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Grenzpfosten oder Quelle?

Ich bin der festen Überzeugung, dass die Gemeinde Jesu als Ortsgemeinde mit das Schönste und Kraftvollste ist, zu dem wir hier auf Erden gehören können.

Umso mehr betrübt es mich zu hören, wenn Menschen gerade wegen der Gemeinde nicht echt und ehrlich in ihrem Glauben sein können. Das führt mitunter zu richtig schweren Krisen im Leben einzelner Menschen.

Und ich frage mich: Wie kann das sein? Wie kann es dazu kommen, dass Menschen gerade wegen der Gemeinde – und dem, was sie in ihr erleben – im Glauben und im Leben eher vor großen Problemen als vor erhebenden und inspirierenden Momenten stehen?

Ich glaube, es liegt an den Grenzpfosten, die es wohl leider in jeder Gemeinde gibt.

In seinem Buch „Das Leben nach dem du dich sehnst“ benennt John Ortberg ein Beispiel aus der Gemeinde, in der er aufwuchs.

Der Pastor dort hätte vor Wut oder Stolz platzen können – solange seine Predigten orthodox (sprich: dogmatisch in Ordnung) waren, hätte das zu keinen größeren Problemen geführt.

Aber hätte er beim Verabschieden der Menschen nach dem Gottesdienst eine Zigarette geraucht, wäre er am Abend zum Gottesdienst wohl nicht mehr in seinem Job gewesen.

Scheinbar war es also schlimmer, eine Zigarette zu rauchen, als vor Stolz oder Wut zu platzen. Ein Grenzpfosten eben.

Und dieser definiert, wer dazu gehört und wer nicht. Wer „drinnen“ und wer „draußen“ ist. Wer gut und wer böse ist.

Welche Grenzpfosten gibt es in deiner Gemeinde?

  • Die Art der Musik im Gottesdienst?
  • Die Uhrzeit, wann dieser stattfindet?
  • Die Flasche Bier oder auch die Zigarette?
  • Die Menge an „Hallelujas“ des Predigers in seiner Predigt?
  • Die Tatsache, dass eben nur die männliche Form erwähnt wurde, weil die Frau in der Gemeinde nicht lehren darf?

Mir ist nicht bewusst, welche Grenzpfosten Jesus eingerammt hat. Stattdessen rief er immer wieder auf, zur Quelle zu kommen.

Einer seiner markantesten Aussagen in dieser Hinsicht:

„Kommt zu mir, alle die ihr euch abmüht und von eurer Last schier erdrückt werdet. Ich gebe euch neue Kraft.“ (Matthäus 11,28)

Und wenn Jesus von „alle“ spricht, dann meint er auch wirklich alle. Lasst uns als Gemeinde immer und immer wieder Menschen zur Quelle, zu Jesus, rufen und einladen.

Lasst uns bitte keine Grenzpfosten einrammen und die, die schon stehen, wieder ausreißen. Und lasst uns beständig zur Quelle einladen.

Und zwar alle!

Chaos? Zweifel? Unsicherheit? Ja bitte!

Als Gemeindeleiter sehe ich mich immer wieder Situationen ausgesetzt, deren Ende ich noch überhaupt nicht abschätzen kan.

Hinzu kommen Situationen, in denen ich mich frage: „Bin ich auf dem richtigen Weg?“

Und dann gibt es auch noch die Situationen, die einem auch wirklich das letzte bisschen Motivation rauben.

Glaube mir: Ich spreche aus Erfahrung.

Du musst nicht einmal eine leitende Person sein, es reicht nämlich schon, wenn du das einmal auf deinen Glauben überträgst.

Situationen, bei denen du nicht weißt, wie sie ausgehen werden.

Situationen, in denen die Unsicherheit wesentlich größer ist, als die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein.

Situationen, in denen du am liebsten alles – und auch den Glauben – über Bord werfen möchtest.

Kürzlich ermutigte mich jemand per Mail mit folgendem Zitat.

„There ist no situation so chaotic that God cannot from that situation create something that is surpassingly good. He did it at creation. He did it at the cross. He is doing it today.“ (Handley Moule)

Auf deutsch:

„Es gibt keine noch so chaotische Situation, aus der Gott nicht etwas unvergleichlich Gutes erschaffen könnte. Er tat es bei der Schöpfung. Er tat es am Kreuz. Er tut es heute.“ (Handley Moule)

Diese Aussage half mir, ganz neu den Blick von zwei Dingen wegzurichten: Einmal von der Situation, die so zerfahren erscheint und zum anderen weg von mir selbst. Weder geht es um mich, noch geht es um das Baden in Selbstmitleid, Zweifeln, Fragen und scheinbarer Unlösbarkeit von Problemen.

Vielmehr geht es darum, den Blick auf Gott zu richten, der es geradezu liebt, aus chaotischen Situationen etwas unvergleichlich Gutes zu erschaffen. Sicher: So ganz teilnahmslos kann man da nicht sein. Es erfordert eine Menge Selbstbeherrschung aber auch ein gewisses Maß an Vertrauen, Gott das Ruder zu überlassen.

Aber eines ist sicher: Mag die Situation noch so chaotisch, herausfordernd oder belastend sein: Das muss kein Anzeichen sein, dass du einen Fehler gemacht hast oder in die falsche Richtung leitest. Vielmehr ist es ein Vor-Stadium, auf welches etwas unvergleichlich Gutes folgen kann – wenn du loslässt. Und das ist wohl das größte Problem, denn meist sind wir doch schnell dabei, die Probleme selbst lösen zu wollen, anstatt sie aus der Hand zu geben.

Und wenn ich bedenke, was Gott bei der Schöpfung tat und was er am Kreuz vollbrachte, merke ich: Meine menschlichen Worte und Kategorien für „gut“ reichen bei weitem nicht aus, um in der Tiefe zu erkennen, was Gott tut. Und was er jeden Tag tut – in deinem und in meinem Leben.

Und für alle, die als (Gemeinde-)Leiter sich diesem Problem immer wieder stellen müssen, noch ein schönes Zitat von Andey Stanley (Pastor der Northpoint Community Church):

„Uncertainty is a permanent part of the leadership landscape. It never goes away. Uncertainty is not an indication of poor leadership; it underscores the need for leadership.“ (Andy Stanley)

 

Zeit zur Verwandlung

„Das vorrangige Ziel geistlichen Lebens ist Veränderung. Es geht nicht darum, Menschen die Gewissheit zu geben, wo sie nach dem Tod hingehen, oder ihnen zu einem reicheren Innenleben zu verhelfen oder ihnen eine Menge Informationen über die Bibel zukommen zu lassen, auch wenn das alles gute und wichtige Dinge sind. Aber man sollte das Wichtigste zuerst machen. Und das vorrangige Ziel geistlichen Lebens ist die Wiederherstellung des Menschen. Es ist Zeit zur Verwandlung.“ (John Ortberg in: „Das Leben nach dem du dich sehnst“)

Darum geht es in deinem Leben – um deine Wiederherstellung. Wenn etwas wiederhergestellt werden muss, dann hat es seinen ursprünglichen Seinszustand verlassen. Passiert mir tagtäglich, wenn meine Kids mit irgendetwas zu mir kommen und sagen: „Oh, Papa, schau mal. Das ist kaputt.“ Dann müssen wir versuchen, es wiederherzustellen.

Auch wir Menschen sind kaputt. Klingt hart, ich weiß.

In der Bibel steht, dass Gott Dich und mich als regelrechtes Kunstwerk und einzigartig erschaffen hat.

Wir sind ganz und gar Gottes Werk. (Epheser 2,10a)

Das Wort „poiema“ kann eben „von Gottes Hand gemacht“ oder auch „Kunstwerk“ Gottes heißen.

Das steht ohne Wenn und Aber über deinem Leben. Du bist einzigartig, weil du ein Kunstwerk Gottes bist.

Dazu ein passendes Lied, dessen Titel „Poiema“ lautet, kannst du dir unten anschauen.

In einem wirst du mir sicherlich zustimmen: Wie ein Kunstwerk Gottes fühlst du dich weder jeden Tag noch lebst du so jeden Tag.

Und dennoch: du bist es. Ich bin es. Ein Kunstwerk Gottes. Lass dir alleine diesen Gedanken einmal für einen Moment auf deiner Zunge zergehen – oder so ähnlich: „Ich bin ein Kunstwerk Gottes.“ Oder bete den Psalm 139, in dem es dann heißt:

„Du hast mich geschaffen mit Leib und Geist, mich zusammengefügt im Schoß meiner Mutter.4 14 Dafür danke ich dir, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. An mir selber erkenne ich: Alle deine Taten sind Wunder!“ (Psalm 139, 13+14)

Deswegen kann ich John Ortberg nur zustimmen: „Es ist Zeit zur Verwandlung!“ Dieses Kunstwerk-Gottes-Sein auch zu leben. Dich nicht bestimmen zu lassen von der Meinung anderer, von Idealen dieser Welt oder von Maßstäben, die du selbst an dich und dein Leben ansetzt. Ich weiß: Das ist brutal schwierig. Und du wirst scheitern, wenn du es dir vornimmst. Du wirst scheitern, wenn du es in deine To Do-App einträgst, dass sie dich alle drei Tage daran erinnert: „Du musst dich verwandeln!“ Das wird schräg. Das wird gesetzlich.

Und dennoch:

Es ist Zeit zur Verwandlung!

Wenn du das willst, dann gebe ich Dir nur einen Tipp: Sei offen für das Reden des Heiligen Geistes. Er wird dir schon sagen, was das ganz konkret für dein Leben bedeutet! Er wird dir sagen, was in deinem Leben ganz konkret anders laufen sollte, was sich verändern sollte. Dann höre auf ihn und folge diesem Reden des Heiligen Geistes.

Und jetzt viel Spaß beim Verwandeln!

 

Was macht mir Angst?

Jede Menge. Zugegeben.

Unser Leben kann ziemlich schnell von Angst beherrscht werden – ja mitunter macht Angst uns Menschen krank und lebensunfähig.

Es gibt ein Lied, das mich in solchen Momenten der Angst, des Fragens, des Zweifelns immer wieder rausholt aus meiner Ichbezogenheit. Vielleicht passt das ja ganz gut zu dem Beitrag gestern: „Wie erkenne ich Gottes Willen?“

Darin heißt es:

Ich weiß wer mir vorangeht, ich weiß wer zu mir steht,
der Herr der Engelsheere, er ist es der mich trägt.
Er herrscht für alle Zeit, er ist mein bester Freund,
der Herr der Engelsheere, er ist es der mich trägt.

Nein – damit sind dann nicht alle Ängste automatisch vorbei. Aber ich weiß, wo sie bestens aufgehoben sind und wer mir zur Seite steht.

Nämlich der, der von sich gesagt hat:

„In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch ihr braucht euch nicht zu fürchten: Ich habe die Welt besiegt.“ (Die Bibel, Johannes 16,33 NGÜ)

Jesus. Er ist es, der mich trägt, der mir zur Seite steht und an den ich mich klammer, wenn’s mal wieder hart auf hart kommt.

Probier’s doch auch mal aus!

Wie erkenne ich Gottes Willen?

Für viele Christen ist das die Masterfrage. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass man sich auch ganz gut dahinter verstecken kann.

„Ich weiß nicht, was Gott von mir will. Also mach ich mal nichts.“ Schlechte Lösung.

Als Führungskraft und Pfarrer stehe ich immer wieder vor dieser Frage. Und da ich der festen Überzeugung bin, dass Gott uns einen gesunden Verstand gegeben hat, sollte es nicht schaden, diesen auch manchmal einfach einzusetzen. Wäre er an sich schlecht, hätte Gott uns schon was anderes zwischen die Ohren gesetzt.

Aber wie erkenne ich nun Gottes Willen?

Diese Frage hat mich in den letzten Monaten so sehr beschäftigt wie vielleicht noch nie in meinem Leben. Wie ich in einem anderen Artikel berichtete, erreichte mich die Anfrage zu einem Stellenwechsel. Toll – was jetzt? Was will Gott von mir? Wie entscheide ich mich „richtig“? Gibt es überhaupt „die“ richtige Entscheidung. Um es vorwegzunehmen: Ich glaube, diese gibt es nicht immer. Und es wäre vermessen zu behaupten, dass dem so wäre. Aber dazu gleich mehr.

In dieser ganzen Phase der letzten Monate habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich Gottes Willen erkenne – und wen’s interessiert: Hier sind ein paar Tipps.

1. Ist die Entscheidung mit der Bibel vereinbar?

Ich bin der festen Überzeugung, dass Gott sich uns Menschen durch die Bibel offenbart. Oder anders gesagt: Was Gott uns Menschen zu sagen hat, das tut er durch die Bibel. Deswegen kann es gar nicht anders sein, als dass eine Entscheidung, die nach dem Willen Gottes sein soll, sich mit der Bibel „vertragen“ sollte – sonst würde Gott sich selbst widersprechen. Natürlich sage ich damit nicht, dass ich die Bibel nach dem Zufallsgenerator aufschlage und mich dann eine Bibelstelle anspringt. Ich meine damit eher, dass es ziemlich clever ist, sich jeden Tag Zeit zu nehmen, um in der Bibel zu lesen und damit Gott in seiner Größe zumindest ansatzweise zu verstehen. Für mich war es in der Tat so, dass ich immer wieder Bibelstellen las, durch die ich den Eindruck hatte, dass Gott mich zu einer bestimmten Entscheidung führt.

Wenn Du also das nächste Mal vor einer größeren Entscheidung stehst, dann nimm die Bibel in die Hand. Nicht nach dem Zufallsprinzip, sondern weil Du es ohnehin schon tust – und dann lies sie besonders aufmerksam.

 2. Geht’s um dich oder um Jesus?

Es gibt noch etwas, wovon ich überzeugt bin: Als Christ geht es in meinem Leben nicht um mich, sondern darum, dass Jesus sowohl in meinem Leben als auch in meinem Umfeld noch mehr Bedeutung bekommt. Das ist nicht immer leicht, aber immer richtig. Und um Gottes Willen zu erkennen, reicht manchmal schon die simple Frage: Geht es mir nur um mich oder geht es darum, dass Jesus noch mehr Bedeutung bekommt?

Jesus sagte einmal – wie ich finde ziemlich provokant und herausfordernd – Folgendes:

„Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben.“ (Die Bibel, Matthäus 6,33 NGÜ)

Wahrscheinlich ist es die größte Herausforderung im Leben eines Christen, sich wirklich selbst in die zweite Reihe zu stellen und Jesus in die erste. Aber nicht aus einer falschen Bescheidenheit oder einer geheuchelten Demut heraus, sondern weil man es ernst meint. Vieles wäre besser gelaufen in der Geschichte, wenn Christen das beherzigen würden. Ich sehe schon: Da reizt es mich schon gleich zu den nächsten Artikeln…

3. Rede mit anderen Christen!

Ja, ich rede gerne – und das bekomme ich von einer mir sehr nahestehenden Person auch immer wieder gesagt. ABER: Ich höre auch ungemein gerne zu. Vor allem dann, wenn ich den Eindruck habe, dass das, was mein Gegenüber mir gerade erzählt, für mein Leben so richtig wichtig werden kann. Wenn ich merke, dass hier jemand in mein Leben auf eine Weise hineinspricht, dass es mich weiterbringt.

Ich finde eine Aussage von Dietrich Bonhoeffer ziemlich treffend:

„Der Christus im eigenen Herzen ist schwächer als der Christus im Worte des Bruders (und ich ergänze: Schwester); jener ist ungewiss, dieser ist gewiss.“

Wenn du also mal wieder wissen willst, was Gottes Wille ist, dann suche dir einen Christen, der dir weiterhelfen kann und den du in dein Leben auch hineinsprechen lässt.

Glaube mir: Das kann wahre Wunder bewirken!

4. Schau, wie Gott es bestätigt!

Weil Gott seine Kinder über alles liebt, lässt er sie nicht im Stich. Höre also auf das Flüstern des Heiligen Geistes. Er wird zu dir reden und das, wovon du den Eindruck hast, dass es Gottes Reden ist, nicht nur einmal dir zukommen lassen. Gott will ja nicht, dass wir wie das Fähnchen im Wind hin- und herschwanken, sondern ermutigt uns auf dem Weg. Deswegen bestätigt er das, was er dir sagen will, indem er es nicht nur ein mal tut. Das kann ganz unterschiedlich aussehen – je nachdem, auf welchem Kanal du Gott am besten hörst. Bei dem einen ist es die oben erwähnte Bibel, beim anderen das Gebet, wieder andere hören Gott besonders dann, wenn sie ihm Lieder singen und ihn anbeten, andere in Büchern, wieder andere in Gesprächen und andere vernehmen ihn in der Größe seiner Schöpfung. Aber glaub‘ bitte nicht, dass Gott sich nicht äußern würde. Er hat ziemlich viele Möglichkeiten dafür.

Entscheiden musst du selbst!

Wenn du nicht willst, dass dein Leben einfach so an dir vorbeifährt, dann solltest du irgendwann auch eine Entscheidung treffen. Und da muss ich an einen sehr weisen Ratschlag denken, den mein Vater mir einmal gab – den er selbst aber auch nur „geklaut“ hat, denn eigentlich hat ihn Martin Luther in einem Brief (am 1. August 1521) an Philipp Melanchthon geschrieben. Dieser lautet:

„Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer!“

Will heißen: Egal, was du tust: Es wird immer menschlich und damit niemals vollkommen sein, wie du und was du entscheidest. Aber setze deiner Ungewissheit, deinen Fragen und deinem Zweifel den Glauben an Jesus Christus entgegen. Dieses Zitat von Luther wird sehr oft verwendet, aber leider nicht in seiner Ganzheit. Denn Luther schreibt:

„Sei ein Sünder und sündige tapfer, aber glaube noch tapferer und freue dich in Christus, der Sieger ist über die Sünde, den Tod und die Welt!“

Also. Nur Mut zur Entscheidung! Was soll schon schiefgehen, wenn Jesus mit dir ist?

P.S.
Kennst du noch weitere Kriterien? Dann lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. Meine Ausführungen erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.

 


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Veränderung? Ja klar. Aber wie? Oder besser: warum?

Gemeinde ist etwas Wunderbares. Für mich ist sie die Hoffnung dieser Welt. Denn wenn sie ihren Job richtig macht, dann ist in ihr und durch sie Jesus vollkommen präsent.

Nun ist es aber so, dass sich unsere Gesellschaft verändert. Vor 100 Jahren hätte noch kein Mensch gedacht, dass Du auf so einen komischen Bildschirm starrst und eine „Page“ im „World Wide Web“ „aufrufst“. Also – Veränderung ist angesagt. Auch in der Gemeinde.

Und da wird’s heikel. Sehr heikel.

Denn es gibt doch so viel, das wir lieb gewonnen haben:

Die harten Kirchenbänke, das abgegriffene Gesangbuch, dessen aktuellstes Lied aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts stammt, dieses Musikinstrument, dessen Anteil am Musikmarkt im Promillebereich liegen dürfte und nicht zu vergessen: Auf Donnerstag, 20 Uhr brauchst Du keinen Termin legen, denn hier war schon immer und wird auch immer ____________ (setze eine beliebige Gemeindeveranstaltung ein) sein.

Also. Veränderung. Du gute Güte – das wird nicht so leicht.

Was?

Schnell fragen wir uns: „Was sollen wir tun?“

Aber das ist die falsche Frage.

Beim „Was“ sind Menschen immer anderer Meinung:

  • der eine mag eine wohltemperierte und gut registrierte Orgel
  • der andere mag die Band, die es mal so richtig krachen lässt und den Worship so richtig abgehen lässt
  • der eine mag den Gottesdienst am liebsten um 6 Uhr, denn dann ist er noch taufrisch und hat den ganzen Tag vor sich
  • der andere kommt eher erst nach 15 Uhr und dem sonntäglichen Mittagskaffee auf Touren und Gottesdienst mag er nicht vor 19 Uhr
  • der eine geht ganz in der Liturgie und ihrer ehrwürdigen Sprache auf
  • der andere mag’s salopp und locker – Hauptsache, man versteht’s

Und jetzt? Sich auf das „Was“ stürzen bringt nichts – außer Meinungsverschiedenheiten.

Wie?

Ähnlich gestaltet sich übrigens die Lage, wenn man nach dem „Wie“ fragt.

  • Wie werden wir das alles bezahlen?
  • Wie nehmen wir die Menschen mit?
  • Wie können wir sicher sein, dass das richtig ist?
  • Wie lange wird das dauern?

Wetten, dass bei 5 anwesenden Personen es zu jeder Frage mindestens zwei unterschiedliche Antworten geben wird?

Sich auf das „Wie“ stürzen bringt nichts – außer Meinungsverschiedenheiten.

Aber es gibt sie. Die eine Frage, die in Veränderungsprozessen wirklich hilft:

Warum?

  • Weil Gott jeden Menschen einzigartig liebt und wir uns fragen müssen: Wie können wir als Gemeinde dieser Liebe nicht im Weg stehen?
  • Weil Gott sich nach jedem einzelnen Menschen sehnt – auch wenn der Mensch das (noch) nicht tut. Wie können wir als Gemeinde dem Menschen aber dabei helfen, seine gottgegebene Sehnsucht nach dem Ewigen zu entdecken? In der Bibel steht: „In das Herz des Menschen hat Gott den Wunsch gelegt, nach dem zu fragen, was ewig ist.“ (Prediger 3,11)
  • Weil Gott sich etwas bei Gemeinde gedacht hat – und zwar weniger im Sinne von „gemein“ sondern eher im Sinne von „Gemeinschaft“.
  • Weil Gott will, „dass alle Menschen gerettet werden und dass sie die Wahrheit erkennen.“ (Die Bibel, 1. Timotheus 2,4)

Sich immer wieder diese „Warum“-Frage zu stellen, ist die Frage, die nach vorne bringt.

Warum tun wir das alles?

Warum investiere ich mich in die Gemeinde?

Warum leite ich die Gemeinde?

Warum lasse ich das bei allem Frust nicht einfach bleiben?

Darum. Weil das „Was“ und „Wie“ zweitrangig ist.

Es geht um das „Warum“.

Der Teufel in der Falle

Ein wie ich finde äußerst ermutigender, aber auch recht deutlicher Vers steht in der Bibel im 1. Johannesbrief Kapitel 3 Vers 8:

„Doch der Sohn Gottes ist gerade deswegen zu uns gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören.“

Auf der diesjährigen Konfirmandenfreizeit entstand das entsprechende Bild dazu.

Für mich persönlich ist es eine der größten geistlichen Wahrheiten, dass der Teufel keine Macht mehr hat. Nun ja – manch einer kann mit der personifizierten Gestalt des Teufels nichts anfangen und denkt sich dabei eher eine „böse Macht“ oder „destruktive Energie“. Für mich ist es durchaus eine Person, die uns immer wieder davon abbringen will, das Leben zu führen, das Gott sich für uns ausgedacht hat.

Wie gut ist es aber zu wissen, dass der Teufel gar keine Macht mehr besitzt – weil er schon längst besiegt ist; weil Jesus einfach stärker ist.

Denk dran, wenn Du das nächste Mal Haribo isst. 🙂

Gemeinde, die nicht evangelisiert, hört auf, Gemeinde zu sein

Heute beim Joggen habe ich mal wieder ein Audio Journal mit Bill Hybels gehört. Mich fasziniert seine evangelistische Leidenschaft, also eine Leidenschaft dafür, dass Menschen, die Gott noch nicht kennen, zu begeisterten Jesus-Nachfolgern werden.

Das wünsche ich mir auch für meinen Dienst und ich habe mir gedacht: Über so vieles machen wir uns in Gemeinde und Kirche Gedanken – aber auch noch darüber, wie Menschen, die Gott noch nicht kennen, zu Jesus-Nachfolgern werden? Ist unsere Kreativität darin genauso groß wie in den Fragen nach der Verwaltung, der Tradition, der Bewahrung der Schöpfung und dem Erfüllen kirchlicher Klischees?

Ich weiß es nicht. Ich befürchte aber, dass dem nicht so ist.

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