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Jesus allein!

Gerade scrolle ich mal so ein wenig durch die große weite Facebook-Pinnwand und werde wieder einmal an eine Begebenheit erinnert, die vor gut zwei Wochen stattfand.

Die beiden obersten Vertreter der christlichen Kirchen in Deutschland – Kardinal Reinhard Marx (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ) und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (EKD-Ratsvorsitzender) – legen bei einem Besuch des Felsendoms ihr Kreuz ab. Aus Respekt vor Andersgläubigen.

Ich würde nun nicht ganz so weit gehen wollen wie Jan Fleischhauer von SPIEGEL ONLINE, der in seiner gewohnt knackigen Art dieses Verhalten beurteilt (hier).

Ich öffne kurz danach meine Bibel-App auf dem Smartphone und lese folgenden “Vers des Tages”:

Es gibt nämlich nur einen Gott, und es gibt auch nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen – den, der selbst ein Mensch geworden ist, Jesus Christus. Er hat sein Leben als Lösegeld für alle gegeben und hat damit zu der von Gott bestimmten Zeit den Beweis erbracht, dass Gott alle retten will. (Die Bibel, 1. Timotheus 2,5+6)

Also mache ich mir so meine Gedanken und frage mich: Wäre es nicht wirklich respektvoll gewesen, das Kreuz erst recht zu tragen?

Entweder die Aussage der Bibel stimmt und Jesus ist der einzige Mittler zwischen Gott und Mensch – oder wir relativieren das mal schön. Und von wem, wen nicht von den Kirchenoberen, würde man erwarten, dass sie ihr (Amts-)Kreuz tragen?

Im Ernst: Wenn ein hoher Vertreter einer anderen Religion zu Besuch kommt, dann weist er sich doch gerade als solcher dadurch aus, dass er auch äußerlich als Vertreter seiner Religion erkennbar ist, wenn es äußere Erkennungszeichen gibt.

Mich macht dieses Verhalten schlicht und einfach nachdenklich. Die Beweggründe der beiden Kirchenoberen möchte ich überhaupt nicht in Frage stellen – es ist ihre Entscheidung, für die sie sich und nicht ich mich verantworten müssen.

Es ist nur irgendwie ein Zeichen der Zeit, dass man ja nicht anecken möge. Ich kann’s ja auch verstehen. Anecken ist ungemütlich und kann schmerzhaft sein – manchmal sogar nicht nur für einen selbst.

Sicherlich haben die beiden Herren auch sehr viel Gutes gesagt – das will ich gar nicht in Frage stellen. Und durch die Medien kommen leider schneller Bilder bei uns an als Inhalte.

Ich wünschte mir nur von kirchlicher Verkündigung ganz generell mehr Leidenschaft für Jesus, mehr Hingabe an den, der sich für alle Menschen hingegeben hat. Mehr Mut, zu ihm zu stehen, der auch zu mir steht, selbst wenn ich es nicht mehr schaffe.

Wirklich respektvoll ist in meinen Augen, dass wenn ich schon davon überzeugt bin, die beste Botschaft der Welt weitergeben zu können, dies auch mache und dem anderen nicht etwas vorenthalte.

Viele Menschen wollten schon Gott sein – aber nur ein Gott wollte Mensch sein und in Jesus Christus kam, sah und siegte er.

Es ist unpopulär und alles andere als zeitgemäß in der Postmoderne (oder ist es schon die Post-Post-Moderne oder gar die Post-Post-Post-Moderne?) zu sagen: Es gibt einen Gott. Einen Mittler zwischen Mensch und Gott. Eine Wahrheit – und die findet sich nicht in abstrakten Denkmustern und Versuchen, die Welt plausibel zu erklären, sondern dieser Mittler und diese Wahrheit sind ein und dieselbe Person: Jesus Christus.

2017 ist für manche Menschen ein ganz besonderes Jahr: Es wird 500 Jahre Reformation gefeiert. Das führt mancherorts schon zu einer Reformationshysterie – zumindest kommt es mir so vor. Aber war es nicht gerade ein Anliegen der Reformation, dass der Mensch allein durch Jesus Christus vor Gott gerecht bestehen kann? Wir sollten nicht die Kirche feiern, auch nicht die Reformation – sondern den Grund der Kirche und den Grund aller Reformation: Jesus Christus.

Niemand liebt wie er. Niemand vergibt wie er. Niemand rettet wie er.

Jesus ist und bleibt der Grund und das Ziel allen menschlichen Lebens – selbst des Lebens, das noch gar nicht weiß, wie sehr es von Jesus geliebt ist.

In meinem Lieblingsbuch der Bibel, der Apostelgeschichte, wird das einmal so ausgedrückt:

Bei niemand anderem ist Rettung zu finden; unter dem ganzen Himmel ist uns Menschen kein anderer Name gegeben, durch den wir gerettet werden können. (Die Bibel, Apostelgeschichte 4,12)

Es ist Gnade, unverdiente und geschenkte Gnade, dass der Schöpfer dieses Universums sich aufmacht, Mensch wird, sein Leben unter den Menschen teilt und den bitteren Weg zum Kreuz selbst geht, weil er keinen anderen Weg sieht, dass Menschen gerettet werden können – auf Zeit und Ewigkeit.

Könnte ich es in Worte fassen, würde ich es versuchen, meinen Dank dafür auszudrücken. Aber so kann ich nur stammelnd und staunend wie ein kleines Kind da stehen und darauf vertrauen, dass Gott selbst hört und sieht, wie ich es meine.

Oder um es mit Worten von Matt Redman aus seinem Lied “Once Again” zu sagen:

Jesus christ, I think upon your sacrifice
You became nothing, poured out to death
Many times I’ve wondered at your gift of life
And I’m in that place once again
I’m in that place once again

And once again I look upon the cross where you died
I’m humbled by your mercy and I’m broken inside
Once again I thank you
Once again I pour out my life

Now you are exalted to the highest place
King of the heavens, where one day I’ll bow
But for now I marvel at your saving grace
And I’m full of praise once again
I’m full of praise once again

Thank you for the cross
Thank you for the cross
Thank you for the cross, my friend

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