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#16 Papalapapp – zwei vollkommen unperfekte Väter im Gespräch

Was braucht’s für eine gute Erziehung?

Heute habe ich Sammy Wiedmann zu Gast. Mit ihm bin ich seit vielen Jahren befreundet – und er ist eine absolut coole Socke! Sammy hat vier Kinder (von einem bin ich Pate), er ist Pate meines Sohnes, verantwortlich dafür, dass ich den Angelschein gemacht habe und so vieles mehr.
Wir reden über Erziehung, über Werte und wie unser Glaube dabei eine Rolle spielt.

Sein Buch “Ole und die Werkstatt für zu kurze Beine” bekommst du überall im Buchhandel – bspw. auch auf Amazon: www.amazon.de/Ole-die-Werkstatt-kurze-Beine/dp/3945648114

Du findest Sammy auf Instagram hier: www.instagram.com/sammywiedmann/

Die Firma, für die er arbeitet: www.pohlig.net/heidelberg

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#15 Beten – was bringt das überhaupt?

Ob Christen wissen, was sie da tun?

Christen beten. Die einen mehr, die anderen weniger. Aber sie tun es. Sie reden mit Gott. Aber was bringt das? Was ist das überhaupt? Ist Gott taub? Würde er nichts tun, wenn Christen nicht beten? Antworten darauf gibt’s in dieser Folge.

5 Gedanken – was Gebet ist und was es nicht ist.

  1. Gebet ist kein “Alarm für Gott”
  2. Gebet ist keine Verhandlungssache
  3. Gebet ist Atemholen der Seele
  4. Gebet ist Mitkämpfen an Gottes Seite
  5. Gebet ist: Gott alles sagen

Bibelstellen in dieser Folge:

  • Jesaja 59,1
  • Matthäus 6,8
  • Jakobus 1,17
  • Klagelieder 3,22-23
  • Epheser 3,16
  • 1. Johannes 3,20
  • Philipper 4,6
  • Johannes 15,5

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Konservatives Manifest

Dieses kleine Buch ist ein wunderbarer Mutmacher für diejenigen, denen konservative Werte am Herzen liegen. Eben diese Werte, welche unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten geprägt und positiv beeinflusst haben.

Konservativ – was ist das eigentlich? Ist das nicht eher so rückständig, rückwärts gewandt, altbacken und überkommen?

Jordan B. Peterson beschreibt es so:

Das, was wertvoll ist, sollte erkannt, geschätzt, erhalten, gehütet und an die nächsten Generationen weitergegeben werden.Konservatives Manifest, S.25

Wie das gelingen kann und warum es nötiger ist denn je, damit unsere Gesellschaft sich nicht komplett selbst zerlegt – darum geht es in seinem “konservativen Manifest”, das gerade einmal 48 Seiten umfasst.

Ein Manifest versteht sich selbst als Grundsatzerklärung, als Darlegung grundsätzlicher Zusammenhänge, die für eine (breite) Öffentlichkeit bestimmt sind. So ist es nicht verwunderlich, dass Jordan B. Peterson diesem kleinen Buch genau diesen Titel gegeben hat.

Eines vorweg: In der aktuellen Debatte scheint es immer eine Frage des eigenen Standpunktes zu sein, wie man sein Gegenüber klassifiziert: Links, rechts, mittig – liberal, konservativ, progressiv. All diese Zuschreibungen verlieren dadurch ihre Kraft, da sie zunehmend abwertend gegenüber einer Person geführt werden, die nicht den eigenen Standpunkt vertritt.

Deswegen zitierte ich Jordan B. Peterson zu Beginn dieses Artikels mit einer Definition des Begriffs “konservativ” – auch wenn diese Definition im Buch selbst nicht als solche gekennzeichnet ist, drückt dieses Zitat kurz und prägnant aus, was Peterson unter konservativ versteht. 25 Jahre hat er an der Universität von Toronto als Professor der Psychologie geforscht und gelehrt und sich in den letzten Jahren als Autor, Speaker und Berater einen Namen gemacht.

Mehr über ihn erfährst du auf seiner Homepage www.jordanbpeterson.com oder seinem YouTube-Kanal.

Im Prinzip lässt sich das “konservative Manifest” in zwei große Teile bzw. Fragen gliedern.

Zum einen geht es um eine die Gesellschaft auf dramatische Weise betreffende Herausforderung und zum anderen geht es um den Umgang mit dieser Herausforderung, also die “Lösung des Problems”.

Eine Herausforderung von existenzieller Natur

Peterson – so kennen ihn viele aus seinen Vorträgen – fackelt nicht lange. Zwar steht in der deutschen Ausgabe “Einleitung” in der Überschrift – aber für mich ist es der erste Satz, der das Dilemma und die Herausforderung von existenzieller Natur unserer heutigen Gesellschaft auf den Punkt bringt:

Eine tiefgreifende Sinnkrise erschüttert, destabilisiert und entmutigt derzeit die souveränen Bürger des Westens und die gesellschaftlichen Institutionen, auf die wir angewiesen sind.Konservatives Manifest, S.7

Treffender und prägnanter kann man es nicht formulieren. Es geht also nach Peterson nicht einfach nur um eine Sinnkrise, sondern um eine Sinnkrise, die erschüttert, destabilisiert und entmutigt. Steigen wir mal kurz aus dem Buch aus und fragen uns: “Ist das nicht ein bisschen zu hoch gegriffen?” Ich meine: Nein, ist es nicht.

Während Martin Luther King 1963 in einer gesellschaftlich extrem herausfordernden Zeit seine bekannte Rede “I have a dream” (“Ich habe einen Traum”) hielt (die in dieser Weise nicht einmal geplant war, was zeigt, welches Veränderungs- und Hoffnungspozenzial in diesem Mann war) ist es die “Letzte Generation” und “Fridays For Future”, die in Deutschland eher eine Rede mit dem Titel “Ich habe einen Albtraum” halten würden. Hoffnung? Fehlanzeige. Konsensfähigkeit? Bedingt. Diskursversuch? Selten. Erschütterung, Destabilisierung und Entmutigung par excellence – und die Gesellschaft wird damit täglich konfrontiert.

Und das ist nur ein Beispiel.

Die Charakterisierung der Krise darf gerne auf weitere Themen wie die Gender-Frage, die Diskussion um das Familienbild, Schutz (un)geborenen Lebens oder des Eheverständnisses angewandt werden. Ebenso auf Fragen der Bildung und der sozialen Gerechtigkeit.

Das Ergebnis wird ein ähnliches sein: Destabilisierung, Erschütterung und Entmutigung. Was durch diejenigen, die sich vehement mit Händen und Füßen gegen konservative Werte und Lebensmodelle wehren, an Gegenentwürfen vorgestellt wird, trägt weder zur Stabilisierung der Gesellschaft bei noch zur Ermutigung der Menschen, die diese Gesellschaft ausmachen.

Zurück zum Buch.

Peterson benennt nicht nur die Sinnkrise, sondern beschreibt vier Faktoren, die für diese Sinnkrise verantwortlich sind – ebenso auf den ersten Seiten des Buches.

Demnach ist diese Sinnkrise Folge

  • eines zersetzenden Zweifels gegenüber unseren Werten, Zielen und Handlungsgrundsätzen.
  • der historisch beispiellosen Ignoranz gegenüber der eigentlichen Natur dieser Grundsätze.
  • des Beharrens auf den Willen zur Macht.
  • einer Frustration und Verbitterung die zwangsläufig sind, wenn “Zweifel, Unwissenheit und intellektuelle Überheblichkeit zusammenwirken, um zu dämonisieren, spalten und auszubeuten”. (S.8)

Alleine auf Grund der Deutlichkeit (die in meinen Augen aber notwendig ist) der Worte rate ich, das “konservative Manifest” ruhig, mit Bedacht und mehrmals zu lesen.

Nach Peterson ist die Lage klar und deutlich: So kann es nicht weitergehen, denn die Gesellschaft wird sich auf diese Weise selbst zerstören und loslösen von allem, was dem Leben dienlich ist.

Das Angebot einer Lösung

Und was jetzt? Die normale menschliche Reaktion ist nicht immer die beste, die laut Peterson aus “Zynismus und Bitterkeit” (S.9) bestehen kann, weil damit niemandem geholfen ist.

Sondern die selbstbewusste und unerschrockene Weitergabe der vergessenen ewigen Wahrheiten an all jene, die derzeit ohne diese umherirren, die in diesem Mangel dürsten und hungern.Konservatives Manifest, S.9

Worin nun bestehen diese ewigen Wahrheiten, diese Werte, welche Orientierung bieten und aus der Sinnkrise helfen?

Eine zwangsläufig unvollständige, aber unbedingt notwendige Liste könnte Folgendes beinhalten: Demut, Freiheit, Autonomie, Wahrheit, Handlungsfähigkeit, Identität, Leistung, Verantwortung, Tradition, Gemeinschaft, Schöpfungsverantwortung, Gerechtigkeit und Einigkeit.Konservatives Manifest, S.10

Und genau diese Dinge führt Peterson auf den restlichen Seiten seines Manifests der Reihe nach aus. Er tut dies unter der Maßgabe, der vorherrschenden Sinnkrise etwas entgegenzusetzen.

In zwei Anhängen legt Peterson da, wie sich dies alles ganz praktisch auf das Leben eines Menschen auswirkt – aber auch welche Opfer dafür erbracht werden müssen.

Da es ohnehin ein Reizthema in der heutigen Zeit ist, schauen wir uns an, was er im zweiten Anhang ganz praktisch über das Thema Ehe schreibt.

Die Vorstellung, dass sexuelle Intimität am besten in den Grenzen einer stabilen Beziehung aufgehoben ist, dass ein Mann und eine Frau als dauerhafte Einheit zusammenkommen sollten und dass Kinder zur optimalen Entwicklung mindestens zwei verschiedengeschlechtliche Elternteile brauchen, kommt einer universalmenschlichen Erkenntnis näher als alles andere, was jemals entdeckt, verbreitet und umgesetzt wurde. Die Ehe bietet jedem Einzelnen die Möglichkeit echter körperlicher und geistiger Intimität, die Chance zu echter, erhebender Kommunikation und psychologischer Entwicklung, eine solide Grundlage für die Herausforderung der Kindererziehung und die tiefe Befriedigung, die damit einhergeht, sich auf ein schwieriges, lohnendes und reifes Unterfangen einzulassen.Konservatives Manifest, S.44

Deutlich wird an diesem Abschnitt das grundlegende Denk- und Argumentationsmuster von Peterson. Er beruft sich nicht auf zeitgemäße, momentan angesagte Trends, sondern setzt momentane Strömungen und Ansichten in ein gesamtmenschliches, die Menschheitsgeschichte umfassendes Bild. Dabei ist unbenommen, dass die Einheit aus Mann und Frau die einzige Einheit ist, die auf natürliche Weise Kinder zur Welt bringen, also die Menschheit sich selbst reproduzieren (und damit erhalten) kann.

Gleichzeitig scheint dem Buch (und das machen auch die drei Repliken am Ende des Buches deutlich; weiter unten mehr dazu) bzw. dem Mindset von Peterson zugrunde zu liegen, dass “es der Mensch schon schaffen kann” aus sich selbst heraus. Zurecht kann man Peterson eine gewisse Idealisierung des Menschen bzw. eine der Utopie nahekommende Erzählung des Menschen unterstellen, denn fraglich bleibt nach christlicher Anthropologie, in der der Mensch immer in einer gefallenen Welt als gefallenes Geschöpf lebt, inwiefern der Mensch selbst eine bessere Zukunft schaffen kann.

Gleichwohl: Der Mensch ist dazu berufen, diese Welt zu einer besseren zu machen. Die Frage dabei ist: auf Grund welcher Werte und Haltungen? Für Peterson (und mich) ist klar: nur auf dem Boden konservativer Werte, weil konservativ (siehe Eingangszitat in diesem Artikel) das ist, “was wertvoll ist, sollte erkannt, geschätzt, erhalten, gehütet und an die nächsten Generationen weitergegeben werden” – und mitnichten überholt, verkommen oder verkrustet.

Hilfreich für die weitere Vertiefung sowie die Auseinandersetzung mit Petersons Thesen sind drei “Resonanzen” im Anhang. Norbert Bolz (Publizist, lehrte als Professor für Medienwissenschaften an der TU Berlin), Birgit Kelle (Autorin und Journalistin) sowie Alexander Grau (Publizist und Journalist) entfalten ihre Gedanken zu Petersons Gedanken. Ein ziemlich feiner Zug des Verlages, diesen Weg zu gehen, da man als Leser sofort drin ist in der Auseinandersetzung und “inneren Diskussion” mit dem, was man zuvor gelesen hat.

Ein Kompass, der funktioniert

So würde ich zusammenfassend dieses Manifest beschreiben. Naturgemäß werden das alle, welche diese konservativen Werte nicht vertreten (wollen), komplett anders sehen. Meiner Meinung nach trifft Petersons Analyse scharfsinnig und haargenau zu. Ebenso seine “Handreichungen”, wie wir mit dieser Sinnkrise nun umgehen und zurückfinden können zu einem Leben mit Sinn, sind meiner Meinung nach vollkommen richtig. Aufbauend auf den konservativen Werten, wie Peterson sie beschreibt, können wir der anhaltenden Sinnkrise Ermutigung, Stabilisierung und Erneuerung entgegensetzen für eine wirklich gute Zukunft ohne Zersetzung der Ideale und Werte, wie es momentan durch eine “woke Agenda” an vielen Stellen geschieht.

Dieses Buch gibt all denen etwas an die Hand, die sich im Mindset Petersons wiederfinden können. Sowohl seine analytische Art als auch seine sprachliche Genauigkeit sind extrem hilfreich, um nicht nur für sich selbst einen guten Kompass an der Hand zu haben, sondern auch um sprachfähig zu werden, weshalb konservativ nicht einfach “altbacken” ist sondern das ist, was uns in eine gute Zukunft führen wird.

In diesem Sinne: Eine absolute Lese-Empfehlung!


Details zum Buch

📕 Seiten: 88

➡️ Verlag: Fontis

💶 Preis: 15,90 EUR


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#14 Ist Jesus wirklich auferstanden?

Warum der Glaube damit steht und fällt

Ist Jesus wirklich auferstanden, wie es die Bibel berichtet – historisch zuverlässig, womöglich am 9. April 30?

In dieser Folge schauen wir 4 Merkmale an, welche die Berichte des Neuen Testaments zunächst als eine zuverlässige Quelle und seriöse Berichterstattung charakterisieren:

  • Die Tonalität der Berichte
  • Die Quellenlage
  • Sachlich-kritische Inhalte der Texte
  • Expertenstatus der Autoren

Das alleine reicht aber noch nicht aus, um die Historizität der Auferstehung Jesu zu belegen. Deswegen nenne ich dir 5 Faktoren der Entstehungsgeschichte des Christentums bzw. der Wirkungsgeschichte der Auferstehung Jesu, die für mich deutlich belegen: Jesus ist wirklich auferstanden:

  1. Die Ausbreitung des Christentums
  2. soziale und kulturelle Umwälzungen
  3. Erscheinungen des Auferstandenen
  4. Das leere Grab
  5. Die Schande vom Kreuz

Bibelstellen, die in dieser Folge eine Rolle spielen:

  • 1. Korinther 15,17-19
  • Lukas 1,1-4
  • 1. Korinther 15,5-7
  • Matthäus 28,11-15
  • Apostelgeschichte 5,34-42
  • 1. Korinther 1,18
  • 1. Korinther 1,23
  • 1. Korinther 15,20-21
  • 1. Korinther 15,55-58

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#13 Wie echter Worship deinen Blick auf Leid verändert

Wenn das Leben nicht nur eitel Sonnenschein ist

In dieser Folge unterhalte ich mich mit Timm Falter (SAP) darüber, wie Leid und Worship miteinander zu tun haben. Es wird ziemlich knackig und herausfordernd, das kann ich dir versprechen!
Gleichzeitig wird es aber authentisch und ehrlich, weil wir aus unserem Leben erzählen. Wir wollen nicht nur Richtigkeiten verbreiten, sondern Wahrheit. Diese Folge ist der zweite Teil einer kleinen Reihe über Worship. Wenn du den ersten Teil (#12 Warum echter Worship matchentscheidend ist) noch nicht gehört hast, hol’ es unbedingt nach.

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Gott. Du musst es selbst erleben

Vor dieser Buchvorstellung habe ich mich ein halbes Jahr “gedrückt”. Jetzt schreibe ich einfach, auch wenn ich weiß: Der Größe und Tiefe, der Weisheit und Schönheit dieses Buches kann und werde ich nicht gerecht werden. Was Dallas Willard mit “Gott. Du musst es selbst erleben” produziert hat, ist meiner Meinung nach ein Meisterwerk jüngerer Theologiegeschichte und ein “MUST READ” für alle Pastoren und Leiter.

Kein anderes theologisches Buch hat mich in den letzten Jahren so sehr geprägt wie “Gott. Du musst es selbst erleben”. Das hält Einzug nicht nur in meine Theologie, in meinen Glauben, sondern auch in meine Verkündigung und vor allem: Das Buch “Gott. Du musst es selbst erleben” ist für mich der Schlüssel schlechthin, um zu verstehen, was mit der in der Bibel so oft vorkommenden Wendung “Reich Gottes” wirklich gemeint ist.

Ok, kommen wir zum Buch. “Gott. Du musst es selbst erleben” ist schon jetzt ein Klassiker. Warum? Es erschien 1997 im englischen Original “The Divine Conspiracy”. Für viele ist es das Buch schlechthin, das Dallas Willard geschrieben hat. Man kann dem Fontis-Verlag nicht dankbar genug sein, dass er “The Divine Conspiracy” mit “Gott. Du musst es selbst erleben” nun in deutscher Sprache veröffentlicht hat.

Ein Buch für das nächste Jahrtausend

Es mag “dick aufgetragen” klingen, aber was Richard J. Foster am Ende seines Vorwortes zur Originalausgabe 1997 schrieb, trifft es auf den Punkt:

Falls die Wiederkunft Christi noch auf sich warten lässt, ist dies ein Buch für das nächste Jahrtausend.Gott. Du musst es selbst erleben, S.14

Aber lassen wir den Autor mit seinem ersten Satz selbst zu Wort kommen – und es wird deutlich, auf was es Willard mit diesem 700-seitigen Meisterwerk ankommt:

Meine Hoffnung ist es, mit diesem Buch ein neues Hören auf Jesus zu bewirken, vor allem unter denjenigen, die meinen, ihn schon verstanden zu haben.Gott. Du musst es selbst erleben, S.15

Das gilt es beim Lesen dieses Buches immer und immer wieder zu berücksichtigen: Willard schreibt kein evangelistisches Buch nach seiner eigenen Aussage, auch wenn ich ihm widersprechen würde, denn “Gott. Du musst es selbst erleben” lässt die Tiefe und Schönheit des Evangeliums so sehr erstrahlen, dass ich davon überzeugt bin: Es hat auch eine evangelistische Dimension.

Willard aber kommt es auf etwas ganz anderes an. Er möchte diejenigen, die sich schon Christen nennen, provozieren, herausrufen, einladen und ermutigen, Jesus ganz neu kennen zu lernen. Und genau das ist der rote Faden, der sich durch das Buch zieht.

Gleich auf einer der nächsten Seiten habe ich bei folgendem Zitat an den Rand “aktueller denn je!” notiert.

Der tatsächliche Gehorsam gegenüber Christus ist praktisch bedeutungslos geworden, und dies sorgt mehr als alles andere dafür, dass das Christentum nur wenig Einfluss besitzt in der heutigen Welt, die immer mehr dazu neigt, politisches oder soziales Handeln als den wichtigsten Dienst für Gott zu betonen.Gott. Du musst es selbst erleben, S.19

Ich glaube in der Tat, dass “Gott. Du musst es selbst erleben” ein Buch für das “kommende Jahrtausend” ist – und da Foster dies im letzten Jahrtausend schrieb, sind wir mittendrin.

“Gott. Du musst es selbst erleben” verfolgt inhaltlich drei große Themenbereiche.

Da ist zum einen die Bergpredigt, die Dallas Willard (nahezu) vollständig und stringent auslegt. Zum zweiten ist es der immer wiederkehrende Begriff vom “Reich Gottes”, dessen wirkliche Bedeutung und Kraft Willard entfaltet. Und als drittes Kernthema ist “Jesus als Lehrer” etwas, womit viele nicht mehr rechnen oder viele kaum mehr Wert darauf legen. Nebenbemerkung: Wenn du die Bücher von John Mark Comer liest, wirst du einiges von Willards Gedanken bei ihm wiederfinden. Dazu empfehle ich dir bspw. das Buch “Das Ende der Rastlosigkeit” (hier geht’s zur Buchvorstellung – ein weiteres Buch, das mich maßgeblich in den letzten Monaten geprägt hat).

Die Bergpredigt – was Jesus wirklich meint

Wie oben schon erwähnt, ist das Herzstück dieses Buches die Auslegung der Bergpredigt. Ich habe vor 20 Jahren Theologie studiert, bin seit 17 Jahren im kirchlichen Dienst, lesen sehr viele theologische Bücher, höre jede Menge Podcasts zu theologischen, biblischen Themen und schaue mir Vorträge rund um Theologie und Gemeinde an.

Aber “Gott. Du musst es selbst erleben” hat mich das erste Mal sagen lassen: “Ach, das also hat Jesus mit seiner Bergpredigt wollen.”

Die Bergpedigt von Jesus steht in Matthäus 5-7. Darin äußert sich Jesus zu allen möglichen (und unmöglichen) Lebensbereichen des Menschen.

Man liest über die Bergpredigt alles Mögliche. Genauer gesagt: Es finden sich viele Auslegungsoptionen der Bergpredigt. Sie sei eine Anleitung, wie wir glücklich leben. Sie sei eine politische Rede Jesu gegen die Ungerechtigkeit und das Leid in dieser Welt. Sie sei eine Anweisung zu einem “christlichen Leben”. Selbst wenn in allen diesen Gedanken über die Bergpredigt etwas dran wäre – sie drückten nicht aus, was Jesus wirklich mit der Bergpredigt sagen wollte.

Und Dallas Willard soll es jetzt also geschafft haben, die Bergpredigt richtig auszulegen? Ja! Nach meiner Meinung schon. So dreist das klingen mag, ich sehe es so.

In seiner Auslegung zur Feindesliebe schreibt Willard:

Der Pharisäer setzt es sich zum Ziel, das Gesetz einzuhalten, statt zu dem Menschen zu werden, dessen Taten ganz natürlich dem Gesetz entsprechen.Gott. Du musst es selbst erleben, S.322

Nur so macht es nämlich Sinn, dass Jesus von sich sagt: “Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen.” (Matthäus 5,17).

Willards Ausführungen über die Bergpredigt sind so alltagsnah, dass es manchmal schon fast unangenehm wird. Auch wenn er ein großer Denker, ein intelligenter Theologe und Philosoph ist, so sind es gerade die Ausführungen zu diesen unseren Alltag betreffenden Themen, die leicht verständlich und schwer verdaulich zugleich sind.

Das Reich Gottes

Ich habe vor 20 Jahren Theologie studiert, bin seit 17 Jahren im kirchlichen Dienst, lesen sehr viele theologische Bücher, höre jede Menge Podcasts zu theologischen, biblischen Themen und schaue mir Vorträge rund um Theologie und Gemeinde an.

Aber “Gott. Du musst es selbst erleben” hat mich das erste Mal sagen lassen: “Ach, das also hat Jesus mit “Reich Gottes” gemeint.”

Du merkst: Die Wiederholung war absichtlich, denn dieses Buch war für mich ein theologischer Augenöffner vor allem in genau dieser einen Frage: Was ist eigentlich das Reich Gottes?

Da bin ich jahrelang Pfarrer und Theologe und meine, “es erkannt zu haben”. Ist ja oft so im Leben, dass wir uns auf der Seite der Erkenntnis wähnen, Gott irgendwie nur den Kopf schüttelt und hofft, dass der Mensch doch noch zur Einsicht kommt.

Ja, gerade in Willards Ausführungen zum “Reich Gottes” habe ich mich im wahrsten Sinne eines Besseren belehren lassen und sehe gerade hier den größten Veränderungsprozess, den dieses Buch in mir angestoßen hat. Bevor nun aber jemand denkt, ich sei vom Glauben abgefallen oder denke nun “ganz anders” – nein, das Gegenteil ist der Fall.

Willard schafft es, mir die Kraft, die Dynamik, die (positive!) Sprengkraft von diesem biblischen Begriff “Reich Gottes” vor Augen zu führen. Es ist eher so, dass dich die Tiefendimension von “Reich Gottes” mehr und mehr verstanden habe, je mehr ich in seinem Buch las.

Auch hier gäbe es viele Zitate und ich empfehle dir besonders das Kapitel 3 “Unsere in Gott eingetauchte Welt: Was Jesus uns über den Kosmos lehrt”, aus dem folgendes Zitat stammt.

Unser praktischer Glaube an Christus und an seine greifbar nahe Herrschaft nimmt unermesslichen Schaden, wenn wir den Himmel mit einem fernen, im Weltall oder sogar außerhalb des Kosmos gelegenen Ort verwechseln. Natürlich ist Gott auch dort. Aber statt davon auszugehen, dass der Himmel und Gott auch permanent bei uns sind, so wie Jesus es uns gezeigt hat, meinen wir, sie befänden sich weit entfernt und wahrscheinlich auch in einer viel späteren Zeit – jedenfalls nicht im Hier und Jetzt. Und dann überrascht es uns, wenn wir uns so einsam fühlen?Gott. Du musst es selbst erleben, S.139

Natürlich habe ich immer geglaubt (und glaube es nach wie vor), dass Jesus und “das Reich Gottes” (biblisch: das Reich der Himmel) mitten unter uns in dieser Welt sind. Das war nie die Frage für mich. Aber die Tiefe, in die Willard den Leser mit hineinnimmt, wenn er vom “Reich Gottes” schreibt, ist unbegreiflich schön. Und das alles, ohne in liberales Denken zu verfallen und das Jenseitige nur im Diesseitigen zu verorten, das Übernatürliche im Natürlichen und biblische Aussagen rein analogisch und symbolisch zu verstehen. Das macht Willard unmissverständlich deutlich, wenn er schreibt:

Hier muss betont werden: Die betreffenden Ereignisse sind wirklich passiert, und sie bilden die Grundlage für das biblische und praktische Verständnis., dass Gott wirklich in unserer Welt ist. Vielleicht haben wir aber zu viele “Spezialeffekte” im Fernsehen und Kino gesehen, wo etwas geschieht, das in der Realität keinen Anhalt hat. Viele Menschen sind heutzutage nicht mehr in der Lage, die Bibel oder kirchengeschichtliche Ereignisse realistisch wahrzunehmen als etwas, das tatsächlich so wie beschrieben passiert ist.Gott. Du musst es selbst erleben, S.137

Jesus als Lehrer

Zugegeben: Hier hat mich Dallas Willard “auf dem falschen Fuß” erwischt. Jesus ist für mich Sohn Gottes, der Messias, mein Retter und Erlöser. Aber Lehrer? Das wäre sicherlich nicht das erste Attribut, das ich Jesus zuschreiben würde. Vielleicht auch deswegen nicht, weil es v.a. in der liberalen Theologie viele Ansätze gibt, die Jesus nur noch zu einem religiösen Lehrer machen und seine soteriologischen Attribute (Retter, Erlöser, Messias) sowie seine Göttlichkeit außen vor lassen.

Willard aber hat mich eines gelehrt: Wir sollten nicht nur, wir müssen sogar Jesus als Lehrer neu in unserem Leben, in unserer Kirche und in unserer Verkündigung entdecken – und zwar ohne die göttlichen und soteriologischen Aspekte des Wirkens Jesu zur Seite zu schieben. Also: Jesus als Lehrer entdecken und ihn gleichzeitig Sohn Gottes, Messias, Retter und Erlöser sein lassen.

Der Gedanke, dass Jesus als Lehrer in unserer heutigen christlichen Verkündigung sowie im heutigen Gemeindeleben fehlt und das einen großen Schaden hinterlässt, führt Willard immer wieder aus. Für mich aber am prägnantesten an dieser Stelle:

Wir finden uns ganz einfach ab mit der Entfremdung unserer Religion von Jesus als Freund und Lehrer und von unserem alltäglichen Leben als heiliger Berufung und Beauftragung Gottes. Manche ersetzen die von Gott geschenkte Lebendigkeit und persönliche Integrität durch Rituale, andere geben sich mit ein paar vereinzelten “Erfahrungen” anstelle der Verwandlung ihres Charakters zufrieden. Der eigentliche Grund für diese Entfremdung ist die Abwesenheit Jesu als Lehrer in unserem Leben. Seltsamerweise sind wir bereit, von fast jeder Person zu lernen, wie man lebt, außer von ihm. Wir glauben, dass uns die “neusten Studien” mehr über Liebe und Sex lehren können als er das und dass wir von Moderatoren einschlägiger Fernsehsendungen mehr über Finanzen erfahren, als wir es von ihm tun würden. In Ratgebern lesen wir, wie wir mit unseren Angehörigen und Kollegen richtig umgehen, und Wissenschaftssendungen erklären uns den Kosmos. Gott. Du musst es selbst erleben, S.115

Und als ob das nicht schon ausreichend wäre, schließt Willard diesen großartigen Abschnitt mit folgender Schlussfolgerung und Bestandsaufnahme.

Wir verlieren jedes Gespür für den Unterschied zwischen Information und Weisheit und handeln entsprechend.Gott. Du musst es selbst erleben, S.115

Und hier liegt der Grund, warum wir Jesus als Lehrer in unserem Leben benötigen: Um weise zu leben, um verändert, transformiert und erneuert in einer Gesellschaft zu leben, die immer weniger nach den Geboten Gottes lebt.

Der Mensch nimmt reine Information auf und meint, damit schon Weisheit erlangt zu haben. Als ob Willard in’s Jahr 2023 hat vorausblicken können, um die ganzen Möchtegern-Influencer und Pseudo-Lebensverbesserer auf Instagram und in anderen sozialen Netzwerken zu entlarven. Denn genau hier geschieht es so oft: Wir werden mit nichts anderem als Information gefüllt – und meinen, weil es eine bestimmte Person gesagt hat, muss es gut, wahr und schön sein. Ist es aber nicht – es ist reine Information, von der noch nicht einmal gesagt werden kann, ob sie hilfreich ist oder nicht. Das alles geschieht tagtäglich tausendfach in den sozialen Netzwerken – auch auf Profilen von Christen. Man muss schon genau hinhören und sehen, wo es Weisheit und wo es reine Information gibt.

Für Willard maßgeblich ist Jesus als Lehrer – und um es fortzuführen: Genau das ist es, was wir heute benötigen: Influencer und Leiter, Normalos und Menschen wie du und ich, die Jesus als Lehrer akzeptieren, ihm nachfolgen und das weitergeben.

Die letzten Seiten / Kapitel des Buches widmet Willard der Frage, wie dies nun alles ganz praktisch umgesetzt werden kann – unter anderem auch in Jüngerschaftskursen in der theologischen Ausbildung.

Du musst es selbst erleben

Und damit meine ich das Buch. Denn es ist ein Erlebnis “Gott. Du musst es selbst erleben” zu lesen – aber eigentlich nicht nur zu lesen, sondern aufzunehmen, zu verarbeiten und umzusetzen.

Ich gebe dir aber zwei Tipps: Zum einen mach dir bewusst, dass das Lesen dieses Buches ein Marathon ist und kein Sprint. 700 Seiten lesen sich nicht mal nebenbei und es empfiehlt sich meiner Meinung nach auch nicht, irgendwo im Buch anzufangen, sondern es chronologisch zu lesen. Zum zweiten sollten Stift und Textmarker zu deinem ständigen Begleiter gehören, wenn du “Gott. Du musst es selbst erleben” liest. Nur so ziehst du den größten Gewinn aus der Lektüre.

Unterstützt wirst du dabei vom wirklich gelungen Layout des Buches, welches das Lesen vereinfacht und dir am Rand ausreichend Platz lässt für eigene Notizen und Anmerkungen. Und das, obwohl sich am Rand immer wieder zusammenfassende Sätze bzw. Zitate aus dem Text finden, was ich sehr hilfreich finde, um nicht selbst den Überblick zu verlieren.

Zusammenfassung
“Gott. Du musst es selbst erleben” ist ein Meisterwerk, das Dallas Willard vor gut 25 Jahren erstmals in englischer Sprache veröffentlichte. Es ist ein Buch, das mit solch einer Kraft in der Sprache und den verwendeten Bildern daherkommt, dass es gar nicht anders kann, als Glaube und Theologie positiv zu verändern. Willard schreibt für Menschen, die schon Christen sind, aber in den entscheidenden Fragen des Lebens die Kraft des Evangeliums neu erfahren müssen. Willard verdeutlicht anhand der Bergpredigt auf eindrucksvolle Weise, wie sehr das Übernatürliche, das von Gott gewirkt ist, seinen Platz im Natürlichen des Menschen hat. Unweigerlich ist “Gott. Du musst es selbst erleben” nicht nur eine Dokumentation göttlicher Kraft sondern sollte zur theologischen Grundlage und den theologischen Basics jeden theologischen Leiters in diesem Jahrtausend gehören.

Details zum Buch

📕 Seiten: 720

➡️ Verlag: Fontis

💶 Preis: 29,50 EUR


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Die Kunst des Leitens XIV: Transparenz als Schlüssel

Ich habe viele Fehler gemacht als Leiter. Einer davon war, in Veränderungsprozessen nicht transparent zu kommunizieren und damit auch nicht transparent zu leiten.

Kleines (eigentlich ist es ein ziemlich großes) Beispiel: In einem großen Prozess, den wir “Vision 2020” nannten, gabt es für unsere Gemeinde (www.wutachblick.de) in den Jahren 2017 bis 2020 drei große Veränderungsschritte:

  1. Die zwei Gottesdienste, die bis dato in zwei Orten stattfanden, wurden auf einen Ort konzentriert, was natürlich zur Folge hatte, dass in dem einen Ort am Sonntagmorgen kein Gottesdienst mehr stattfand.
  2. Die Kirche dieses Ortes wurde zu unserer Jugendkirche und einem Anbetungszentrum.
  3. Die Leitungs- und allgemeine Gemeindekultur wird durch sechs Werte bestimmt. (Diese Werte kannst du hier nachlesen: www.wutachblick.de/werte).

Um eines deutlich zu sagen: Alle drei Ziele waren und sind richtig und ich würde sie heute genau so wieder definieren – einzig den Weg würde ich an manchen Stellen ändern unter dem großen Stichwort Transparenz. Transparenz heißt so viel wie “(Licht)durchlässig sein”. Ich finde das einen großartigen Vergleich, denn genau das benötigen wir in großen, in komplizierten, in schwerwiegenden Leitungsprozessen: Lichtdurchlässigkeit. Später im Artikel mehr dazu. Zurück zu meinen Fehlern.

In den damaligen Veränderungsprozessen haben wir seitens der Gemeindeleitung manche Teilschritte und Teilvorhaben erst dann kommuniziert, als sie schon ziemlich lange diskutiert und schlussendlich beschlossen waren – nicht immer war das so, aber manchmal. Das führt dazu, dass Gemeindeglieder, die ohnehin unterschiedlich mit Veränderungsprozessen umgehen, auf unterschiedliche Weise auf solche Prozesse reagieren.

Diejenigen, die ohnehin “on track” sind, sind es auch dann.

Diejenigen, die ohnehin “dagegen” sind, sind es auch dann.

Aber was ist mit denen, die man mit guten Argumenten begeistern könnte? Genau. Für diese ist Transparenz ein ganz hohes Gut – natürlich auch für alle anderen, aber für die Unentschlossenen, die Skeptiker, die Hinterfrager (und das meine ich alles nicht wertend) auf besondere Weise.

Die Vision mittragen – nicht “die Gemeinde mitnehmen”

Momentan stehen wir als Gemeinde vor einer neuen, immens großen und ich würde sagen in diesem Ausmaß noch nie da gewesenen Herausforderung: Wir müssen mit unseren Gebäuden (zwei Kirchen, zwei Gemeindehäuser, ein Pfarramt) neue Wege gehen – und momentan ist die Richtung klar: Wir veräußern alles und bauen ein neues Gemeindezentrum.

Dieser Veränderungsprozess erfordert eine Menge, das kannst du dir sicher vorstellen.

Auf einen einzigen Gedanken im Blick auf Transparenz aber möchte ich an dieser Stelle nur eingehen.

Anfang März hatten wir Klausur unseres Ältestenkreises – es war eine mega gesegnete Zeit). Auf dieser Klausur habe ich Folgendes gesagt:

Lasst uns nicht davon sprechen, “die Gemeinde mitzunehmen”. Das suggeriert, dass wir sie ziehen und zerren müssen. Lasst uns vielmehr davon reden, dass möglichst viele Menschen die Vision eines neuen Gemeindezentrums mittragen. Denn Visionsträger sind mit dem Herzen dabei, sie sind voller Überzeugung und sind wiederum Multiplikatoren für das Anliegen und können andere zu Visionsträgern machen.

Und genau dafür benötigt man Transparenz.

Menschen lassen sich nur für etwas begeistern und werden selbst zu Trägern einer Vision, wenn die Vision für sie überzeugender und stärker ist, als den Status Quo aufrechtzuerhalten. Bei manch einem geht das recht schnell – andere wiederum benötigen Zeit und Zugang zu Informationen, die ihnen helfen, überzeugt zu werden – oder auch nicht.

Keine Information und keine Transparenz jedoch führen auch zu keinem Erkenntnisgewinn und damit auch viel eher zu einem Festhalten an Bestehendem als der Bereitschaft, Neues zu wagen. Oder um im oben erwähnten Bild der Lichtdurchlässigkeit zu bleiben: Veränderungsprozesse fühlen sich manchmal wie das Tappen im Dunkeln an, weil man (noch) nicht weiß, wohin die Reise geht. Und übrigens: Für Gemeindemitglieder noch mal viel mehr als für die Leitungspersonen, denn Letztere sind viel mehr mit der Materie betraut und mindestens einen Schritt voraus. Also benötigt es Lichtdurchlässigkeit, damit die, die noch ein wenig im Dunkeln tappen, den Weg finden.

Oben habe ich schon geschrieben, dass ich rückblickend einige Fehler in meinem Leitungshandeln gemacht habe. Einer davon war der, Dinge zu spät zu kommunizieren. Dabei ging es gar nicht darum, die Gemeinde nicht informieren zu wollen, sondern vielmehr war der Gedanke der, dass es angeblich weniger überzeugend ist, wenn man erst “halb fertig” mit den Gedanken ist, als dass man ein “fertiges Konzept” vorstellt.

Inzwischen sehe ich das anders und bemühe einmal mehr den Vergleich mit den Apps auf deinem Smartphone. Du nutzt gewisse Apps vermutlich mehrmals am Tag, andere täglich, wiederum andere nach Bedarf. Eines aber haben diese Apps alle gemein: Sie werden ständig aktualisiert. Du hast niemals die “perfekte Version” auf deinem Smartphone sondern immer nur die “momentan beste” Version.

So sehe ich inzwischen auch Leitungshandeln. Wenn du wartest, bis das Konzept perfekt ausgearbeitet ist, wirst du jede Menge Zeit ins Land gehen lassen und am Ende viel weniger Menschen überzeugen können, da sie vor einem geschlossenen System zu stehen scheinen.

Viel besser ist es, transparent zu kommunizieren, wo du mit deinem Leitungsteam gerade stehst, welches die nächsten Schritte sind und welches die Schritte waren, die bisher gegangen worden sind.

Lass es konkret werden

Das will ich jetzt nämlich tun. Als Gemeindeleitung sind wir von unserem Klausurwochenende zurückgekommen und haben drei affirmative Sätze formuliert, mit denen wir in die Zukunft gehen wollen und das Projekt “Neubau” angehen werden. Diesen drei Sätzen haben wir jeweils 4-5 erklärende Sätze beigefügt, das Ganze auf eine A4-Seite gepackt, also einen so genannten Onepager draus gemacht. Am Donnerstag nach dem Klausurwochenende haben wir in unserer Team Night alle Mitarbeiter und Leiter über den Status Quo informiert und drei Tage später nach dem Gottesdienst die Gemeinde. Jedes Mal sollten die Leute, die da waren, den Onepager mitnehmen, um ihn sich zuhause zu Gemüte zu führen.

Denn: Wenn man das erste Mal von solch einem gewaltigen Schritt (Neubau) hört, ist man leicht überfordert und weiß erst einmal gar nicht, was man darauf antworten oder wie man darauf reagieren soll. Dafür dient der Onepager als ein Medium der Transparenz, denn wiederum drei Wochen später (also kommende Woche) haben wir Gemeindeversammlung.

In dieser Gemeindeversammlung soll dann in kleinen Gruppen darüber gesprochen werden und alle sich beteiligen können. Erleichtert wird ihnen das Mitreden durch den Onepager, in dem wir als Gemeindeleitung ganz offen und transparent formulieren, was unsere Absicht für die Zukunft ist.

Natürlich gibt es sensible und heikle Themen, mit denen man als Gemeindeleitung nicht so schnell so offen und transparent umgehen kann wie mit der Frage nach einem Neubau – vor allem, wenn es sich um Personalien handelt.

Generell aber glaube ich, dass wir (in Deutschland) zu sehr in der Gefahr stehen, das fertige Gericht servieren zu wollen und nicht ins Rezept uns schauen lassen wollen. Letzteres ist aber unabdingbar, denn gemeinsam kochen macht viel mehr Spaß als nur alleine – und nicht immer verderben viele Köche den Brei.

Deswegen: Transparent zu leiten und zu kommunizieren erzielt den höchsten Impact auf die Visionsvermittlung und das Mittagen der Vision durch Gemeindeglieder. Oder um endlich auch mal die Headline dieses Artikels aufzugreifen: Transparenz ist ein großartiger und wichtiger Schlüssel, um die Vision nicht nur zu vermitteln, sondern Menschen darin zu begleiten, die Vision zu ihrem eigenen Anliegen, zu ihrer eigenen Vision zu machen.

Gleichzeitig ist es etwas ganz anderes als ein “die Gemeinde mitnehmen”. By the way: Ein Schlagwort, das ich neben “Das war schon immer so” am zweithäufigsten höre und genauso wenig mag wie “Das war schon immer so”.

Ich wünsche dir Mut zu Transparenz. Denn das bedeutet auch, immer einmal wieder sagen zu müssen: “Das weiß ich (noch) nicht.” Ein Satz, der vielen Leitern schwerfällt – der aber sehr transparent ist.


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#12 Warum echter Worship matchentscheidend ist

Im Gespräch mit Timm Falter (SAP)

Um es vorweg zu nehmen: Der Mensch betet immer etwas oder jemanden an. Die Frage ist, was “echter Worship” ist und warum dieser matchentscheidend und lebensverändernd ist. Darüber habe ich mich mit Timm Falter unterhalten. Er ist weder Worshipleiter, Musiker noch Pastor, sondern Programmierer bei SAP. Seine Gedanken zum Thema sind nicht weniger als hervorragend. Hör es dir unbedingt an!

  1. Entscheidend ist, wen wir worshippen
  2. Alle anderen Götter außer dem Gott der Bibel werden uns zerstören
  3. Echter Worship lenkt den Blick von den Problemen auf die Größe Gottes

Bibelstellen, die in dieser Folge genannt werden:

  • 2. Mose 20,1-6
  • Römer 5,8
  • 2. Samuel 16,12-15
  • 1. Chronik 23,3-5
  • 2. Chronik 20
  • Apostelgeschichte 16,23-40

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