Heute habe ich im Gottesdienst über den Rivalen “Versuchung” gepredigt. In der Vorbereitung ist mir ein Bibelvers in den Sinn gekommen, der plötzlich eine ziemlich krasse Bedeutung bekommen hat:
Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt. (Römer 8,1)
Paulus schreibt diesen Vers im Blick auf das Gericht, das Gott eines Tages abhalten wird. Ok, ein sehr unbeliebtes Thema und es soll auch hier nicht im Mittelpunkt stehen. Vielleicht schreibe ich ja später mal was dazu…
Nun ist es ja so, das wir als Menschen immer wieder Versuchungen ausgesetzt sind, wobei ich Versuchung allgemein gesprochen als einen Wunsch sehe, etwas tun zu wollen, was ich nicht tun sollte. Geistlich gesehen ist Versuchung der Wunsch, etwas tun zu wollen, was Gott verabscheut.
So deutliche Worte hat er übrigens selbst verwendet, als er König Davids Ehebruch mit Batseba bewertete in 2. Samuel 11,27.
Wohlgemerkt mit einer absolut klaren und wichtigen Differenzierungen, dass Gott nicht den Menschen verabscheut, sondern die Tat. Eine Differenzierung, die manche leider nicht machen und manche nicht hören wollen bei denen, die sie dann machen. Ein echtes Dilemma. So wie es auch manchen geht, wenn sie diesen Blogbeitrag lesen…
Hinter den Versuchungen steht der Teufel selbst – anders lässt sich die Gebetsempfehlung Jesu (wir nennen es heute das Vaterunser) nicht verstehen:
“Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.” (Matthäus 6,13)
Wie schnell passiert es doch, dass man sich als Christ Selbstvorwürfen, einem schlechten Gewissen und Selbstverurteilungen gegenüber sieht, wenn man einer Versuchung erlegen ist. Das ist furchtbar. Denn warum sollte das so sein? “Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt.” Wenn das schon im Blick auf das Gericht nach unserem Tod stimmt – wie viel mehr muss es doch stimmen, wenn wir an unser Leben hier auf der Erde denken?
Wer Jesus Christus sein Leben anvertraut hat, ist so eng mit ihm verbunden, dass es keine Verurteilung mehr gibt. Selbst wenn du zum x-ten mal in die gleiche Versuchungsfalle getappt bist. In Christus gibt es keine Verurteilung. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit.
So wie es uns als Menschen unmöglich ist, nicht zu sündigen, so ist es Gott unmöglich, einen Menschen zu verurteilen, der mit Jesus verbunden ist.
Also: Wen du mit Jesus verbunden bist und das nächste mal einer Versuchung erliegst, dann sei barmherzig mit dir – denn Gott ist es auch. Verurteile dich nicht, denn Gott tut das auch nicht.
Die Bibel kennt dafür ein kurzes, knackiges und lebensspendendes Wort: Gnade.
Und Gnade reicht. Mehr braucht es nicht. In der Gnade Gottes findest du alles, was du brauchst.