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Erwarte mehr von Gott!

Könnte es sein, dass unser Glaube manchmal so eintönig ist, weil wir zu wenig von Gott erwarten? Und könnte es sein, dass eine längst fällige Erweckung unserer Generation und Reformation unserer Kirche(n) auch daran scheitert, dass wir viel zu wenig von Gott fordern? Könnte es sein, dass unser Glaube stagniert, weil wir gebetsmühlenartig unsere fromme Routine aufziehen und runterspulen ohne ein Gespür dafür zu haben, wie viel Gott uns wirklich geben will?

Mit diesem Artikel will ich dir Mut machen.

Mut dazu, mehr von Gott zu erwarten, als du es bisher tust. Gebete zu beten, die von großer Kühnheit und Leidenschaft geprägt sind und nicht vom geistlichen Einerlei des Alltags und dessen, was dich ohnehin beschäftigt und wie du eben schon immer geglaubt hast.

Dazu gibt es in der Bibel eine äußerste bemerkenswerte Geschichte rund um den ohnehin schon recht beeindruckenden Propheten Elisa.

Elisa wurde schwer krank und lag im Sterben. Da besuchte ihn eines Tages Joasch, der König von Israel. Weinend beugte er sich über den Propheten und rief: “Mein Vater, mein Vater! Du Beschützer und Führer Israels!” Elisa befahl ihm: “Hol einen Bogen und Pfeile!” Joasch holte sie,  und Elisa forderte ihn auf: “Öffne das Fenster an der Ostseite, und spann den Bogen!” Der König öffnete das Fenster. Als er den Bogen gespannt hatte, legte Elisa seine Hände auf Joaschs Hände und sagte: “Schieß!” Kaum hatte Joasch den Pfeil abgeschossen, rief der Prophet: “Dieser Pfeil ist ein Siegespfeil, ein Zeichen des Herrn, dass er euch gegen die Syrer helfen wird! Bei Afek wirst du sie vernichtend schlagen.” Dann befahl er dem König: “Nimm nun die anderen Pfeile in die Hand!” Joasch nahm sie, und Elisa sagte: “Schlag damit auf den Boden!” Dreimal schlug Joasch auf den Boden, und dann hielt er inne. Da wurde der Bote Gottes zornig. “Fünf- oder sechsmal hättest du schlagen sollen”, tadelte er ihn, “dann hättest du die Syrer endgültig vernichtet! Jetzt aber wirst du sie nur dreimal besiegen.” (Die Bibel, 2. Könige 13, 14-19)

König sein ist aber auch mal gar nicht so einfach. Der arme Joasch kann einem ja schon fast leid tun. Was soll er denn auch machen?

Da steht er am Sterbebett eines Propheten. Hat einen Pfeil aus dem Fenster geschossen, nachdem er noch einmal die einst so starke, aber nun von Schwäche und Tod gezeichnete Hand des väterlichen Freundes gespürt hat. Noch einmal hat er mit brüchiger Stimmte gesprochene Worte prophetischer Verheißung gehört. Und dann soll er auch noch mit den Pfeilen auf den Boden schlagen. Ganz ehrlich: Hätte uns die Situation nicht alle ein wenig überfordert? Oder wann hast du das letzte Mal einen Pfeil aus dem Fenster geschossen, während jemand seine Hände auf deine legte? Siehst du!

Aller guten Dinge sind drei, sagen wir. Aber in diesem Fall war es eben nur fast gut. Dreimal schlägt Joasch mit seinen Pfeilen auf den Boden – und das war definitiv zu wenig.

Hätte er sich nicht denken können, dass das Schlagen auf den Boden eine Zeichenhandlung für das Schlagen der Feinde sein soll, man? Ist der Kerl denn immer so begriffsstutzig?

Ja, kann ich denn immer erkennen, dass die Gebete, die Gott mir vor die Füße legt, der Weg sein könnte, diese Welt zu verändern? Mein Leben zu verändern? Das Leben anderer Menschen zu verändern? Bevor wir den armen Joasch an den Pranger stellen, sollten wir uns doch mal überlegen, ob wir nicht auch bei der Hälfte der Gebets-Power stecken bleiben, innehalten – und dann Amen sagen!? Wie können wir doch die Welt verändern, wenn wir nicht nach der Hälfte “Amen” sagen sondern dann erst so richtig durchstarten in der Kraft des Heiligen Geistes; wenn wir eben nicht nur drei mal auf den Boden schlagen, sondern nochmal, und nochmal, und nochmal!

…und dann beschleicht dich vielleicht ein Gedanke: Hängt es also von uns selbst ab, was Gott uns gibt? Liegt es an unseren Gebeten, ob Dinge geschehen – und gar nicht nur an Gott selbst? Können wir unser Glück und das der anderen also insofern selbst in die Hand nehmen, als dass wir es durch entsprechende Gebete generieren können?

In der Bibel findet sich ein ganz interessanter Satz:

Solange ihr nicht Gott bittet, werdet ihr nichts empfangen. (Jakobus 4,2)

Auch wenn der Grat zur Werkgerechtigkeit und Irrlehre schmal ist, glaube ich schon, dass ihm etwas an unseren Gebeten gelegen ist. Als ob Gott uns liebevoll anschaut, ein wenig die Augen verdrehend uns in den Arm nimmt und sagt: “Probier’s noch mal. Das kannst du besser. Ich will dir doch viel mehr geben, als du dir auch nur ansatzweise denken kannst.”

Charles Stund (1860-1931) sagte einmal:

“Wir knabbern nur am Möglichen, anstatt mit beiden nach dem Unmöglichen zu greifen.”

Vielleicht wäre das doch ein Ansatzpunkt für dein Gebetsleben. Solange du nur in deinen menschlichen Kategorien denkst, wirst du wohl meistens auch nur das sehen und empfangen, was du verkraften kannst.

Aber bitte Gott um mehr! Bitte ihn um das Unmögliche. Bitte ihn darum, dass du nicht knabberst, sondern greifst. Nicht nach den Sternen – aber nach dem menschlich Unmöglichen.

Klar ist das schwierig, denn uns bleibt ja nichts anderes übrig, als menschlich von Gott zu denken. Aber Gott ist mehr. Viel mehr!

Halte beim nächsten Gebet nicht inne, wenn du denkst, dass du schon am Ende bist. Bete weiter! Erwarte mehr! Bete kühner und mutiger! Was hast du schon zu verlieren? Eben. Nichts. Aber gewinnen kannst du jede Menge. Denn du betest ja deine Gebete nicht ins Nirvana oder sonst wohin. Sie kommen ans Ohr und ans Herz des Gottes, der dich leidenschaftlich liebt – glaubst du, er hält absichtlich etwas zurück, anstatt dich mit dem zu überschütten, was du brauchst und was seine neue Welt hier immer sichtbarer werden lässt?

Probier’s aus!

2 Kommentare

  1. Danke David! Dein Artikel passt gerade total zu mir. Das bestärkt mich total. Beim beten. In meinem Dialog mit Jesus. Mich als sogenannter “Nicht-laut-Beter”. Bei mir geht es querbeet, von einem zum nächsten und wieder zurück. So wie die Gedanken mir gerade in den Kopf kommen. Und ich weiß, er versteht mich. Und ich fühle, dass er zuhört. Und ganz viel für mich/uns tut!

  2. […] Besonders verpassen wir die Segnungen Gottes in unserem Leben dort, wo wir meinen, dass Gott uns etwas schuldig sei. Enttäuschung, Zweifel, Frust sind da vorprogrammiert. Wie soll Gott es denn schaffen, unsere Erwartungen zu erfüllen, die heute nicht die gleichen sind wie gestern und morgen nicht die gleichen sein werden wie heute? Natürlich dürfen und sollen wir von Gott mehr erwarten – das kannst du hier auch nachlesen. […]

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