sehr stark in Richtung Antisemitismus aus. Was für dich vielleicht „nur so daher gesagt“ wirkt, ist für andere blanke Diskriminierung. Informiere dich aktiv, woher solche Vorurteile kommen – und warum sie brandgefährlich sind. Vielleicht triffst du manche Aussagen unbewusst oder sprichst sie aus, weil „viele halt so reden“. Das macht es aber nicht besser.

8–10 Mal Ja: Höchste Alarmstufe. Das ist kein „kleiner Scherz“ mehr, sondern schon richtig schlimm. Bedenke, dass wer so denkt, alte Verschwörungserzählungen am Leben erhält – und dazu beiträgt, dass jüdisches Leben in Deutschland wieder bedroht wird. Bitte: Nimm das ernst, informiere dich, hinterfrage deine Quellen und suche das Gespräch mit Menschen, die dir helfen können, Vorurteile abzubauen.


Ich betone nochmals: Dieser Schnelltest ist keine wissenschaftliche Ausarbeitung sondern soll lediglich ein Hinweis sein – nicht mehr, nicht weniger.

Mich schmerzt es sehr, wenn ich miterleben muss, dass jüdisches Leben in Deutschland 80 Jahre nach dem Holocaust wieder bedroht ist. Denn hast du dich schon mal gefragt:

Wie geht es Juden, wenn sie diese antisemitischen Demonstrationen sehen?

Wie geht es Juden, die wegen ihrer jüdischen Identität diskriminiert werden?

Wie geht es Juden in einem Land, das vorgibt, tolerant in alle Richtungen zu sein – es sei denn, die Richtung ist jüdisch?

Wie geht es Juden, die miterleben müssen, wie fast schon als „Belohnung“ für das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 nun manche Politiker die Gründung eines palästinensischen Staates fordern?

Wie geht es Juden, wenn sie ihre Kippa oder ihren Davidstern verstecken, sobald sie in die Öffentlichkeit gehen?

Wie geht es Juden, die ihren Kindern sagen, sie sollen ihre jüdische Identität verschweigen?

Das alles in Deutschland. Nicht irgendwo. Nein. In Deutschland. In dem Land, das als Nazi-Deutschland für den beispiellosen Mord an über sechs Millionen Juden verantwortlich ist.


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Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert

„Ich würde ja gerne in der Bibel lesen, aber ich finde das manchmal recht langatmig.“

„Ich weiß gar nicht, wo ich mit Lesen anfangen soll.“

„Die Welt der Bibel ist so eine ganz andere als unsere Welt heute – das macht es nicht einfach, in der Bibel zu lesen.“

„Namen, Orte, Herrscher, Länder – ich steig da einfach nicht durch.“

„So viele Könige und Propheten, so viele Texte, die sperrig sind – wie soll die Bibel heute gültig und wahr sein, wenn ich ihren Background nicht kenne?“

Fragen über Fragen. Aussagen über Aussagen, die mir allesamt schon begegnet sind von Menschen, die wirklich gerne die Bibel lesen (würden) – manchmal fällt es ihnen aber schwer. Und ganz ehrlich: Ich verstehe die Menschen mehr und mehr. Wir leben in einer Zeit, in der ohnehin nicht viel gelesen wird und wenn, dann vor einem Display. Aber ein Buch lesen mit Seiten zum Umblättern – das ist eine Rarität geworden. Gleichzeitig ist schon längst bekannt, dass gerade diese Art zu lesen – also weder auf einem Display noch als Hörbuch – den meisten Gewinn bringt.

Deswegen liebe ich es, wenn sich Menschen die Mühe machen, eine Bibel zu veröffentlichen, die Menschen des 21. Jahrhunderts mit dein eingangs zitierten Fragen (oder ähnlichen) animieren soll, sie zu lesen. Und genau das tut Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert.

Auf den ersten Seiten der Bibel kommen die Herausgeber zu Wort und schreiben:

Was ist die Grundidee dieser Studienbibel? Sie will dem Leser zeigen, was die Rolle des Christen in der Welt ist und wie das Wort Gottes, das im Leben eines Menschen lebendig ist, das Leben anderer Menschen verändern kann. […] Die Informationen und Erklärungen in dieser Studienbibel erhellen Kontext und Bedeutung der biblischen Texte und helfen dem Leser damit, diese auf sein Leben und seine Welt heute anzuwenden. Die Welt, in der wir leben, erwartet von uns, dass wir handeln, geben und uns einbringen. Gottes Wort befähigt uns, genau dies zu tun.Sein Wort - meine Welt

Der Bibel liegt die Elberfelder-Übersetzung zu Grunde und damit einen Übersetzung des Alten und Neuen Testaments, die sich zur Aufgabe gemacht hat, möglichst textgetreu zu übersetzen und weniger zu „interpretieren“ oder zu übertragen, wie das modernere Übersetzungen tun.

Worin liegt der Mehrwert dieser Studienausgabe?

Es wäre zu einfach – und auch nicht angemessen – diesen Mehrwert auf eine Sache zu reduzieren. Vielmehr möchte ich dir die vielen Elemente dieser Studienbibel vorstellen, welche sie wirklich zu einem großen Schatz machen. In einem Satz zusammengefasst geht es um Fokus, Hintergrund, Fakten und Biografien.

Im Wesentlichen sind es diese vier Kategorien, die sich zusätzlich zum biblischen Text durch die Studienbibel ziehen und allesamt farblich abgesetzt und grafisch schön aufbereitet daherkommen.

Fokus-Artikel beziehen sich auf einen Vers oder einen Abschnitt und beleuchten diesen vor allem im Blick darauf, welchen Wert dieser Inhalt im 21. Jahrhundert hat bzw. wie er gelebt werden kann.

Hintergrund-Artikel beleuchten ebenfalls einen Vers oder Abschnitt, aber „in die andere Richtung“. Also nicht in der Form, wie man den Inhalt nun im 21. Jahrhundert lebt, sondern diese Artikel geben Auskunft über den historischen und kulturellen Hintergrund dessen, was im jeweiligen Vers oder Abschnitt ausgedrückt wird. Das ist insofern richtig gut, da wir die Tiefe, den Schatz, die Weite und die Bedeutung biblischer Aussagen noch besser verstehen können, wenn wir ihren historischen und kulturellen Hintergrund kennen.

Mit Fakten sind ebenfalls farblich abgesetzte Boxen, die bspw. Orte oder Personen des jeweiligen Abschnitts oder Verses näher beleuchten. Wie oft ist es schon vorgekommen, dass man beim Bibellesen auf Namen und Orte stößt und sich wünschte, mehr darüber zu erfahren – voilà: Die Studienbibel macht’s möglich.

Und zuletzt finden sich von ganz unterschiedlichen „christlichen Persönlichleiten“ 66 mal eine Kurzbiografie in der Studienbibel. Diese Personen sind aus den unterschiedlichsten Kulturen, Epochen und sozialen Schichten.

Was mich richtig begeistert ist, dass diese Elemente alle im „Fließtext“ eingearbeitet sind. Ich selbst lese, studiere und arbeite seit Jahren mit der „Thompson Studienbibel“. Hier ist der große Nachteil im Vergleich zur Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert, dass die Informationen allesamt am Ende der Bibel angehängt sind – und lange nicht so viele Informationen enthalten wie Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert.

Beim Lesen und Studieren der Bibel ist das natürlich ein riesengroßer Vorteil, wenn ich direkt beim Lesen, auf der gleichen (oder folgenden Seite) eine zusätzliche Information bekomme und nicht erst im Anhang blättern muss.

Prädikat: mehr als empfehlenswert

Wie eingangs schon geschrieben liebe ich es, wenn Menschen sich Gedanken machen, wie man diesen riesengroßen Schatz namens Bibel den Menschen im 21. Jahrhundert nicht einfach nur schmackhaft machen kann, sondern sie dazu anleitet, regelmäßig in der Bibel zu lesen, weil das, was gelesen wird, verständlicher ist.

Genau das geschieht mit Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert. Ich empfehle diese Bibel von Herzen gerne allen, die nicht einfach nur oberflächlich in der Bibel lesen, sondern sie in ihrer Tiefe verstehen wollen. Auch wenn ich die Bibel selbst erst kurze Zeit habe, kann ich mir gut vorstellen, dass das Lesen in der Bibel dadurch ganz neu an Tiefe gewinnt, denn eines geschieht nicht mehr: Oberflächlich über Dinge hinweg lesen, da es so viele Informationen zum Text und den Hintergründen gibt.

Natürlich gibt es im Anhang auch ein Themenregister, Auflistung von Schlüsselstellen sowie ein Verzeichnis von Berufen und Tätigkeiten in der Bibel mit jeweils einer kurzen Erklärung dazu, was ich an sich schon recht einzigartig finde.

Und nicht zuletzt – frei nach dem Motto: „Das Beste kommt zum Schluss“ – gibt es zu Beginn eines jeden biblischen Buches eine kurze Einführung in dieses Buch, was ich äußerst gut und wichtig finde, da oftmals gerade die grundlegenden Inhalte eines biblischen Buches gar nicht präsent sind und so ein schneller Überblick geschieht über das, was in diesem jeweiligen Buch steht.

Du möchtest mehr Freude am Lesen der Bibel?

Du möchtest die Bibel besser verstehen?

Du suchst Hintergrundinformationen zu Umfeld, Kontext und Kultur der biblischen Texte?

Du möchtest die Bibel nicht nur oberflächlich lesen, aber nicht gleich ein Tehologiestudium beginnen?

Ich kann dich gut verstehen – und empfehle dir deswegen Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert, das es in unterschiedlichen Ausführungen (Hardcover, Kunstleder, Leder) gibt.

Sein Wort – meine Welt. Die Studienbibel für das 21. Jahrhundert

ISBN: 9783417020403 | PREIS: ab 52,00 EUR

Verlag: SCM R.Brockhaus


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#66 7 Bücher, die du lesen musst

…denn du bist, was du liest

In dieser Folge stelle ich dir 7 Bücher vor, die du unbedingt lesen musst….also zumindest lege ich es dir sehr ans Herz, denn: Urlaubszeit ist Lesezeit und lesen bildet nicht nur, sondern prägt uns und formt uns.

Zu den meisten der Bücher habe ich eine Rezension geschrieben – diese Bücher habe ich verlinkt:

The Secret Sauce

Was unterscheidet einen guten Burger von einem großartigen Burger? Wenn es nach Bill Staub geht, der in seinem Leben wohl schon über 1.000 Burger gegessen und getestet hat, dann ist es die Sauce. Genauer gesagt: Das Geheimrezept der Sauce.

Genauso verhält es sich mit dem, was erfolgreiche Menschen ausmacht gegenüber denen, die….nun, das darfst du selbst für dich ausfüllen, aber ich will dir eine Definition von „Erfolg“ geben, wie ich sie bei Bill Staub gefunden habe und die mich vollkommen überzeugt:

Erfolg besteht also darin, ein festgelegtes Ziel zu erreichen und definierten Werten gerecht zu werden.The Secret Sauce, S.195

Kurz und knackig, aber darin verbirgt sich im Prinzip das gesamte Buch „The Secret Sauce. Führungsgeheimnisse erfolgreicher Geschäftsleute“.

Und jetzt schon eine kleine Vorbemerkung: Zu diesen erfolgreichen Geschäftsleuten (siehe Erfolgs-Definition) würde ich auch Bill Staub zählen. Gleichzeitig ist der Untertitel aber sehr wahrscheinlich auf die Interview-Gäste gemünzt, die Bill Staub im Buch zu Wort kommen lässt. Denn: Allesamt sind auf ihre Weise sehr erfolgreiche Geschäftsleute.

Namentlich sind das Barbara Günthard-Maier (von 2012-2020 Stadträtin von Winterthur und Vorsteherin des Departements für Sicherheit und Umwelt; heute Beraterin für Führungskräfte und ranghohe Politiker), Barbara Troschel (Unternehmens- und Karriereberaterin sowie Arbeitspsychologin), Daniel Schöni (CEO der Firma „Schöni Transport AG“), Enrico Zbären (Inhaber der „Zbären Kreativküchen AG“), Jean-Pascal Bobst (CEO der Bobst-Gruppe, die Hochleistungsanlagen für Druck, Beschichtung und Laminierung sowie Schneiden, Falten und Kleben von Papier, Textilien und Verpackungen produziert; ca. 60% aller Pakete weltweit werden mit solchen Anlagen hergestellt), Josua Regez (CEO der „isolutions AG“) und Elisabeth Schirmer (Verwaltungsrätin und Teilhaberin des Uhrwerkproduzenten Ronda sowie Ex-Bankratspräsidentin der Kantonalbank Baselland).

Die Zutaten sind entscheidend

Kommen wir zurück zur Erfolgsdefinition und dem „Geheimrezept“ der „Secret Sauce Erfolg“. Bill Staub benennt sechs Zutaten, die das Geheimrezept für Erfolg ausmachen:

  1. In der Ruhe liegt die Kraft
  2. Ermutigung
  3. Werte und Identität
  4. „Servant Leadership“
  5. Loslassen und Vertrauen
  6. Superpower – Alles ist möglich!

Ich könnte wetten, dass du denkst: „Das ein oder andere kenne ich schon.“ Klar – so weiß eigentlich jedes Kind, dass in (fast) jeder Burgersauce auch irgendetwas Ketchup-Ähnliches drin ist. Es ist nichts Verwerfliches daran zum einen, das Rad nicht neu zu erfinden und zum anderen zu denken, dass man das ein oder andere schon kennt.

Aber wie bei einer guten Soße ist es auch mit diesem Buch: Die Mischung macht’s! Mir ging es ganz ähnlich, denn über „Ruhe“, „Werte“, „Identität“ sowie „Servant Leadership“ habe ich schon das ein oder andere gelesen, selbst geschrieben oder wende es in meinem Alltag an. ABER! Und jetzt komm’s: Bleib bitte ein Leben lang ein Lernender! Selbst wenn du denkst „Das kenne ich schon“, kann sich hinter der Überschrift dann doch noch das ein oder andere finden, das dich überrascht und neu inspiriert.

Das hängt von deinem Mindset ab, denn wenn du ein offenes Mindset hast, wirst du immer etwas finden, das dich weiter bringt. Mir ist es zumindest so gegangen, selbst als ich die Kapitel las, nach deren Überschrift ich dachte „Ich bin gespannt, was kommt, denn das ein oder andere habe ich darüber ja schon gelesen oder selbst geschrieben“. Und siehe da: Wirklich! Ausnahmslos! Jedes einzelne Kapitel beinhaltet eine Menge Inspiration.

Der beste Burger schmeckt nicht, wenn du ihn nicht isst

Und so verhält es sich auch mit allen Prinzipien oder Zutaten aus „The Secret Sauce.“ Du kannst in der Theorie viel Wissen ansammeln. Du kannst sogar Recht haben – aber wundere dich nicht, wenn dich dann manche Leute „Klugscheißer“ oder „Besserwisser“ nennen, denn: Die wirklichen Weltveränderer sind die, die sich auf den Weg machen.

Das sind die, die den Burger produzieren – und auch essen. Das sind die, die nicht nur in der Theorie Wissen ansammeln, sondern dieses Wissen auch umsetzen. Dabei sind sie bereit, Fehler zu machen und zu lernen. Sie lassen sich nicht entmutigen und sie hören auf andere. Sie lassen sich von anderen inspirieren und wissen, dass sie auf andere angewiesen sind.

Warum schreibe ich das? Weil Bill Staub auf großartige Weise animiert, genau so zu leben und zu handeln. Ihm geht’s nicht darum, dass du noch mehr weißt, sondern dass du noch mehr (Richtiges) tust.

Immer wieder betont er, dass er mehr der Praktiker als der Theoretiker ist – und das ist gut so! Denn – und das zeichnet dieses Buch neben vielen anderen ähnlichen Büchern positiv aus – du wirst am Ende eines jeden Kapitels herausgefordert, die Dinge in die Tat umzusetzen. Es gibt nicht nur eine Kurzzusammenfassung, sondern auch so genannte „T@ake-aways“, die dir ganz konkret helfen, das Gelesene anzuwenden.

Ich bin kein Businessmensch – was nun?

Gute Frage! Ich auch nicht – zumindest nicht im klassischen Sinn. Aber jetzt lass uns noch mal zurückkehren zur Frage nach Erfolg. Da spielen Ziele und Werte eine Rolle. Und schon bist du mittendrin in der Zielgruppe dieses Buches, denn wir alle haben a) Ziele und b) Werte – die Frage ist nur: Sind es gute Werte und Ziele und wie erreichen wir sie? Genau dafür ist „The Secret Sauce“ eine mega Inspiration!

Ich habe nun ja schon wirklich viele Bücher gelesen rund um Leadership – Maxwell, Covey, Hybels, Sinek und wie sie alle heißen. Tolle Bücher, tolle Autoren!

Was mich bei „The Secret Sauce“ und genauer gesagt vielmehr noch bei Bill Staub jedoch überzeugt und begeistert, ist, dass er zum einen aus der Schweiz kommt und damit unseren deutschen/europäischen Kontext wesentlich besser vor Augen hat und versteht und dass er zum anderen keinen Hehl aus seinem Glauben an Jesus macht (ok, das tun zumindest Hybels und ansatzweise auch Maxwell nicht). Denn dieser Glaube ist es, der ihn trägt und der ihn zu so vielem motiviert und inspiriert. Kleiner Spoiler: Besonders Kapitel 6 handelt davon. Aber auch in den Interviews spielt es immer wieder eine Rolle sowie in den persönlichen Ausführungen von Bill Staub.

Apropos Interviews: Wirklich grandios ist die Umsetzung in der Art, dass in den Kapiteln immer nur ein Teil des jeweiligen Interviews abgedruckt ist und alle Interviews in gesamter Länge im Anhang des Buches zu finden sind. Das lässt beim Lesen den Fokus ganz auf dem jeweiligen Topic des Kapitels und man ist nicht „raus“, weil man sich ein längeres Interview durchliest. Denn so macht das Interview geschätzt 10-20% eines Kapitels aus und wird so in Staubs Ausführungen platziert, dass es gewinnbringend ist.

Insofern: Nein, du musst kein „Businessmensch“ (was auch immer das genau sein soll) sein, damit du einen Gewinn aus „The Secret Sauce“ ziehen kannst. Ich sag’s mal so: Wenn dir entweder der christliche Glaube praktisch gelebt am Herzen liegt oder du gerne erfolgreich bist oder du dich fragst, wie du gute Werte sinnvoll leben kannst oder wie du noch mehr mit Gottes übernatürlichem Eingreifen rechnen kannst oder du dich gerne von großartigen Menschen inspirieren lässt – dann ist „The Secret Sauce“ für dich!

Das Gute: Es muss nicht beim Buch bleiben, denn Bill Staub hat passend zum Buch eine Online-Community aufgezogen, in der sich über die Themen des Buches (und darüber hinaus) ausgetauscht werden kann, wo es (Video-)Impulse gibt und die letzte Seite des Buches eben nicht das Ende des Kapitels sein muss.

Hier kommst du zur Community (kleiner Tipp: Im Buch befindet sich ein Gutschein, mit dem die Mitgliedschaft kostenlos ist):

www.secret-sauce.ch

Mein Fazit: Ich kann dir das Buch nur empfehlen! Natürlich ist nicht alles neu (aber bitte: Nenn mir ein Buch, bei dem das der Fall ist) – aber das ist nicht tragisch, solange wir die Dinge noch nicht 100% umgesetzt haben, haben sie auch eine Berechtigung, immer wieder benannt zu werden. Gleichzeitig findet sich im Buch aber auch einiges, das – zumindest für mich – neu ist und beides zusammen ist eine ungemein inspirierende, ermutigende und motivierende Mischung.

Bill Staub: The Secret Sauce. Führungsgeheimnisse erfolgreicher Geschäftsleute

ISBN: 9783038482901

Preis: 19,90 EUR

Verlag: Fontis (www.fontis-shop.de/products/the-secret-sauce)


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#65 Kann ich als Christ noch zu Israel stehen?

Oder: Warum Israel keinen Genozid begeht.

Gazastreifen, Iran und jetzt auch noch Syrien. Israel scheint alles anzugreifen, was ihnen in die Quere kommt – oder auch nicht.
Und dann sind da noch die biblischen Verheißungen über Israel. Aber ist das Israel der Bibel das Israel von heute? Wie muss ich als Christ damit umgehen? Kann man ernsthaft noch an der Seite Israels sein?

In dieser Folge spreche ich unterschiedliche andere Quellen an, diese findest du hier:

Tobias Huch: Genozid in Gaza? Unsinn!

www.youtube.com/watch?v=rt-rJFJvmcc

Antijudaismus reloaded? Das seltsame Spiel der Kirche

www.david-brunner.de/antijudaismus-reloaded-das-seltsame-spiel-der-kirche/

**Hier geht’s zum Statement von „Christen an der Seite Israel“ (CSI) zur Erklärung des Erltkirchenrates: **
Statement von CSI

3teiliger Podcast von Tom David Frey zu Syrien

Bibelkurs „Israel entdecken“ von „Christen an der Seite Israels“:

www.csi-aktuell.de/bibelkurs/

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#64 Wie erkenne ich meine Berufung?

…und warum das so wichtig ist!

Warum bin ich auf dieser Erde? Warum stehe ich jeden Morgen auf? Was treibt mich an? Mache ich eigentlich einen Unterschied oder friste ich nur so mein Dasein? Ich glaube, dass Gott für jeden Menschen eine Bestimmung und eine Berufung hat. Was der Unterschied ist und wie du deine Berufung leben kannst – darum geht es in dieser Folge.

Rezension von „Fruitfull Life“:
www.david-brunner.de/fruit-full-life/

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Antijudaismus reloaded? Das seltsame Spiel der Kirche

Der Weltkirchenrat oder auch „Ökumenischer Rat der Kirchen“ hat dieser Tage für mich die Frage aufgeworfen: Hat Antijudaismus wieder Platz in der Evangelischen Kirche in Deutschland? Es wäre verheerend!

Aber der Reihe nach.

Der Ökumenische Rat der Kirchen / Weltkirchenrat vertritt 580 Millionen Christen in 365 Mitgliedskirchen aus mehr als 120 Ländern.

Am 22. Juni 2025 hat der Weltkirchenrat in einer öffentlichen Erklärung dem Staat Israel Apartheid vorgeworfen. Ausgerechnet in Südafrika wurde diese Erklärung veröffentlicht.

Ich zitiere:

In diesem Sinne veröffentlicht der ÖRK-Zentralausschuss den folgenden Aufruf: Er verlangt, dass 1. die Realität der Apartheid beim Namen genannt wird: Wir anerkennen und verurteilen das System der Apartheid, das Israel dem palästinensischen Volk auferlegt und damit das Völkerrecht und das moralische Gewissen verletzt; 2.Sanktionen und die Rechenschaftspflicht umgesetzt werden: Wir fordern Staaten, Kirchen und internationale Institutionen auf, Konsequenzen für Verstöße gegen das Völkerrecht zu ziehen, einschließlich gezielter Sanktionen, Desinvestitionen und Waffenembargos. Der Internationale Strafgerichtshof und die UN-Mechanismen, die mögliche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit untersuchen, müssen umfassend unterstützt werden.

Quelle: www.oikoumene.org/de/resources/documents/statement-on-palestine-and-israel-a-call-to-end-apartheid-occupation-and-impunity-in-palestine-and-israel

Welche Rolle spielt der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende?

Das ist schon heftig. Unter Apartheid versteht man ein System der Rassentrennung, das jahrzehntelang in Südafrika gelebt wurde und von dem sich das Land bis heute nicht erholt hat. Nun wirft man – wohlgemerkt als kirchliches Gremium – Israel diese Rassentrennung im Blick auf den Umgang mit Palästinensern vor.

Kein Wort zum 7. Oktober 2023.

Kein Wort zur Hamas.

Keine Verurteilung der bestialischen Massaker an der israelischen Bevölkerung.

Und das alles unter dem Vorsitz eines Mannes, der in Deutschland relativ bekannt sein dürfte: Heinrich Bedford-Strohm, der von 2014 bis 2021 Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland war – somit der höchste Funktionär der Evangelischen Kirche in Deutschland – und seit 2022 Vorsitzender des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen ist. Ausgerechnet unter seinem Vorsitz, dem Vorsitz eines evangelischen Theologen aus Deutschland, leistet sich der Weltkirchenrat diese furchtbare Entgleisung.

Anstatt zurückzutreten, versucht Bedford-Strohm sich nun herauszuwinden. Ähnlich wie er es schon 2016 tat, als er in Jerusalem sein Bischofskreuz nicht tragen wollte.

Er habe nicht mit abgestimmt als Vorsitzender und ebenso habe er den Begriff der Apartheid kritisiert. Ist ja alles schön und gut, aber am Ende ist er der Vorsitzende und kann nicht sagen: „Die anderen waren es! Ich wasche meine Hände in Unschuld.“ Er hat genauso wie alle anderen Mitglieder des Weltkirchenrates Schuld über die Kirche gebracht.

Und die besteht in meinen Augen darin, dass Antijudaismus in der (evangelischen) Kirche wieder Platz hat. Die Schuld, die Schwere, die Tragweite, die auf dieser Erklärung des Weltkirchenrates liegt, ist unermesslich groß.

Natürlich versucht man das seitens des Weltkirchenrates zu relativieren, indem ebenso gesagt wird:

Wir erkennen einen klaren Unterschied zwischen dem jüdischen Volk, unseren Glaubensbrüdern und -schwestern und den Handlungen der israelischen Regierung und bekräftigen, dass der ÖRK entschieden gegen jede Form von Rassismus, einschließlich Antisemitismus, antiarabischem Rassismus und Islamfeindlichkeit, steht. Allerdings zwingen das unerträgliche Leid, das den Menschen in Gaza zugefügt wird, und die eskalierende Gewalt und Unterdrückung im Westjordanland und in Jerusalem die weltweite Gemeinschaft der Kirchen, sich klar, eindringlich und entschlossen für die Grundsätze der Gerechtigkeit nach internationalem Recht und internationaler Ethik auszusprechen.

Quelle: s.o.

Der Weltkirchenrat ist nicht glaubwürdig

Nur leider entlarvt sich der Weltkirchenrat selbst. Aus zwei Gründen.

Zum einen kennen wir doch alle das Schema und Verhaltensmuster, je vehementer ich etwas ablehne, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich damit ein Problem habe. Zum zweiten: Der vermeintlichen Erklärung, sich gegen Antisemitismus einzusetzen, folgt das Wort „Allerdings“. Und damit wird mal schnell alles, was davor war, vom Tisch gewischt, denn es ist klar: Was jetzt kommt, das ist das Wesentliche, das ist das Wichtige, das ist, wofür wir als Weltkirchenrat stehen.

„Mal wieder sind die Juden selbst schuld“ könnte man meinen. Klar: Es leben nicht nur Juden in Israel, aber wann versteht auch noch der letzte Mensch auf diesem Planeten endlich, dass es nur einen jüdischen Staat, nämlich Israel, gibt?

Eine jüdische Replik

Daniel Neumann schreibt in der Jüdischen Allgemeinen Folgendes, dem ich nur zustimmen kann:

Wenn der Vorsitzende eines solchen internationalen Kirchenrates nun einen Beschluss mit den begleitenden Worten veröffentlicht, dass dieser nichts mit Antisemitismus zu tun habe, sind Zweifel angebracht. Erhebliche Zweifel. Und es spricht Bände. Schließlich war die Kirche über Jahrhunderte hinweg der Nukleus des europäischen Judenhasses. Sein Zentrum und seine Energiequelle.

Quelle: www.juedische-allgemeine.de/politik/der-weltkirchenrat-auf-abwegen/

Wenn es nun salonfähig wird, gegen Israel, gegen Juden zu sein – was soll dann noch kommen? Jeder evangelische Christ kann sich nun auf den Weltkirchenrat berufen und sagen: „Schau es dir doch an: Dieses Gremium, das hunderte Millionen von Christen weltweit vertritt, sagt selbst, dass Israel Apartheid lebt und Rassismus fördert. Und das alles unter dem Vorsitz des ehemals höchsten Repräsentanten der Evangelischen Kirche in Deutschland.“

Eine württembergische Replik

Von Herzen dankbar bin ich für ein Statement des Landesbischofs der Württembergischen Kirche, Ernst-Wilhelm Gohl, der ein ganz klares Gegengewicht gesetzt hat:

Mit der Behauptung, Israel sei ein Apartheidstaat, macht sich der Zentralausschuss des ÖRK einen politischen Kampfbegriff zu eigen, der sachlich falsch ist und in der aufgeheizten Debatte um den Weg zum Frieden im Nahen Osten nur zur weiteren Polarisierung führt

Quelle: www.elk-wue.de/pressemitteilung/2025/02072025-israel-ist-kein-apartheidstaat

Wenn ein Landesbischof in aller Öffentlichkeit sich gegen eine Aussage des ehemaligen Ratsvorsitzenden stellt, dann zeugt das von Mut und einem absoluten Willen, diese Message unters Volk zu bringen, denn: Man widerspricht nicht so ohne weiteres einem anderen Amt- und Würdenträger. Danke, lieber Herr Landesbischof Gohl, dass Sie den Mut haben. Ich wünsche mir, dass Ihnen noch weitere Amtskollegen folgen und als Vertreter und Repräsentanten evangelischer Landeskirchen in Deutschland sich klar mit Israel und dem jüdischen Volk solidarisieren und es eben gerade nicht in das offene Messer des Antijudaismus laufen lassen.

Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass auf so genannten „Pro Palästina“-Demos, die sich am Ende als Israelhass-Kundgebungen entpuppen, auf deutschen Straßen lautstark das Existenzrecht Israels angezweifelt wird und zur Vernichtung Israels aufgerufen wird, hat sich nun auch der Weltkirchenrat auf Abwege begeben und liefert diesen Strömungen einen Nährboden.

Ausgerechnet die Kirche

Ja, die Kirche. Ausgerechnet die Kirche.

Man mag es nicht fassen. Man mag es nicht glauben.

Immer wieder höre ich in diesem Zusammenhang, dass Martin Luther ein glühender Antisemit gewesen sei. Und ja: Er hat Aussagen getroffen, die antisemitisch waren. Zweifelsohne. Nur habe ich als evangelischer Pfarrer ein noch viel größeres Problem: Ich muss gar nicht in die 500jährige Vergangenheit schauen, sondern es genügt ein Blick in die Gegenwart, dass ich mir die Frage stellen muss:

Steht die evangelische Kirche an der Seite des jüdischen Volkes, des Volkes Gottes – oder nicht?

In den letzten Wochen und Monaten sind bei mir erhebliche Zweifel daran aufgekommen.

Dabei wäre diese Solidarität gerade jetzt so wichtig! Jetzt, wo aus unseren 80 Millionen Bundestrainern 80 Millionen Nahost-Experten geworden sind und viele, viele Unwahrheiten über Israel im Umlauf sind. Jetzt, wo es Menschen braucht, die bei aller Kritik, bei allem Versagen und bei allem Fragwürdigem der israelischen Regierung dennoch sich solidarisch mit Israel zeigen – denn: Israel ist mehr als seine Regierung. Israel ist das Land, das dem Volk Gottes vor tausenden von Jahren verheißen wurde. Israel ist ein Land voller Schönheit und Lebendigkeit. Israel ist ein Land, in dem unterschiedliche Kulturen, Religionen und Völker ihren Platz haben. Israel ist ein blühendes Land umgeben von Regimen und Diktaturen, welche die Vernichtung Israels propagieren. Israel ist das einzige Land im Nahen und Mittleren Osten, das westliche Werte lebt und kultiviert. Israel verteidigt nicht nur sich selbst. Israel verteidigt Europa. Wenn Israel fällt, fällt auch der Westen.

Es braucht Solidarität mit Israel

Gerade jetzt braucht es Menschen, die sagen: „Ich kann nicht alles gutheißen, was in und durch Israel geschieht. Aber es gibt keinen Völkermord im Gazastreifen und auch keine Apartheid. Israel ist das Opfer, nicht der Täter. Israel bedroht nicht seine Nachbarländer, sondern wird durch das iranische Regime, die Hisbollah, die Hamas, die Muslimbruderschaft und andere extremistische Gruppierungen bedroht. Nicht Israel will irgendein Land vernichten, aber andere haben die Gewaltfantasie, Israel zu vernichten. Jetzt, gerade jetzt, stelle ich mich solidarisch an die Seite des Volkes, das verfolgt wird, seit es existiert.“

Ich hoffe, dass diese Stimmen in der Evangelischen Kirche in Deutschland die unsägliche Stimme des Weltkirchenrates übertönen.

EDIT 16.07.2025

„Christen an der Seite Israels“ hat heute ein Statement zur Erklärung des Weltkirchenrates veröffentlicht, die ich mit unterzeichnet habe. „Nicht in meinem Namen“ heißt sie und ich empfehle sie dir von Herzen zum Lesen und zum Mitunterzeichnen!

Hier geht’s zum Statement von „Christen an der Seite Israels“.


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