Was in Deutschland momentan geschieht, finde ich erschreckend, erniedrigend und menschenverachtend: Antisemitismus bricht sich immer mehr Bahn auf den Straßen und in den sozialen Netzwerken. Juden und da Land Israel sehen sich einem Hass gegenüber, der seinesgleichen sucht. Dabei geht es ja nicht einmal um die Regierung Israels. Diese kann und muss man unbedingt kritisieren wie jede andere Regierung auch.

Wenn jedoch bei einer so genannten „Pro Palästina“-Demonstration in Frankfurt die Polizei mit Wasserwerfern den jüdischen Friedhof schützen muss, ist offensichtlich: Es geht um Judenhass. Was sollten tote Juden denn zu tun haben mit dem momentanen Krieg im Gazastreifen? Genau. Nichts. Und deswegen ist das purer Antisemitismus.
So geschehen in Frankfurt am 30. August 2025 (BILD berichtete).
Deutschland war schon einmal Mittelpunkt von Judenhass. 80 Jahre nach dem Holocaust scheinen wir nicht wirklich weiter zu sein. Mich betrübt das sehr.
Auf Instagram und Facebook habe ich in letzter Zeit sehr, sehr viel über Israel gepostet, habe Stellung bezogen, Diskussionen geführt – und mich vielem ausgesetzt, was mir das Leben nicht einfacher gemacht hat.
Das Schlimme: Ich erlebe dort durch alle „Schichten“ (hätte man früher gesagt) hindurch antisemitische Tendenzen gepaart mit schockierendem Unwissen über Israel, das Judentum und den Nahen Osten. Das sind Personen, die ich nicht kenne, genauso wie Personen, die aus „meiner Bubble“ sind, die ich also kenne – teilweise schon seit vielen Jahren. Wenn ich lese, was diese Personen schreiben, bin ich manchmal regelrecht schockiert.
Das hat mich auf die Idee eines „Antisemitismus-Schnelltests“ gebracht, den ich gemeinsam mit KI entwickelt habe. Du bist hier auf einem privaten Blog und nicht auf irgendeiner wissenschaftlichen Seite. Deswegen ist dieser Schnelltest natürlich alles andere als „wissenschaftlich belegt“, aber ich habe mich auch über KI hinaus ein wenig belesen und recherchiert.
Und ja: Das alles müsste viel, viel differenzierter sein – das ist mir vollkommen klar! Aber es ist ein Anfang, ein Fingerzeig, besser als nichts. Und hey: Was tut man nicht alles für Aufmerksamkeit – da klingt „Schnelltest Antisemitismus“ doch richtig gut, oder nicht? (Scherz!) Abgesehen davon lebten wir während der Corona-Zeit von so genannten „Schnelltests“.
Wie dem auch sei: Ja, es müsste alles wesentlich profunder und wissenschaftlicher sein. Da gebe ich dir recht.
Die Auswertung des Tests soll dich lediglich sensibilisieren. Nicht mehr, nicht weniger. Sie trifft keine Festlegung und sie sagt nicht „Du bist so und so“. Aber ich hoffe, dass ich dadurch einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass wir allesamt unsere Sinne und unsere Wahrnehmung schärfen im Blick auf Antisemitismus. Überzeugt bin ich davon, dass Antisemitismus viel latenter vorhanden ist in unserer Gesellschaft, als wir meinen. Dadurch sind wir aber auch mehr gefährdet, als wir meinen, auf antisemitisches Gedankengut hereinzufallen – ohne es vielleicht zu wollen.
Worte wie „Nie wieder ist jetzt“ dürfen keine leeren Phrasen sein – sie müssen inhaltlich und vor allem durch unser Denken und Handeln gefüllt werden.
Hinweise zur Umfrage
Logischerweise kannst du pro Frage nur „Ja“ oder „Nein“ anklicken. Wenn du auf „Abstimmen“ klickst, bleibt deine Auswahl bestehen, so dass du in Ruhe die Auswertung lesen kannst.
Wenn du anschließend auf „Ergebnis aller Umfragen“ klickst, erhältst du eine Übersicht über die prozentuale Verteilung der Antworten.
Die Umfrage ist vollkommen anonym. Ich kann keinerlei Rückschlüsse auf Personen ziehen!
Schnelltest Antisemitismus
Auswertung
0–1 Mal Ja: Glückwunsch – dein innerer Antisemitismus-Radar ist sehr gut kalibriert. Bleib aufmerksam und widersprich, wenn andere antisemitische Sprüche bringen – sei es im Gespräch, auf social media oder an anderen Orten.
2–4 Mal Ja: Du bist nah dran, unbewusst antisemitische Denkmuster zu übernehmen. Viele dieser Stereotype klingen zunächst harmlos, sind aber tief verletzend und geschichtlich sehr belastet. Prüfe deine Haltung – und sprich mit jüdischen Menschen, um Klischees zu entkräften oder informiere dich anderweitig.
5–7 Mal Ja: Achtung – dein innerer Kompass schlägt schon sehr stark in Richtung Antisemitismus aus. Was für dich vielleicht „nur so daher gesagt“ wirkt, ist für andere blanke Diskriminierung. Informiere dich aktiv, woher solche Vorurteile kommen – und warum sie brandgefährlich sind. Vielleicht triffst du manche Aussagen unbewusst oder sprichst sie aus, weil „viele halt so reden“. Das macht es aber nicht besser.
8–10 Mal Ja: Höchste Alarmstufe. Das ist kein „kleiner Scherz“ mehr, sondern schon richtig schlimm. Bedenke, dass wer so denkt, alte Verschwörungserzählungen am Leben erhält – und dazu beiträgt, dass jüdisches Leben in Deutschland wieder bedroht wird. Bitte: Nimm das ernst, informiere dich, hinterfrage deine Quellen und suche das Gespräch mit Menschen, die dir helfen können, Vorurteile abzubauen.
Ich betone nochmals: Dieser Schnelltest ist keine wissenschaftliche Ausarbeitung sondern soll lediglich ein Hinweis sein – nicht mehr, nicht weniger.
Mich schmerzt es sehr, wenn ich miterleben muss, dass jüdisches Leben in Deutschland 80 Jahre nach dem Holocaust wieder bedroht ist. Denn hast du dich schon mal gefragt:
Wie geht es Juden, wenn sie diese antisemitischen Demonstrationen sehen?
Wie geht es Juden, die wegen ihrer jüdischen Identität diskriminiert werden?
Wie geht es Juden in einem Land, das vorgibt, tolerant in alle Richtungen zu sein – es sei denn, die Richtung ist jüdisch?
Wie geht es Juden, die miterleben müssen, wie fast schon als „Belohnung“ für das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 nun manche Politiker die Gründung eines palästinensischen Staates fordern?
Wie geht es Juden, wenn sie ihre Kippa oder ihren Davidstern verstecken, sobald sie in die Öffentlichkeit gehen?
Wie geht es Juden, die ihren Kindern sagen, sie sollen ihre jüdische Identität verschweigen?
Das alles in Deutschland. Nicht irgendwo. Nein. In Deutschland. In dem Land, das als Nazi-Deutschland für den beispiellosen Mord an über sechs Millionen Juden verantwortlich ist.

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