StartGedankenDas war "Loud and Proud 2022"

Das war “Loud and Proud 2022”

Wer mich kennt, der weiß: Ich liebe Musik der härteren Gangart. Deswegen schreibe ich diesen Artikel nicht wie einen klassischen, möglichst objektiven Konzertbericht. Ich schreibe komplett subjektiv und total begeistert. Und das aus einem wichtigen Grund: Diese Welt braucht Rockmusik mit guter Botschaft.

Am 30.09. und 01.10. fand in Betzdorf (sorry, nein, muss man nicht kennen) das “Loud and Proud-Festival” statt. Ich habe in einem anderen Artikel schon darüber berichtet – im Vorfeld. Jetzt war ich dort – und bin restlos begeistert.

Denkbar schlechte Rahmenbedingungen

Man stelle sich nur mal so die Rahmenbedingungen vor:

2021 wurde das Festival auf Grund von Corona abgesagt.

2022 ist die Lage noch nicht wirklich sicherer, aber schon früh entscheidet sich der Veranstalter, das Festival durchzuziehen.

Es gibt in den letzten Jahren auf Grund von Corona so gut wie keine Konzerte.

Es gibt in den letzten Jahren auf Grund von Corona noch weniger Konzerte mit christlichen Bands.

Es gibt in den letzten Jahren auf Grund von Corona noch weniger Konzerte mit christlichen Bands “der härteren Gangart”.

Sämtliche Kosten scheinen in 2022 nur noch zu steigen – auf Grund unterschiedlicher Faktoren.

Und 2022 sagt der Verein “CVJM Loud and Proud e.V.”: Wir ziehen das durch!

Hut ab! Respekt! Chapeau! Das würden nicht viele machen.

International bekannte und renommierte Bands

Und dann liest sich das Line-Up dieses Festivals wie ein Feuerwerk: Petra, Disciple, Kutless, Theocracy, The Letter Black, Project 86, Within Silence und viele weitere Bands, die größtenteils weltweit bekannt sind.

Kein Wunder, fahre ich zu diesem Festival mit großer Vorfreude im Gepäck und Erinnerungen an schon längst nicht mehr für möglich gehaltene Konzerte und Festivals. In Betzdorf angekommen, lerne ich schnell den halben Ort kennen bis ich einen Parkplatz finde. Schnellen Schrittes geht’s Richtung Halle und ich erkenne schon bald die üblichen Metal Heads mit entsprechenden Frisuren, Hoodies und einem – wie ich finde bezeichnenden – extrem entspannten Flair.

Ich erinnere mich zurück an viele Jahre, in denen ich jährlich mehrmals auf Festivals und Konzerten “dieser Art” war. Es fühlt sich schon fast wie ein Relikt aus alten Zeiten an.

Schnell nehme ich meinen (räusper) Sitzplatz ein und genieße. Ich genieße einfach nur gute Bands, laute Musik (ein Dank an meine tollen Ohrstöpsel), schlendere durch den Merchandising-Bereich und treffe hier und da Menschen, die ich bisher nur von meiner Freundesliste auf Facebook oder Instagram kannte. Auch cool, so ein “ach dich gibt’s ja wirklich”-Treffen.

Und dann lerne ich neue Bands kennen, die ich vorher nur wenig hörte oder gar nicht kannte. Within Silence aus der Slowakei ist da zum Beipsiel zu nennen mit ihrem richtig guten Power Metal. Oder auch “The Protest”, die schon mit Disciple “on Tour” waren.

Und – was soll ich sagen: Petra. DIE Band schlechthin der christlichen Rockszene der inzwischen letzten fünf Jahrzehnte. Wie John Schlitt in seinem doch recht hohen Alter auf der Bühne abgeht und auch die alten Klassiker singt – das war schon faszinierend. Die Halle war ebenso am Beben wie tags zuvor, als Disciple als Headliner die Menge wirklich so richtig in Bewegung brachte und begeisterte.

Absolut cool war natürlich auch, dass bspw. Bands wie “From Shadows to Light”, die am Tag zuvor ihr erstes Album veröffentlichten, eine Bühne geboten bekamen.

Immer und immer wieder staune ich über die Klasse und Vielfalt der Bands bei gleichzeitig einem Fokus, einem Mittelpunkt, um den sich alles dreht: Jesus. Hier wird eine Einheit gelebt, die manchmal nicht einmal Gemeinden schaffen. Das ist das Schöne, das Besondere, das Einzigartige an solch einem Festival. Die Moderationen und Ansagen auf der Bühne tragen dazu ihren Teil bei, dass man gar nicht anders kann als zu erkennen: Hier geht’s um geile Musik und Jesus – irgendwie hat das was von “Paradies”. Ok ok.

Aber jetzt mal im Ernst: Aus 23 Ländern waren Besucher auf diesem Festival. 23 Länder! Das sind fast so viele wie Mark Forster besingt – gut, ja, nicht ganz so viele. Aber wie krass ist das denn bitte? 23 Länder – darunter England, Australien und die USA. Und ich hab mich noch aufgeregt, dass ich freitags durch den Feierabendverkehr durch die halbe Republik reise. Ich war ganz schnell mal ganz ruhig.

Der Wert einer “christlichen Musikszene”

Dann treffe ich Fabian Strunk, den Veranstalter des Festivals. Wir reden viel über Musik, die christliche Musikszene und die fehlenden Festivals. Wir wissen beide, wie wichtig und gut solche Festivals sind – gerade auch aus geistlicher Sicht. Ich habe meinen Sohn dabei. Er hat den guten Musikgeschmack seines Vaters geerbt – Disciple ist seine Lieblingsband, auf dem Festival lernt er Theocracy neu kennen und klar: Papa kauft ihm gerne ein T-Shirt der Band (von Disciple hat er ja schon eins). Ich weiß, welchen Impact, welchen Einfluss “christliche Bands” (nein, ich habe keinen Bock über diesen Begriff zu streiten) auf ihn haben: Sie sind Vorbilder, sie sind cool, sie vermitteln ihm geistliche Wahrheiten.

Am zweiten Festivaltag sind wir bei “Honor & Glory” (aka “The Kevin Young Worship Project”) in der ersten Reihe. “Rock Worship” wie das Side Project von Disciple ihre Musik nennt. Mein Sohn singt jeden Song mit. Und als Papa bewegt mich das, berührt mich das.

Als Kevin Young (Frontman von Disciple) am ersten Abend für alle Festivalbesucher betet, ist das am nächsten Morgen Gesprächsstoff zwischen meinem Sohn und mir. Er war sichtlich sehr angetan davon.

Honor & Glory auf der Sidestage beim Loud and Proud-Festival

Warum ich so dankbar bin!

Das ist gar nicht mehr so schwierig zu erraten, oder? Ich will nicht über Musik streiten bzw. über Musikgeschmack – das ist fehl am Platz. Aber ich bin dem großen und großartigen Veranstalterteam rund um Fabian Strunk so dankbar, dass sie den Mut hatten, dass sie nicht aufgegeben haben, dass sie sich nicht haben unterkriegen lassen – schlicht und einfach: dass sie das Loud and Proud-Festival haben stattfinden lassen!

Denn so konnten über 1.000 Festivalbesucher nicht nur gute Musik hören. Sie wurden gesegnet mit guter Message. Die Menschen, die da waren, hörten von Jesus, seiner freimachenden Gnade – kurzum: Sie hörten das Evangelium, die gute Nachricht! Nichts anderes als das, was man auch Sonntag für Sonntag in der Kirche hört – oder zumindest hören sollte. Nur dass halt nicht alle, die auf solch ein Festival gehen, auch in die Kirche gehen.

Und deswegen schrieb ich eingangs: Diese Welt braucht Rockmusik mit guter Botschaft!

Für mich (und meinen Sohn) war es deswegen auch überhaupt keine Frage, dass wir dem Verein “CVJM Lound and Proud e.V.” als Mitglieder beigetreten sind. Wir unterstützen dieses Anliegen von Herzen und haben auf den vielen Stunden Autofahrt schon laut darüber nachgedacht, wie das wäre, auch im Süden Deutschlands solch ein Festival zu haben – oder sagen wir mal so: mit einem Konzert mit 3-4 Bands zu beginnen…

Ein besonderer Moment war auch, dass wir Disciple interviewen konnten. Eine Band, die für mich all das, was ich hier beschreibe, wie kaum eine andere Band verkörpert. Das Interview erscheint demnächst hier auf dem Blog.

Zu guter Letzt lade ich dich zu zwei Dingen ein:

  1. Werde Mitglied im Verein “CVJM Loud and Proud e.V.”, um dieses großartige Anliegen weiter zu tragen und dafür zu sorgen, dass wider alle Prognosen, Trends und Unkenrufen diese Szene wieder wächst. Alle Infos dazu findest du auf der Seite www.lap-festival.de.
  2. Sei im nächsten Jahr beim Lound and Proud-Festival dabei! Es findet am 13. und 14. Oktober 2023 statt. Und sei dir sicher: Es kommen grandiose Bands! Auch hierzu empfehle ich dir die Seite www.lap-festival.de, um auf dem Laufenden zu bleiben – oder das Profil auf Facebook: www.facebook.com/CVJMLoudandProudFestival.

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3 Kommentare

  1. Hallo David,
    ich lese deinen Beitrag etwas zwiegespalten. Erstmal: Wenn meine Kinder schon 5 Jahre älter gewesen wären, wäre ich vielleicht auch nach Betzdorf gekommen um ihnen Disciple und Kutless näher zu bringen. Bislang haben sie “nur” Octoberlight gehört (und die Tochter hat auch ein T-Shirt von ihnen und auf dem Freakstock auch Eric Clayton und ein paar mehr Bands gelauscht) und das scheint ihnen erstmal zu gefallen. Ja, es wäre schön wenn es mehr Möglichkeiten gäbe den Kindern Musik mit auf den Weg zu geben die ihnen auch tolle “geistliche” Erlebnisse ermöglichen.
    Andererseits habe ich in meiner Jugend und jungen Erwachsenenzeit devinitiv auch viel gute nicht-Christliche Musik verpasst. Ich war nicht Sprachfähig, wenn mich Kollegen in der Ausbildung mit irgendwelchen Bands konfrontierten. Ich war tief in der Christlichen Musikszene verankert, hab selbst zweimal ein Festival mit 700-900 Besuchern organisiert (nagelt mich auf die Zahl nicht fest – ist zu lange her, ich weis es nicht mehr), viele weitere kleinere Christliche Konzerte mit ~100 Besuchern. Ich war Rock/NuMetal/Whatever-Fan, konnte mich aber mit anderen Fans der selben Musikrichtung kaum austauschen – wir kannten “unsere” Bands gegenseitig nicht. Ich hoffe, dass meine Kinder weniger ausschließlich in der Christlichen Blase aufwachsen und dann auch Sprachfähiger sein werden, wenn sie sich mit ihren Freunden in der Schule und auch später über Musik austauschen.
    Zum Schluss: Zumindest auf dem Papier bin ich immer noch Mitglied im Verein Music without Limits e.V. – nur für Mitglieder!. Auf der Homepage gibt’s ein HowTo was man machen muss, wenn man ein Konzert veranstalten will: https://rockwithoutlimits.de/konzert-vorbereiten-schritt…/ Ich freue mich für jeden der sich wagt hier was anzufangen. Aber schon vorab der Hinweis: Je nach Größe des Konzerts/Festivals das man veranstalten will sollte man möglichst mindestens ein halbes Jahr keine anderen Hobbys wahrnehmen wollen und eine Familie haben die das ganze mitträgt. Meine Eltern erzählen heute noch davon, dass es damals 2005/2006 eigentlich kein gemeinsames Essen gab bei dem nicht noch nebenbei Organisatorisches für die Rockstage besprochen wurde 🙂
    Liebe Grüße,
    Jonathan

  2. Hallo Jonathan, Danke für Deine Einsichten in Deine Erfahrungen die Du selbst als Fan der “härteren Musik” gemacht hast.
    Ja, man kann sicherlich in der “christlichen Musikszenen-Subkultur” so verankert sein, dass man nicht über den Tellerrand schaut und keine Kontakte zur säkularen Musikszene aufbaut. Danke für den Hinweis.
    Aber was David in seinem Blog schreibt, ist doch einfach nur das was aus einem dankbaren Herzen nach einem genialen Wochenende mit seinem Sohn heraussprudelt. Ich das feiere ich dermaßen und kann von daher Deine kritischen Töne nicht so ganz einordnen.
    Lieben Gruß
    Henning

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