Es beginnt die Karwoche. Nein, die schwäbische Variante davon ist nicht die Kehrwoche. Die Karwoche ist die letzte Woche im Leben Jesu. Christen auf der ganzen Welt erinnern sich an sein Leiden, Sterben und die Auferstehung.
Und womit beginnt die ganze Woche? Mit Feiern! So muss das sein!
Am so genannten Palmsonntag feiern Christen das, was Juden vor ungefähr 2.000 Jahren gefeiert haben – besser gesagt: den. Und der ist Jesus. Kein Geringerer als er reitet auf einem Esel in Jerusalem ein. Er nimmt alttestamentliche Messiasverheißungen für sich in Anspruch und sagt den Menschen: “Schaut her. Ich bin es. Der König aller Könige. Der Herr aller Herren!”
Die Menschen jubeln und sind begeistert. Sie sind außer sich, wie wir es sonst nur im Fußballstadion sind. Und das hat einen Grund: Sie feiern Jesus. Und das ist gut so. Wir feiern ihn nämlich viel zu selten.
Sie singen und tanzen. Sie jubeln und beten. Nicht irgendwas, sondern den “großen Lobgesang” – Psalm 113-118.
Deswegen findest du hier ausgehend von Psalm 118 messianisch gedeutet 5 Gründe, Jesus zu feiern.
Jesus ist immer gnädig
Jesus ist und bleibt und wird immer sein: gut und gnädig. Das ist erst einmal eine gute Nachricht. Gut. Gnädig. So fühlen wir uns ja nicht immer. Unser Leben nimmt seinen Lauf – und ruckzuck findet sich in unserem Herzen, in unserem Leben, in unserem Umfeld jede Menge andere Dinge wie Hass, Streit, Verletzungen, Krankheit, Tod oder Erschrecken vor dem eigenen Selbst.
Aber dabei bleibt es nicht. Jesus ist gnädig. Durch und durch gut und gnädig. Egal, wie du über dich selbst denkst – Jesus denkt immer besser über dich. Er gibt dir immer eine zweite Chance. Immer! Er hat Lösungen und Möglichkeiten parat, in denen wir nur Unmöglichkeiten sehen.
Jesus ist gnädig. Das bedeutet auch, dass er dich nich verdammt, wo du es vielleicht selbst bei dir tust.
Jesus ist und bleibt gut und gnädig.
Das ist und das bleibt vor allem anderem in deinem Leben eine wunderbare Nachricht. Und: es ist der erste von fünf Gründen, Jesus zu feiern.
Jesus schenkt Freiheit
“Ausweglose Situationen” und “Bedrängnis”. Kennen wir. Ich muss dir keine Beispiele aufzählen. Eventuell steckst du nämlich gerade mitten drin in einer dir ausweglos scheinenden Situation oder erlebst Bedrängnis.
Dummerweise haben wir so eine Angewohnheit und fokussieren uns auf die Herausforderung oder Bedrängnis – anstatt uns auf Jesus zu fokussieren.
Es gibt im Neuen Testament, dem zweiten Teil der Bibel, einen ganz simplen, aber faszinierenden Satz:
Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
2. Korinther 3,17
Das heißt nichts anderes als: Freiheit ist verfügbar. In jedem Moment, denn wenn du Christ bist, lebt Gottes Geist in dir. Auch wenn der Vers im Zusammenhang von Gesetz vs. Evangelium von Paulus ausgesprochen wurde, bin ich der Überzeugung, dass er generell gilt: Wo Gottes Geist ist, da ist Freiheit.
Und jetzt nehme ich dich mit hinein in etwas ganz Faszinierendes und Kraftvolles für ausweglose Situationen und Bedrängnisse. Die Grundlage dafür steht ebenfalls im Neuen Testament. Dort sagt Jesus Folgendes:
Alles, was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein.
Matthäus 18,18
Luther hat hier nur seinen zweitbesten Tag gehabt bei der Übersetzung, denn das, was im Himmel geschieht, steht im “Futur II”. Das bedeutet: Eine Aussage, die in der Zukunft abgeschlossen sein wird.
Spannend. Denn dann heißt es: “Ihr bindet das, was im Himmel gebunden worden sein wird und ihr löst das, was im Himmel gelöst worden sein wird!”
Freiheit in ausweglosen Situationen und in Bedrängnissen erleben wir auch dort, wo wir in der Kraft der Autorität des Namens Jesu sprechen. Aber nicht, weil es an uns liegt, dass wir etwas binden und lösen könnten (was Luthers Übersetzung suggeriert), sondern weil wir den Namen Jesu in eine Situation hineinsprechen und dieser die Kraft hat, Dinge zu binden oder zu lösen. Und zwar in der Form, wie es in der geistlichen Realität schon geschehen ist.
Konkret. Am Beispiel. Wenn ich für Kranke bete, bete ich nicht nur um Heilung sondern ich spreche in Jesu Namen auch Heilung über dieser Person aus. Warum? Weil ich ganz entspannt sein kann, da es nicht an mir liegt. Ob die Krankheit gebunden (festgehalten, bleiben) wird oder ob sie gelöst (geschlagen) wird, das ist in der himmlischen Welt, in der geistlichen Realität entschieden. Ich spreche in der Kraft der Autorität des Namens Jesu – was dann geschieht, liegt nicht in meiner Hand. Aber meine Perspektive hat sich geändert. Und zwar grundlegend.
Auch, weil Freiheit keine Möglichkeit, sondern Gewissheit ist. Jesus sagte einmal:
Wenn euch nun der Sohn frei macht,
so seid ihr wirklich frei.
Johannes 8,36
Natürlich hat der Teufel ein echtes Interesse daran, uns vorzutäuschen, wir seien nicht frei. Stimmt aber nicht. In Jesus gibt es nur noch Freiheit – auch wenn sie umkämpft ist.
Und wieder ein Grund, Jesus zu feiern.
Jesus macht furchtlos
Menschen haben Angst und Furcht vor ganz unterschiedlichen Dingen. Meistens ist das komplett irrational, nicht erklärbar und argumentativ nicht zu lösen. Es fühlt sich eklig und furchtbar an und man wünschte sich, dass es ganz schnell vorbei geht.
Ich frage mich: Wie um alles in der Welt können Menschen behaupten, Angst oder Furcht sei ein guter Ratgeber? Angst und Furcht können Stopp-Schilder oder Warnhinweise sein. Keine Frage. Aber Ratgeber? Ganz ehrlich: Ich möchte meine Entscheidungen und mein Leben nicht maßgeblich von Angst und Furch geleitet und inspiriert werden. Ich kenne einen viel, viel besseren Ratgeber: der Geist Gottes!
Klar – es gibt Situationen, da fürchten wir uns und haben Angst. Leider. Es wäre besser, es ginge auch ohne. Aber umso wichtiger ist es, sich mal Gedanken zu machen, was die Fakten sind – und dann der Furcht entschieden ins Gesicht lächeln:
- In Jesus ist meine Identität, ein geliebtes Kind des Höchsten zu sein – nichts weniger als das!
- Was ist der “worst case”? Was ist der “best case”? Jesus hat am Kreuz von Golgatha alles – aber auch wirklich alles – auf sich genommen und für uns getragen. Was also sollte sich ihm noch in den Weg stellen?
- Kenne deine Furcht! Stell dich ihr in den lichten Momenten und sag ihr, wie groß dein Gott ist!
- Kenne deine Bibel! Es gibt so viele wunderbare Anti-Furcht-Geschichten in der Bibel. Im Folgenden nur ein kleiner Auszug aus Psalm 34:
Preiset mit mir den Herrn und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen! Als ich den Herrn suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht.
Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Als einer im Elend rief, hörte der Herr und half ihm aus allen seinen Nöten.
Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr. ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!
Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Der Gerechte muss viel erleiden, aber aus alledem hilft ihm der Herr. (Psalm 34,4-9.19-20)
Wenn das mal kein Grund ist, Jesus zu feiern!
Jesus vollbringt Wunder
Was ist eigentlich ein Wunder? Zu schnell denken wir an die außerordentlichen Manifestationen eines Wunders wie beispielsweise eine spontane Heilung. In meinen Augen ist das nur eine Form von Wunder, aber nicht die einzige Form. Wunder sind viel mehr. Wunder sind so wunderbar, dass wir sie manchmal gar nicht sehen. Eigentlich ist recht schlicht definiert, was ein Wunder ist:
“Das Übernatürliche berührt das Natürliche…”
That’s it! Und das ist gewaltig. Eine “gewaltige Tat”, wie es in Psalm 118 steht.
Meine begrenzten Möglichkeiten, meine menschliche Begrenztheit wird durchdrungen von Gottes grenzenlosen Möglichkeiten. Gottes Realität trifft auf meine Realität. Das ist ein Wunder, das sich ganz unterschiedlich äußert:
- Heilung – innerlich und äu0erlich
- Befreiung – von Süchten, Ängsten, Gewohnheiten
- Belebung des Glaubenslebens – durch Predigt, Lobpreis oder Gebet
Das Zitat, was ein Wunder ist, müsste aber noch um einen Halbsatz ergänzt werden:
“…und danach ist es besser als vorher.”
Das ist ein Wunder. Und das geschieht jeden Tag!
Kenne deine Furcht, kenne deine Bibel!
Kenne dein Wunder!
…und du wirst eines erleben! Noch ein Grund also, Jesus zu feiern.
Jesus lässt mich leben
Das klingt jetzt fast schon banal – aber es ist eine tiefe Wahrheit: Jesus will dein Leben! Jesus will, dass du lebst! Er will, dass dein Leben aufblüht und du seinen Segen empfängst!
Jesus will nicht, dass es dir schlecht geht! Er will nicht deinen Tod! Jesus will dich nicht runterdrücken und knechten.
Das hat auch einen Grund. “…und erzählen, was der Herr getan hat.” So endet der Vers in Psalm 118,17.
Paulus schriebt im Neuen Testament:
Ja, jeder kann sehen, dass ihr selbst
ein Brief von Christus seid.
2. Korinther 3,3a
Was steht bei dir? Welche Zeilen sind da zu lesen?
Ich glaube, ganz viel Gutes, Kraftvolles, Segensreiches. Viel Liebe. Viel Gnade. Denn ob du es wahrgenommen hast oder nicht: Du wirst Gott in deinem Leben schon erfahren haben. Vielleicht benennst du es anders? Vielleicht merkst du gar nicht, dass es wie ein “Wink des Himmels” ist, dass es einen liebenden Vater gibt, der dich segnet?
Gott tut Gutes in deinem Leben! Verlass dich darauf! Und wenn du das tun möchtest, gebe ich dir drei Tipps mit, wie das relativ einfach geht:
- Danke Gott am Morgen für den vor dir liegenden Tag und die Möglichkeiten, die sich darin befinden.
- Bitte Gott, dass er dir die Augen öffnet für sein Wirken, für seine Wunder, für sein Reden, für sein Handeln in deinem Leben – an diesem Tag.
- Geh aufmerksam und sensibel durch den Tag – und du wirst sehen, wo Jesus in dein Leben hinein spricht.
Gott lässt dich nicht nur irgendwie leben, sondern er will die beste Lebensausgabe, die es gibt, genau für dich! Ein Grund zum Feiern!
Dieser Beitrag ist die Zusammenfassung eines Teils meiner Predigt vom 25. März 2018. Diese kannst du dir als Podcast oder auf der Homepage unserer Gemeinde anhören.
https://wutachblick.de/predigten-2/ // iTunes // podcast.de
Dieses wunderbare Lied haben wir direkt vor der Predigt gesungen: