Am Wochenende waren wir auf “Vater-Kind-Zelten” unserer Gemeinde auf dem Campingplatz am Schluchsee. Der Titel sagt eigentlich schon alles, worum’s geht:
Vater
Kind
Zelten
Genau. Alles, was du dir jetzt so vorstellst, kam dabei auch vor.
Holz machen. Feuer machen. Blindschleichen finden. Ein Zuhause für Blindschleichen bauen. Eidechsen finden. Die Eidechse “Doris” nennen. Große, fette Raupen finden. Stockbrot machen. Unzählige Schnittwunden mit jeder Menge Pflasterverbrauch. Auf Bäume klettern und nicht mehr runterkommen. Dem Regen trotzen. Dreckige Klamotten. Macht aber nix – kann man das ganze Wochenende anlassen. Im Zelt schlafen. Im Zelt schlafen während draußen ein Sturm tobt und der Regen prasselt. Am Feuer sitzen. Unterm Pavillon sitzen. Erzählen. Zuhören. Die Zeit einfach mal genießen mit den Kindern. Die Kinder laufen lassen. Spielen lassen. Eben Leben leben lassen. Pfannkuchen durch die Luft werfen und wieder auffangen. Hasenhorncoaster fahren. In einer Kurve aus der Rodelbahn fliegen. Spät ins “Bett” gehen.
Ich denke, du weißt, was ich meine.
Ich habe dieses Vater-Kind-Zelten selbst kennen gelernt durch einen Freund, der dies schon seit vielen Jahren macht. Und ich finde: Diese Zeiten geben den Papas und den Kindern so viel, wie vielleicht kaum andere Zeiten.
…auch wenn erstaunlicherweise die Wahrscheinlichkeit, dass kleinere oder größere Unfälle geschehen, enorm steigt. Aber genauso steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass alle Kinder wohlbehalten wieder zuhause landen.
Mein Sohnemann hat am Sonntagabend seiner Mama gleich mal stolz erzählt: “Mama, wir hatten das ganze Wochenende über kein elektrisches Gerät gespielt.”
Liebe Pastoren, ich kann euch nur ermutigen, so etwas in eurer Gemeinde auch laufen zu lassen. Egal, ob ihr es selbst initiiert oder ob es jemand anderes macht. Am liebsten würde ich gerne auch eure Geschichten hören, eure Erlebnisse; das, was ihr so macht, wenn ihr so etwas (oder in der Richtung) schon durchführt.
Wir hatten kein Programm. Ganz bewusst nicht. Einfach Papas, Kinder, Zelten – und dann schauen, was sich ergibt. Und das war schon das Besondere. Zu sehen, wie die Kids ihren Tag einfach mal so gestalten, die viele Zeit, die man endlich mal als Papa mit seinen Kindern hat, die enge Verbundenheit zur Natur und die Gespräche und Zeit mit anderen Papas. Das ist schon mehr als Programm – im wahrsten Sinne: MEHR!
Es war eine so tolle Zeit, dass es schon gar nicht ins Gewicht fiel, dass wir ausgerechnet das Wochenende ausgewählt hatten, an dem der Sommer eine kleine Pause gemacht hat. Schlechtes Wetter gibt es aber bekanntlich nicht.
Und ich freue mich schon auf das Vater-Kind-Zelten 2018.