Start Blog Seite 42

Grillen mit Herz & Feuer

Zugegeben: Ich wollte wirklich möglichst neutral an dieses Buch herangehen – auch wenn es mir bei meiner Leidenschaft für’s Grillen und zumindest einem flüchtigen Kennen des Autors nicht leicht fiel.

Ich glaube aber, sagen zu können, dass dieses Buch wirklich – ob subjektiv oder objektiv – sehr zu empfehlen ist.

Grillen mit Herz & Feuer” will eines (nach Aussage des Autors gleich zu Beginn des Buches):

Ich möchte Menschen für das Grillen und die Zubereitung auf dem Rost begeistern. Ich möchte auf die Vorteile von nachhaltigen und saisonalen Lebensmitteln aufmerksam machen. Und ich wünsche mir, dass viele Menschen Grillen als Gemeinschaft und soziales Miteinander erleben.

Und ich kann sagen: Alle drei Anliegen erreicht Dän Klein mit seinem Buch!

Auf den ersten Seiten gibt es einige allgemeine Informationen rund um’s Grillen, ein Basiswissen, das wirklich hilfreich ist: Die Eigenarten der unterschiedlichen Grills (Kugelgrill, Smoker, Tonnengrill,..), unterschiedlicher Kohlearten und einige Infos rund um das richtige Zubehör vom Thermometer bis zum Messer.

Jetzt fragen sich vielleicht manche, die bspw. die “Grill-Bibel” des renommierten Grillherstellers “Weber” kennen (ich habe sie auch gelesen), weshalb diese Informationen, dieses Basiswissen, sozusagen das Intro in “Grillen mit Herz & Feuer” so besonders oder überhaupt lesenswert sind. Ganz einfach: Dän Klein schreibt verständlich und aus der Praxis und gibt in sehr einfacher Weise hier und da kleine Tipps weiter, die bei aufmerksamem Lesen sofort ins Auge stechen – bis hin zu Empfehlungen einzelner Produkte, ohne Schleichwerbung zu machen.

Dabei ist es nicht nur ein Weitergeben von Information, sondern ein Teilhabenlassen und Mithineinnehmen in seine große Grill-Erfahrung, die er als deutscher Vize-Meister der Grill-Profis (2013) zweifelsohne hat.

Das gilt genauso auch im Blick auf seine wertvollen Gedanken zur Frage nach dem richtigen Fleisch und der Nachhaltigkeit dessen, was und wie wir grillen. So schreibt Klein zu Beginn seines Buches:

Wenn wir uns wieder mehr um die Lebensmittel kümmern, die wir essen wollen, wissen wir auch immer besser, was da auf unserem Teller landet. […] Außerdem sollte man grundsätzlich saisonal einkaufen und essen, was gerade geerntet werden kann. So kommt Abwechslung ins Leben und auf den Esstisch. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Man stößt dadurch auf völlig neue Sorten und Grillmöglichkeiten.

Ebenso ermutigt Klein den Leser dazu, den Metzger des Vertrauens aufzusuchen und nicht das Fleisch beim Discounter zu kaufen. Sicherlich auch eine Preisfrage – aber lieber einmal weniger grillen, aber dafür mit Fleisch, dessen Herstellung nicht fragwürdig ist. Zudem ist “Bio” nicht gleich “Bio” – und manchmal muss gar nicht “Bio” drauf stehen und das Fleisch ist wesentlich mehr “Bio” als mit dem Label. Also – aufgepasst und den Metzger deines Vertrauens aufgesucht!

Nach wertvollen Gedanken zum Würzen und Marinieren folgen nach Fleischsorte kategorisierte Grillrezepte (zzgl. Gemüse- und Dessert-Rezepte). Und diese überzeugen mich aus verschiedenen Gründen:

  • Es sind Rezepte, die ich nicht schon in vielen anderen Grillbüchern gelesen habe.
  • Die Beschreibung der Rezepte ist verständlich und klar.
  • Dän Klein verzichtet auf exakte Gewichtsangaben beim Fleisch sowie auf exakte Minuten-Angaben beim Grillen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie korrekt das ist, weil kein Grill und kein Fleisch immer exakt gleich “reagiert”. Natürlich setzt dies zumindest ein wenig Grillerfahrung voraus.

Zu finden sind Rezepte wie die “Deppengaleere”, die Königsdisziplin des “Pulled Pork” aber auch verschiedene Burger wie den Feta-Preiselbeer-Burger. Wie schon erwähnt geht es aber nicht nur um Fleisch, sondern auch um so leckere Dinge (wenn man’s mag…) wie gefüllten Kürbis.

Abgerundet wird das Buch durch Fotos der Rezepte, die einfach Lust machen, es auszuprobieren (was ich im Übrigen auch schon getan habe und es war sehr lecker und hat super funktioniert).

“Grillen mit Herz & Feuer” ist nicht nur ein Buch. Es ist eine in Wort und Bild auf Papier gedruckte Leidenschaft, die man Dän Klein abspürt. Die Liebe zum Detail, die Liebe zum Grillen sowie die Liebe zum Leser und der Intention, Grillen als ein soziales Miteinander wider mehr zu fördern, gelingt durch dieses Buch mit Sicherheit.

Grillen ist mehr als Essenszubereitung. Grillen ist Leben und Leidenschaft – und genau das findet sich in diesem Buch wieder. Also – sollte es eine Fortsetzung, einen Teil II geben – ich freue mich jetzt schon drauf.

Dän Klein
Grillen mit Herz & Feuer
SCM Collection
ISBN: 978-3-7893-9794-3

Die Wissenschaft hat festgestellt…

Neulich saß ich in einem Vortrag zur Reformation – soweit nichts Unübliches im fulminanten Reformationsjubiläumsjahr 2017. Der Vortrag war an sich auch wirklich gut und inspirierend. Es ging um unterschiedliche Frömmigkeitsstile in der Reformation und wie die Menschen unterschiedlichen Standes ihren Glauben lebten.

Dann kam der Referent auch auf die Täuferbewegung zu sprechen, da es eine lokale Verbindung zu dem Thema gab. Ein Nebensatz von ihm hat mich dann doch sehr aufhorchen lassen (wohlgemerkt: er ist Theologe). Als es um Berichte von Taufen und Großereignissen im Neuen Testament ging, meinte er sinngemäß:

Nicht zu unrecht verbannen wissenschaftliche Theologen die Berichte von Massen-Events in der Apostelgeschichte in das Reich der Mythen.

Soso, dachte ich, was die Wissenschaft so alles feststellt.

Als ich gestern mit meinem Kollegen darüber sprach, kam uns der alte Gassenhauer “Die Wissenschaft hat festgestellt, festgestellt, festgestellt, dass Marmelade Fett enthält, Fett enthält. Drum essen wir auf jeder Reise, jeder Reise, jeder Reise Marmelade eimerweise, eimerweise” in den Sinn.

…und wie es wohl wäre, wenn man mitten in solch einem Vortrag aufstehen und dieses Lied anstimmen würde? Sicherlich lustig – und ja, ok, auch ein wenig verwirrend, das gebe ich zu. Und doch sollte man es doch bekräftigend tun – warum auch nicht? Schließlich hat “die Wissenschaft” ja festgestellt, dass – ja was eigentlich? Dass Passagen der Bibel ein Mythos sind? Dass die Bibel als solche entmythologisiert werden müsse? Dass man das alles mal schön im Kontext lesen solle und nicht so ohne weiteres in unsere heutige Zeit übertragen kann.

Was mich am meisten bei solch einer Aussage stört ist die Tatsache, dass es sich keine Organisation, kein Werk, kein Unternehmen leisten würde, wenn ein leitender Mitarbeiter öffentlich die “betriebsinternen Grundlagen und Vereinbarungen” abstreitet und als obsolet bezeichnet. Wo würden wir da hinkommen?

Bei Kirchens ist das aber immer wieder möglich – und in meinen Augen auch mit ein Grund, dass Kirche da steht, wo sie gerade steht. Wir können uns viele Gedanken über Programmoptimierung, Zielgruppenangebote, Mitgliedergewinnung und Finanzverantwortung machen. Das alles bleibt aber nicht mehr als heiße Luft, wenn wir dem Leben und dem Wesen von Kirche ihre Grundlage entziehen und scheinbar nichts Besseres zu tun haben, als Aussagen der Bibel als überholt und “aus dem Reich der Mythen” abstempeln.

Dabei geht es mir ja nicht einmal darum, dass Geschichten als solche nicht geglaubt werden. Viel wichtiger ist doch, dass dem Inhalt dessen, was da berichtet wird, die Glaubwürdigkeit entzogen wird.

Christen glauben nicht an die Bibel, nein – aber ihren Glauben leben können sie nur, weil sie dessen Inhalt aus der Bibel schöpfen – woher denn auch sonst? Und wenn man nun bspw. dem Bericht, dass Jesus 5.000 Menschen (und mehr) mit fünf Broten und zwei Fischen satt machte, keinen Glauben schenken kann – ja, wieso soll man dann überhaupt glauben können, was Jesus alles kann?

Wohlgemerkt: Wir sollen unseren Verstand einsetzen und mit diesem auch die Bibel lesen, wir sollen sie kritisch lesen – aber nicht, dass wir die Kritiker der Bibel sind, sondern dass die Bibel uns kritisieren darf.

Wir sollen wissenschaftliche Methoden anwenden, um die Bibel immer tiefer zu verstehen, sollten uns aber immer dessen bewusst sein, dass Menschen irren – Gott aber nicht.

Natürlich können wir zu unterschiedlichen Ansichten über Bibeltexte kommen. Aber wir sollten uns davor hüten, zu sagen: “Die Wissenschaft hat festgestellt”. Denn das würde implizit bedeuten, wer nicht dieser einen Auslegung zustimmt, arbeitet nicht wissenschaftlich. Wobei wir auch beim Thema Toleranz wären – aber das ist ein anderes Thema.

Seid doch einfach wieder Kirche!

Würde Luther heute oder Moll zur Zeit der Reformation leben – die beiden wären ein gutes Team. Sicherlich mag Luther mit seinen Thesen viele getroffen haben, was Molls Thesen aber fast noch sympathischer macht: Auch ich verstehe sie – im Gegensatz zu den “Original-Thesen” des großen Reformators.

Molls “Seid doch einfach wieder Kirche” ist ein Weckruf in 95 Thesen. Mal scharf und pointiert, dann wieder ausgleichender und mit einem Schuss Selbstkritik aber immer: verständlich und nachvollziehbar und abgesehen von These 52 und einer anderen Tauftheologie, die ich wohl vertrete, kann ich Moll in so vielem zustimmen und bin dankbar für seine Thesen.

Was mich begeistert ist eine Gemeinsamkeit des Autors mit Martin Luther: Er scheut sich nicht, auch die heißen Eisen anzupacken und eine klare Stellung zu beziehen.

These 46: “Das Studienzentrum für Genderfragen ist eine Schande für unsere Kirche.” Hut ab. Da traut sich einer was.

Noch ein Beispiel gefällig? Anschnallen!

These 10: “Wer das Wort Gottes nach eigener Willkür verändert, setzt sich selbst auf den göttlichen Thron.

Ok. Soweit klingt das ja gar nicht so schlimm. Aber Moll postuliert nicht nur Thesen, sondern erklärt jede These mit wenigen Sätzen. Und das klingt bei These 10 so:

Zu allen Zeiten haben Menschen das Wort Gottes in ihrem eigenen Sinne verdreht und verfälscht. Doch einen Frevel wie die “Bibel in gerechter Sprache” hat es in 2000 Jahren Kirchengeschichte nicht gegeben. In früheren Zeiten wäre man für solche Blasphenie verurteilt worden, heute wird sie kirchlich gefördert. Eine Kirche, die solches tut, hat sich von ihrem Herrn losgesagt. Sie hat aufgehört, Kirche im eigentlichen Sinne zu sein.

Wer jetzt denkt, dass Moll lediglich deprimierende Töne anschlägt, sieht sich getäuscht. Die Thesen bleiben herausfordernd und provokant aber zielen darauf ab, die Kirche zu erneuern. Ich verstehe sie als Denkanstoß, als ein Wachrütteln, als eine Diskussionsgrundlage für eine ordentliche Diskussion über den Zustand unserer Kirche. So eignen sich diese Thesen wunderbar, um in verschiedenen Kontexten kirchlicher Arbeit ins Gespräch zu kommen.

Die Thesen sind nicht explizit aber doch erkenntlich gegliedert in unterschiedliche Themenbereiche wie Bibel, Offenbarung, Jesus Christus, Theologie, Mission, Tradition, Politik und viele andere.

Dr. Sebastian Moll, Dozent an der THS-Akademie (www.ths-akademie.de), legt in These 91 seine Beweggründe für seinen Weckruf offen:

Die hier aufgestellten Thesen sind nach bestem Wissen und Gewissen, im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott und in treuem Hören auf sein Wort entstanden.

Der Autor ist in großer Sorge um die Zukunft der Kirche, die er bei aller Kritik noch immer als seine empfindet. Die hier vorliegende Stellungnahme hat er nicht leichtfertig formuliert, sondern nach reiflicher Überlegung und aus tiefster Überzeugung.

Insofern sollte jedem klar sein, der dieses Buch in die Hand nimmt, dass hier nicht in der Sprache eines Groschenromans geschrieben wird, sondern in der Sprache eines Menschen, dem etwas am Herzen liegt und der nur deswegen Kritik übt – und das mitunter sehr deutlich – weil er bei aller Enttäuschung über den status quo der Kirche doch Hoffnung hat, dass sich etwas bessert.

Das Buch liest sich einfach – im wahrsten Sinne. Jede These nimmt mit Erklärung eine großzügig gestaltete Seite ein, die Sprache ist klar und verständlich und irgendwie kommt man nicht davon los, die Thesen zu lesen, wenn man erst mal angefangen hat.

Und eines tun die Thesen sicherlich nicht: denjenigen kaltlassen, der sie gelesen hat. Sie fordern heraus, regen zum Nachdenken an und führen zurück zu den Basics des Glaubens, um “einfach wieder Kirche zu sein.”

Dr. Sebastian Moll
Seid doch einfach wieder Kirche!
Brendow-Verlag
ISBN: 978-3-86506-939-9
Preis: 12,00 EUR

Gnade reicht. Mehr geht nicht!

Heute habe ich im Gottesdienst über den Rivalen “Versuchung” gepredigt. In der Vorbereitung ist mir ein Bibelvers in den Sinn gekommen, der plötzlich eine ziemlich krasse Bedeutung bekommen hat:

Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt. (Römer 8,1)

Paulus schreibt diesen Vers im Blick auf das Gericht, das Gott eines Tages abhalten wird. Ok, ein sehr unbeliebtes Thema und es soll auch hier nicht im Mittelpunkt stehen. Vielleicht schreibe ich ja später mal was dazu…

Nun ist es ja so, das wir als Menschen immer wieder Versuchungen ausgesetzt sind, wobei ich Versuchung allgemein gesprochen als einen Wunsch sehe, etwas tun zu wollen, was ich nicht tun sollte. Geistlich gesehen ist Versuchung der Wunsch, etwas tun zu wollen, was Gott verabscheut.

So deutliche Worte hat er übrigens selbst verwendet, als er König Davids Ehebruch mit Batseba bewertete in 2. Samuel 11,27.

Wohlgemerkt mit einer absolut klaren und wichtigen Differenzierungen, dass Gott nicht den Menschen verabscheut, sondern die Tat. Eine Differenzierung, die manche leider nicht machen und manche nicht hören wollen bei denen, die sie dann machen. Ein echtes Dilemma. So wie es auch manchen geht, wenn sie diesen Blogbeitrag lesen…

Hinter den Versuchungen steht der Teufel selbst – anders lässt sich die Gebetsempfehlung Jesu (wir nennen es heute das Vaterunser) nicht verstehen:

“Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.” (Matthäus 6,13)

Wie schnell passiert es doch, dass man sich als Christ Selbstvorwürfen, einem schlechten Gewissen und Selbstverurteilungen gegenüber sieht, wenn man einer Versuchung erlegen ist. Das ist furchtbar. Denn warum sollte das so sein? “Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt.” Wenn das schon im Blick auf das Gericht nach unserem Tod stimmt – wie viel mehr muss es doch stimmen, wenn wir an unser Leben hier auf der Erde denken?

Wer Jesus Christus sein Leben anvertraut hat, ist so eng mit ihm verbunden, dass es keine Verurteilung mehr gibt. Selbst wenn du zum x-ten mal in die gleiche Versuchungsfalle getappt bist. In Christus gibt es keine Verurteilung. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit.

So wie es uns als Menschen unmöglich ist, nicht zu sündigen, so ist es Gott unmöglich, einen Menschen zu verurteilen, der mit Jesus verbunden ist.

Also: Wen du mit Jesus verbunden bist und das nächste mal einer Versuchung erliegst, dann sei barmherzig mit dir – denn Gott ist es auch. Verurteile dich nicht, denn Gott tut das auch nicht.

Die Bibel kennt dafür ein kurzes, knackiges und lebensspendendes Wort: Gnade.

Und Gnade reicht. Mehr braucht es nicht. In der Gnade Gottes findest du alles, was du brauchst.

Neues Leben. Die Bibel für Männer

Diese Bibel ist genial! Ja, die Bibel generell – aber diese Ausgabe ganz besonders. Zugegeben: erst war ich skeptisch, was eine „Bibel für Männer“ so bringen soll. Aber das Konzept hat mich beim ersten Reinschauen sofort überzeugt.

Der eigentliche Inhalt ist die Bibel in der „Neues Leben“-Übersetzung mit einer Besonderheit: Alle von Jesus gesprochenen Worte sind in roter Schrift. Das ist schon mal sehr hilfreich, aber noch gar nicht einmal das ausschlaggebende Argument, diese Bibelausgabe zu empfehlen.

Denn noch knackiger ist einfach der „Mantel“. Vor dem Alten Testament finden sich kurze Artikel (Lesezeit ca. 5-7 Minuten) zu „Männern der Bibel“ wie bspw. Jakob, Saul, Gideon, Hiskia, Philippus, Nathanael und vielen anderen. Geschrieben von unterschiedlichen (männlichen) Autoren wie Roland Werner, Rüdiger Jope, Matthias Burhenne oder Georges Morand. Dabei bleiben die Autoren aber nicht bei einem rein portraitierenden Schreibstil, sondern entdecken bei jedem der biblischem Männer Schnittstellen zu Männerthemen der heutigen Zeit. Eine wahre Fundgrube für Andachten, Predigten oder auch andere Gelegenheiten in der Gemeindearbeit.

Aber würde es nicht reichen, diese Artikel einfach als Extra-Buch herauszugeben Ich finde nicht, denn wer mehr über diese Männer lesen will, hat die Bibel ja ohnehin vor sich und kann gleich in den betreffenden Bibelstellen nachschauen, in Querverweisen nachschlagen und noch mehr über diese Männer erfahren.

Nach dem Neuen Testament findet der Leser Artikel zu Themen wie Entscheidungen, Vater sein, Sexualität, Geld oder Scheitern. In meinen Augen – genauso wie die „Kurzbiografien“ der biblischen Männer – knackige aber dennoch ausgewogene und wirklich inspirierende Artikel zu “Männerthemen”, die wirklich relevant sind. Und: Sie sind kurzweilig geschrieben und für jeden Mann auch lesbar, wo es doch immer schnell und zügig gehen muss in der heutigen Zeit.

Und als Schmankerl gibt es zwei Grillrezepte von Dän Klein (www.dängrillt.de).

Also, Männer. Es lohnt sich! Wirklich! Ob diese Bibel die praktische Smartphone-App ersetzen kann, weiß ich nicht. Aber wer ein paar solide Infos möchte und aus Männersicht geschriebene Themen mal nachgehen will, die für Männer wirklich interessant und relevant sind, der wird hier fündig.

Rüdiger Jope (Hrsg.), Ulrich Wendel (Hrsg.)
Die Bibel für Männer
SCM Brockhaus
ISBN: 978-3-417-25352-8
Preis: 24,95 EUR

Danke, ICF!

Wenn 1.000 Menschen in leitenden Positionen in ihrer Kirchengemeinde zusammen kommen, gemeinsam Gott anbeten, in unterschiedlichen Workshops dazulernen und durch zwei geniale Messages von Nicolas Legler und Leo Bigger herausgefordert, inspiriert und gesegnet werden – dann, ja dann, liegt ein genialer Tag hinter mir.

Zum ersten Mal finden in Zürich in der neuen Samsung Hall die „ICF Training Days“ statt „zur Ausrüstung und Förderung deiner Mitarbeit in der Kirche“, wie es auf der Homepage heißt. Und auch wenn die Tage noch voll im Gange sind, ich morgen aber nicht dabei sein kann, da ich in meiner Gemeinde selbst predige, liegt es mir dennoch auf dem Herzen zu sagen:

DANKE, ICF!

Ihr seid einfach großartig. Ihr weckt eine neue Leidenschaft in mir für Gottes Herrlichtkeit. Ihr begeistert mich mit eurer Sehnsucht danach, nicht die Show, sondern Jesus in den Mittelpunkt zu stellen. Ihr seid für mich Vorbild darin, was es heißt, Leidenschaft und Vision miteinander zu verbinden. Ihr inspiriert mich unglaublich in meiner Arbeit als Pfarrer – in der Landeskirche. Hört, hört! Ja, genau! In der Landeskirche.

Eure Art, Kirche zu leben, Mitarbeiter leidenschaftlich freizusetzen und euer Know-How nicht für euch zu behalten, sondern andere daran teilhaben zu lassen, ist alles andere als selbstverständlich in der kirchlichen Landschaft!

Was freue ich mich, direkt an der Schweizer Grenze leben zu dürfen und deswegen einen kurzen Weg zum ICF in Zürich zu haben.

Ich bin heute in so vielen Bereichen inspiriert worden: Basti Wohlrab hat mich begeistert für ein tieferes Verständnis dafür, wie Teams ticken, wann Teams gut ticken – und dass es sich absolut lohnt, in Menschen zu investieren und was es heißt „all in“ zu gehen!

Und, ach ja, so ganz off-topic aber dennoch sehr wahr, ein nettes Zitat:

Wir sind Deutsche: Wir lieben Kack-Qualität, wenn es umsonst ist.

Das ist die bittere Wahrheit – leider auch im Blick auf Kirche. Ich musste wie einige andere auch dennoch herzlich lachen, auch wenn da wirklich etwas dran ist – aber: Gott hat mehr verdient, genauer gesagt: Unser Bestes! Nicht, weil wir ihm etwas beweisen könnten, sondern weil er schon längst etwas bewiesen hat: seine Liebe zu uns, besiegelt am Kreuz von Golgatha.

Ein Spitzensatz am Nachmittag, als es um den Entwicklungsplan für Volunteers ging:

„Die Mitarbeiter sollen mehr profitieren als sie investieren.“

Wow! Ich will es mir auf die Fahne schreiben und versuchen, die Kultur in meiner Gemeinde dahingehend zu stärken, dass genau dies möglich ist.

Zum Abschluss dann noch etwas über das Finanzmanagement im ICF zu hören, neben Nicolas Legler im ICF Office zu sitzen und gespannt zuzuhören, wie er aus dem Nähkästchen plaudert – das hatte schon was, ehe es dann zum Schluss noch mal richtig abging: Worship mit einem Bass, der schon mal die Tribüne ein wenig ins Wanken bringen kann und einer Message von Leo Bigger über die Herrlichkeit Gottes.

Und was ich nur immer wieder betonen kann wider alle Kritiker:

„Es geht um Jesus!“

Beim ICF. Das wurde so oft betont. So oft wurde Jesus angebetet. So oft gesagt, dass dieser Tag ihm die Ehre geben soll und wir als Teilnehmende hören sollen, was er sagt – ganz zu schweigen davon, warum wir überhaupt die ganze Gemeindearbeit machen.

Ich bin beschenkt, begeistert und neu motiviert nach Hause gefahren und bin Gott so dermaßen unglaublich dankbar, dass es das ICF gibt!

„Kirche neu erleben“ – ja genau, das ist nicht nur das Motto vom ICF, das wird auch gelebt.

Authentisch.

Leidenschaftlich.

Liebevoll.

Menschenorientiert.

Jesuszentriert.

Zeitgemäß.

Nachvornegewandt.

DANKE, ICF!

Wie kann ich geistlich wachsen?

Ich glaube, dass es ganz menschlich ist, zu wachsen. In unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens haben wir eigentlich keine Lust, schwächer und kleiner zu werden, sondern wollen stärker werden und wachsen.

Das betrifft als Christ natürlich auch unseren Glauben. Wir möchten gerne im Glauben wachsen, das bedeutet: Noch mehr in Jesus vertrauen, uns noch weniger von den Stürmen des Lebens ins Wanken bringen lassen, noch mutiger uns zu ihm bekennen und noch mehr Erfahrungen mit dem Heiligen Geist machen und das sein Wort, die Bibel, noch besser verstehen.

Bei allem finde ich immer wieder ein Verständnis von “geistlichem Wachstum” vor, das ich äußerst problematisch finde. Diese Form von “geistlichem Wachstum” beschränkt sich auf eine konsumierende Haltung. Das bedeutet, dass es quasi nicht genug Gottesdienste, Bibelstunden, Evangelisationen und sonstige Veranstaltungen geben kann, die ich besuche – zusätzlich zu meinem ganz persönlichen Bibelstudium zuhause.

In meinem Beruf als Pfarrer begegnet mir das dort, wo Menschen sich noch mehr “Lehre” und Bibelstudium wünschen, als sie ohnehin schon tun und ich mich manchmal frage: “Musst du nicht schon längst platzen, wenn du so viel in dich aufnimmst, aber so wenig weitergibst?”

Natürlich kann das eine nicht gegen das andere ausgespielt werden und ich glaube, dass wir einen ungeheuren Schatz haben mit der Bibel und vielen weisen und geisterfüllten Lehrern der Bibel – denn damit haben wir bspw. den Jüngern Jesu etwas voraus. OK, sie hatten das Alte Testament – aber sie hatten nicht die Geschichten um Jesus, die wir heute haben. Sie waren Teil dieser Geschichten. Sie waren Teil der Entstehung dieses biblischen Zeugnisses, das wir heute haben und das uns geistlich wachsen lässt.

Ich lese gerade “Die Bibel in einem Jahr” durch und mache dabei einige spannende Entdeckungen – gerade auch dort, wo ich meine, dass ich die Stellen schon so oft gelesen und sogar verstanden hätte. Scheint aber irgendwie nicht der Fall zu sein und so entdecke ich immer wieder Neues – und das ist wirklich cool.

Momentan lese ich das Markus-Evangelium und auf die Frage, wie man geistlich wachsen kann, habe ich hier (wieder) wertvolle Hinweise bekommen, dass das eben nicht durch eine rein passiv-konsumierende Haltung und ein passiv-konsumierendes Verständnis von “Glauben” geht.

Vollmacht

Im 3. Kapitel im Markus-Evangelium wird berichtet, wie Jesus seine 12 Jünger beruft.

Zwölf von ihnen erwählte er zu Aposteln. Sie sollten ständig bei ihm bleiben und von ihm lernen. Er wollte sie mit dem Auftrag aussenden, die Botschaft von Gott zu predigen und Menschen von der Macht der Dämonen zu befreien. (Markus 3,14-15)

Es gab kein Handbuch, keine Gebrauchsanweisung, kein Seminar oder Workshop. Es gab nur dieses Paradoxon aus “Bleiben und Gehen”, dessen verbindendes Element und auch Konsequenz die “Vollmacht” ist.

Die Jünger wurden nicht in eine Schule geschickt, denn aller Wahrscheinlichkeit nach, sind sie nämlich genau von selbiger mehr oder minder geflogen. Ihr großer Traum, dass sie einem Rabbi folgen und bei ihm in die (harte) Schule gehen können, wird sich wohl zerschlagen haben, da sie sonst nicht als Fischer (und in anderen Alltagsberufen) in ihren noch jungen Jahren arbeiten würden.

Und dann geschieht das Unglaubliche, dass sie eben nicht Bitten und Betteln müssen, dass der Rabbi Jesus sie aufnimmt und ihnen in seiner Milde und Gnade erlaubt, in seiner Nähe zu sein und in seinem Staub zu laufen – nein! Das Unfassbare geschieht und Jesus erwählt diese Männer zu seinen Jüngern! Und das geschieht durch “bleiben” und “gehen”, wie es in den Versen im Markusevangelium heißt: “bei ihm bleiben” und “aussenden”, genauer gesagt.

Bei Jesus zu bleiben und in seinem Namen zu Menschen zu gehen (um zu predigen und Dämonen auszutreiben) geschieht nur durch die Vollmacht, die er selbst seinen Jüngern gibt, aber es geschieht auch in der Vollmacht dessen, der gesagt hat:

Ich versichere euch: Was ihr auf der Erde binden werdet, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was ihr auf der Erde lösen werdet, das soll auch im Himmel gelöst sein. (Matthäus 18,18)

Jetzt meinen vielleicht manche, dass dieses “bei Jesus bleiben”, wie es von den Jüngern in Markus 3 berichtet wird, das Lesen der Bibel sei sowie diverse Predigten, biblische Vorträge und sonst noch mehr Konsumierendes. Sicher? Es kann sein, muss aber nicht sein.

Wenn Jesus sagt, dass er alle Tag bei uns ist, bis an das Ende dieser Welt (Matthäus 28,20), dann heißt das doch, dass er immer und überall und zu jeder Zeit bei uns ist und es keine Rolle spielt, wo wir sind – sondern wo er ist: nämlich bei uns. Das wiederum bedeutet aber auch, dass “bei Jesus bleiben” mehr ist als das, was wir vielleicht darunter verstehen.

Bei Jesus zu bleiben bedeute nicht nur, dass wir unsere Zeit in unserem Sessel haben, in der Bibel lesen und beten; dass wir sonntags morgens in den Gottesdienst gehen und den hoffentlich (spannenden) Predigten lauschen und dass wir noch an acht Abenden der Woche in einer Kleingruppe uns einem intensiven Bibelstudium hingeben.

“Bei Jesus bleiben” heißt: von ihm lernen – und das geschieht an so vielen unterschiedlichen Stellen unseres Lebens, oder um es noch präziser zu sagen: Das geschieht überall!

Das Entscheidende ist nicht das “Wo” und “Wie”, sondern das “Wofür” – und das wird dadurch beantwortet, dass wir bei Jesus bleiben, um mit seiner Vollmacht ausgestattet zu werden, die sich darin äußert, dass wir als Christen einen Unterschied in dieser Welt machen und dass wir etwas geben, das sonst niemand geben kann.

Als Christen sind wir nicht berufen, diese Erde ein Stückchen besser zu machen. Als Christen sind wir berufen, in der Vollmacht des Gekreuzigten und Auferstandenen zu leben und zu wirken.

Und sei dir sicher: Dadurch wirst du geistlich wachsen – aber wie! Denn das äußert sich in der zweiten Bewegung: im “aussenden” oder “gehen” oder ich nenne es im “Frucht bringen”.

Frucht bringen

Ein Kapitel weiter im Markusevangelium erzählt Jesus eine Gleichnisgeschichte. Ein Sämann sät den Samen – und der fällt auf ganz unterschiedlichen Boden: auf steinigen, auf dornigen, auf den Weg, auf fruchtbaren Boden. Jesus erklärt seinen Jüngern, was er damit meint und schließt seine Erklärung mit folgender Aussage:

Bei anderen schließlich ist es wie mit der Saat, die auf guten Boden fällt. Sie hören das Wort, nehmen es auf und bringen Frucht: dreißigfach, sechzigfach und hundertfach. (Markus 4,20)

“Frucht bringen” ist bei Jesus immer ein Ausdruck dafür, dass sich Menschen auf den Weg machen und sich aktiv einbringen, um Gottes neue Welt sichtbarer werden zu lassen hier auf Erden.

Es ist sozusagen das Gegenteil von “Hände in den Schoß legen” und meint ein aktives Bei-Jesus-Bleiben, ein Hören auf den Heiligen Geist, wohin er einen führen möchte und ein Befolgen dessen, was er sagt, um Menschen für Jesus zu gewinnen.

Und so wirst du geistlich wachsen, das verspreche ich dir. Wenn du dich auf den Weg machst, den Gott dir zeigt. Wenn du dich aktiv einbringst in deiner Gemeinde und in diese Gesellschaft und nicht nur die Hände in den Schoß legst (was aber natürlich auch mal sein darf). Es bedeutet, dass es beides braucht: Eine im positiven Sinne konsumierende Haltung, weil du in dich aufnehmen möchtest, was Jesus dir Gutes geben und tun will – und dich dann aber aufmachst und dich ganz aktiv einbringst in Gottes Reich.

Das kann ganz unterschiedlich aussehen, denn es hängt letzten Endes von den Gaben ab, die Gott dir geschenkt hat.

Wenn die Lehre deine Stärke ist, dann schau, dass du in irgendeiner Weise dazu beiträgst, dass Menschen die Bibel besser verstehen.

Wenn Beziehungen deine Stärke sind, dann schau, dass du in irgendeiner Weise etwas tust, wodurch du Menschen zusammen bringst.

Wenn Seelsorge deine Stärke ist, dann schau, dass du in irgendeiner Weise etwas tust, damit Menschen in ihren (seelischen) Nöten und in den Fragen ihres Lebens Hilfe bekommen.

Wenn die Diakonie deine Stärke ist, dann schau, dass du in irgendeiner Weise etwas tust, das Menschen in ihren (materiellen) Nöten und Sorgen hilft.

Wenn die Unterscheidung der Geister deine Gabe ist, dann schau, dass du in irgendeiner Weise dazu beiträgst, dass Menschen frei werden von okkulten Bindungen und der Macht des Teufels. Nur nebenbei bemerkt: In den ersten Kapiteln des Markusevangelium ist sehr, sehr oft von bösen Geistern und Dämonen die Rede, dass Jesus Macht über sie hat und dass es ein Merkmal der ersten Jünger war, dass sie Macht haben sollen über böse Geister.

Es spielt keine Rolle, welche Gabe Gott dir gegeben hat. Aber es spielt eine Rolle, ob du diese Gabe einsetzt und damit Gott die Ehre gibst und Menschen dienst.

Wieso du dann geistlich wachsen wirst? Die Antwort ist relativ einfach: Egal in welchem Bereich es sein wird, dein Glaube wird auf den Prüfstand gestellt werden: Ist das, was ich glaube, wirklich wahr? Hält mein Glaube den Prüfungen des Lebens Stand? Was, wenn Anfechtungen und Zweifel kommen, weil ich mit Situationen konfrontiert werde, die nicht einfach sind für mich? Wie erkläre ich jemandem, was ich glaube, der von Jesus noch nicht wirklich eine Ahnung hat und glaubt, das sei nur ein männlicher spanischer Vorname? Was, wenn in meinem Dienst “der Erfolg” ausbleibt?

Das alles wirst du nur erleben, wenn du dich aufmachst. Wenn du dich von Jesus senden lässt. Und du wirst in diesem Gesandtsein geistlich mehr wachsen, als wenn du nur eine konsumierend-passive Haltung einnimmst.

Die Mischung macht’s: Bei Jesus bleiben und dann bewusst dich senden lassen, Frucht bringen, in seiner Vollmacht – und du wirst geistlich wachsen und Erfahrungen machen, die du niemals mehr in deinem Leben missen möchtest.

Ich habe es selbst schon so oft erlebt, dass ich in Situationen gekommen bin, für die es keine Gebrauchsanweisung gibt. Dann geht nur eines: Vertrauen, dass Jesus stärker ist und in diesem Vertrauen einfach den nächsten Schritt gehen – auch wenn ich nicht immer wusste, ob es der richtige Schritt ist.

Und so bin ich auch schon durch manchen Zweifel, Anfechtung und Kampf hindurch gegangen. Manchmal nicht nur für kurze Zeit, sondern über Monate oder gar Jahre. Denn es kann passieren, dass dein Glaube auf den Prüfstand kommt, wenn du geistlich wachsen möchtest. Denn Wachstum heißt immer auch Abschied von Bisherigem, von Gewohntem.

Aber zu erleben, wie Jesu Worte nicht leer sind, sondern wie sie wahr sind und Vollmacht haben, das lässt mich immer wieder mutig nach vorne schauen im Vertrauen auf den, der sagt:

“Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.” (Matthäus 28,18-20)

Und wenn du die einfachsten Schritte geistlichen Wachstums gehen möchtest, dann sprich doch mal mit Kindern über Jesus, über den Glauben, über Gott und die Welt. Sie werden Dir Fragen stellen, deren Antworten du nicht leicht finden wirst. Das wäre ja noch gar nicht so schlimm. Aber du wirst eines merken: Ob deine Antworten tragfähig und lebensnah sind – in gewisser Weise werden sie ein Spiegel deines Glaubens sein – ob dieser nämlich tragfähig und lebensnah ist.

Ist Donald Trump mächtiger als Jesus?

Diese Frage drängt sich mir regelrecht auf, wenn ich sehe, wie Christen (!) seit dem Amtsantritt von Trump öffentlich über ihn sprechen, auf Facebook etwas posten, wiederum andere Facebook-Posts kommentieren oder eben generell sich in den (sozialen) Medien über ihn äußern.

Damit keine Missverständnisse aufkommen und du mich nicht in eine Schublade stecken musst, will ich gleich zu Beginn des Artikels deutlich machen: Ich hätte Trump nicht gewählt und ich persönlich halte ihn für keinen geeigneten Präsidenten der USA.

Darüber hinaus finde ich viele Entscheidungen und Entwicklungen, die sich in den ersten Amtswochen von Trump abzeichnen, sehr bedenklich – beispielsweise in Fragen der Asylpolitik, der Gesundheitspolitik, der Außenpolitik und dem Slogan “America first”.

Ja und auch ich frage mich, in welche Richtung sich das noch alles entwickeln soll.

Es ist nicht nur legitim, sondern absolut wichtig und an der Zeit, dass wir die Zeichen derselben erkennen. Und deswegen ist es auch vollkommen wichtig, richtig und legitim, dass wir öffentlich und lautstark vor Fehlentwicklungen warnen. Gerade aus unserer deutschen Geschichte müssten wir doch wissen, dass Schweigen nicht immer Gold ist, sondern dass Schweigen auch ein Dulden und Tolerieren von Dingen bedeutet, die Gott nicht gutheißt.

Ja, wir brauchen sie, die prophetische Stimme, die mahnende und aufrüttelnde Stimme, die uns schüttelt und aufweckt aus einem Schlaf der Geschichtsvergessenheit und einer fast schon fatalistischen Grundstimmung.

Nur wenn ich beobachte, wie diese Stimme von manchen Christen in den Medien und sozialen Netzwerken erhoben wird, dann vermisse ich etwas.

Ich vermisse den Hinweis darauf, dass es immer noch Jesus ist, der stärker ist als alle widergöttlichen und unguten Mächte und Machtverhältnisse dieser Welt.

Ich vermisse den Hinweis auf den, der gesagt hat:

“In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost: Ich habe sie überwunden!” (Johannes 16,33)

Ich vermisse, dass Christen deutlich machen, dass sie nicht aus sich und ihren Launen, nicht aus ihrer Wut alleine heraus sprechen und schreiben, sondern dass sie ihre Stimme erheben, weil Gott ihnen Autorität gegeben hat.

Ich vermisse, dass Christen bei aller berechtigter Sorge, Kritik und Aufschrei auf den hinweisen, dem alle Macht gegeben ist – im Himmel und auf der Erde, Jesus Christus selbst!

Wieso verweisen so viele Christen nicht auf diese Hoffnung, die sie in Jesus haben? Wieso bleiben sie bei der Nennung der Missstände stehen? Ist es einfacher, in das omnipräsente Trump-Bashing einzusteigen?

Dabei ist die Autorität, die Christen von Jesus selbst gegeben ist, eine unglaublich große, die es wahrzunehmen gilt, denn er hat einmal gesagt:

Ich versichere euch: Was ihr auf der Erde binden werdet, das soll auch im Himmel gebunden sein. Und was ihr auf der Erde lösen werdet, das soll auch im Himmel gelöst sein. (Matthäus 18,18)

Ich glaube, wir brauchen mehr denn je Mut, Weisheit und Zuversicht in Jesus selbst, der mächtiger ist als alle Machthaber dieser Welt. Es ist eine Lüge zu meinen, dass irdische Machthaber alle Macht haben. Ja, sie tun mitunter grausame und menschenverachtende Dinge, die mir manchesmal den Atem stocken lassen (by the way: Wo bleibt der Aufschrei gegen die vielen Despoten auf dieser Erde, die Menschen anderer Herkunft oder Religion massakrieren?). Aber sie haben nicht mehr Macht als Jesus selbst!

Ich möchte diese Zuversicht, diese Weisheit und diesen Mut – weil ich weiß, dass Jesus selbst “im Regimente sitzt”, wie es in einem alten Kirchenlied heißt. Und ich kann nur hoffen und vertrauen, dass Jesus selbst sich zeigt, dass er sich offenbart, dass er Dinge ändert, wo wir keinen Ausweg sehen. Dass er Lösungen schenkt in zerfahrenen Positionen und dass er antimenschlichen und antigöttlichen Machenschaften Einhalt gebietet. Das will ich hoffen, das will ich glauben, dafür will ich beten!

Und so wünschte ich mir, dass jedem Anti-Trump-Post von Christen auf Facebook ein Pro-Jesus-ist-die-Hoffnung-Post folgt. Ist das so schwierig?

Beliebteste Beiträge der letzten Woche

Medien, die ich empfehle

Reaktivität überwinden

Mehr als ein Zellhaufen

Freude am Beten

Fremde neue Welt

Tiefer