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Das ist doch unverschämt!

Die Menschen staunen nicht schlecht. Die Frau hat wohl gar keinen Anstand. So was gibt’s doch nicht.

„Das ist doch unverschämt!“

„Was bildet die sich eigentlich ein?“

„Hat die den Schuss nicht gehört oder was?“

Ihre Tochter ist schwer krank – eigentlich sogar besessen. Irgendwie total durch halt. Am Ende. Als Mutter blutet ihr das Herz, fühlt sie den Schmerz, den ihre Tochter fühlt. Am liebsten würde sie tauschen: das Elend auf sich nehmen, damit ihre Tochter wieder frei ist. Atmen kann. Leben kann. Geheilt ist. Ihr Mutterherz ist zutiefst verletzt, betrübt und wie von einer kalten, grausamen Faust umklammert.

Einer Mutter, die solches empfindet, ist es vollkommen egal, was andere über sie denken, wie andere über sie reden und was andere von ihr halten. Sie hat nur ein Ziel, ein Wunsch, eine Hoffnung: Ihre Tochter soll geheilt werden.

Da spielt es für sie überhaupt keine Rolle, dass sie als „heidnische Frau“ keinerlei Umgang mit Jesus pflegen dürfte – nach den geltenden gesellschaftlichen Konventionen.

„Mir doch egal!“ denkt sie sich. „Ich will nur eines: eine gesunde Tochter!“

Also wirft sie sich vor Jesus in den Staub, bittet und bettelt, er möge ihre Tochter heilen. Fleht, klagt und jammert. Herzzerreißend. Tränen fließen.

Es folgt ein kurzer Dialog mit Jesus. Die Frau lässt sich nicht abwimmeln. Sie argumentiert und verzweifelt, ja unverschämt dreist will sie, dass Jesus ihre Tochter heilt, sie gesund macht, sie wiederherstellt.

Weder lässt sie sich abwimmeln noch besänftigen. Sie hat das Herz einer Kämpferin – und wenn sie etwas will, dann gibt sie mehr als 100 Prozent.

Wie betest du? Welche Leidenschaft legst du in deine Gebete? Was erwartest du (überhaupt noch) von Jesus, wenn du betest? Glaubst du daran, dass er auch die krasseste Situation noch zum Guten wenden kann? Glaubst du, dass er auch heute noch Wunder tut?

„Damit hast du recht!“, sagte er. „Nun geh nach Hause. Der böse Geist ist aus deiner Tochter ausgefahren.“ Und als die Frau nach Hause kam, lag ihre kleine Tochter ruhig im Bett, und der Dämon war fort.Die Bibel - Markus 7,29+30

Wow! Weil die Frau so unverschämt war, so dreist, so unerschrocken, erlebt sie das Wunder.

Sie ist mir ein Vorbild. Ich will genauso dreist und unerschrocken beten und alles von Jesus erwarten. Ich will mich nicht abwimmeln lassen – weder von „frommen Normen“ noch von gesellschaftlichen Konventionen. Weder will ich Jesus in meinen Verstand einsperren, noch ihn nur so viel wirken lassen, wie ich glaube.

Ich lerne von dieser Frau: Ich darf „unverschämt glauben“ und „unverschämt beten“ – alles von Jesus erhoffen und das Wunder erleben.

Wo in deinem Leben brauchst du gerade ein Wunder, weil es einfach nicht vorwärts geht? Nimm dir diese Frau zum Vorbild! Ich verspreche dir natürlich nicht, dass deine Situation sich in Wohlgefallen auflöst. Du hast nichts zu verlieren – aber alles zu gewinnen!

Also bete nicht mit frommen Floskeln. Frag dich nicht, ob du „so und so“ mit Jesus reden darfst. Schau nicht ab, wie andere beten.

Bete einfach drauf los – und lass raus, was dir auf dem Herzen liegt.

Jesus wartet. Er freut sich darüber viel mehr, wenn wir ehrlich sind, als wenn wir irgendwelchen frommen oder kirchlichen „Gebetskonventionen“ entsprechen. Forget it! Die sind von Menschen gemacht und sollten dein Beten nicht bestimmen!

Bete drauf los!

Jetzt.

Wenn du es gerne noch ein wenig ausführlicher hättest, schau dir meine Predigt an vom 14. November. Dort spielte diese Geschichte die zentrale Rolle.


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Alexander Garth: Untergehen oder umkehren

Weltweit wächst das Christentum – aber in Deutschland befinden sich die beiden großen Kirchen davor, gegen die Wand zu fahren. Was macht ein leidenschaftlicher (evangelischer) Pfarrer angesichts dieser Diskrepanz? Er schreibt nicht einfach nur ein Buch. Er bringt seine ganze Leidenschaft für Jesus, sein Know How in Sachen Gemeindeaufbau und Kirchenentwicklung sowie seinen gesamten Erfahrungsschatz an globaler Weite und Erfahrungen mit Gemeinden in anderen Ländern zu Papier.

Heraus kommt ein Buch, das die Kraft besitzt, die Abwärtsspirale der evangelischen Kirche in Deutschland aufzuhalten. Meiner bescheidenen Meinung nach aber nur dann, wenn die „Basis“ diese Buch liest, da erfahrungsgemäß kirchliche Amt- und Würdenträger veränderungsresistent sind.

Alexander Garth (www.alexandergarth.de) schafft es, in „Untergehen oder umkehren. Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat“ eine Sprache zu finden, die jeder versteht, dem Kirche am Herzen liegt. Man muss nicht Theologie studiert haben und findet hier dennoch Tiefe und Weite gepaart mit auf den Punkt gebrachten Zustandsbeschreibungen, dass es die reinste Freude ist, dieses Buch zu lesen.

Größtenteils bezieht sich seine Darstellung von „Kirche“ auf die Evangelische Kirche in Deutschland, immer wieder aber betont Garth, dass die Katholische Kirche in Deutschland mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hat.

Was Kaiser Konstantin uns eingebrockt hat

In einem ersten Teil holt Garth weit aus – und das ist gut so! Beginnend in den ersten Jahrhunderten der Christenheitsgeschichte über das Mittelalter, die Reformation bis heute schildert er die Zusammengänge, die deutlich machen, weshalb die Evangelische Kirche so verfasst ist, wie sie es ist: mit Kirchensteuer, Parochialprinzip (die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde auf Grund des Wohnsitzes) bis hin zum leidigen und lästigen Beamten- und Verwaltungsapparat. Was sich hier vielleicht etwas trocken anhört, wird im Buch in einer rasanten Fahrt durch die Jahrhunderte skizziert, öffnet Augen und Ohren und sorgt für einige Aha-Effekte. Versprochen!

Es ist immer gut, die Geschichte zu kennen, ehe man in die Zukunft schaut – oder anders gesagt: Manchmal braucht es eine Wurzelbehandlung (oder zumindest eine Betrachtung), dass man wieder richtig zubeißen kann.

Und bei allen positiven Errungenschaften, die es durch diverse Kaiser und Regenten gab, wurde leider auch der Grundstein für eine Art „Staatskirche“ gelegt, die in unserer heutigen Zeit so viele systemimmante Probleme mit sich bringt.

Aus dem Christentum als Kontrastgesellschaft zur Welt wurde eine Jedermanns-Staatskirche und später eine Volkskirche.Untergehen oder umkehren, S.46

Das Problem jedoch sieht Garth nicht alleine in den Strukturen, sondern vielmehr in den Inhalten und Positionen einer so entstandenen Volkskirche. Was in den vergangenen Jahrhunderten noch einigermaßen funktioniert haben mag, dass man eben „am Sonntag zur Kirche geht“, zeigt sich in der Postmoderne nun als großes Problem, könnte man meinen. Aber genau darin sieht Garth eine große Chance und sozusagen die Begründung des Buchtitels:

Ein freier religiöser Markt in Deutschland entwickelt sich gerade und birgt unglaubliche Chancen für Wachstum und Gründung christlicher Gemeinden. Eine Vielzahl von religiösen Angeboten führt zu einer erhöhten Nachfrage. Je mehr Anbieter agieren, umso mehr unterschiedliche Zugänge zum Glauben können in der Gesellschaft offeriert werden und umso mehr Menschen entdecken den Glauben als Lebensmöglichkeit für sich. Der religiöse Grundwasserspiegel in einem Land wird gehoben, je pluraler die religiösen Angebote sindUntergehen oder umkehren, S.70

Das ist übrigens nur einer von ganz vielen Gründen, weshalb ich fasziniert bin von Alexander Garth und seinem Wirken: Er sieht nicht die Probleme, er sieht die Chancen! Das zieht sich wie ein roter Faden durch sein persönliches, berufliches Wirken, aber auch durch dieses Buch.

Kirche muss sterben, um zu leben

Zugegeben: Ein wenig reißerisch ist es von mir schon formuliert, aber so verstehe ich Garth, wenn er beschreibt, was die zwei Grundprobleme sind bzw. die zwei ganz grundsätzlichen Herausforderungen, denen sich die Evangelische Kirche in Deutschland momentan gegenüber stehen sieht.

Garth nennt es zu Beginn seines Buches zwei „Sterbeprozesse“, denen sich Kirchen stellen muss, die sie annehmen muss und die sie bewältigen muss. Was Garth dann im weiteren Verlauf des Buches entfaltet, sind die Antworten, die Modelle, die Notwendigkeiten, wie Kirche auf diese beiden Sterbeprozesse reagieren soll.

Im Change Management ist immer wieder vom „Goldenen Kreis“ (zurückgehend auf Simon Sinek) die Rede. Drei konzentrische Kreise, die jeweils eine Frage in sich tragen. Von innen nach außen: Warum? Wie? Was?

Geht man – zurecht – davon aus, dass Kirche sich ändern muss, sollten wir zuerst nach dem „Warum?“ fragen. Und dieses „Warum?“ beantwortet Garth mit eben diesen beiden Sterbeprozessen:

1. Das Volkskirchenmodell (S. 19)

2. Das liberale Denkraster (S. 25)

Beides führt Garth im Laufe des Buches immer wieder aus, aber da gerade „liberal“ kein einheitlich gebrauchter Begriff ist (liberale Politik ist etwas anderes als liberale Theologie), finde ich seine Definition eines „reduktiv liberalen Denkrasters“ äußerst hilfreich:

Als „liberal“ wird eine Theologie bezeichnet, weil sie sich befreien (Latein: liberare) möchte von den Zwängen der Tradition mit ihren starren Glaubenssystemen, spekulativen Dogmen und Wundern, um modernen Menschen Zugänge zum Glauben zu eröffnen.Ich finde den Begriff „liberal“ unangemessen, weil hier Theologie nicht von etwas befreit wird, um die eigentliche Essenz zum Vorschein zu bringen. Vielmehr wird Theologie in ein System von ideologischen und methodischen Vorentscheidungen gezwängt.Untergehen oder umkehren, S.83

Im Folgenden geht Garth darauf ein, welche Denkraster und Denkverbote eine „reduktiv liberale Theologie“ erzeugt und spart nicht mit markigen Sätzen – unter anderem auch über den Theologen Rudolf Bultmann, der im vergangenen Jahrhundert in Deutschland einen immensen Einfluss auf angehende (und schon im Beruf tätige) Pfarrer hatte durch sein Versuch der „Entmythologisierung“:

Noch weniger nachvollziehbar ist, dass er eine ganze Theologengeneration prägte, die dann mit ihrer zur Banalität heruntertransformierten Theologie die Kirchen leer predigten.Untergehen oder umkehren, S.86

Garth identifiziert also – wie ich finde vollkommen treffend und zurecht – das Volkskirchenmodell als Grund allen Übels auf einer strukturellen Ebene sowie reduktiv-liberale Theologie und Denkraster auf einer inhaltlichen Ebene.

Immer wieder taucht der Begriff einer „beschädigten Christologie“ auf, die aus dieser liberalen Theologie entsteht. Setz dich hin, stell den Kaffee zur Seite und lies das folgende Zitat, dem ich vollkommen zustimme und das meiner Meinung nach das theologische und geistliche Desaster der Evangelischen Kirche in Deutschland treffend beschreibt.

Im Zuge einer reduktiv überfremdeten Christologie ist Jesus nicht mehr der Retter vor der Verlorenheit des Menschen, sondern einer, der im Auftrag Gottes gute Tipps für ein besseres Leben gibt, ein moralischer Influencer, dessen Tod nur eine zeitliche Erlösung aus dem Kreislauf der Vergeltung von Bösem mit Bösem bedeuten könnte. Die menschlichen Abgründe wir auch die himmlische Berufung des Menschen werden verharmlost, das Böse wie das Gute. Ein auf postmoderne Menschenfreundlichkeit zurechtgestutzter Jesus bedeutet in der Konsequenz die totale Banalisierung des Glaubens. Die Verkündigung verkommt zum oberflächlichen, in reiner Diesseitigkeit gefangenem Gerede, das nichts mehr zu sagen hat über die großen Themen wie Tod, Erlösung, Himmel, Vollkommenheit, Schuld und Vergebung, Vollendung der Welt, ewige Vernichtung des Bösen und Gottes neue Welt.Untergehen oder umkehren, S.150

Fast schon gebetsmühlenartig wiederholt Garth diese beiden „Kernprobleme“ in seinem Buch – aber ich befürchte: Genau diese dauerhafte Wiederholung ist notwendig, bis es so viele wie möglich kapiert haben, dass die Evangelische Kirche ein strukturelles und ein theologisches Problem hat und sämtliche Reformprozesse, welche diese beiden Probleme nicht in Angriff nimmt, zum Scheitern verurteilt sind.

Die Lösung des Problems

Garth wäre nicht Garth, wenn er nicht positiv, optimistisch und voller Leidenschaft nach vorne schauen würde. Mit gleichem Elan, wie er den Zustand der Kirche beschreibt (und wer nicht mindestens einmal zumindest im Geiste „Aha“ gerufen, sich an die Stirn gehauen hat oder einen innerlichen Schmerz verspürt hat, wird noch nicht ganz auf dem richtigen Weg sein), beschreibt er auch, was seiner Meinung nach den christlichen Glauben und die Gemeinschaft der Christen in eine Zukunft voller wachsender und missionarisch orientierter Gemeinden führt.

Hier erwähne ich drei Bereiche des Buches, die sich teilweise konzentriert am Ende finden – teilweise aber auch über das gesamte Buch sich immer wieder erstrecken.

1. Globales Denken

Garth war in Indien, in Afrika, in Asien, in Australien und in Amerika. Er selbst ist Pfarrer in Wittenberg – also nahezu gesamtkontinental vernetzt und mit vielen, vielen Erfahrungen gesegnet. Zurecht schreibt er:

Das Christentum lässt sich nur noch als globale Bewegung mit Schwerpunkt auf der Südhalbkugel verstehen. Wer heute Theologie studiert, muss seinen Horizont weiten und das globale Erwachen des Glaubens in den Blick nehmen, um den deutschen Sonderweg von Theologie relativieren zu können und um auszubrechen aus einem germanozentrischen Provinzialismus. Untergehen oder umkehren, S.160

2. Progressiv vs. konservativ

„Wie muss denn nun Kirche sein?“ fragst du dich spätestens jetzt. Gibt es diese eine bestimmte Form? Nein, die gibt es nicht. Aber sie hält die Spannung zwischen „konservativ“ und „progressiv“ aus. Sie ist konservativ in ihrer Theologie und gleichzeitig progressiv in ihrer Form. Oder um es mit Garth zu sagen:

Die Kirche der Zukunft wird das kostbare allerheiligste Evangelium demütig hochhalten. In ihr wird ein faszinierender Jesus geglaubt und verkündigt, der die Lust, Liebe und Macht hat, das Leben von Menschen zu berühren mit Freude, Kraft und Hoffnung. Es wird Bekehrungen geben und Taufen. Die Christen werden aus Liebe zu Gott und aus Liebe zu den Menschen zu Boten Christi werden in dieser Welt. Diese Kirchen und Gemeinden werden denkbar verschieden sein: sozial, lutherisch-konservativ, evangelikal, cool und stylish, katholisch-papsttreu-marienfromm, charismatisch, hochkirchlich-liturgisch, familienorientiert. Sie alle vereint der Glaube an den Jesus Christus der Heiligen Schrift, den Erlöser der Welt, Lamm Gottes und Herrn aller Herren. Und sie alle treibt die Liebe Christi, einer von Gott geliebten Welt das Evangelium zu bringen in Wort und Tat.Untergehen oder umkehren, S.211

3. 12 Leitsätze der Hoffnung

Garth endet sein begeisterndes, leidenschaftliches und richtungseisendes Buch mit 12 Leitsätzen. Diese fassen kurz und prägnant zusammen, was er auf den Seiten zuvor entfaltet hat und bieten sich wunderbar an, um in Kirchenvorständen, in Pfarrkonventen, in Kirchenleitungen und Oberkirchenräten darüber zu diskutieren – aber vor allem eines: Die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Ich empfehle dieses Buch von Herzen! Es bringt sehr deutlich zur Sprache, wo das Problem liegt – aber es macht Hoffnung, unglaublich viel Hoffnung:

Auf die Kirchen kommt ein Umgestsaltungsprozess nie geahnten Ausmaßes zu. Er beginnt im Kleinen mit Projekten und Gemeinden, die sich auf den ursprünglichen Auftrag der Kirche besinnen und auf ihre Kraft. Denn Pfingsten war und Pfingsten ist heute. Der Himmel ist offen.Untergehen oder umkehren, S.211f
ZUSAMMENFASSUNG
„Untergehen oder umkehren. Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat“ adressiert schonungslos die momentanen Probleme in der Kirche und zeigt gleichzeitig auf, wie Kirche wieder gesund werden und wachsen kann.

Alexander Garth schreibt nicht als Theoretiker, sondern als leidenschaftlicher, weiser, intelligenter und sehr erfahrener Praktiker, Pfarrer und Gemeindegründer. Eine absolute Empfehlung für alle, die im 21. Jahrhundert nicht nur über den Niedergang jammern, sondern am Aufbruch und an der Erneuerung der Kirche beteiligt sein wollen.

Was dieses Buch besonders auszeichnet auf dem Markt der Analysen und Prognosen über den Zustand der Kirchen, ist seine theologische und sprachliche Klarheit. Garth redet nicht um den heißen Brei herum, wie das sonst viele Autoren und Verfasser der heutigen Zeit tun, um ja niemandem auf den Schlips zu treten. Garth tut dies bei aller Schärfe dennoch wertschätzend und fair.

Einziges Manko: Dem grandiosen Inhalt des Buches steht in meinen Augen ein ebenso grandioses Cover und Layout zu. Daran sollte der Verlag bei der – hoffentlich – zweiten Auflage dringend arbeiten.

240 Seiten
ISBN: 978-3-374-06915-6
Evangelische Verlagsanstalt Leipzig
15,00

www.eva-leipzig.de/product_info.php?info=p5142_Untergehen-oder-Umkehren.html


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3 Gründe, warum ich Pfarrer in der Landeskirche bin

Tja. Tagelang habe ich nach diesen Gründen gesucht.

Nein. Scherz! Es gibt sie tatsächlich, diese Gründe. Es ist kein Zufall, dass ich Pfarrer der Landeskirche bin, auch wenn ich sehr, sehr viel kritisch an meiner Kirche sehe.

Über die Jahre hinweg habe ich gelernt, wie wichtig es ist, nicht nur Unrecht zu benennen oder Missstände anzuprangern, sondern sich gleichzeitig mehr dem WARUM stellt.

Sicherlich könnte ich noch 17 weitere Gründe finden, die irgendwie auch nett klingen – aber sie wären am Ende nicht die wirklichen Gründe, weshalb ich Pfarrer in der Landeskirche bin und warum es Sinn macht, darüber zu schreiben, denn ich weiß, dass viele Leser meines Blogs eben nicht aus der Landeskirche kommen, sondern wenn sie Christen sind, eher einen freikirchlichen Background haben und sich diese Frage stellen.

Deswegen – hier kommen sie. Die drei Gründe, warum ich Pfarrer in der Landeskirche bin.

Loyal gegenüber Jesus

Das steht für mich über allem! Wieso sehe ich so viel kritisch in meiner Kirche und sage das auch noch laut? Weil meine erste Loyalität nicht meiner Kirche gilt, sondern Jesus. Sie gilt nicht meinem Arbeitgeber, sondern meinem Retter und Erlöser (übrigens gilt das in jedem Beruf, vollkommen egal, was du arbeitest).

Wenn ich Missstände in meiner Kirche sehe, dann spreche ich diese offen und ehrlich an – nur meistens kommt keine Reaktion, aber das wäre ein anderes Thema. Kirche(nleitung) ist manchmal halt doch ziemlich veränderungsresistent.

Als ich mein Theologiestudium begann, wollte ich Pfarrer werden, weil ich damals wusste, dass Jesus mich in diesen „Job“ beruft. Und er berief mich nicht, Pastor in irgendeiner Freikirche zu werden (leider; es gibt sooooo tolle und wunderbare Freikirchen), sondern er berief mich, in die Landeskirche zu gehen.

Noch steht diese Berufung. Das kann sich ändern. Davon bin ich sogar überzeugt: Berufungen können, aber müssen nicht für ein ganzes Leben ausgesprochen werden, sondern können „nur“ für Phasen gelten. Das ist wie in der Kindererziehung für manche ein großer Trost: „Es ist nur eine Phase!“

Noch hält diese Phase für mich an – und deswegen bin ich in der Landeskirche, weil das meine damalige Grundberufung war.

Relevanz für die Gesellschaft

Damit kommen wir zum Inhalt dieser Berufung. Ganz zu Beginn meines Studiums und dann auch in den ersten Jahren meines Dienstes, fragten mich Leute immer wieder: „Wieso bist du eigentlich in der Landeskirche?“ Meistens war dies mit einem Kopfschütteln gepaart oder mit so einem wehleidigen und mitleidenden Blick, als ob mir mein Gegenüber gleich die Hand reicht und hinterher schiebt: „Mein herzliches Beileid!“

Ich glaube, dass keine Kirche eine so großartige missionarische Chance hat wie die Landeskirche – nur leider wird diese Chance von den allerwenigsten Gemeinden auch wahrgenommen.

Alleine in ihren Strukturen ist sie im gesellschaftlichen Leben (noch) verankert, was aber in den letzten Jahren immer mehr bröckelt – man nennt das „Traditionsabbruch“.

Konfirmandenunterricht, Beerdigungen, Trauungen, Religionsunterricht in den Schulen, Akzeptanz (vor allem im ländlichen Raum) innerhalb des Gemeinschaftsgefüges im Ort und ein gewisses Standing bis hin in wirtschaftliche und politische Zusammenhänge vor Ort und darüber hinaus, oftmals ein markantes Kirchengebäude im Ort – all das sorgt dafür, dass Landeskirche im gesellschaftlichen Leben einigermaßen verankert ist. Hinzukommen viele diakonische Einrichtungen, die aber von überregionaler Trägerschaft sind (wie bspw. Krankenhäuser) und somit keinen direkten Einfluss in die gesellschaftliche Verankerung der Kirche(ngemeinde) vor Ort haben.

Diese gesamten Zusammenhänge sind doch großartig, denn überall begegne ich Menschen. Vollkommen unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung. Das ist komplett egal – aber ich habe als Pfarrer eines: Die Chance, diesen Menschen von Jesus zu erzählen, sie einzuladen, an diesen Jesus zu glauben oder hier und da einfach so ein paar Statements zu „droppen“, wie man neudeutsch sagt. Das kann auch bei einem x-beliebigen Grußwort in einem politischen oder wirtschaftlichen Zusammenhang sein, denn schließlich werde ich nicht als Privatperson sondern als Pfarrer eingeladen.

Das ist großartig! Das ist wunderbar! Das habe ich in der Landeskirche gar nicht erfinden müssen, sondern diese Strukturen unterstützen mich auf großartige Weise, missionarisch sein zu können.

Missionarisch/Mission und alles, was damit zusammenhängt, ist ja die Übersetzung eines lateinischen Wortes, das nichts anderes bedeutet wie „senden“ oder „gesandt sein“. Und das sind Christen: Gesandte in diese Welt, in diese Gesellschaft, in ihr Umfeld – um Menschen auf Jesus aufmerksam zu machen.

Make a difference!

„Wenn wir gehen – wem hinterlassen wir dann das Feld?“ fragte mich mein Vater (damals selbst Pfarrer und Dekan) vor vielen, vielen Jahren, als wir wieder einmal (was wir ständig taten) über Kirche und Theologie diskutierten. Wir waren uns in 99% der Dinge einig – aber über das 1% konnten wir sehr intensiv und lange diskutieren.

Erst gestern habe ich wieder den Satz gehört: „…und dann steht da so ein Typ wie du vorne und ist mal so komplett anders als das, was man sich so unter Landeskirche vorstellt.“

Ich verrate dir ein Geheimnis: Dieser Satz freut mich ein bisschen, aber viel mehr macht er mich traurig! Ich freue mich darüber, dass jemand meine Art positiv findet. Aber der Satz macht mich traurig, weil er bedeutet, dass die überwiegende Mehrheit der Erfahrungen mit Landeskirche eher der Art waren: „Da steht vorne so ein Typ in einem altertümlichen Kostüm, spricht altertümliche Sätze in einem altertümlichen Gebäude. Das alles hat mit meinem Alltag so viel zu tun wie ein Vegetarier mit Fleisch zu tun hat.“

Traurig. Entmutigend. Deprimierend.

Ja – mag sein. Ich habe mich aber dazu entschlossen, „einen Unterschied zu machen“ (make a difference) und einfach so zu sein, wie ich bin – und das auch als Pfarrer. Ich möchte, dass Menschen (die eben durch die gesellschaftliche Relevanz auf Kirche aufmerksam wurden und vielleicht nicht primär durch eigene Überzeugungen) merken: Dieser Gott liebt mich und hat mit meinem Alltag und Leben jede Menge zu tun!

Vor (fast) genau 10 Jahren (16. Oktober 2011) wurde ich auf meiner damals ersten Stelle als Pfarrer eingeführt. Diese Predigt endete mit meinem Traum von Kirche.

Dieser hat bis heute Gültigkeit und lautet so:

Mein Traum von Kirche

Ich träume, dass Menschen zum Glauben an den auferstandenen Jesus finden. Ich träume davon – ja, ich sehne mich danach, dass Menschen vor allem gerettet werden, wovor sie gerettet werden müssen. Ich träume davon, dass Menschen von allem geheilt werden, wovon sie geheilt werden müssen.

Ich träume von einer Kirche, in der Menschen jeden Alters, sozialer Herkunft und religiöser Sozialisation ihre Heimat finden.

Ich träume von einer Kirche, die das Erbe der Tradition wertschätzt. Ich träume von einer Kirche, in der Tradition – wie Gustav Mahler sagte – nicht „das Anbeten der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“ ist.

Ich träume von einer Kirche, welche die Leidenschaft des Neuen wagt. Ich träume von einer Kirche, deren Mitglieder sich von Gottes Heiligem Geist leiten lassen. Ich träume von einer Kirche, in welcher der Heilige Geist spürbar, sichtbar und erlebbar sein Werk tut und seine Gaben freisetzt. Ich träume von einer Kirche, die mehr der Macht und Kraft des Heiligen Geistes vertraut als der Ohnmacht manch kirchlicher Strukturen. Ich träume von einer Kirche, die danach fragt, was Gott will. Ich träume von einer Kirche, in der mehr gebetet als gejammert wird.

Ich träume von einer Kirche, die den Mut hat, aufzustehen und ihre prophetische Stimme zu erheben gegen das Unrecht in dieser Welt.

Ich träume von einer Kirche, die eine gesellschaftliche und kulturelle Relevanz besitzt.

Ich träume von einer Kirche, in der Gemeinschaft nicht nur ein Wort, sondern eine Lebensweise ist; die darin gipfelt, dass die Menschen Jesus widerspiegeln.

Ich träume von einer Kirche, in der sich die Menschen heimisch fühlen; in der sich die Menschen nach Gemeinschaft und Gottesdiensten mehr sehnen als nach dem Besuch im Fußballstadion. Ich träume von einer Kirche, die gegen alle Vorurteile Attraktivität und Schönheit besitzt.

Ich träume von einer Kirche, die wächst – auch wenn die Prognosen nicht rosig sind. Ich träume von einer Kirche, die den Menschen das gibt, was sie zum Leben und zum Sterben brauchen.

Ich träume von einer Kirche, die endlich wieder bei den Menschen ist; die sich ihrer Nöte und Sorgen annimmt, die ihre Sprache spricht und ihre Musik spielt; die ihre Tages- und Wochenrhythmen wahr- und ernstnimmt; die ihre Alltagsgepflogenheiten kennt und sich dadurch auszeichnet, dass sich die Menschen in ihr wohlfühlen.

Ich träume von einer Kirche, die sich zu allen Menschen in ihrem Ort gesandt weiß – nicht nur zu den Alten, nicht nur zu den Jungen, nicht nur zu den Reichen, nicht nur zu den Armen. Ich träume von einer Kirche, in der Familien Heimat finden. Ich träume von einer Kirche, die sich nicht schämt zu dem zu stehen und von dem zu reden, der sie begründet hat und der immer noch der Herr dieser Kirche ist: Jesus Christus.

Ich träume von solch einer Kirche einzig deswegen, weil der Zimmermann von Nazareth, der Sohn Gottes, Jesus Christus kein Geld, keine Bildung und keine große Lobby hatte, sondern weil er sich zu den Menschen gesandt wusste und in der Kraft und Vollmacht Gottes lebte und wirkte.

Und ich höre nicht auf, diesen Traum zu träumen, bis er wahr geworden ist.

Damit dieser Traum wahr wird, braucht es mehr als einen vielleicht etwas verrückten Pfarrer; es braucht dich!

Dringend.

Jeden einzelnen und jede einzelne, die sich von Jesus rufen lässt. Und ich wünsche mir so sehr, dass ihr diesen Traum mitträumt.

Weil Gott uns einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit gegeben hat. (2. Timotheus 1,7)

Träumt ihr mit mir diesen Traum?


Noch mehr inspirierenden Content bekommst du in meinem Podcast „Einfach glauben“. In einer immer komplexer werdenden Welt, helfe ich dir genau dabei: einfach glauben!

In diesem Podcast bekommst du Anregungen und Inspiration wie „einfach glauben“ mitten im 21. Jahrhundert, mitten im Alltag, mitten in deinem Leben geht.

Meinen Podcast „Einfach glauben“ findest du auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Anklicken, anhören, abonnieren.

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Christen und Corona: Widerstand, Unterordnung oder…?

Tut mir leid – der nächste Corona-Post. Aber warte, nein! Es tut mir gar nicht leid. Ich greife nämlich einfach das auf, was mir in den letzten Wochen und Monaten begegnet: In direkten Gesprächen (das ist mit Abstand der größte Faktor), in WhatsApp-Nachrichten der Marke: „David, schau mal, was hältst du davon?“ und in Nachrichten, die mir Menschen einfach so schreiben.

Wie sollen sich Christen verhalten?

Immer und immer und immer wieder bekomme ich diese Frage gestellt. Wie sollen sich Christen verhalten im Blick auf das Coronavirus, im Blick auf die Impfung und vor allem im Blick auf die Verordnungen und Maßnahmen, die in unserem Land bzw. in den Bundesländern gelten.

Soll ich alles einfach so hinnehmen?

Soll ich den Mund aufmachen?

Soll ich diese oder jene Petition unterschreiben?

Soll ich überhaupt noch was sagen?

Soll ich mich impfen lassen?

Soll ich…

Erinnere dich an deine Berufung!

Was ist deine Aufgabe als Christ? Was ist deine grundsätzliche Berufung, die du als Christ hast? Na? ’ne Idee? „Du sollst so viele Menschen wie möglich von der Impfung abhalten!“ Ne, knapp daneben. Das ist sie nicht. „Du sollst so viele Menschen wie möglich davon überzeugen, dass ein guter Christ sich impfen lässt!“ Nein, vergiss es. Das ist auch nicht deine Berufung!

Deine ganz grundsätzliche Berufung steht in der Bibel in Matthäus 28,19 als letztes Vermächtnis, das Jesus hier auf der Erde zurückgelassen hat:

„Macht zu Jüngern alle Völker!“Die Bibel - Matthäus 28,19

Ups. Hast du das gewusst? Ich gehe davon aus! Wenn du Christ bist, dann wirst du wissen, dass dies deine grundsätzliche Berufung im Blick auf dein Leben ist.

Noch mal zum Mitschreiben: Jeder Christ, also jeder Mensch, der Jesus vertraut und an ihn glaubt, hat eine ganz grundsätzliche Berufung. Diese besteht darin, andere Menschen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen. Aber hier nicht stehen bleiben (das ist der Fehler, der oft gemacht wird)! Es geht nicht darum, „Fans“ von Jesus hervorzurufen, sondern „Jünger“ aka „Nachfolger“- also Menschen, die nicht nur fasziniert sind von Jesus, sondern ihr Leben an ihm ausrichten in allen Höhen und Tiefen des Lebens. An dieser Grund-Berufung kannst du nichts ändern oder drehen – das ist so.

Und mal im Ernst: Das ist doch ein großartiges Privileg, dass der Schöpfer dieses Universums dich mit hineinnimmt in sein Team und dich nicht nur mitspielen lässt, sondern du eine ganz entscheidende Position übernimmst. Ich finde das ziemlich genial!

Natürlich sieht die konkrete Umsetzung sehr unterschiedlich aus. Da gibt’s kein „one size fits all“ – da gibt’s eine ganz große Vielfalt und bunte Verschiedenheit an Konzepten, Ideen, Veranstaltungen, Programmen, Beziehungen und und und….und das ist das Schöne!

Also. Bevor wir weitergehen im Text, mach dir, wenn du Christ bist, bewusst: Dein „Calling“ ist nicht, als Impfbefürworter oder Impfgegner aufzutreten – dein Calling ist ein viel, viel Größeres! Mach dich nicht kleiner, als du bist!

Sich der Regierung unterordnen – heißt was?

Wir haben in unserer Kirchengemeinde (www.wutachblick.de) gerade eine Predigtreihe über den Titusbrief beendet (am Ende des Artikels verlinke ich dir die Predigt dazu). Paulus schreibt an Titus im letzten Kapitel dieses Briefes folgende Gedanken:

Erinnere alle daran, sich der Regierung und ihren Vertretern unterzuordnen. Die Bibel - Titus 3,1

Was heißt nun, sich „unterzuordnen“?

Bedeutet das, ich muss alles gut und richtig finden?

Nein, das bedeutet es nicht! Ganz bestimmt nicht!

Es ist nicht nur dein gutes Recht, sondern auch deine Pflicht, Unrecht und Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen. Das geschieht an vielen Ecken und Enden – unter anderem eben auch beim Thema „Corona“ – aber wenn ich dir nur mal die Themen „soziale Gerechtigkeit“ oder „Umweltschutz“ in die Runde werfe, dann wirst du feststellen: Hierzu äußern sich Christen seit Generationen sehr deutlich, sehr klar und sehr laut. Und das ist gut so!

Was heißt es also, sich der Regierung unterzuordnen?

Es heißt, dass du als Christ deine Treue zu Jesus lebst.

Überraschende Antwort? Ich mach’s dir konkret:

Hindert dich die Impfung an deiner grundsätzlichen Berufung „Macht zu Jüngern alle Völker“? Nein!

Hindert dich die Nicht-Impfung an deiner grundsätzlichen Berufung „Macht zu Jüngern alle Völker“? Nein!

Verhindert das Tragen von Masken, dass du anderen Menschen von Jesus erzählen kannst? Nein!

Kann man in einem Gottesdienst, in dem man mit Masken singen muss, Menschen auf Jesus Christus hinweisen? Ja!

Kann innerhalb eines Corona-Schutzkonzeptes in der Kinder- und Jugendarbeit es geschehen, dass Kids, Teens und Jugendliche zum Glauben an Jesus Christus kommen? Ja!

Kannst du in Deutschland unter den bestehenden und vorherrschenden Bestimmungen rund um „Corona“ deinen Glauben frei leben? Ja! (Du darfst sogar mehr als manch andere Vereine oder Gemeinschaften, weil ein Gottesdienstbesuch ohne jegliche 2G/3G-Regel stattfinden darf.)

Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen!

Diese Aussage begegnet mir immer wieder, wenn ich mit Menschen über diese ganzen Fragen ins Gespräch komme. Und weißt du was? Ich stimme dem voll zu!

Dieser Satz stammt aus der Apostelgeschichte, also dem Buch, in dem die Geschehnisse der ersten Christengeneration aufgeschrieben sind. Dort sind Nachfolger von Jesus vor weltlichen Gerichten angeklagt und sprechen diesen bedeutungsschweren Satz:

Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen! Die Bibel - Apostelgeschichte 5,29

Jetzt schauen wir uns aber mal den Kontext an.

Warum werden sie denn vor weltlichen Gerichten angeklagt? Weil sie öffentlich zum Glauben an Jesus aufgerufen haben, Wunder und Heilungen vollbrachten und weil sie damit ihrer grundsätzlichen Berufung nachgingen: „Macht zu Jüngern alle Völker!“

Wenn mir im Zusammenhang mit Corona nun dieser Vers begegnet, dann allermeist von den Menschen, die der Ansicht sind, dass sie ihren Glauben nicht frei leben könnten oder es ihre Pflicht sei, Widerstand gegen die Verordnungen zu leisten.

Ich sehe das problematisch – denn (ich wiederhole mich): Dein Grund-Calling als Christ ist: „Macht zu Jüngern alle Völker!“

Wenn du also in einer Bubble gefangen bist, in der Menschen dir sagen, dass du als Christ auf Grund der Corona-Verordnungen unterdrückt wirst, dann gehorche Gott mehr als Menschen und erfülle deine grundsätzliche Berufung: „Macht zu Jüngern alle Völker!“

Bist du in einer Bubble gefangen, in der du voller Angst zurückgezogen lebst und nicht mehr klar denken kannst, weil sich alles gefühlt um eine mögliche Ansteckung dreht oder um die Gefahr, anderen Menschen zu begegnen, dann mache ich dich darauf aufmerksam, dass du eine Berufung hast: „Macht zu Jüngern alle Völker!“

Was Christen mehr denn je benötigen:

…ist Einheit.

Was hat ein Christ, der „für die Impfung“ ist und ein Christ, der „gegen die Impfung“ ist gemeinsam? Du solltest es erraten haben: Ihre grundsätzliche Berufung „Macht zu Jüngern alle Völker!“

Wie wäre es, wenn wir in Kirchengemeinden drohenden (oder leider an manchen Orten schon real existierenden) Spaltungen und Lagerbildungen entschieden entgegen treten, uns an einen Tisch setzen und sagen:

„Lasst uns einen Unterschied in dieser Welt machen.“

„Lasst uns unserer Berufung gemäß leben und Menschen zu Nachfolgern von Jesus machen.“

„Wir wollen Salz und Licht (und kein Kürbis – siehe Predigt unten) sein.“

„Wir wollen, dass möglichst viele Menschen in dieser und trotz dieser Pandemie Jesus kennenlernen.“

„Die Menschen haben Fragen und Zweifel – die Antwort sind nicht wir Christen – aber wir Christen kennen den, der die Antwort ist.“

„Menschen leben gebunden, (innerlich und äußerlich) versklavt und sollen Freiheit erleben und ihre Bestimmung entdecken, weshalb sie auf dieser Erde sind.“

Das Ganze funktioniert aber nur dann, wenn die Prioritäten stimmen – die ganz einfach sortiert werden müssen:

1. Die grundsätzliche Berufung leben!

2. Fragen rund um Corona, Verordnungen und Impfung nach hinten schieben und sich nicht darüber streiten.

Ganz ehrlich: Mir ist es herzlich egal, ob mein Gegenüber geimpft ist oder nicht – das ist seine eigene Entscheidung, in die ich nicht hineinzureden habe und schon gar keinen Impfdruck aufbauen darf, wenn diese Person nicht geimpft sein sollte.

Ich möchte meine grundsätzliche Berufung leben und mich nicht streiten über Dinge, die überhaupt nicht wichtig sind. Eines Tages werde ich meinem Schöpfer gegenüber treten. Ich bin der festen Überzeugung, dass er mich nicht fragen wird, wie viele Menschen ich von der Impfung überzeugt habe oder wie viele Menschen ich von der Impfung abgehalten habe.


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Würde sich Jesus gegen das Coronavirus impfen lassen?

Vor kurzem begegnete ich dieser Frage auf Facebook.

Mein erster Gedanke: „Äh – nein! Er war und ist Sohn Gottes, frei von aller Sünde und frei von aller Krankheit. Die Krankheitsresistenz in Person. Wieso soll er sich impfen lassen?“

Mein zweite Gedanke: „Alles schön und gut – aber wieso hat er sich taufen lassen?“

Kleiner Exkurs: Menschen lassen sich taufen, weil sie ihr Bekenntnis zu Jesus Christus bekräftigen wollen und weil sie ein Statement setzen: „Ich gehöre zu Jesus!“ (Leider hat die Landeskirche über die Jahrhunderte hinweg die Sache verdreht und die Säuglingstaufe zum Nonplusultra erklärt – aber das wäre ein anderes Thema. Wenn es dich interessiert, lies doch mal das hier: 10 Gründe für die Gläubigentaufe)

Zurück zur Ausgangsfrage: Würde sich Jesus impfen lassen?

Bevor du weiterliest: Lass doch mal deine Meinung da in der Umfrage – und keine Sorge: Das ist alles anonym!

Würde sich Jesus gegen das Coronavirus impfen lassen?
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Jesus und die Medizin

Wenn ich in das Neue Testament reinschaue, dann erkenne ich zwei Dinge. Zum einen jede Menge Wunderheilungen, die Jesus vollbracht hat: Lahme können wieder gehen, Blinde sehen wieder und Besessene werden befreit – um nur ein paar Dinge zu nennen. Jesus durchbricht das damalige (und heutige) Verständnis von Medizin, indem er sich sagt: „Egal, ob deine Krankheit selbst verschuldet ist, du unzählige Ärzte besucht hast oder die Menschen denken, dass du ohnehin keine Chance mehr hast: Ich heile dich jetzt. Bitteschön! Gern geschehen!“

Ist Jesus deswegen der Medizin gegenüber feindlich eingestellt und nimmt die Dinge lieber selbst in die Hand? Nein! An keiner mir bekannten Stelle im Neuen Testament kann ich irgendwo herauslesen, dass Jesus die Menschen heilte, weil er der Medizin nicht vertraute. Darüber hinaus: Eine seiner Biografien und die (Wunder-)Taten der ersten Christengeneration wurden von einem Menschen namens Lukas aufgeschrieben. Und dieser war Arzt (nachzulesen in der Bibel in Kolosser 4,14).

Es wäre doch recht unglaubwürdig, wenn Jesus die Ärzte damals verachtet hätte und gleichzeitig ein Arzt sich dranmacht, das so genannte „lukanische Doppelwerk“ (Lukasevangelium und Apostelgeschichte) zu schreiben.

Jesus kannte keine Abstandsregel

Was ich im Zusammenhang mit dieser Frage aber bemerkenswert finde: Jesus ging vollkommen frei und offen mit Krankheit um. Für die damalige Zeit ziemlich verrückt – denn: Menschen galten (je nach Krankheit) als unrein, als besonders schlechte Menschen und vor allem als eines: unnahbar! Aber nicht, weil sie so toll wären und wie Stars in den Himmel gelobt worden wären. Vielmehr deswegen, weil man sich ihnen nicht nähern durfte.

Gerade Menschen, die einen Aussatz hatten (eine Art Lepra), der hochansteckend war, lebten wie in kleinen Slums vor den Toren der Städte. Sie mussten an ihren Gewändern eine Klingel anbringen (wie heute beim Fahrradfahren) und wenn ihnen jemand ins Sichtfeld trat „unrein, unrein“ rufen. Damit wusste jeder: „Ich mach hier mal ’nen großen Bogen und halte mehr als 1,5 Meter Abstand.“

Stell dir das nur mal so ein bisschen in der Realität vor: Diese Menschen waren ausgegrenzt, sie konnten nicht am öffentlichen Leben teilnehmen, sie waren stigmatisiert, man zeigte auf sie (natürlich nur mit ausreichend Abstand), man spottete über sie, man machte sich lustig, sie waren die Minderheit – und die Mehrheit tat nichts, um ihnen zu helfen.

Falls du zu unserer heutigen Zeit noch keine Parallelen gefunden hast, lies den letzten Abschnitt nochmal.

Lasst mich durch – ich bin Arzt!

Und Jesus? „Vergiss den Abstand! Ich liebe diesen Menschen! Sein Leid verleidet mein Leben. Seine Schmerzen drehen mir die Eingeweide herum! Kann ihm denn keiner helfen? Will sich keiner seiner annehmen? Bin ich eigentlich der einzige hier, der Mitleid mit diesem Menschen hat? Ich geh‘ jetzt zu ihm hin und heile ihn. Lasst mich in Ruhe mit dem „Unrein-Klingel-Gedöns“ – dieser Mensch benötigt Liebe, Zuneigung und Heilung. Lasst mich durch! Ich bin Arzt!“

That’s it. So ist Jesus. Den Menschen zugewandt, liebevoll und barmherzig.

Er hat bis heute nur das Beste im Sinn für den Menschen, für jeden einzelnen, für dich. Seine ganze Art ist heilsam und liebevoll – nicht belehrend und nicht moralisch (auch wenn manche aus ihm so einen moralischen Lehrer machen).

Er geht auf die Menschen zu – egal, was die gesellschaftliche Norm gerade meint, vorschreiben zu können. Political correctness? Kennt Jesus nicht. Interessiert ihn nicht. Ist nicht in seinem Wortschatz enthalten.

Ihm geht es nur darum, jedem Menschen zugewandt, liebevoll und barmherzig zu begegnen.

Die falsche Frage

„Würde sich Jesus impfen lassen“ ist die falsche Frage. Ich könnte auch fragen: „Würde Jesus einen SUV fahren? Wäre Jesus bei den Friday For Futures-Demonstrationen mit am Start? Wäre Jesus Fan vom Karlsruher SC oder vom VfB Stuttgart? (Gut, hier liegt die Antwort auf der Hand.)“

Würde sich Jesus impfen lassen? Wieso? Er brauchte die Impfung nicht für sich selbst und auch nicht für andere. Er war unheilbar gesund an jedem einzelnen Tag seines Lebens.

Würde er vielleicht ein Zeichen setzen wollen und sich doch impfen lassen, damit andere es ihm gleichtun? So ähnlich wie mit der Taufe?

Würde sich Jesus impfen lassen?

So unentschlossen wir sein mögen – entscheidend ist, mit welcher Haltung und inneren Einstellung wir mit diesem Thema der Impfung umgehen.

Wenn wir uns schon ein Beispiel an Jesus nehmen, wiederhole ich gerne den Satz von oben:

So ist Jesus. Den Menschen zugewandt, liebevoll und barmherzig.

Wie wäre es, wenn du dir Jesus auf diese Weise als Vorbild nimmst?

Konkret: Versuche doch mal, deinem Nächsten zugewandt, liebevoll und barmherzig zu begegnen – vollkommen unabhängig, ob er geimpft ist oder nicht.

Glaube mir: Wir würden diese Welt verändern. Zum Positiven, zum Guten, zum Heilsamen! Und ist es nicht das, was wir dringender benötigen denn je?

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Coronadiktatur, Bundestagswahl und Jesus

Deutschland hat gewählt. Es war das wohl uneindeutigste Ergebnis einer Bundestagswahl seit langem. Verrückt. Die Sondierungsgespräche werden nun ihren Lauf nehmen und die sozialen Netzwerke sind wenige Stunden nach der Wahl schon voll mit klugen Sprüchen, politischen Floskeln, Schuldzuschreibungen und Aufarbeitungsversuchen.

Einzig: So eine richtige Partystimmung kommt bei keiner Partei auf.

In den letzten Wochen und Monaten war in den Medien immer wieder von einer „Coronadiktatur“ die Rede – klar, dieses Statement kommt aus einer ganz bestimmten politischen Richtung. Sollte wirklich jemand ernsthaft der Annahme sein, in Deutschland hätten wir eine Diktatur, dann erinnere dich nur daran, was gestern war: Bundestagswahl. In Diktaturen finden keine Wahlen statt!

Nun – es ist wie es ist: Eine neue Regierung wird gebildet, dem einen wird sie passen, dem anderen nicht. So ist das eben in der Politik.

Wen hätte Jesus gewählt?

Was denkst du? Was wäre ihm wichtig gewesen? Auf welche Themen hätte er Wert gelegt? Würde er für eine Partei der bürgerlichen Mitte stimmen? Wäre ihm der Klimawandel wichtig? Wäre ihm eine gerechte Verteilung von Geld und Besitz ein großes Anliegen? Würde er eine Partei wählen, die besonders viel Wert auf eine Solidargemeinschaft legt? Eine „Parte für Wunder“ gibt’s ja leider nicht.

Komm schon, wir machen eine kleine Umfrage. Ich nehm‘ nur mal die Parteien auf, die auch im zukünftigen Bundestag vertreten sein werden. Was denkst du: Wem hätte Jesus seine Stimme gegeben? Stimm‘ doch bitte mal ab – am besten bevor du weiterliest.

Welche Partei hätte Jesus gewählt?
  • SPD
  • CDU/CSU
  • BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
  • FDP
  • AfD
  • Die Linke

Warum Coronadiktatur?

Ich habe oben das Beispiel der „Coronadiktatur“ bewusst gewählt. Der Mensch ist nämlich schnell dabei, nicht nur zu beobachten, sondern zu analysieren und seine Schlüsse zu ziehen. Das machen wir – mehr oder weniger bewusst – den ganzen Tag.

Wir sehen einen übergewichtigen Menschen und denken, dass er zu viel isst und zu wenig Sport macht. Aber vielleicht ist eine schlimme Krankheit der Grund?

Wir sehen einen Obdachlosen und nicht wenigen geht durch den Kopf: „Selbst schuld! In Deutschland muss niemand auf der Straße leben!“ Aber kennen wir das Schicksal dieses Menschen?

Wir beobachten Jugendliche, die rumhängen, rauchen und sich zudröhnen. „Typisch Jugend! Aus denen wird nie was“ denken wir und wissen gar nicht, welche (tragischen) Familiengeschichten dahinterstehen.

Schnell urteilen wir, anstatt genauer hinzuschauen. Das Wort (und vor allem die Annahme, dass sie wirklich existiert) „Coronadiktatur“ ist für mich im politischen Geschehen der letzten Monate genau so ein Ding: Der Mensch beobachtet, zieht seine Schlüsse und fällt ein Urteil.

Spätestens aber seit gestern Abend sollte uns klar sein: Wir leben in keiner Diktatur, sonst hätte eine der Parteien weit über 90% gehabt.

In den nächsten Wochen und Monaten werden Sondierungsgespräche, Koalitionsgespräche und regierungsbildende Verhandlungen geführt. Irgendwann – in der Elelfantenrunde gestern Abend war „noch vor Weihnachten“ als Deadline ausgegeben worden – wird eine neue Regierung eingesetzt werden und mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit wird es nicht die gleiche Koalition sein, die momentan die Regierung bildet. Es wird also Veränderungen und Verschiebungen geben, neue Schwerpunkte werden gesetzt und manches wird anders gemacht als in den letzten Jahren.

Ich ermutige dich: Zieh nicht zu schnell deine Schlüsse, wenn es um Enstcheidungen der neuen Regierung geht, sondern lass ihr Zeit, sei weise und und schau genau hin.

Die Kultur des Himmels

Ich wünsche mir gute Politiker aber mein Vertrauen und meine Hoffnung setze ich in Jesus allein. Egal, wie die Sondierungsgespräche ausgehen werden und welche Regierung unser Land in den nächsten Jahren führen wird: Als Christ will ich diese Gesellschaft prägen, gestalten und verändern.

Ich will nicht rebellieren oder kapitulieren, sondern mutig zu meinem Glauben stehen. Und ich will – egal unter welcher Regierung – aus meinem christlichen Glauben heraus in die Gesellschaft hinein wirken. Und das geht – egal mit welcher Regierung. Denn Politik setzt nur die Rahmenbedingungen – gefüllt werden diese von Menschen wie dir und mir.

Im Juni habe ich in unserer Gemeinde über die „Kultur des Himmels“ gepredigt. Hier kannst du dir die Predigt anschauen: www.youtube.com/watch?v=sjHxf1juRdU.

Ich rede gerne von der „Kultur des Himmels“ – also der Kultur, die Christen leben (sollten). Denn sie bringt folgendes zum Ausdruck:

Eine Kultur des Himmels war immer konträr zur herrschenden Kultur – nicht als trotzige Rebellion, sondern als mutiges Bekenntnis!

Das begleitet Christen seit es sie gibt – also seit 2.000 Jahren.

Christen leben, seit es sie gibt, in einer Kultur, die nicht immer – und je nach Land und Regierung auch annähernd gar nicht – göttlichen Maßstäben entspricht. Das wird auch unter der neuen Regierung der Fall sein.

Was bedeutet das für uns Christen?

Wie nun haben sich Christen zu verhalten? Rebellieren? Die Revolution ausrufen? Nein!

Christen sollen diese Gesellschaft unabhängig von ihrer Regierung positiv gestalten, prägen, formen und inspirieren. Das heißt beim besten Willen nicht: Redeverbot! Demonstrationsverbot! Debattenverbot! Nein! Das bedeutet aber: Auf die Herzenshaltung kommt es an.

Für mich das beste biblische Beispiel ist das Volk Gottes im Alten Testament, als es in das babylonische Exil verbannt wurde. Für die Menschen damals war das die Vollkatastrophe! Sie waren weit entfernt von ihrem Zuhause, weit entfernt von ihrer religiösen Stätte, dem Tempel; weit entfernt von ihrer Heimat und lieben Menschen. Sie wurden deportiert in ein Land, in eine Kultur, in eine Gesellschaft die alles andere als nach göttlichen Maßstäben lebte.

In diesen Kontext hinein bekommen sie von Gott durch den Propheten Jeremia Folgendes ausgerichtet:

Setzt euch ein für den Frieden und das Wohlergehen Babels, wohin ich euch als Verbannte geschickt habe. Betet für das Wohlergehen der Stadt – denn wenn die Stadt, in der ihr gefangen gehalten werdet, Frieden hat, habt ihr auch Frieden.Die Bibel - Jeremia 29,7

Crazy, oder? Die Menschen sollen sich in der Fremde für das Wohlergehen dieses Landes einsetzen, dafür beten und wissen: Wenn dort Frieden ist, haben sie selbst auch Frieden.

Ich finde: Das könnte ein großartiges Motto sein, wie Christen in einer freiheitlichen Demokratie sich gegenüber ihrer Gesellschaft, ihrem Land und der Regierung verhalten – mag sie noch so „unchristliche Ansichten“ vertreten.

Ich will mitgestalten, prägen, formen und inspirieren – und nicht destruktiv rebellieren. Ich will das Beste für meine Gesellschaft. Und ich will es aus einem mutigen Bekenntnis heraus, dass meine Hoffnung, meine Kraft, meine Zuversicht nicht in Politikern liegt – sondern in Jesus.

Bist du dabei?

Liebe deinen (un-)geimpften Nächsten!

Es gab da mal so eine Grafik, die durch das Internet waberte. Jesus steht auf einem Berg und sagt die bis heute bekannten Worte: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“

Aus der Zuschauermenge ruft einer: „Und wenn er Flüchtling ist oder schwul?“ Darauf antwortet Jesus: „Hast du was an den Ohren?“

Ich finde diese Grafik genial!

Sie fordert heraus, den Nächsten wirklich zu lieben, ihn anzunehmen, ihn wertzuschätzen, ihm mit Respekt zu begegnen und ihn so zu behandeln, wie ich selbst gerne behandelt werden möchte – und das alles: Vollkommen unabhängig davon, was er glaubt, wie viel Geld er hat, mit wem er Sex hat, wie intelligent er ist, welche Hautfarbe er hat und von welchem Fußballverein er Fan ist (ok, gut, bei Letzterem kann es durchaus hart werden).

Ich habe den Eindruck, dass der Zwischenruf aus der Menge heute anders lauten würde.

Jesus: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“

Zuhörer: „Und wenn er geimpft ist?“

Jesus: „Hast du was an den Ohren?“

Zuhörer: „Und wenn er umgeimpft ist?“

Jesus: „Hast du was an den Ohren?“

Unsere Gesellschaft spaltet sich – und zwar nicht in die „Impfwilligen“ und „Impfgegner“ (ich finde beide Zuschreibungen vollkommen unpassend, aber diese beiden Kategorien sind allseits bekannt). Sie spaltet sich vielmehr in diejenigen, die den Nächsten lieben – unabhängig seines Impfstatus.

Wo sind wir hingekommen?

…dass der Status über eine Impfung dazu führt, dass der eine den anderen in die Arme schließt und den anderen wie einen Aussätzigen behandelt?

Ich finde es schlimm. Ich finde es tragisch, furchtbar und gesellschaftszersetzend. Es ist doch ein Unding, dass so etwas Privates und Intimes wie eine Impfung in aller Öffentlichkeit breitgetreten. Hatten wir nicht mal so etwas wie „Datenschutz“ und „Schutz der Privatsphäre“?

Genauso ist es ein Unding, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen, als „unsolidarisch“ und „egoistisch“ hingestellt werden. Das sind sie nicht. Sie haben Gründe.

Auch Menschen, die sich impfen lassen, haben Gründe dafür und das müssen Nicht-Geimpfte respektieren – ob sie es gut finden oder nicht – das ist ja genau der Clou an Nächstenliebe oder neudeutsch „Toleranz“.

Toleranz setzt doch gerade eine unterschiedliche Meinung voraus, die ich toleriere.

Achso – ich rede übrigens von der Corona-Impfung, aber das ist ja allen klar. Inzwischen gibt es scheinbar nur noch dieses eine Thema. Wie schauen wir in 10 Jahren darauf zurück?

Aber zurück. Wo sind wir hingekommen, dass der Status über eine Impfung dazu führt, dass unsere Gesellschaft immer mehr auseinander driftet und das Klima aggressiver wird? Es gibt verschiedene Gründe dafür, auf die ich hier nicht eingehen kann. Ich will lieber eine andere Frage noch aufwerfen:

Wo wollen wir hin?

Wenn wir uns jetzt schon gesellschaftlich an solch einer Frage spalten – wohin soll das noch führen? Und wenn jetzt schon Kirchen(vertreter) despektierlich über Menschen reden, die nicht ihrer Impf-Überzeugung sind – wie glaubhaft kommt dann noch der Appell zur Nächstenliebe bei den Menschen an?

Ich möchte gerne mich an einen Tisch setzen mit „Geimpften“ und „Nicht-Geimpften“….halt. Stop! Merkst du, was hier passiert? Wir stecken Menschen in Schubladen. Wir teilen ein in „nicht geimpft“ und in „geimpft“. Schwarz – weiß. Gut – böse. Richtig – falsch.

Das ist nicht im Sinne Jesu. Er selbst hat nicht nur gesagt „Liebe deinen Nächsten“ sondern hat es in die Tat umgesetzt.

Wollen wir diese Spaltung weiter vorantreiben oder wollen wir Wege des Füreinanders und Miteinanders finden? Ich entscheide mich für Letzteres. Denn ehrlich: Es ist mir persönlich herzlich egal, ob mein Gegenüber geimpft oder nicht geimpft ist. Ich mache meine Sympathie für ihn nicht davon abhängig. Denn er wird seine Gründe haben – hast du sie schon herausgefunden?

Zwei Ohren ein Mund

Gott hat jedem Menschen zwei Ohren (mit denen wir hören) und einen Mund (mit dem wir reden) gegeben.

Gretchenfrage: Was könnte das für Auseinandersetzungen, Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten bedeuten?

Komm schon! So schwierig ist das doch nicht! Na? Erraten? Genau:

Wir haben zwei Ohren und einen Mund, weil wir doppelt soviel zuhören wie reden sollen!

Oh, wie würde das manches Gespräch vereinfachen, für Klärung sorgen und ein Miteinander ermöglichen.

Ich habe Menschen zugehört und mir ihre Argumente angehört, weshalb sie sich nicht impfen lassen. Ebenso habe ich vielen Menschen zugehört, die mit den Corona-Maßnahmen unserer Regierung alles andere als einverstanden sind. Ich habe ihnen zugehört.

Während ich ihnen zugehört habe und auch nach den Gesprächen habe ich eines festgestellt: Ihre Argumente kann ich nicht „einfach so“ von der Hand weisen. Ich war nicht mit allem ihrer Meinung – beim besten Willen nicht. Aber nicht immer hatte ich gleich Sachargumente an der Hand. Aber ich habe ihnen gerne zugehört, weil es auch mein Denken verändert hat.

Mehrheit vs. Minderheit?

Inzwischen haben sich in Deutschland fast zwei Drittel gegen das Corona-Virus impfen lassen. Das bedeutet: es gibt eine Mehrheit und eine Minderheit. Vor einiger Zeit hieß es, wir benötigen 60% Impfquote im Land. Die haben wir erreicht. Sollte es jetzt nicht gut sein mit Impfaufforderungen und Kampagnen, mit Druck und Vorwürfen, mit Streit und Auseinandersetzungen?

Zu gelebter Toleranz und Nächstenliebe gehört, dass ich die Meinung der Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten, respektiere und toleriere – gerade weil (nicht obwohl!) es nicht meine eigene Meinung sein sollte. Deswegen halte ich es für den absolut falschen Weg, nun mit 2G oder ähnlichem Druck auszuüben auf Menschen, die sich nicht haben impfen lassen. Schon durch die Kindererziehung wissen wir, dass Druck nicht das Mittel der Wahl sein sollte – und meistens dann auf den Tisch kommt, wenn ich keine Argumente (mehr) habe, die mein Gegenüber überzeugen könnten oder wenn ich mein Gegenüber nicht so annehmen kann, wie er oder sie ist.

Auch Kirchengemeinden müssen sich genau überlegen, wie sie mit den „unterschiedlichen Gs“ (2G, 3G) umgehen. Vielleicht kann auch hier Jesu Aussage „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ eine schlichte aber wegweisende Hilfe sein.

Lasst uns einander lieben!

Ich schreibe das als einer, der sich hat impfen lassen. Und ich schreibe es als jemand, der darunter leidet, wie unsere Gesellschaft an dieser Frage zwischenmenschlich zerbricht. Logisch – wir haben noch andere große Themen, die wir durch den Wahlkampf täglich aufgetischt bekommen.

Aber die Frage nach dem „Impfstatus“ einer Person ist etwas, das uns zwischenmenschlich in Freundschaften, Beziehungen und in der Familie immer wieder begegnet. Und wie schlimm ist es doch, dass wir Menschen schnell in die eine oder andere Schublade stecken und der Person einen Stempel aufdrücken, als ob es das Wesen dieser Person ausmachen würde, ob sie geimpft oder ungeimpft ist.

Lasst uns einander lieben! Unabhängig davon, wer geimpft ist oder ungeimpft ist und auch unabhängig davon, ob ich das weiß oder nicht.

Wenn dir „Lasst uns einander lieben!“ ein bisschen too much ist, dann ergänze/ersetze es doch:

Lasst uns einander annehmen, wie wir sind.

Lasst uns einander respektieren.

Lasst uns einander wertschätzen.

Lasst uns einander annehmen als von Gott wunderbar erschaffene Menschen.

Trinkt ein Bier oder Kaffee zusammen, grillt was Schönes oder zieht euch ’nen veganen Smoothie rein. Egal was. Aber redet miteinander. Und hört einander zu!

Bernd Siggelkow: Kindheit am Rande der Verzweiflung

Erschütternd. Ernüchternd. Wachrüttelnd. Hoffnungsvoll.

Das ist „Kindheit am Rande der Verzweiflung“ in nur vier Begriffen. Das Buch hat mich tief bewegt und berührt. Auch wenn es nur gut 100 Seiten sind und ich es „in einem Rutsch“ gelesen habe. Mir standen Tränen in den Augen. Immer wieder.

Tränen der Verzweiflung über die spürbare Ohnmacht gegenüber unseren politischen Verhältnissen.

Tränen der Wut über das, was durch politische Rahmenbedingungen „Familien am Rande der Gesellschaft“ erleiden mussten.

Tränen der Fassungslosigkeit und Trauer über das Leid, das Kinder erleben mussten und das ihnen angetan wurde (und wird) in dieser Corona-Pandemie.

„Die fatalen Folgen von Lockdown und Isolation“ ist der Untertitel dieses Buches, das hoffentlich eine weite Verbreitung findet.

Ein Augenöffner

Bernd Siggelkow ist Gründer und Leiter des deutschlandweit tätigen Hilfswerkes „Die Arche“ (www.kinderprojekt-arche.de). Die größte und sicherlich auch bekannteste Einrichtung findet sich in Berlin. Aber es gibt in ganz Deutschland Standorte und Einrichtungen. Es sind Ersatz-Zuhauses für Kinder, die am Rande der Gesellschaft stehen, die benachteiligt sind, die in Armut leben, die immer „die Letzten“ sind.

Seit über 25 Jahren engagiert sich Bernd Siggelkow für diese Menschen.

In „Kindheit am Rande der Verzweiflung“ schildert er, was diese Kinder und Familien in den letzten 1 1/2 Jahren in der so genannten „Corona-Pandemie“ erlebten – und erleben mussten.

Es geht in diesem Buch nicht um Schuldzuweisung, aber es geht darum, endlich zu erkennen, dass wir in der Bringschuld für unsere nachwachsende Generation sind.Kindheit am Rande der Verzweiflung, S.11

Und Siggelkow liefert – er liefert Fakten und reale Zusammenhänge, die genau diese Erkenntnis wachsen lassen. Gleichzeitig kommt mit dieser Erkenntnis aber auch das ungute Gefühl: Das wird kein einfacher Weg – und er ist schon gar nicht zu Ende, wenn irgendwann wieder so etwas wie „Normalität“ herrschen wird.

Diese Fakten und Zusammenhänge beschreibt Siggelkow in 6 Kapiteln:

I Benachteiligte Kinder vor dem Kollaps

II Gewalt an Kindern ist in der Isolation vorprogrammiert

III Kann Bildung ein Weg aus der Armut sein?

IV Die unmittelbaren Folgen von Corona für die jüngere Generation

V Kinder und politische Veränderungen

VI Familienhilfe ganz konkret

Ein Highlight mitten im Buch sind einige ausgewählte Tagebucheinträge Siggelkows, die er mitten in Lockdown-Zeiten aufschrieb. Sie geben einen ungetrübten Einblick in das, was ihn tagtäglich umgab – und immer noch umgibt: Hilferufe von Familien, die mit den Folgen des Lockdowns nicht klarkommen: mehr Streit, mehr Gewalt, weniger Nahrungsmittel (wenn alle hamstern, die Preise ansteigen, werden selbst einfache Lebensmitteleinkäufe für ohnehin schon benachteiligte Familien zur Tortur), Angstzustände, Kinder, die von zuhause weglaufen und Einsamkeit durch Isolation. Es ist herzzerreißend, es ist aufwühlend, es ist erschütternd.

Nicht nur in den Tagebucheinträgen, sondern auch in den anderen Kapiteln beschreibt Siggelkow die bittere Realität durch ganz reale Zusammenhänge und Ereignisse. Hier wird nichts beschönigt – gleichzeitig findet aber auch kein billiger Voyeurismus statt.

Vorschläge und Ideen – die Politik hört weg

Siggelkow bleibt nicht bei reinen Beschreibungen des Ist-Zustands und beim Lamentieren. Er hat Ideen, er hat Lösungen, er hat sie präsentiert: in über 500 Interviews in Radio, Fernsehen und in der Zeitung. Gehört hat sie kaum jemand – zumindest kaum Politiker, die die Macht haben, Dinge zu ändern. Oder wollte man ihn nicht hören?

In „Kindheit am Rande der Verzweiflung“ kommen aber auch andere Stimmen zu Wort, welche die Tragik dessen, was sich momentan in Deutschland abspielt, schonungslos ansprechen und Möglichkeiten eröffnen – wenn sie denn ergriffen werden.

Darunter sind unter anderem Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann-Stiftung, auf deren Untersuchungen und Forschungen sich Siggelkow immer wieder beruft und sie zitiert – und sie sind erschreckend!

Zu Wort kommt aber auch die Polizei – in Form einer Statistik, die im Mai 2021 veröffentlicht wurde und die Zahlen benennt, die beim Lesen für einen Kloß im Hals sorgen:

Im Jahr 2020, also während der Corona-Maßnahmen, stieg die Zahl der Kindesmisshandlungen um 10,8 Prozent von 4100 auf 4542 Fälle. Bei den unter 6-jährigen Kindern stieg die Zahl sogar auf 11,5 Prozent, das sind dann 1957 Kinder. Kindheit am Rande der Verzweiflung, S.26

Ja, schon hier stockt der Atem. Aber es geht noch weiter – und hinter jeder Zahl steht eine Person, ein Kind, ein Mensch, der innerliche und äußerliche Verletzungen, Schaden an Körper und Seele davon getragen hat.

Viel größer ist die Zahl der sexuell missbrauchten Kinder, deren Zahl zum Vorjahr um 6,1 Prozent stieg. 16921 Kinder, allein das ist unvorstellbar. Doch es kommt noch schlimmer: Über 152 erschlagene oder zu Tode geprügelte Minderjährige; 134 Kinder und Jugendliche überlebten einen Tötungsversuch, hiervon waren sogar 66 unter 6 Jahren.Kindheit am Rande der Verzweiflung, S.26

Dieses Leid ist unvorstellbar – und umso wichtiger ist solch ein Buch von Bernd Siggelkow.

Es ist eine Mischung aus ganz persönlichen Erfahrungen und Erlebnisberichten, statistischen Fakten, Wortmeldungen anderer Experten sowie ganz praktischen Lösungsansätzen, die größtenteils im Nichts verhallten.

Kinder brauchen Stimmen, die sich für ihre Rechte einsetzen. Stimmen, die sie und ihre Bedürfnisse kennen und entsprechend Entscheidungen treffen. Gremien, die nur im Blick haben, die Kosten in Grenzen zu halten, sind da weniger zielführend.

Kinder haben Wünsche und Träume, eigene Vorstellungen und Ideen, die den Blick eines Kindes widerspiegeln. Doch leider werden sie viel zu selten gehört.

Jeder von uns kann sich für ein Kind einsetzen oder auch den Druck auf die Politik ausüben, damit sie das Kind im Blick hat.

Kindheit am Rande der Verzweiflung, S.92

Trotzige Hoffnung

So könnte man das Ende und vielleicht das gesamte Buch überschreiben. Es ist keine wissenschaftliche Abhandlung – die muss es aber auch gar nicht sein, um hoffentlich von vielen, vielen Menschen gelesen zu werden. „Kindheit am Rande der Verzweiflung“ ist mehr ein Erlebnisbericht, eine laute Stimme für die, die keine Stimme haben.

Es ist das leidenschaftliche Eintreten eines großartigen Menschen mit seinem Team für die am Rande der Gesellschaft Stehenden und so oft Benachteiligten; ein Plädoyer für die, die keiner hören will. Es ist ein Hilfeschrei – und zugleich ein Mutmacher. Darüber hinaus zeigt es auf, dass oftmals nicht viel nötig ist, um Menschen zu helfen und ihnen in ihrer Notsituation zu begegnen – auch wenn das nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sein kann.

Eines ist klar:

Schweigen heißt, den Zustand zu billigen. Die Folgen können die Gesellschaft hart treffen und sich vielleicht stärker ausbreiten als das Virus Covid 19.Kindheit am Rande der Verzweiflung, S.93+94

Wenn jemand wie Bernd Siggelkow, der mit seinen Teams im ganzen Bundesgebiet über ein Jahr lang jede Menge Erlebnisse hatte mit Menschen, die unter den Corona-Maßnahmen litten, seine Eindrücke und Ideen, seine Hoffnung und sein praktisches Anpacken verschriftlicht, sollte man hinhören – auch und gerade dann, wenn er einen kleinen Ausblick gibt.

Psychologen, Erzieher, Lehrer, Ärzte und auch das Jugendamt werden viel mit den Auswirkungen von Covid 19 zu tun haben, denn all das wird nicht spurlos an Menschen, die sich schon vor der Pandemie abgehängt fühlten vorbeigehen. Kindheit am Rande der Verzweiflung, S.106-107

„Wir machen weiter.“ So endet das Buch – aber nicht die Arbeit der „Arche“. Für beides bin ich Bernd Siggelkow sehr, sehr dankbar: Für seine Arbeit mit der „Arche“, die so vielen tausenden Kindern und Familien Hoffnung gibt – und für sein Buch. Möge es ein Weckruf sein, ein Hoffnungsschimmer, ein Augenöffner – nur eines darf es nicht werden: ungelesen! Deswegen empfehle ich es dir von Herzen!

ZUSAMMENFASSUNG
„Kindheit am Rande der Verzweiflung“ ist ein „must read“! Es trägt nicht umsonst den Untertitel „Die fatalen Folgen von Lockdown und Isolation“. Bernd Siggelkow legt den Finger in eine klaffende Wunde unserer Gesellschaft, bietet Lösungen und Ideen an und zeigt, welche verheerenden Folgen manche Corona-Maßnahmen für Kinder und Familien hatten – und noch haben werden. Siggelkow gibt denen eine Stimme, die kaum gehört werden in unserer Gesellschaft. Er schreibt aus der Praxis als jemand, der tagtäglich mit diesen Familien zu tun hat und lässt andere zu Wort kommen, die seine Erfahrungen und Erlebnisse mit eindeutigen Zahlen bestätigen. Ein Buch, das gelesen werden muss – und auf das Politik zu reagieren hat.
112 Seiten
ISBN: 978-3-532-62869-0
Claudius Verlag (https://shop.claudius.de/kindheit-am-rande-der-verzweiflung.html)
14,00

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