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Vater, Sohn und…?

“Heiliger Geist” würden jetzt viele Christen im Theologie-Bingo rufen. Logisch: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Aber – ist es wirklich so logisch? Nein! Christen glauben an einen Gott, der sich in drei Personen zeigt: Gott als Vater, der zugleich Schöpfer von Himmel und Erde ist. Der alles ins Dasein gerufen hat.

Gott als Sohn, Jesus Christus, der nicht selbstherrlich daran festhielt, Gott zu sein, sondern auf diese Erde kam, Liebe lebte und am Kreuz für uns Menschen starb.

Gott als Heiliger Geist….und da setzt es dann bei manchen leider aus. Aber wir stehen kurz vor Pfingsten und ich dachte mir: Es ist wichtig zu betonen, dass der Heilige Geist nicht nur eine nette Vollendung einer trinitarischen Formel ist, sondern Gott in Person. Das verändert alles. Alles!

Stell dir mal vor…

Stell dir vor, du bist einer von denen, die mit Jesus durch die Lande ziehen. Hautnah erlebst du, wie Jesus Blinden ihr Augenlicht zurückgibt, wie Lahme wieder gehen und Besessene von Dämonen befreit werden. Du erlebst, wie Menschen an seinen Lippen hängen, wenn er von Gottes Liebe predigt. Du spürst diesen “Spirit”, von dem Jesus erfüllt ist, der ihn umgibt und der Menschen schon von Ferne erkennen lässt: Dieser Jesus ist besonders!

Du bist total geflasht. „Normal“ ist das alles auch nach langer Zeit noch nicht. Immer wieder bist du von Jesus fasziniert und weißt genau: Das ist nicht nur ein Mensch. Das ist der verheißene Retter. Der Sohn Gottes, ja: Das ist Gott selbst! Krass! Endlich ist der gekommen, von dem es in den alten Schriften der Propheten heißt:

Freut euch, ihr Menschen auf dem Berg Zion, jubelt laut, ihr Einwohner von Jerusalem! Seht, euer König kommt zu euch! Er ist gerecht und bringt euch Rettung. Und doch kommt er nicht stolz daher, sondern reitet auf einem Esel, ja, auf dem Fohlen einer Eselin. Die Bibel, Sacharja 9,9
Der Geist des HERRN wird auf ihm ruhen, der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Ehrfurcht vor dem HERRN. Dieser Mann wird den HERRN von ganzem Herzen achten und ehren. Er richtet nicht nach dem Augenschein und fällt seine Urteile nicht nach dem Hörensagen. Unbestechlich verhilft er den Armen zu ihrem Recht und setzt sich für die Rechtlosen im Land ein. Sein Urteilsspruch wird die Erde wie ein Stockhieb treffen; ein Wort von ihm genügt, um die Gottlosen zu töten. Gerechtigkeit und Treue werden sein ganzes Handeln bestimmen, sie umschließen ihn wie ein Gürtel seine Hüften. Die Bibel, Jesaja 11, 2-5
Er wurde verachtet, von allen gemieden. Von Krankheit und Schmerzen war er gezeichnet. Man konnte seinen Anblick kaum ertragen. Wir wollten nichts von ihm wissen, ja, wir haben ihn sogar verachtet.

Dabei war es unsere Krankheit, die er auf sich nahm; er erlitt die Schmerzen, die wir hätten ertragen müssen. Wir aber dachten, diese Leiden seien Gottes gerechte Strafe für ihn. Wir glaubten, dass Gott ihn schlug und leiden ließ, weil er es verdient hatte.

Doch er wurde blutig geschlagen, weil wir Gott die Treue gebrochen hatten; wegen unserer Sünden wurde er durchbohrt. Er wurde für uns bestraft – und wir? Wir haben nun Frieden mit Gott! Durch seine Wunden sind wir geheilt. Die Bibel, Jesaja 53, 3-5

Wir spulen die Zeit etwas vor. Jesus verabschiedet sich von seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern. Es ist die Zeit kurz vor seiner Kreuzigung. Die Jünger spüren: Das wird nicht einfach. Aber Jesus redet voller Liebe und Leidenschaft zu seinen Freunden. Zwar lesen wir in der Bibel nicht, dass für sie eine Welt zusammenbricht, aber ich stelle es mir so vor. Der Mann, der ihr Leben vollkommen umgekrempelt und auf den Kopf gestellt hat, mit dem sie absolut abgefahrene Dinge erlebt haben – der wird sie nun verlassen. Nachlesen kannst du das in der Bibel in Johannes 14-17.

Unverschämt? Unfassbar? Unglaublich?

Und dann setzt Jesus dem Ganzen die Krone auf. Da sitzen seine Jünger irgendwie ziemlich geknickt vor ihm, weil ihr Meister sie verlassen und sterben wird – die Auferstehung haben sie ja noch nicht erlebt. Und da sagt er ihnen auf den Kopf zu:

Es ist besser für euch, wenn ich gehe!Die Bibel, Johannes 16,7

Echt jetzt, Jesus? Es ist gut, es ist sogar besser, dass du gehst?

Ich stelle mir die Jünger Jesu vor, wie sie ihren Mund nicht mehr zukriegen und die Augen weit aufgerissen sind, kopfschüttelnd schauen sie sich an – und dass sie Jesus nicht für verrückt erklären, ist alles. Aber Moment. Das ist nicht alles. Jesus schiebt die Begründung hinterher:

Es ist besser für euch, wenn ich gehe. Sonst käme der Heilige Geist nicht, der an meiner Stelle für euch da sein wird. Wenn ich nicht mehr bei euch bin, werde ich ihn zu euch senden.Die Bibel, Johannes 16,7

BÄM! Das hat gesessen. Jesus verspricht seinen Freundinnen und Freunden nicht nur, dass der Heilige Geist kommt. Sondern, dass er an seiner Stelle da sein wird und dass er ihn sendet.

Der Heilige Geist ist Gott

Das alleine reicht mir, um eines zu wissen: Wenn Jesus Gott ist – dann ist es der Heilige Geist auch. Denn er vertritt Jesus hier auf der Erde. Er ist es, der zu mir spricht, der mir die Bibel verständlich macht, der in Bildern, Visionen und durch Lieder, durch Bibelstellen, Predigten und die Schöpfung redet. Heute noch. Als Gott. Nicht als Kraft, nicht als Macht, nicht als durch das Universum wabernde Masse – einzig und allein als Gott.

Deswegen liebe ich es, immer wieder mit ihm zu reden. Mitten im Alltag. Vor Entscheidungen bitte ich ihn um Weisheit. In Konflikten bitte ich ihn um Offenbarung. Bei tollen Sachen danke ich ihm. In besonderen Momenten bete ich ihn einfach mit Worten an. Einfach so. Weil er Gott ist und mir das Halt, Kraft und jede Menge Freude gibt. Dir auch? Probier’s aus!

Und deswegen glaube ich, dass es auch in der Kirche eine Rückbesinnung auf den Heiligen Geist geben muss. Selten erlebe ich so gehäuft theologisch unqualifizierte Aussagen von theologisch Hochqualifizierten als dann, wenn es um den Heiligen Geist geht. Dabei trifft sie nicht selbst die Schuld – zumindest nicht direkt. Aber unsere Staatskirche hat es leider geschafft, so inhaltslos vom Heiligen Geist zu reden, dass man ihn auf den Buntmacher von Kirche, den Geburtstagsmacher von Kirche (an Pfingsten) und das Anhängsel in der trinitarischen Formel von “Vater, Sohn und Heiliger Geist” reduziert.

Dabei reicht ein Blick in die Apostelgeschichte um zu sehen, was der Heilige Geist als Person, als Gott, alles bewirkt. Ich sehne mich danach und ich wünsche mir so sehr von Herzen, dass er das auch wieder mehr und mehr in unserer Kirche tut. Nicht irgendwann. Nicht vielleicht. Heute. Hier. Jetzt. Und dass er nicht damit aufhört.

Denn wenn Christen von “Gott” sprechen – dann meinen sie: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Falsch: Vater, Sohn und Heilige Schrift

Sicher: Man kann auch auf der anderen Seite vom kirchlichen Pferd fallen. In manchen vom Pietismus (den ich sehr liebe!) geprägten Gebieten, habe ich den Eindruck, dass es anders klingen würde. Da würde diese Formel am liebsten “Vater, Sohn und Heilige Schrift” heißen. Aber nein. Als Christen beten wir kein Buch an – wir beten einen Gott an, der seinen Willen uns in einem Buch vollständig offenbart hat.

Ein weitere Blick in eine “Geschichte”, nämlich in die Kirchengeschichte. Und damit meine ich nicht diese alte, vergessene Zeit vor vielen hundert Jahren, sondern die Geschichte Gottes mit seiner Kirche seit es die Kirche gibt. Dieser Blick reicht aus und wir sehen: Der Heilige Geist hat nie aufgehört, große Dinge zu tun: Menschen werden geheilt, Menschen erleben übernatürliche Gaben und Wunder, Menschen versöhnen sich mit Gott und Menschen – und am wichtigsten: Menschen werden auf Zeit und Ewigkeit gerettet. Der Heilige Geist ist zum Glück viel, viel souveräner, als dass er sich von meiner defizitären Theologie aufhalten ließe. Nein. Er kann viel mehr! Und ich wünsche mir, dass er tut, was er kann und nicht nur das tut, was ich zulasse.

Energie-Kick für den Glauben

Christen beten einen Gott an, der sich in dreifacher Weise zeigt: als Vater (wie schön ist das denn bitte!), als Sohn und als Heiliger Geist! Insofern ist auch die Frage “Darf ich zum Heiligen Geist beten?” eigentlich eine leicht zu beantwortende Frage. Wenn ich mit “Nein” antworte, sage ich: “Nein, du darfst nicht zu Gott beten.” Antworte ich mit “Ja”, sage ich: “Ja, du darfst zu Gott beten.” Ich praktiziere das Gebet zum Heiligen Geist schon seit vielen, vielen Jahren. Es hat mein Glaubensleben sehr bereichert und einen neuen “Boost” gegeben, einen “Energie-Kick”, wie ihn sonst nur irgendwelche Getränke verheißen.

In diesem Sinne: Fröhliche und geisterfüllte Pfingsten!

Dieser Beitrag ist die ausführliche Form eines gekürzten Beitrages, den ich für den Instagram-Account “OHNE LIMIT GELIEBT” geschrieben habe.

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