StartGedankenGebet für die Ukraine - Marathon statt Sprint

Gebet für die Ukraine – Marathon statt Sprint

Seit ca. zwei Wochen ist Krieg in der Ukraine. Schnell haben sich viele Initiativen “Gebet für die Ukraine” gegründet. Sei es täglich, einmal in der Woche oder in anderem Rhythmus. Der Schrecken des Krieges, die Gewaltexplosion, die Not der Menschen und die räumliche Nähe dieses Krieges haben viele Christen mobilisiert, praktisch zu helfen und im Gebet für die Menschen in der Ukraine einzustehen.

Je länger der Krieg dauert, desto offensichtlicher wird: Das Leid wird noch Jahre andauern. Selbst wenn es zu einer sofortigen Waffenruhe kommt – das Land ist zerbombt, die Infrastruktur auf Jahre am Boden, Millionen Ukrainer sind geflohen, tausende sind gestorben.

Das Gebet für die Ukraine also sollte kein Sprint sein, den wir in einer Kurzstrecke zurücklegen, sondern einem Marathon gleichen, der wesentlich länger andauert. Denn meine ganz menschliche Befürchtung ist, dass die Anfangseuphorie, für die Ukraine und Russland zu beten, in wenigen Wochen nicht mehr da sein wird – vielleicht sogar in wenigen Tagen. Das ist normal – und umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass das Gebet für die Ukraine nicht abebbt sondern kontinuierlich weitergeht.

Tipps für den Marathon

Ich gebe dir 5 Tipps, wie du aus dem Sprint einen Marathon machen kannst, wie du dranbleiben kannst und wie du weiter für die Ukraine beten kannst. Denn bedenke eines: Es geht um Menschen – auf allen Seiten dieses Konfliktes. Wir haben eines unserer beiden Gemeindehäuser zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut (crazy Aktion, darüber werde ich vielleicht noch berichten). Wir haben schon zwei Frauen und zwei Kinder aus der Ukraine dort beherbergen dürfen. Der Krieg bekam für uns ein Gesicht. Das war herausfordernd, erschreckend und hat mich emotional sehr berührt.

Vergiss also nicht: Es geht um Menschen – deswegen ist es wichtig, dass wir weiter beten.

1 Online-Gebet

Während der Corona-Pandemie ist in vielen Gemeinden (und natürlich in der gesamten Gesellschaft) der Digitalisierungsprozess mit großen Schritten vorangegangen. Mach dir das zunutze, um für die Ukraine zu beten. Trefft euch online bei Zoom, WhatsApp oder Telegram – es ist einfacher, als du denkst. Ihr könnt schnell mit mehreren Leuten euch zusammentun und online beten. Denn: Gemeinsam mit anderen beten ist einfacher, als es nur alleine zu tun.

2 Reminder im Smartphone

Ich wette, dass du dein Smartphone täglich mehrmals rausholst und es dein ständiger Begleiter ist. Mach daraus einen Segen (auch wenn die Häufigkeit der Smartphone-Nutzung manchmal ein Fluch ist): Nimm deine Erinnerungs-App (im iPhone kannst du das auch ganz einfach mit der Wecker-Funktion in der Uhr machen) und richte dir eine regelmäßige, wiederkehrende Erinnerung ein – einfach mit dem Titel “Gebet für die Ukraine”. Setz die Erinnerung täglich, alle zwei Tage, wöchentlich – so, wie es für dich realistisch ist und du dir dann ein paar Minuten nehmen kannst, um für die Ukraine zu beten.

3 Verabrede dich

“Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei” hat Gott schon in der Schöpfung gesagt. Und das gilt auch für das Gebet. Denn Gebet ist – leider – etwas, das wir sehr schnell vergessen oder darin nachlassen. Suche dir also einen Gebets-Buddy (oder zwei oder drei) und ermutigt euch immer und immer wieder, für die Ukraine zu beten.

4 Bete für konkrete Personen

Eine große Hilfe, um am Gebet dranzubleiben ist, wenn wir konkrete Menschen vor Augen haben. Es werden so viele Menschen noch flüchten, dass ich glaube: Die Möglichkeit, dass du jemanden, der aus der Ukraine fliehen musste, persönlich kennenlernst, wird immer größer. Vielleicht nehmt ihr als Gemeinde Flüchtlinge auf, vielleicht ist es die Nachbargemeinde, die das tut. Erkundige dich – soweit das natürlich auf Grund des Schutzes der Privatsphäre möglich ist – wie die Menschen heißen, wer sie sind, was sie benötigen – und dann bete konkret für diese Person(en).

5 Hilf praktisch!

Die Hilfsbereitschaft in den letzten Tagen hat Ausmaße angenommen, die gigantisch sind. Ich bin überwältigt, welche Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft Menschen an den Tag legen. Mach es wie sie! Erkundige dich in deiner Kirchengemeinde, auf dem Rathaus in deinem Ort oder bei Flüchtlingsbeauftragten des Landkreises, wie du ganz praktisch helfen kannst: Von konkreten Sachspenden über Nachhilfeunterricht bis hin zum Bereitstellen von Wohnraum. Beten ist mehr als nur die Hände zu falten – beten heißt auch: Die Not sehen und Lösungen anbieten (…oder zumindest erst einmal suchen). Und ich wette (schon wieder): Wer praktisch hilft, muss an gesprochene Gebete nicht erinnert werden, denn was er sieht, lässt ihn zu keinem anderen Schluss kommen, als für die Menschen zu beten.

Du hast noch mehr Tipps? Schreib sie gerne in die Kommentare.


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